Martina Prewein - Meine zwei Leben

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Estibaliz Carranza tötete zwei Männer, die sie einmal geliebt hatte. Im Gefängnis heiratete sie und brachte einen Sohn zur Welt. Die Bilder nach ihrer Verhaftung zeigten sie mit einem kühlen Lächeln. Warum wurde diese Frau zur Mörderin? Wie lebt sie damit? Die Abrechnung der Eislady mit sich selbst.

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3

Dann war Holger wieder nett zu mir. 2005, nachdem er zum wiederholten Mal seinen Job verloren hatte, erklärte er mir freudestrahlend: Esti, ich weiß, was dein größter Wunsch ist, du hast schon so oft darüber geredet, und jetzt werden wir ihn uns gemeinsam erfüllen. Wir werden nach Wien ziehen, dort einen Eissalon eröffnen und eine Familie gründen. Ich jubelte, ich war glücklich.

Wien war immer schon meine Traumstadt gewesen, von Jugend an hatte sie mich magisch angezogen. Ich kannte sie zwar nur aus Fotobänden, aber die Bilder von den engen Gassen mit Kopfsteinpflaster, dem Stephansdom und dem Prater mit dem Riesenrad faszinierten mich einfach. An einem Ort zu leben, an dem die Zeit ein bisschen stehengeblieben zu sein schien, müsste wundervoll sein, dachte ich.

Esti, bald bist du dort und wirst deiner Leidenschaft nachgehen können. Eis herstellen, neue Sorten kreieren, in deinem eigenen Geschäft. Esti, das klingt doch fabelhaft.

Die Suche nach einem geeigneten Lokal dauerte nicht lange. Holger und ich setzten uns vor den Computer, studierten auf österreichischen Immobilienseiten die Angebote und fanden schnell in Meidling, einem Außenbezirk von Wien, ein Geschäft zur Pacht, das „Venus“ hieß. Nicht zu teuer, nicht allzu groß. Die Fotos, die wir davon im Internet sahen, gefielen uns. Was uns auch noch positiv schien: Zu dem Eissalon gehörte ein Lager in einem Nachbarhaus, das wir bei Bedarf anmieten könnten. Eine Dusche und eine Toilette waren darin, der Raum würde sich ganz einfach zu einer Wohnung umfunktionieren lassen. Ohne viel zu überlegen, riefen wir den Anbieter an und schlossen einen Vertrag ab.

Ein paar Wochen später kamen wir in Meidling an. Ich war sofort verliebt in das Lokal. Es sah mit seinen dunkelroten Leder-Sitzgarnituren und seinen Tischen aus echtem Holz wie ein Pub aus. Ich wollte es ein bisschen niedlicher ausstatten, kaufte hübsche Aschenbecher, Tischdeckchen und Zuckerstreuer.

Schnell machten wir das Lager im Nachbarhaus zu einer netten Bleibe. Wir strichen die Wände neu, stellten unsere alten Möbel aus Berlin hinein. Innerhalb kürzester Zeit wurde dieses Zimmer, das nur eine Rumpelkammer gewesen war, zu einer kuscheligen kleinen Wohnung.

Ich erkundete die Gegend und war begeistert. Die Lage des Geschäfts schien mir perfekt. In der Nähe eine U-Bahn-Station, ein paar Gassen weiter eine Schule, rundum Büros. Esti, Holger und du, ihr habt die richtige Entscheidung getroffen, der Eissalon wird gut laufen. Und ich hatte auch schon eine Idee, wie wir das Geschäft im Winter nutzen könnten. Unsere Kunden sollten dann dort Kaffee und Tee trinken und selbstgebackene Kekse kaufen.

Unsere Zukunft in Wien wird wunderbar, davon war ich überzeugt.

Kurz nach der Eröffnung des Geschäfts holte mich die Realität ein. Nein, Holger, unsere Abmachung ist nicht gewesen, dass ich schufte, während du faul auf der Couch liegst. Wir hatten anderes besprochen. Dass wir in Österreich endlich Kinder kriegen würden, zum Beispiel. Später. Wie oft habe ich dieses Wort auch von ihm gehört. Also hoffte ich auch diesmal wieder auf das Später. Während die Gegenwart laufend unerfreulicher wurde. Weil sich Holger zunehmend zu einem Spinner entwickelte.

Immer mehr fing er an, sich für Waffen zu interessieren. Immer mehr verschrieb er sich den Hare Krishnas. Immer mehr machte es ihm Spaß, mich zu demütigen. Je geduldiger ich mich seinen Anweisungen fügte, desto fordernder wurden seine Befehle. Je kraftloser ich mich fühlte, desto massiver übte er Macht über mich aus. Esti, mach dies, Esti, mach das. Esti, du bist nicht fleißig genug. Esti, es ist deine Schuld, wenn der Eissalon nicht läuft. Nichts konnte ich ihm recht machen, obwohl ich so viel für ihn tat, Miniröcke, Push-up-BHs und Stöckelschuhe anzog, um für ihn sexy zu sein. Ihn zu Schießübungen begleitete, sogar seine Pistolen, die ich hasste, putzte. Mein Ich völlig aufgab. Das Schlimmste überhaupt: Er zwang mich schließlich sogar dazu, meinen Glauben zu verleugnen und den Hare Krishnas beizutreten. Einmal pro Woche musste ich fortan mit ihm Veranstaltungen seiner Sekte besuchen und mich ihren Gesetzen unterwerfen. Nein, Esti, Sex ist nicht wichtig, sagte er, es gibt andere Dinge, die viel bedeutender sind. Aber wie sollte ich ohne Sex schwanger werden?

