Novalis (d. i. Friedrich von Hardenberg) - Heinrich von Ofterdingen. Ein Roman

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Heinrich von Ofterdingen. Ein Roman: краткое содержание, описание и аннотация

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Die blaue Blume ist Leitmotiv und Chiffre der Sehnsucht in Novalis' Roman »Heinrich von Ofterdingen«. Heinrich reist, nachdem ihm diese Wunderblume im Traum erschienen ist, mit seiner Mutter von Eisenach nach Augsburg. Dabei erschließt sich ihm das Panorama der Welt, und er wird am Ziel in das Wesen der Poesie und der Liebe eingeweiht – ein Bildungsroman »nach Innen«.
Die Edition folgt dem postumen Erstdruck von 1802. Mit einem neuen Nachwort auf aktuellem Forschungsstand.
E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.

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Das Grab steht unter wilden Heiden;

Das Grab, worin der Heiland lag,

Muss Frevel und Verspottung leiden

Und wird entheiligt jeden Tag.

Es klagt heraus mit dumpfer Stimme:

»Wer rettet mich von diesem Grimme!«

Wo bleiben seine Heldenjünger?

Verschwunden ist die Christenheit!

Wer ist des Glaubens Wiederbringer?

Wer nimmt das Kreuz in dieser Zeit?

Wer bricht die schimpflichsten der Ketten,

Und wird das Heilge Grab erretten?

Gewaltig geht auf Land und Meeren

In tiefer Nacht ein heilger Sturm;

Die trägen Schläfer aufzustören,

[61]Umbraust er Lager, Stadt und Turm,

Ein Klaggeschrei um alle Zinnen:

»Auf, träge Christen, zieht von hinnen.«

Es lassen Engel aller Orten

Mit ernstem Antlitz stumm sich sehn,

Und Pilger sieht man vor den Pforten

Mit kummervollen Wangen stehn;

Sie klagen mit den bängsten Tönen

Die Grausamkeit der Sarazenen.

Es bricht ein Morgen, rot und trübe,

Im weiten Land der Christen an.

Der Schmerz der Wehmut und der Liebe

Verkündet sich bei jedermann.

Ein jedes greift nach Kreuz und Schwerte

Und zieht entflammt von seinem Herde.

Ein Feuereifer tobt im Heere,

Das Grab des Heilands zu befrein.

Sie eilen fröhlich nach dem Meere,

Um bald auf heilgem Grund zu sein.

Auch Kinder kommen noch gelaufen

Und mehren den geweihten Haufen.

Hoch weht das Kreuz im Siegspaniere,

Und alte Helden stehn voran.

Des Paradieses selge Türe

Wird frommen Kriegern aufgetan;

Ein jeder will das Glück genießen

Sein Blut für Christus zu vergießen.

[62]Zum Kampf ihr Christen! Gottes Scharen

Ziehn mit in das Gelobte Land.

Bald wird der Heiden Grimm erfahren

Des Christengottes Schreckenshand.

Wir waschen bald in frohem Mute

Das Heilige Grab mit Heidenblute.

Die heilge Jungfrau schwebt, getragen

Von Engeln, ob der wilden Schlacht,

Wo jeder, den das Schwert geschlagen,

In ihrem Mutterarm erwacht.

Sie neigt sich mit verklärter Wange

Herunter zu dem Waffenklange.

Hinüber zu der heilgen Stätte!

Des Grabes dumpfe Stimme tönt!

Bald wird mit Sieg und mit Gebete

Die Schuld der Christenheit versöhnt!

Das Reich der Heiden wird sich enden,

Ist erst das Grab in unsern Händen.

Heinrichs ganze Seele war in Aufruhr, das Grab kam ihm wie eine bleiche, edle, jugendliche Gestalt vor, die auf einem großen Stein mitten unter wildem Pöbel säße, und auf eine entsetzliche Weise gemisshandelt würde, als wenn sie mit kummervollen Gesichte nach einem Kreuze blicke, was im Hintergrunde mit lichten Zügen schimmerte, und sich in bewegten Wellen eines Meeres unendlich vervielfältigte.

