Franz Grillparzer

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Zum 150. Todesjahr Franz Grillparzers (1791-1872) stellt sich die Frage nach der Lebendigkeit seines OEuvres im 21. Jahrhundert. Wer Grillparzer erst einmal unter die Haut bekommen hat – seinen Sinn für den Menschen in seiner paradoxen Vielschichtigkeit und Wandelbarkeit zwischen Barbarei und Humanität, seine scharfsinnige Analyse von Machtstrukturen, von zwischenmenschlichen und interkulturellen Dynamiken, seine gebrochene poetische Sprache und facettenreiche Theatralik – muss sich immer wieder über seine relative Unbekanntheit wundern. Der Status eines österreichischen Klassikers und die Vereinnahmung für diverse identitätspolitische Zwecke scheinen sein Werk eher ins Abseits geführt zu haben statt in jene Zukunft, die ihn eigentlich erst einholen müsste. Eben dies versucht Franz Grillparzer – Neue Lektüren und Perspektiven mit einer Reihe von Aufsätzen, die die Perspektiven der internationalen Grillparzerforschung repräsentieren. Sie zielen auf die hermeneutische Provokation und transkulturelle Dimension seines OEuvres sowie auf wichtige Fragen der Dramenästhetik und der Rezeption.

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Die beiden Beiträge von Marc Lacheny und Barbara Bollig zur internationalen Grillparzer-Rezeption in Frankreich und zur neueren Adaption seiner Stücke auf deutschsprachigen Bühnen im 21. Jahrhundert unterstreichen abschließend noch einmal den Gegenwartsbezug des ganzen Bandes.

Marc Lacheny präsentiert einen Aufriss zur französischen Grillparzer-Rezeption in der Literaturwissenschaft und im Theater sowie zu den Übersetzungen seines Œuvres. Der historische Befund ist eher dürftig, wie sein informativer Überblick zeigt, denn Grillparzer war in der Vergangenheit weder in den französischen Literaturgeschichten noch auf dem Theater besonders häufig vertreten, und wenn dann in einigen wenigen Inszenierungen und Gastspielen in deutscher Sprache. Die französische Germanistik hat ihn in erster Linie als exemplarischen Österreicher betrachtet, mit Blick auf das literarische Vorbild von Weimar und als literarischen Erben einer barocken Tradition – am wirkungsvollsten und nachhaltigsten im einflussreichen Werk von Roger Bauer. Das gemeinsame Ziel trotz methodologischer Differenzen war die Bestimmung der kulturellen Besonderheiten der österreichischen Literatur. Weitere Impulse für die französische Forschung haben die verschiedenen Grillparzer-Jubiläen und Gedenktage geboten; die aufregendsten Entwicklungen aber sind neueren und neuesten Datums und umfassen eine jüngere Generation von Austriazist:innen, zu denen neben Jacques Lajarrige und Éric Leroy du Cardonnoy auch der Verfasser des vorliegenden Beitrags zählt. Ein Mittelpunkt der neueren französischen Forschung und Literaturvermittlung betrifft Grillparzers Goldenes Vließ . Es war Gegenstand von mehreren Tagungen und einigen wichtigen Veröffentlichungen, wie Lacheny dokumentiert. Im Herbst 2017 erschien auch die mit dem renommierten Prix-Nerval-Goethe ausgezeichnete französische Übersetzung von Grillparzers antiken Dramen von Gilles Darras, die die Möglichkeiten einer breiteren Rezeption Grillparzers auf französischen Bühnen eröffnet.

Lacheny konstatiert eine „Grillparzer-Renaissance“ in der französischen Forschung mit dem Hinweis auf weitere wichtige Projekte und Übersetzungen. Die Zeichen stehen gut für den großen Unbekannten, von dem Jean-Louis Bandet noch 1972 sagen konnte, dass sogar das gebildete französische Publikum nicht einmal seinen Namen kenne. Mit einem großen internationalen Publikum für Grillparzer ist wohl auch im 21. Jahrhundert nicht zu rechnen, aber aufmerksame Romanleser:innen müssten mindestens schon seinen Namen kennen seit Mathias Énards Roman Boussole (frz. 2015; engl. Compass 2017; dt. Kompass 2018), der seinen fiktiven Wiener Musikologen Franz Ritter mit Grillparzers Reisetagebüchern im Gepäck nach Istanbul schickt. In Kürze können interessierte Leser:innen auch mit der französischen Übersetzung von Grillparzers Reisetagebüchern unterwegs sein.