Heimlich ging ich weiter in die Kirche, bat Gott um Verzeihung für meine Irrwege, flehte ihn um Verständnis an, fragte ihn, wie ich mich aus der Sackgasse, in die ich mich selbst hineinmanövriert hatte, befreien sollte. Ich bekam keine Antworten.

4

2007 begann ich eine Affäre mit Manfred. Ich hatte ihn schon kurz nach der Eröffnung unseres Eissalons kennengelernt. Manfred, etwa so alt wie Holger, ein Eismaschinenverkäufer. Eloquent, charmant, gut aussehend, ein typischer Vertreter halt. Immer wieder kam er aus beruflichen Gründen in unser Lokal, bei jedem seiner Besuche sah er mir tief in die Augen und sagte, wie schön ich sei. Zwei Jahre lang wehrte ich mich dagegen, mit ihm auszugehen, obwohl er mir so gut gefiel. Aber irgendwann konnte ich das nicht mehr. Wir wurden ein Liebespaar.

Er gab mir die Kraft, mich von Holger scheiden zu lassen. Der Fehler war nur, dass mein Ex und ich auch nach unserer Trennung, zumindest teilweise, zusammen wohnen blieben. Und Holger nicht damit aufhören konnte, mich zu kritisieren.

Wie an diesem Tag im April 2008. Ich kam nachhause, ich war müde von der Arbeit im Eissalon. Holger saß am Computer, er beschäftigte sich mit einem Ego-Shooter-Spiel, und während er in seiner Parallelwelt dutzende Feinde abschoss, wurde er laufend aggressiver gegen mich. Esti, wie konnte ich nur jemals so dumm sein, dich zu heiraten. Esti, du bist das Letzte. Esti, du wirst ohne mich untergehen. Wieder hörte ich von ihm diese Sätze, die mich innerlich so wütend machten. Wieder einmal war ich unfähig, ihm auch nur ein Wort zu entgegnen. Wieder einmal stellte ich mir vor, wie es wäre, Holger zu töten.

Ich hatte das schon oft getan. Weil mir diese Fantasien halfen, die Realität besser zu ertragen und meinen unausgesprochenen Hass zu kompensieren. Holger zu beschimpfen, ihn anzuschreien, ihm klarzumachen, was ich von ihm hielt, brachte ich nicht fertig. Da ließ ich lieber zu, dass dieser Regisseur, der alles für mich regelte, in meinem Kopf Platz nahm. Wie damals in Spanien, nachdem mein erster Freund mit mir Schluss gemacht hatte.

Ich wollte Holger nicht umbringen. Ich kämpfte gegen meine Vernichtungsgedanken an. Es gelang mir bis zu dem Moment, in dem Holger brüllte: Esti, du bist Abschaum, du wirst nie wieder einen Mann finden.

Da machte es klick, irgendein Schalter in meinem Gehirn legte sich um. Zwei Gewehre und zwei Pistolen lagen, wie so oft, ganz offen auf unserem Tisch. Ich nahm eine Beretta, stellte mich damit hinter ihn und drückte ab. Drei Mal.

5

Ich denke an die Szenen von damals, während ich in Saschas Auto sitze und immer panischer werde. Ich überlege, den Wagen zu starten und Gas zu geben. Unsinn. Ich schaffe es nicht, auf einer Autobahn zu fahren, seit ich vor einem Jahr einen Unfall auf der Wiener Südosttangente hatte. Ich war damals auf dem Weg zu einem Kirtag, mit vollen Eiskanistern im Kofferraum, mein 14-jähriger Ferialpraktikant, der Sohn eines Nachbarn, saß am Beifahrersitz. Meine Bremsen versagten, vielleicht betätigte ich sie auch zu spät. Wir überstanden den Unfall beide unverletzt. Trotzdem, er ließ einen Schock in mir zurück. Beinahe wäre ein Kind wegen meiner Unachtsamkeit umgekommen.

Ich werde nie wieder auf einer Schnellstraße fahren, das hatte ich mir damals geschworen. Weil ich keine gute Autofahrerin bin und andere Menschen nur gefährde, wenn ich mit mehr als fünfzig Stundenkilometern unterwegs sein muss.

Ich beschließe, auf Sascha zu warten. Er wird zurückkommen. Oder? Ja, nein, ja, nein. Gott, danke, er ist da. Er hat nur meinen mexikanischen Pass dabei, er behauptet, er hätte den spanischen nirgendwo gesehen. Ich weiß, es hat keinen Sinn, ihn nochmals in meine Wohnung zu schicken.

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