Philipp Weiß - Homer und Vergil im Vergleich

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Der Vergleich mit Homer bestimmt das Bild Vergils in der Literaturgeschichte bis in die Gegenwart. Schon in der Antike waren «Ilias» und «Odyssee» die wichtigsten Bezugspunkte, wenn es darum ging, Vergils dichterische Leistung zu taxieren. Dabei reichte das Spektrum vom simplen Vorwurf des Homerplagiats bis hin zur Anerkennung künstlerischer Eigenständigkeit beim 'imitator' Vergil, der an die Stelle homerischer 'simplicitas' den Gedanken der 'ars', also der ästhetisch gleichwertigen dichterischen Umarbeitung der Vorbildstelle, setzt. Dieser Band zeichnet unter Rekonstruktion ihrer jeweiligen ästhetischen Prinzipien die Antworten nach, die Seneca d. Ä., Gellius und Macrobius auf die Homer-Vergil-Frage gefunden haben. Die detaillierte Untersuchung über diesen speziellen Fall eines Autorenvergleichs ist eingebettet in die allgemeinere Fragestellung nach den Methoden und vor allem der Funktion komparativer Lektüre in der Antike überhaupt.

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Einen wirklichen Aufschwung nahm die Synkrisis zumal als Methode literaturkritischer Bewertungsprozesse in den Stildebatten des ersten Jhdt. v. Chr. (vgl. auch → Kap. 2.2.2). Autoren wie Dionysios von Halikarnassos formulierten ein theoretisch anspruchsvolles Programm literarischer und kultureller Erneuerung, das sich in einem klassizistischen Rückgriff auf die „goldene Zeit“ des fünften und vierten Jahrhunderts v. Chr. vollzog. Ihr Bildungs- und Literaturverständnis war stark auf der Geltung anerkannter Autoritäten aus dieser „klassischen Zeit“ gegründet. Die Methode der Synkrisis war dabei ein Weg, eben diese Autorität und kanonische Stellung auszuhandeln und auf diese Weise brauchbare Muster überhaupt erst zu legitimieren. Neben zahlreichen Stilvergleichen zwischen den verschiedenen attischen Rednern liefert Dionysios von Halikarnassos in seinem Brief an Cn. Pompeius auch einen theoretischen Versuch, die Synkrisis methodisch zu rechtfertigen (→ Kap. 1.3.2):13 Das unausgesetzte Vergleichen der Besten mit den Besten setze die Unterlegenen nicht herab, sondern finde seine teleologische Begründung in einem nicht abschließbaren Prozess der Optimierung, in dem es darum geht, sich beständig der stilistischen Qualitäten der kanonischen Muster im Modus des Vergleichs zu versichern. Von dieser Lust am ständigen Vergleich, wie sie die Attizisten wohl schon vor Dionysios ausgeprägt hatten, zeugen auch zahlreiche Stellen in Ciceros Brutus .14

In späteren Epochen, zumal im Umfeld der zweiten Sophistik, finden sich dann viele Beispiele für synkritische Bewertungen von Autoren und konkreten Texten.15 Zwei Vergleiche griechischer Dramatiker sind aus der kaiserzeitlichen Literatur überliefert, an denen die Charakteristika rein griechischer Literaturvergleiche – von Griechisch schreibenden Autoren und nur über griechische Texte – besonders klar hervortreten. – Ein kurzes Stück, das im Korpus der Schriften Plutarchs überliefert ist, in der überlieferten Form aber nicht von diesem Autor stammt, trägt traditionell den Titel Συγκρίσεως Ἀριστοφάνους καὶ Μενάνδρου ἐπιτομή.16 Der Text gibt sich als eine Zusammenfassung von Plutarchs Einschätzung über die beiden Hauptvertreter der Alten und der Neuen Komödie, Aristophanes und Menander. Es handelt sich dabei um einen generellen Autorenvergleich – es steht also keine spezielle Komödie im Zentrum –, der aber doch konkrete Textstellen zur Stützung des Arguments heranzieht. Die Gegenüberstellung geht zunächst von der Sprache der beiden Dichter aus und stellt hier entsprechende Qualitätsunterschiede heraus (Kap. 1–2). Sein Erfolg beim Publikum bestätigt die Qualitäten Menanders (Kap. 3). Abschließend wird der urbane Witz Menanders dem bissigen Spott des Aristophanes gegenübergestellt (Kap. 4). Es handelt sich hier also um einen nach formalen – Sprache und Witz – und biographisch-literaturgeschichtlichen – Erfolg bei den Zeitgenossen – Kategorien geordneten Vergleich. Texte kommen nur insofern in Betracht, als sie eine vorab festgestellte allgemeine Differenz belegen können.

