Angela Pointner - Aufwind
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Für Alex war es in der akuten Krise, als unsere Tochter im Wachkoma lag, enorm wichtig, dass er dank professioneller Hilfe lernte, seine rückwärtsgewandten Denkspiralen zu beenden. Warum ist das ausgerechnet uns passiert? Warum habe ich an diesem Unglückstag nicht anders gehandelt? Solche und ähnliche Fragen sind quälend und gleichzeitig lähmend und helfen nicht, die akute Situation bestmöglich zu meistern. Aber – sie sind normal.
Wir haben nun versucht, strukturiert aufzuarbeiten, wie es uns gelungen ist, uns an ein beinahe untragbares Schicksal »anzupassen« – mit dem nachhaltigen Willen, aus dieser Situation, die unser Leben so dramatisch veränderte, Stärke zu gewinnen. Wir greifen dafür nicht nur auf ganz persönliche Erfahrungen mit der Erkrankung Depression und dem Suizid unserer Tochter zurück, sondern auch auf unzählige (Therapie-)Gespräche mit Fachleuten verschiedenster Disziplinen und anderen Betroffenen. Auch unsere Arbeit als Trainer bzw. im Rahmen der audiovisuellen Wahrnehmungsförderung fließt in dieses Buch mit ein. Nicht zuletzt spielen auch Bücher, Artikel und andere Medien eine Rolle, die wir in Anspruch genommen haben, um uns selbst weiterzubilden.
In unseren Augen lassen sich drei wesentliche Themenkreise ausmachen, in denen sich bei uns ein wertvoller Anpassungs- und Veränderungsprozess abgespielt hat. An erster Stelle steht jener Aspekt, den wir als kognitiven Bereich bezeichnen möchten. Wir verstehen darunter die rationale Auseinandersetzung mit Themen wie Depression, Suizid und auch Trauer. Die Erkrankung, ihre Ursachen, ihre Folgen zu verstehen, das hat in der Akutphase und darüber hinaus sehr geholfen. Es ging darum, Worte zu finden für das, was uns passiert ist, und darum, das öffentliche und ureigene Tabu zu brechen.
Das zweite Themenspektrum, mit dem wir uns beide beruflich bereits viel auseinandergesetzt hatten, betrifft den körperlich-biologischen Bereich. Wie reagiert unser autonomes Nervensystem auf Stress, was sind die körperlichen Folgen dauerhafter Anspannung, und was kann man für eine effektive Regeneration tun? Das waren Fragen, auf die wir bereits vor unserem Schicksalsschlag Antworten suchten. Und dennoch fällt es in einer so tiefen Krise schwer, dieses Wissen in konkretes Tun umzusetzen. Es dauert unter Umständen sehr lange, bis man für sich selbst ein gleich guter Coach ist wie für andere.
Der dritte Punkt, der uns sehr wichtig erscheint und mit dem wir uns erst in jüngerer Vergangenheit bewusst auseinandergesetzt haben, ist das Thema Emotionen. In unserer nach stetigem Glück strebenden Gesellschaft scheinen »negative« Gefühle, wie Wut, Angst, Traurigkeit, Scham oder Neid, unerwünscht. Trauer sollte möglichst bald überwunden, Wut nicht zugelassen und Angst, Scham oder Neid verdrängt werden. Doch wenn man in einer so allumfassenden Krise steckt, wie wir das erleben mussten, drängen sich alle Gefühle mit unbändiger Macht auf – die positiven wie die negativen. Und dann gesellt sich irgendwann die Scham darüber hinzu, dass es nicht länger gelingt, die vermeintlich negativen Emotionen zu unterdrücken. Es war für uns beide der letzte befreiende Schritt, uns von diesen in frühester Kindheit erlernten Denkmustern zu lösen. Unser emotionales Erleben hat wie unsere Beziehung dadurch absolut an Qualität gewonnen.
In allen drei Bereichen befinden wir uns noch immer in einem Entwicklungsprozess, Rückschritte keinesfalls ausgeschlossen. »Alte« Themen drängen sich stets wieder auf, gerade wenn eine neue Krise (wie etwa Corona) dazukommt. Alle drei Bereiche hatten und haben, abhängig vom Zeitpunkt, immer wieder eine andere Qualität. Wir werden in unserer Erzählung auch die Unterschiede zwischen der akuten Phase einer Krise und den mittel- und langfristigen Folgen derselben hervorheben.
Einen weiteren Aspekt bildet die individuelle, ganz persönliche Betroffenheit in den jeweiligen Themenkreisen. Was macht so ein Schicksalsschlag mit mir als Persönlichkeit (privat wie beruflich), was macht er mit uns als Ehe- und Liebespaar, was als Eltern? Alle genannten Punkte und Teilbereiche sind miteinander vernetzt, lassen sich nicht linear hintereinander reihen, sondern bilden eine sich immer wieder verändernde Gemengelage.