Seine Mutter schickte eben herüber, um ihn zu holen, und der Hausfrau des Ritters vorzustellen. Die Ritter [63]waren in ihr Gelag und ihre Vorstellungen des bevorstehenden Zuges vertieft, und bemerkten nicht, dass Heinrich sich entfernte. Er fand seine Mutter in traulichem Gespräch mit der alten, gutmütigen Frau des Schlosses, die ihn freundlich bewillkommte. Der Abend war heiter; die Sonne begann sich zu neigen, und Heinrich, der sich nach Einsamkeit sehnte, und von der goldenen Ferne gelockt wurde, die durch die engen, tiefen Bogenfenster in das düstre Gemach hineintrat, erhielt leicht die Erlaubnis, sich außerhalb des Schlosses besehen zu dürfen. Er eilte ins Freie, sein ganzes Gemüt war rege, er sah von der Höhe des alten Felsen zunächst in das waldige Tal, durch das ein Bach herunterstürzte und einige Mühlen trieb, deren Geräusch man kaum aus der gewaltigen Tiefe vernehmen konnte, und dann in eine unabsehliche Ferne von Bergen, Wäldern und Niederungen, und seine innere Unruhe wurde besänftigt. Das kriegerische Getümmel verlor sich, und es blieb nur eine klare bilderreiche Sehnsucht zurück. Er fühlte, dass ihm eine Laute mangelte, so wenig er auch wusste, wie sie eigentlich gebaut sei, und welche Wirkung sie hervorbringe. Das heitere Schauspiel des herrlichen Abends wiegte ihn in sanfte Phantasien: die Blume seines Herzens ließ sich zuweilen, wie ein Wetterleuchten in ihm sehn. – Er schweifte durch das wilde Gebüsch und kletterte über bemooste Felsenstücke, als auf einmal aus einer nahen Tiefe ein zarter eindringender Gesang einer weiblichen Stimme von wunderbaren Tönen begleitet, erwachte. Es war ihm gewiss, dass es eine Laute sei; er blieb verwunderungsvoll stehen, und hörte in gebrochner deutscher Aussprache folgendes Lied:

[64]Bricht das matte Herz noch immer

Unter fremdem Himmel nicht?

Kommt der Hoffnung bleicher Schimmer

Immer mir noch zu Gesicht?

Kann ich wohl noch Rückkehr wähnen?

Stromweis stürzen meine Tränen,

Bis mein Herz in Kummer bricht.

Könnt ich dir die Myrten zeigen

Und der Zeder dunkles Haar!

Führen dich zum frohen Reigen

Der geschwisterlichen Schar!

Sähst du im gestickten Kleide,

Stolz im köstlichen Geschmeide

Deine Freundin, wie sie war.

Edle Jünglinge verneigen

Sich mit heißem Blick vor ihr;

Zärtliche Gesänge steigen

Mit dem Abendstern zu mir.

Dem Geliebten darf man trauen;

Ewge Lieb und Treu den Frauen,

Ist der Männer Losung hier.

Hier, wo um kristallne Quellen

Liebend sich der Himmel legt,

Und mit heißen Balsamwellen

Um den Hain zusammenschlägt,

Der in seinen Lustgebieten,

Unter Früchten, unter Blüten

Tausend bunte Sänger hegt.

[65]Fern sind jene Jugendträume!

Abwärts liegt das Vaterland!

Längst gefällt sind jene Bäume,

Und das alte Schloss verbrannt.

Fürchterlich, wie Meereswogen

Kam ein raues Heer gezogen,

Und das Paradies verschwand.

Fürchterliche Gluten flossen

In die blaue Luft empor,

Und es drang auf stolzen Rossen

Eine wilde Schar ins Tor.

Säbel klirrten, unsre Brüder,

Unser Vater kam nicht wieder,

Und man riss uns wild hervor.

Meine Augen wurden trübe;

Fernes, mütterliches Land,

Ach! sie bleiben dir voll Liebe

Und voll Sehnsucht zugewandt!

Wäre nicht dies Kind vorhanden,

Längst hätt ich des Lebens Banden

Aufgelöst mit kühner Hand.

Heinrich hörte das Schluchzen eines Kindes und eine tröstende Stimme. Er stieg tiefer durch das Gebüsch hinab, und fand ein bleiches, abgehärmtes Mädchen unter einer alten Eiche sitzen. Ein schönes Kind hing weinend an ihrem Halse, auch ihre Tränen flossen, und eine Laute lag neben ihr auf dem Rasen. Sie erschrak ein wenig, als sie den fremden Jüngling erblickte, der mit wehmütigem Gesicht sich ihr näherte.