Barbara Bollig rückt zwei hoch aktuelle und sehr unterschiedliche Inszenierungen des Medea-Mythos aus dem Jahr 2019 ins Zentrum der Überlegungen in ihrem Beitrag, nämlich die Aufführung von Aribert Reimanns Medea -Oper am Aalto-Musiktheater Essen und das Medea -Schauspiel von Mateja Koležnik am Staatstheater Stuttgart. Beiden Umsetzungen des Stoffes im zeitgenössischen deutschen Musik- und Sprechtheater gemeinsam ist die Tatsache, dass sie Grillparzers Version des Medea-Mythos in seiner Vließ -Trilogie als dramentextuelle Grundlage für ihre Adaptionen benutzen. In ihrer eingehenden Analyse der theatralischen Zeichenrepertoires von beiden Aufführungen zeigt Bollig, wie diese Inszenierungen nach Grillparzer funktionieren und welche interpretativen Schwerpunkte sie jeweils setzen als moderne Globalisierungs- und Psychodramen mit dem titelgebenden goldenen Widderfell in einer zentralen Rolle (Reimann) und der visuell verkörperten weiblichen Psyche in Form eines halb durchsichtigen Milchglaskastens auf der Bühne (Koležnik). Die mythische Medea ist die exemplarisch schlechte Mutter, anhand derer bis in die Gegenwart hinein divergente Mutterschaftsvorstellungen und Mutterschaftspathologien stets neu wieder verhandelt werden. Bollig lokalisiert die besondere Attraktivität von Grillparzers moderner dramatischer Bearbeitung des klassischen Stoffes für die künstlerische Weiter-Arbeit am Mythos im 21. Jahrhundert bei Reimann und Koležnik in der komplexen weiblichen Figurenpsychologie und -pathologie, die die kausal-genetischen Voraussetzungen und Umstände des Kindermordes in den Blick rückt. Die aktuellen Bearbeitungen bezeugen die gesellschaftspolitische und ästhetische Relevanz des Themas, und Bollig öffnet ihre Diskussion zur Aneignung des Medea-Mythos nach Grillparzer für grundsätzliche Fragen zur Relation von Literatur und Psychopathologie.

Der vorliegende Band ist unter außerordentlichen Bedingungen zustande gekommen. Die Pandemie hat auch für Geisteswissenschaftler:innen zu wesentlich erschwerten Arbeitsbedingungen geführt, und einige Beiträge mussten trotz des großen Interesses für dieses Buch abgesagt werden. Wir sind den Autor:innen dieses Buches dankbar, dass sie trotz der widrigen Umstände zum Gelingen dieses Bandes beigetragen haben. Wir danken dem Institut für Englisch, Germanistik und Romanistik an der Universität Kopenhagen und dem Department of German Studies an der University of Washington, Seattle, für ihre finanzielle Unterstützung dieses Bandes, sowie Nanke Nicolaisen für ihre fachkundige Hilfe beim Redigieren und Formatieren der Manuskripte. Tillmann Bub vom Narr Francke Attempto Verlag danken wir für sein Interesse an dem Projekt und die gute Zusammenarbeit.

Brigitte Prutti und Birthe Hoffmann

Was tun mit dem Klassiker? Franz Grillparzer im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek

Bernhard Fetz

Der österreichische Klassiker Franz Grillparzer steht auf tönernen Füßen; weder gibt es eine fundierte Leseausgabe (oder philologisch abgesicherte Studienausgabe), noch steht der Autor bei Germanist:innen hoch im Kurs. In den Schulen ist Grillparzer, im Gegensatz zur Vereinnahmung als Vertreter einer positiven Österreich-Ideologie in den 1950er Jahren, so gut wie nicht existent. Dieses Schicksal teilt er mit einem Großmeister der (österreichischen) Erzählkunst im 19. Jahrhundert, dessen dickleibige Romane ebenso wie seine Erzählungen ebenfalls kaum mehr eine Rolle im Schulunterricht spielen. Doch ist Adalbert Stifter unter Literatur- und Kulturwissenschaftler:innen, so hat es zumindest den Anschein, beliebter als Grillparzer; der Gegensatz von Regionalität und Urbanität, Stifters Interesse für Umweltphänomene wie extreme Wetterereignisse, seine Verteidigung des Alten, der gefährdeten Bauwerke und handwerklichen Techniken, gegen die Zumutungen der industriellen Moderne, schließlich sein Interesse für Landschaftspflege und Gartenbau – all das macht Stifter zum scheinbar aktuelleren Autor.

Aber was hätte Grillparzer nicht alles aufzubieten! Im Zentrum seines Werks stehen Praktiken der Machtgewinnung, der Machterhaltung, der Subversion von Macht und der Aufgabe von Machtansprüchen. Zwischen Ottokar, dem Berserker, und dem armen Spielmann als Personifikation eines erfolglosen Menschen, dessen Existenz auf fast nichts gebaut ist, entwickelt Grillparzer seine literarische Bearbeitung von Machtverhältnissen. Der gewitzte, sprachgewandte Leon in „Weh dem, der lügt!“ misst den – sprachlichen – Handlungsspielraum desjenigen aus, der das Gute tun möchte und verspricht, zu dessen Erreichung auf jegliche (Not-)Lüge zu verzichten. Zentral ist auch der Kampf der Geschlechter, Medea, Libussa, die weichende Königin Margarete im „Ottokar“, sie sind moderne Figuren. Und trotzdem: Die Zeit des Klassikers Grillparzer scheint vorbei zu sein. „Grillparzer ist heute so out , wie er noch nie war“, konstatierte die Literaturkritikerin Daniela Strigl im Jahr 2016.1

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