Unser Anliegen ist es, Licht in dieses Durcheinander zu bringen, um einen Weg aufzuzeigen, der ein geglücktes Leben mit und in einer Krise möglich macht.
P.S: Dieses Buch schreiben wir gemeinsam: als Ehepaar, das an der bisher größten Krise seines Lebens gewachsen ist. Den schreibenden Part übernimmt wie schon bei »Mut zum Absprung« und »Mut zur Klarheit« Angela. (Die Ich-Form gebührt deshalb in diesem Buch ihr, während Alex mit Namen bzw. in der 3. Person genannt sein wird.)
1
WENN ANPASSUNGSFÄHIGKEIT GEFRAGT IST
Nicht immer ist die Definition eines Begriffes, die auf Wikipedia zu finden ist, so einfach und treffend, dass man sich sofort etwas darunter vorstellen kann. Auch die Erklärung für den Begriff »Anpassungsfähigkeit« (mit seinen Synonymen Adaptivität, Adaptabilität oder Flexibilität) klingt etwas hölzern:
»Als Anpassungsfähigkeit (…) wird die Fähigkeit eines Lebewesens oder einer Gesellschaft zur Veränderung oder Selbstorganisation bezeichnet, dank der auf gewandelte äußere Umstände im Sinne einer veränderten Wechselwirkung zwischen (kollektiven) Akteuren untereinander (…) oder ihrer Umgebung gegenüber reagiert werden kann. Es ist die Fähigkeit, sich auf geänderte Anforderungen und Gegebenheiten einer Umwelt einzustellen.«
Tag für Tag müssen wir bei ganz alltäglichen Gelegenheiten unsere Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen: Wer den Wecker überhört hat, muss sich beeilen, um doch noch pünktlich in der Schule zu sein. Wer den Bus verpasst hat, muss auf den nächsten warten oder einen anderen nehmen. Wenn auf meinem gewohnten Weg zur Arbeit eine Baustelle eingerichtet wurde, muss ich einen Umweg fahren. Für die einen sind eben erwähnte Situationen überhaupt kein Problem, andere fühlen sich extrem gestresst.
Warum wir Veränderungsbewusstsein ins Treffen führen, wird spätestens dann klar, wenn es um größere Anpassungsleistungen geht, die nicht immer freiwillig erbracht werden. Auf Süßigkeiten zu verzichten, weil der Arzt dazu geraten hat, fällt, je länger die erwünschte Abstinenz dauert, oft schwer – vor allem, wenn sich der erhoffte gesundheitliche Erfolg nur langsam einstellt. Oft gelingt eine Umstellung des Lebensstils erst dann, wenn die Folgen unseres Tuns gravierend sind. Jemand, der eine nichtalkoholische Fettleber oder Diabetes Typ 2 aufgrund seiner Fehlernährung entwickelt hat, riskiert nicht nur seine Gesundheit, sondern auch sein Leben, wenn er damit unbeeindruckt weitermacht.
Das Bewusstsein für eine notwendige Veränderung zu entwickeln, erscheint einfach, wenn Handlung A ganz eindeutig zu Konsequenz B führt. Doch die Corona-Pandemie hat uns eindrucksvoll vor Augen geführt, was passiert, wenn mögliche Folgen nicht eindeutig festzulegen sind. Wurden im ersten Lockdown noch alle einschneidenden Regeln von den meisten Menschen befolgt, so kamen mit zunehmender Dauer der Pandemie immer mehr Zweifel auf. Wissenschaftliche Erkenntnisse wurden angezweifelt, Verschwörungstheorien begannen zu kursieren … Doch wir wollen hier keine Corona-Diskussion vom Zaun brechen, sondern vielmehr beispielhaft erläutern, dass es für eine persönliche Veränderung eine gewisse Einsicht braucht.
Warum sprechen wir an dieser Stelle nicht von Veränderungswillen? Weil dieser Begriff im Zusammenhang mit schweren Lebenskrisen einen zynischen Beigeschmack bekommt. Als hinge es allein von unserem »Willen« ab, ob wir von Krankheit, Tod oder finanziellem Ruin verschont bleiben. Menschen in ausweglosen Situationen fehlt oft schlicht die Möglichkeit, etwas zu verändern, und wir wollen gar nicht in die Nähe davon geraten, jemandem deshalb den Willen dazu abzusprechen. Zudem haben wir beide am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, seine Fähigkeit und zu einem großen Teil seinen Willen zur Anpassung durch Krankheit zu verlieren. Depressiv zu sein bedeutet nicht, ständig traurig zu sein, wie landläufig oft gemutmaßt wird. Eine Depression wirkt sich körperlich und seelisch aus, raubt einem jegliche Kraft und Perspektive (doch dazu später mehr).
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