Franz Grillparzer

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Zum 150. Todesjahr Franz Grillparzers (1791-1872) stellt sich die Frage nach der Lebendigkeit seines OEuvres im 21. Jahrhundert. Wer Grillparzer erst einmal unter die Haut bekommen hat – seinen Sinn für den Menschen in seiner paradoxen Vielschichtigkeit und Wandelbarkeit zwischen Barbarei und Humanität, seine scharfsinnige Analyse von Machtstrukturen, von zwischenmenschlichen und interkulturellen Dynamiken, seine gebrochene poetische Sprache und facettenreiche Theatralik – muss sich immer wieder über seine relative Unbekanntheit wundern. Der Status eines österreichischen Klassikers und die Vereinnahmung für diverse identitätspolitische Zwecke scheinen sein Werk eher ins Abseits geführt zu haben statt in jene Zukunft, die ihn eigentlich erst einholen müsste. Eben dies versucht Franz Grillparzer – Neue Lektüren und Perspektiven mit einer Reihe von Aufsätzen, die die Perspektiven der internationalen Grillparzerforschung repräsentieren. Sie zielen auf die hermeneutische Provokation und transkulturelle Dimension seines OEuvres sowie auf wichtige Fragen der Dramenästhetik und der Rezeption.

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Birthe Hoffmann / Brigitte Prutti

Franz Grillparzer

Neue Lektüren und Perspektiven

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Umschlagabbildung: Anselm Kiefer, Des Meeres und der Liebe Wellen , 2011, Mixed media and gynaecological instrument on photographic paper, 42 1/8 x 128 3/4 x 3 15/16 in. (107 x 327 x 10 cm), © Anselm Kiefer. Photo © White Cube (Charles Duprat)

DOI: https://www.doi.org/10.24053/9783772057267

© 2022 • Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG

Dischingerweg 5 • D-72070 Tübingen

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Internet: www.narr.deeMail: info@narr.de

ISBN 978-3-7720-5726-7 (Print)

ISBN 978-3-7720-0176-5 (ePub)

Einleitung

Das Werk Franz Grillparzers ist ein bemerkenswerter Fall verhinderter Rezeption, deren Ursachen sicher zum Teil in seiner Vereinnahmung für identitätspolitische Zwecke liegen. Der Status eines österreichischen Klassikers, mit dem impliziten oder expliziten Auftrag von Identitäts- und Sinnstiftung durch die vielen Krisen der Monarchie und der beiden österreichischen Republiken, scheint seinem Werk und seiner Wirkung eher abträglich gewesen zu sein. Bis in die 1990er Jahre hinein lässt sich in der Grillparzerforschung das Bild des Dramatikers als konservativer Verteidiger einer monarchischen Ordnung und einer quietistischen Weltsicht barocker Provenienz verfolgen, der von Anfang an auf verlorenem Posten steht. Der oft vereinfachte Befund einer Kritik an nationalistischen Strömungen in den Texten Grillparzers wurde in dieser Forschungstradition mit der These verbunden, Grillparzer hätte eine Kritik des neuzeitlichen Subjektivismus im weitesten Sinne geäußert. Ideengeschichtlich wurde Grillparzer somit als ein Verfechter einerseits überzeitlicher, humanistischer Werte, andererseits als der genaue Gegensatz zum deutschen Idealismus und zur protestantisch-preußischen Denkart stilisiert. Eine solche Lesart, die nach stabilisierbaren Philosophemen und ideologischen Positionen sucht, lässt sich aber nur unter Ausblendung einer Vielzahl von Textperspektiven durchführen, die dieser Eindeutigkeit widersprechen. Die dadurch hervorgerufenen Herausforderungen an die Leser:innen bzw. Zuschauer:innen dürften eine weitere Ursache seiner erschwerten Rezeption und seiner relativen Unbekanntheit sein. Sie sind aber zugleich ein Grund, weshalb man ihn heute wieder lesen sollte: Im Widerspruchsvollen, Ambivalenten und Paradoxen seines Schreibens scheint etwas einzigartig Reales auf. Grillparzers Figuren sind keine Charaktere, die irgendetwas repräsentieren sollen. Sie sind in ihrem Wesen unkoordiniert: Zwischen Denken, Sprechen und Handeln tun sich Abgründe auf. Sie sehnen sich nach Ordnung und Sinn, aber jede Ordnung ist zugleich grausam und kann schnell ins Chaos umschlagen – den Sinn muss jeder für sich selbst zurechtbasteln. Der Prozess der Geschichte, in den jeder unentrinnbar eingebettet ist, rollt unaufhaltsam über das Streben der Menschen hinweg – und doch trägt jeder eine persönliche Verantwortung für seine Taten. Für unser heutiges Geschichtsverständnis ist diese paradoxe Auffassung der Rolle des Subjekts in historischen Prozessen und Konstellationen, die weder das Subjekt aus der Verantwortung entlässt, noch idealistisch als autonom begreift, äußerst relevant.

