Martina Prewein - Meine zwei Leben
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Dann kam ich in die Schule, in eine öffentlich-katholische. Dort unterrichteten Nonnen. Obwohl ich fleißig lernte und gute Noten schrieb, mochten sie mich nicht. Ich war auch für sie bloß die arme Ausländerin. Meine Klassenkameraden orientierten sich an dem Verhalten meiner Lehrerinnen und hielten Distanz zu mir.
Mit zwölf verbesserte sich meine Situation allmählich. Meine Eltern hatten mittlerweile genug Geld gespart, um eine große Eigentumswohnung in einer guten Lage von Barcelona zu kaufen und mich auf eine Privatschule zu schicken. Dort waren meine Mitschüler netter zu mir. Sie luden mich auf Partys ein. Ich fand in meiner Klasse Mädchen, mit denen ich ins Kino gehen oder durch die Stadt bummeln konnte. Wir tauschten auch kleine Geheimnisse miteinander aus, welche Burschen uns gefielen und so. Aber über das, was wirklich in mir vorging, redete ich nicht mit ihnen.
Genausowenig wie mit meinem Vater oder meiner Mutter. Obwohl ich das inzwischen hätte tun können. Denn sie befanden sich nicht mehr im Dauer-Stress. Sie merkten schnell, wenn es mir nicht gut ging. Aber ich blockte alle ihre Versuche, in meine Seele vorzudringen, ab. Ich schaffte es einfach nicht, mit ihnen über meine Ängste und meine Traurigkeit zu sprechen. Nie.
8
Ich bin am Westbahnhof angekommen. Ich gehe in die riesige Halle, kaufe im erstbesten Geschäft eine Mozzarella-Tomaten-Ciabatta und eine Flasche stilles Mineralwasser. Ich esse und trinke schnell, nehme eine Vitamintablette für Schwangere. Am Infostand erkundige ich mich nach Zügen ins Ausland. Alle fahren von Meidling ab. Aber genau dorthin darf ich auf keinen Fall. Da kenne ich so viele Leute, da ist mein Eissalon, da ist meine Wohnung, da ist die Polizei.
Wohin soll ich? Bevor ich darüber nachdenke, muss ich dringend mein Aussehen verändern. Ich gehe die wenigen Meter vom Westbahnhof zur inneren Mariahilferstraße, ich kaufe in einem Geschäft eine große, dunkle Brille. Beim Bezahlen zittern meine Hände, der Optiker schaut mich mit prüfendem Blick an. Warum schaffe ich es nicht, mich unauffällig zu benehmen?
Mit den Sonnenbrillen, die beinahe mein halbes Gesicht bedecken, fühle ich mich ein wenig sicherer, ich wage mich sogar in ein Einkaufszentrum. Minirock und Stöckelschuhe sind keine geeignete Kleidung für eine Flucht. Ich probiere eine schwarze Cargo, Größe 34, an. Sie passt. Nein, ich nehme lieber eine 36. Denn ich werde bald zunehmen. Ich bin schwanger. Ich ziehe die viel zu weite Hose über, ich bitte die Verkäuferin, das Etikett rauszuschneiden. Jetzt brauche ich noch dringend bequeme Schuhe, ich entscheide mich für dunkle Wildleder-Sneakers. Ich lasse sie ebenfalls gleich an.
Es ist fast 17 Uhr und ich bin immer noch in Wien. Esti, das geht gar nicht. Esti, du musst endlich eine Entscheidung treffen. Wieder setze ich mich in ein Taxi. Nach Erdberg, zum Busbahnhof.
Der Fahrer hat das Radio an. Die Nachrichten beginnen. Erstmeldung: In einem Keller in Wien-Meidling wurden bei Bauarbeiten zwei zerstückelte Männerleichen gefunden. Ich höre nicht, was der Sprecher sonst noch sagt. Alles um mich dreht sich. Ich glaube, ich werde verrückt.
In Erdberg erkundige ich mich nach dem nächsten Bus raus aus Österreich. Hat der Kundenbetreuer die Nachrichten gehört? Was wurde im Radio noch gesagt? Dass nach einer Frau, die mit mexikanischen Papieren unterwegs ist, gefahndet wird? Der nächste Bus fährt nach Ungarn. Und der übernächste? Nach Rumänien. Und die anderen? Alle gehen nach Osteuropa. Okay, ein Ticket nach Ungarn. Ihren Pass, bitte. Wie? Ich habe meinen Pass nicht dabei. Dann können Sie den Bus nicht nehmen, an der Grenze wird es eine Ausweiskontrolle geben.