Das zweite Beispiel, Dions berühmte 52. Rede (περὶ Αἰσχύλου καὶ Σοφοκλέους καὶ Εὐριπίδου ἢ περὶ τῶν Φιλοκτήτου τόξων), stellt stattdessen durchaus konkrete Texte in den Mittelpunkt, nämlich die Philoktetdramen der drei attischen Tragiker, von denen bekanntlich nur das Stück des Sophokles erhalten ist.17 Bemerkenswert ist hier der imaginäre Agon , den Dion als Rahmen für seinen Textvergleich entwirft (Kap. 3–4); es handelt sich dabei um eine bewusste Stilisierung eines kritischen Entscheids nach den alten attischen Theatersitten. Nacheinander werden dann die drei Stücke besprochen, wobei erst die beiden schließlich abgewerteten Versionen des Aischylos und Euripides, als Abschluss dann die gelungene Bearbeitung des Stoffes durch Sophokles analysiert wird. Ohne auf die angewendeten Kriterien hier im Einzelnen einzugehen, ist allgemein darauf hinzuweisen, dass sich Dion fast ausschließlich auf die Konstatierung von Unterschieden beschränkt. Literarische Abhängigkeit kommt nur an einer Stelle ins Spiel, wobei die Bemerkung hier gerade von der Tragikertrias wegführt (vgl. Kap. 5: καθάπερ Ὅμηρος κἀκείνῳ δὴ ἑπόμενος Εὐριπίδης).

Vergleicht man diese beiden Beispiele etwa mit dem Übersetzungs vergleich, den Gellius in 2, 23 ebenfalls mit zwei dramatischen Texten – Menander und Caecilius Statius – anstellt, so wird die besondere Aufmerksamkeit kenntlich, die die römischen Philologen den Aspekten der literarischen Abhängigkeit – hier der Übersetzung – gewidmet haben.18 Dabei sind die Unterschiede in der Textgrundlage gar nicht so entscheidend: Wie die Beispiele aus dem Plocium des Caecilius Statius zeigen, war der römische Begriff der „Übersetzung“ ein sehr weiter. Man hätte in ähnlicher Weise wohl auch in den Philoktetdramen Stellen finden können, die sich inhaltlich direkt vergleichen lassen. Dion tut das nicht; er behandelt jedes Drama für sich, ohne einzelne Textstellen unmittelbar gegeneinander zu halten. Das deutet schon darauf hin, dass die in Rom über die Epochen hinweg so wichtigen Konzepte von imitatio und aemulatio in der Technik des Einzelstellenvergleichs auch methodische Auswirkungen hatten. Die Frage nach Grad und Art der Intentionalität stellte sich in Rom offensichtlich drängender als in Griechenland, auch weil sich die römische Literatur in ihrer ersten Phase als Übersetzungs literatur verstanden hatte. Vergleichende Literaturkritik ist hier in der Regel auch imitatio -Kritik, und das Beispiel des prototypischen Homernachfolgers Vergil – das Provozierende seiner programmatischen Orientierung an Homer war bekanntlich schon den ersten Rezipienten bewusst19 – musste demnach besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

1.3.2 Dionysios von Halikarnassos über die Funktion komparativer Literaturkritik ( Pomp. 1)

Neben diesen Beispielen für ihre praktische Anwendung hat es in der Antike aber auch vereinzelt theoretische Reflexion über die Zielbestimmung der literaturkritischen Synkrisis gegeben, und zwar in einem Gebiet, das neben den Dichtervergleichen als der zweite große Gegenstandsbereich komparativer Literaturkritik angesprochen werden kann, nämlich den Vergleichen von Prosaautoren. Hierzu gehört insbesondere die bereits erwähnte, relativ kurze Passage in einem Brief des Geschichtsschreibers und Literaturkritikers Dionysios von Halikarnassos, der in augusteischer Zeit in Rom gewirkt hat und als Hauptvertreter des sog. „römischen Klassizismus“ gilt.1 Es handelt sich um das Einleitungskapitel zum Brief an Gnaeus Pompeius Geminus Dionysios Hal.Pomp. 1, wohl ein Spätwerk des Autors.2 Der Text steht zwar nicht repräsentativ für alle literaturvergleichenden Untersuchungen in der Antike, er leistet allerdings wichtige begriffliche Differenzierungen, insbesondere mit seiner Abgrenzung der Kategorien ἔπαινος und διάγνωσις, die auch die bereits bei Quintilian erkennbare Grundproblematik der Homer-Vergil-Vergleiche betrifft.

Dionysios verteidigt im genannten Abschnitt sein methodisches Vorgehen in der Schrift über Demosthenes . Dort hatte er einen Vergleich zwischen dem Redner Demosthenes und dem Philosophen Platon angestellt, der sich hauptsächlich auf stilistische Aspekte konzentrierte. Das abschließende Urteil dieser Synkrisis war zuungunsten Platons ausgefallen. Gnaeus Pompeius Geminus hatte Dionysios nun in einem nicht erhaltenen Brief unterstellt, dass es dessen Absicht gewesen sei, Platon mit diesem Vergleich zu kritisieren, seine stilistische Autorität also polemisch in Frage zu stellen. Dionysios kontert, indem er sich zunächst als einen großen Bewunderer Platons darstellt. Er behauptet außerdem, dass er mit seiner Platonbewunderung ganz auf der Linie einer bestimmten Gruppe von Literaturkritikern liegt, denen es um eine „Verbesserung von βίος und λόγος“ zu tun ist – eine Formel, mit der Dionysios auch an anderer Stelle seine klassizistischen Parteigänger umschreibt, Kritiker also, deren Urteil er für maßgeblich hält.3 Gnaeus Pompeius habe die Tendenz der Demosthenes-Schrift aus der Sicht ihres Autors also falsch interpretiert, und folglich geht es Dionysios im Abschnitt Kap. 3–8 zunächst darum, dieser Fehlinterpretation eine alternative Deutung entgegenzusetzen.

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