Die für die Leser:innen besonders anspruchsvolle Verarbeitung historischer Stoffe in vielen von Grillparzers Dramen mag auch manchen Regisseur abgeschreckt haben, seine Kräfte an dem großen Dramatiker zu erproben, muss doch hinter dem Gewand des Historischen die zukunftsträchtige Analyse geschichtlicher Prozesse erst hervorgeholt werden. Ausgerechnet Thomas Mann, ein in vieler Hinsicht von Grillparzer weit entfernter Autor, hat vor 100 Jahren instinktiv ein untrügliches Gespür für die doppelbödige Sprache Grillparzers gezeigt. In seiner Huldigung für Grillparzer, zum fünfzigsten Todestag am 22. Januar 1922 in der Neuen Freien Presse veröffentlicht, heißt es:

Es gibt Plauderei, die heimlich Hochgesang, gibt das Pasquill, das in der Tiefe Verherrlichung ist, Feierlichkeit, unter der es kichert. Einen ähnlichen, man darf sagen: romantischen Zwiespalt empfand ich in Grillparzers Dichtung von jeher, einen solchen der Form und des Geistes. Jene mag man klassizistisch, ja bei kritisch-negativer Gesinnung epigonenhaft nennen; dieser ist dem Gefühl so menschlich-nahe, so zart-modern-lebendig, so durchdringend persönlich, daß das bei allem Zauber des Verses leicht museale Kleid des Jambendramas beinahe wie Ironie wirkt – auf mich, ich kann es nicht anders sagen.

Man hört den Vergleich mit Schiller und Goethe noch heraus, wenn auch mit Sinn für den Gewinn, der mit der Differenz zur Weimarer Klassik einhergeht. Wie einige Beiträge zu diesem Band demonstrieren, ist der Bruch Grillparzers mit der idealistischen Tragödienästhetik der Goethezeit weitaus radikaler, als die teils noch klassizistische Form auf den ersten Blick vermuten lässt. Die illusionslose Beobachtung der Entwicklungen seiner Zeit, die er auch in die Zukunft extrapolierte, machte ihn in ästhetischer und politischer Hinsicht zu einem Ungleichzeitigen. Nur wenige seiner Zeitgenossen – wie etwa Georg Büchner und davor schon Heinrich von Kleist – waren bereit, die idealistische Art der Kontingenzbewältigung zu verabschieden, um so tief in den Abgrund der Dialektik von Ordnung und Barbarei zu blicken.

Viele neue Ansätze in der Literaturwissenschaft der letzten Jahrzehnte kommen den Herausforderungen durch das Doppelbödig-Bruchhafte in den Texten Grillparzers und einer Neubewertung seines Œuvres im Lichte aktueller Fragestellungen sehr entgegen. Die Implikationen der in der Forschung schon früh anerkannten Komplexität der Psychologie und Figurengestaltung, sowie die Aufwertung des Sinnlichen bei Grillparzer kann heute noch differenzierter beschrieben werden, u.a. durch affekttheoretische Ansätze und ein phänomenologisch geprägtes Interesse für das Nebeneinander verschiedener Wahrnehmungsformen.

Die Erweiterung der Hermeneutik durch Rezeptions- und Wirkungsästhetik hat den Blick für die vielen Leerstellen geschärft, die oft gegen die Selbstdarstellung der Figuren im Sinnhorizont der Leser:innen in Betracht gezogen werden müssen. Provozierend ist auch die Heterogenität der sprachlichen und dramatischen Register, darunter das Ineinander-Hinübergleiten bzw. Kippen von Tragik und Komik, Grauen und Groteske in den Texten Grillparzers, das in manchen Aspekten bereits auf die Dramatik nach 1945 vorausweist.

Auch Anregungen durch den Poststrukturalismus und die Dekonstruktion sind vielversprechend, um Grillparzers Analyse von Mechanismen der Macht, der Sprache und Identitätskonstruktionen unterschiedlicher Art herauszuarbeiten. Dies beinhaltet die Konstruktion von Gender, die bei Grillparzer an der kritischen Dekonstruktion von problematischen Männlichkeitskonstruktionen und der Gestaltung von Figuren jenseits der typischen Weiblichkeits- und Männlichkeitsdiskurse sichtbar wird. Nicht zuletzt trifft dies aber auch auf die Dekonstruktion von Alteritäts- und Nationalitätsdiskursen zu, wofür Grillparzer als Beobachter der komplexen Dynamiken im spannungsvollen transkulturellen Kontext der Habsburger Monarchie besondere Voraussetzungen hatte. Die durch poststrukturalistische Ansätze angeregten neuen Möglichkeiten der Aktualisierung seines Œuvres scheinen aber im Fall Grillparzers bei weitem noch nicht erschöpft zu sein.

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