[66]»Ihr habt wohl meinen Gesang gehört«, sagte sie freundlich. »Euer Gesicht dünkt mir bekannt, lasst mich besinnen – Mein Gedächtnis ist schwach geworden, aber Euer Anblick erweckt in mir eine sonderbare Erinnerung aus frohen Zeiten. O! mir ist, als glicht Ihr einem meiner Brüder, der noch vor unserm Unglück von uns schied, und nach Persien zu einem berühmten Dichter zog. Vielleicht lebt er noch, und besingt traurig das Unglück seiner Geschwister. Wüsst ich nur noch einige seiner herrlichen Lieder, die er uns hinterließ! Er war edel und zärtlich, und kannte kein größeres Glück als seine Laute.« Das Kind war ein Mädchen von zehn bis zwölf Jahren, das den fremden Jüngling aufmerksam betrachtete und sich fest an den Busen der unglücklichen Zulima schmiegte. Heinrichs Herz war von Mitleid durchdrungen; er tröstete die Sängerin mit freundlichen Worten, und bat sie, ihm umständlicher ihre Geschichte zu erzählen. Sie schien es nicht ungern zu tun. Heinrich setzte sich ihr gegenüber und vernahm ihre von häufigen Tränen unterbrochne Erzählung. Vorzüglich hielt sie sich bei dem Lobe ihrer Landsleute und ihres Vaterlandes auf. Sie schilderte den Edelmut derselben, und ihre reine starke Empfänglichkeit für die Poesie des Lebens und die wunderbare, geheimnisvolle Anmut der Natur. Sie beschrieb die romantischen Schönheiten der fruchtbaren arabischen Gegenden, die wie glückliche Inseln in unwegsamen Sandwüsteneien lägen, wie Zufluchtsstätte der Bedrängten und Ruhebedürftigen, wie Kolonien des Paradieses, voll frischer Quellen, die über dichten Rasen und funkelnde Steine durch alte, ehrwürdige Haine rieselten, voll bunter Vögel mit melodischen Kehlen und anziehend durch mannigfaltige Überbleibsel ehemaliger denkwürdiger Zeiten. »Ihr würdet mit Verwunderung«, [67]sagte sie, »die buntfarbigen, hellen, seltsamen Züge und Bilder auf den alten Steinplatten sehn. Sie scheinen so bekannt und nicht ohne Ursach so wohl erhalten zu sein. Man sinnt und sinnt, einzelne Bedeutungen ahnet man, und wird um so begieriger den tiefsinnigen Zusammenhang dieser uralten Schrift zu erraten. Der unbekannte Geist derselben erregt ein ungewöhnliches Nachdenken, und wenn man auch ohne den gewünschten Fund von dannen geht, so hat man doch tausend merkwürdige Entdeckungen in sich selbst gemacht, die dem Leben einen neuen Glanz und dem Gemüt eine lange, belohnende Beschäftigung geben. Das Leben auf einem längst bewohnten und ehemals schon durch Fleiß, Tätigkeit und Neigung verherrlichten Boden hat einen besondern Reiz. Die Natur scheint dort menschlicher und verständlicher geworden, eine dunkle Erinnerung unter der durchsichtigen Gegenwart wirft die Bilder der Welt mit scharfen Umrissen zurück, und so genießt man eine doppelte Welt, die eben dadurch das Schwere und Gewaltsame verliert und die zauberische Dichtung und Fabel unserer Sinne wird. Wer weiß, ob nicht auch ein unbegreiflicher Einfluss der ehemaligen, jetzt unsichtbaren Bewohner mit ins Spiel kommt, und vielleicht ist es dieser dunkle Zug, der die Menschen aus neuen Gegenden, sobald eine gewisse Zeit ihres Erwachens kömmt, mit so zerstörender Ungeduld nach der alten Heimat ihres Geschlechts treibt, und sie Gut und Blut an den Besitz dieser Länder zu wagen anregt.« Nach einer Pause fuhr sie fort: »Glaubt ja nicht, was man euch von den Grausamkeiten meiner Landsleute erzählt hat. Nirgends wurden Gefangene großmütiger behandelt, und auch eure Pilger nach Jerusalem wurden mit Gastfreundschaft aufgenommen, nur dass sie selten [68]derselben wert waren. Die meisten waren nichtsnutzige, böse Menschen, die ihre Wallfahrten mit Bubenstücken bezeichneten, und dadurch freilich oft gerechter Rache in die Hände fielen. Wie ruhig hätten die Christen das Heilige Grab besuchen können, ohne nötig zu haben, einen fürchterlichen, unnützen Krieg anzufangen, der alles erbittert, unendliches Elend verbreitet, und auf immer das Morgenland von Europa getrennt hat. Was lag an dem Namen des Besitzers? Unsere Fürsten ehrten andachtsvoll das Grab eures Heiligen, den auch wir für einen göttlichen Propheten halten; und wie schön hätte sein heiliges Grab die Wiege eines glücklichen Einverständnisses, der Anlass ewiger wohltätiger Bündnisse werden können!«

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