Ich setze mich wieder in ein Taxi, wieder entsteht ein neuer Plan in meinem Gehirn. Ich habe meinen Bus nach Villach verpasst und muss noch heute dorthin, erzähle ich dem Fahrer. Das wird teuer. Wie viel? Er denkt nach. Im Radio laufen abermals die Nachrichten. Nein, bitte hör nicht hin. Na komm, mein Chauffeur, plaudere mit mir.
Natürlich, die erste Meldung handelt vom Leichenfund in Meidling. Ich bete zu Gott, dass ich in dem Bericht nicht erwähnt werde. Der Taxifahrer dreht leiser, er greift nach seinem Handy und telefoniert in türkischer Sprache. Ich verstehe ihn nicht. Mit wem redet er, was sagt er?
Ich muss nach Kärnten, das ist die einzige Chance. Von dort ist es nicht weit nach Italien. Dort wird es nicht schwierig sein, unterzutauchen. Ich kann die Sprache, ich bin oft dort gewesen. Mit Manfred. Bei Eismessen, bei Eisseminaren, um einen Bio-Eis-Salon zu besichtigen. Eis, Eis, Eis. Eis herzustellen, war meine Leidenschaft, mein Lokal mein Baby – mein Kindersatz.
9
Manfred hat mich für die Energie, mit der ich mein Geschäft betrieb, bewundert. Esti, du bist großartig. Esti, du bist eine Künstlerin. Ja, so wunderbare Komplimente machte er mir damals. Früher. Am Anfang.
Wenige Tage nachdem Holger und ich unseren Eissalon in Wien eröffnet hatten, kam Manfred zum ersten Mal in unser Geschäft und bot uns seine Geräte zum Kauf an. Er gefiel mir sofort, er zog mich auf eine zauberhafte Weise an. Ich begann mir vorzustellen, ihn zu küssen, mit ihm zu schlafen, mit ihm eine Beziehung zu haben. Tagträume, denen ich mehr Zeit gab, wenn ich mit Holger Streit hatte. Aber ich habe Manfreds Vorschläge, mit ihm auszugehen, abgelehnt. Lange. Nein, Esti, du bist verheiratet. Nein, Esti, du darfst deinem Mann nicht untreu sein, auch wenn er dich kaum noch anrührt. Nein, Esti, du musst verzichten.
Irgendwann schaffte ich das nicht mehr. Es war im Juni 2007, die Stimmung zwischen Holger und mir war den ganzen Tag über schon extrem schlecht gewesen. Am Morgen hatte er in einem Wutanfall mit seinen Fäusten auf die Wand im Badezimmer eingehauen. Und später, im Eissalon, einer Frau Avancen gemacht, total sein Typ, also groß, vollbusig, breites Becken – ich fragte mich oft, warum er mich jemals anziehend gefunden hatte. Ein paar Stunden danach kam Manfred in das Lokal. Holger war da längst daheim. Diesmal sagte ich „ja“, als mich Manfred fragte, ob ich mit ihm in einem Lokal ums Eck ein Glas Wein trinken möchte.
Der Abend war wunderschön, endlich fühlte ich mich wieder begehrt und verstanden. Wir gingen noch ein paar weitere Male miteinander aus, irgendwann landeten wir im Bett. Der Sex war gut. Was Manfred zu mir sagte, klang vielversprechend. Esti, ich begreife nicht, warum du bei diesem Mann bleibst, der dich nicht zu schätzen weiß. Esti, du hast Besseres verdient. Esti, ich liebe dich. Esti, denk endlich mal an dich.
Das tat ich dann auch. Ich beschloss, mich von Holger zu trennen. Und gab mich neuen Illusionen hin. Ich malte mir aus, wie es wäre, mit Manfred verheiratet zu sein und mit ihm Babys zu haben. Meine Fantasien wurden so mächtig, dass ich sie für die Realität hielt. Ja, das ist eine echte Fähigkeit von mir. Ich bringe es fertig, mich wegzubeamen aus der Wirklichkeit und in meinen Gedanken ganz woanders zu sein. Das hat mir oft geholfen, wenn ich in schlimmen Situationen war und ich mich in eine bessere Welt transferierte. Das hat mir aber auch oft geschadet.
Im Fall von Manfred ist das so gewesen. Nach der Scheidung von Holger machte er schnell mit mir Schluss. Esti, wir haben uns beide in etwas reingesteigert, mir ist mittlerweile klar geworden, dass wir nicht zueinander passen. Ich werde bald 45, du bist einfach zu jung für mich. Die Kinder aus meiner ersten Ehe sind schon erwachsen, ich bin bereits Großvater. Ich mache mich vor mir selbst lächerlich, wenn ich nun nochmal Vater werde.
Meine Enttäuschung über seine Worte war grenzenlos, ich weinte, ich flehte Manfred an, mich nicht zu verlassen. Er tat es trotzdem. Aber das wirkliche Ende zwischen uns beiden war noch lange nicht da.
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