Als erfahrener und anständiger Mensch habe ich jene Zeiten mit Entsetzen in Erinnerung, weil ich viele Albträume erlebte und konnte mich von ihnen nicht eigenmächtig befreien. Mein größter Wunsch ist, dass das vorliegende Buch als Wegweiser und Warnung für diejenigen dienen kann, die auf dem Messers Schneide leben.
So habe ich mir vorgenommen zu erkennen, was das Wissen wirklich ist, und zu erkennen, was Verblendung und Unwissen wirklich sind. Ich erkannte, dass auch dies ein Luftgespinst ist. Denn: Viel Wissen, viel Ärger, / wer das Können mehrt, der mehrt die Sorge. Ich dachte mir: Auf, versuch es mit der Freude, genieß das Glück! Das Ergebnis: Auch das ist Windhauch. Über das Lachen sagte ich: Wie verblendet! / über die Freude: Was bringt sie schon ein? Ich trieb meine Forschung an mir selbst, indem ich meinen Leib mit Wein lockte, während mein Verstand das Wissen auf die Weide führte, und indem ich das Unwissen gefangen nahm. Ich wollte dabei beobachten, wo es vielleicht für die einzelnen Menschen möglich ist, sich unter dem Himmel Glück zu verschaffen während der wenigen Tage ihres Lebens. So habe ich, genauer: mein Verstand, mich umgestellt. Ich wollte forschend und suchend erkennen, was dasjenige Wissen wirklich ist, das Einzelbeobachtungen zusammenrechnet. Ferner wollte ich erkennen, ob Gesetzesübertretung mit mangelnder Bildung und Unwissen mit Verblendung zusammenhängt. Immer wieder finde ich die Ansicht, stärker als der Tod sei die Frau. Denn: Sie ist ein Ring von Belagerungstürmen / und ihr Herz ist ein Fangnetz, / Fesseln sind ihre Arme. Wem Gott wohlwill, der kann sich vor ihr retten, / wessen Leben verfehlt ist, wird von ihr eingefangen.
(Das Buch Kohelet, 1:17-18, 2:1-3, 7:25-26, Einheitsübersetzung).
Und schließlich: Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn! Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt. Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs. Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt. Seid also standhaft: Gürtet euch mit Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit an und als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen. Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen. Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes. Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.
Wie kann man einer unendlichen Reihe von tragischen und katastrophalen Ereignissen ein Ende setzen? Wie lässt sich der Feind besiegen, wenn wir im Kampf machtlos dastehen? Wie soll man vorgehen, damit wir von Gott geschützt und von einem Sieg zum anderen geführt werden? Was soll man tun, um den ersehnten Frieden von Gott zu erlangen und das Leben in Fülle zu leben?
Durch die in diesem Buch geschilderten Lebenserfahrungen lassen sich viele von diesen Fragen beantworten. Diese Lektüre ist besonders denen zu empfehlen, die an Alkoholsucht leiden und deren verzweifelte Versuche mit dem Trinken aufzuhören immer wieder scheitern. Auch der tiefe Glaube an Gott und die Leute, die einem zur Seite stehen, erweisen sich nicht als Heilmittel. Sie sind dem kläglichen Ende geweiht. Keine Therapie kann ihnen helfen. Sie haben schon längst die Hoffnung gerettet zu werden, aufgegeben. Warum kommt es dazu? Ist ihre Lage tatsächlich hoffnungslos? Was kann man tun und was sollte man nicht tun, damit sich Gott in unserem Leben als heilsam erweisen könnte? Wieso wurde ich nicht nur von der Alkoholsucht, sondern auch von anderen schicksalsschweren Situationen wunderbarerweise befreit, auch wenn ich dann hoffnungslos und chancenlos dastand? Ich glaube, dass meine Geschichte diesen schwierigen Fragen gerecht wird und als Hoffnungsquelle für die Leute dienen kann, die das Leben als aussichtslos wahrnehmen. Vielleicht finden sie gerade in meinen Geschichten Kraft und Mut, sich von ihrem Albtraum zu trennen und die wahre Freiheit zu genießen.
Dieser Roman ist auch denjenigen Lesern gewidmet, die den katholischen Glauben aufgegeben bzw. ignoriert haben, in der Hoffnung, dass sie eine Kirche oder eine Religion finden, die sie anziehen wird. Das Buch eignet sich auch für diejenigen, die glauben, umfassendes Wissen zu beherrschen und die keinen Platz für Gott in ihren Weltvorstellungen übriglassen. Auch für die Leute, die noch ein wenig glauben und der Überzeugung sind, dass jeder Weg zum Allmächtigen und seinem Segen führen kann (so behaupten viele Sekten und Religionen) kann dieses Buch nützlich sein. Wenn Menschen dieser Art in Bedrängnis geraten, lassen sie sich von den religiösen Predigern jeder Couleur schnell beeinflussen, wenn sie die Versprechen hören, aus ihren Nöten befreit zu werden. Eine derartige Unterstützung hat allzu oft tragische Folgen.
Nicht nur die Sekten stellen eine Gefahr dar. Die auf die Bibel gestützten esoterischen Strömungen, die von der Kraft des positiven Denkens schwärmen, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sie haben sowohl eine philosophische als auch eine psychologische Grundlage. Man versucht hier den Menschen davon zu überzeugen, dass sich die ganze Kraft, glücklich zu sein und sich wohl zu fühlen, in seinem Unterbewusstsein verbirgt – in den tiefen Abgründen der „Atmosphäre“ der menschlichen Seele. Versteht man das Verhältnis zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein und beherrscht man die Techniken, dieses Verhältnis zu steuern, dann – so besagen diese esoterischen Theorien – kann man ein recht herrliches Leben führen. Ich habe auch daran geglaubt, weil ich davon ausgegangen bin, dass ich mich selbst mit diesem Wissen retten kann. Die Hoffnung, die ich in mich selbst und in das esoterische Wissen gesetzt habe, hat sich als eine bedauerliche Illusion entpuppt. Hätte ich auf diese verrückten Praktiken nicht endgültig verzichtet und Gott um Rettung gefleht, so hätte ich dieses Buch bestimmt nicht geschrieben. Ich wäre einfach untergegangen.
Als ich mit den geistigen Theorien noch nichts am Hut hatte, stand ich der Religion zunächst neutral gegenüber. Dann wurde ich zum Atheisten. Ich habe erst dann an Gott geglaubt, als mir der Tod aus nächster Nähe ins Gesicht gegrinst hat, als ich unter die Räder einer Lokomotive geraten bin. Da wurde mir sonnenklar, dass Er tatsächlich da ist. Dieses Buch ist vor allem eine Sammlung spannender Geschichten aus meinem schicksalsschweren Leben voller Experimente, die ich am eigenen Leib verspürt habe. Sie haben mein Leben geprägt und erzählen von dem ständigen Kampf um einen würdigen Platz unter den Lebenden. Ich musste mich nicht nur mit den Widrigkeiten des Schicksals, sondern auch mit mir selbst durchschlagen. Diese Rangeleien waren jedoch nicht umsonst. Nach vielen dramatischen Erfahrungen habe ich eine geistliche Wiedergeburt erlebt und wurde dadurch von allen Problemen befreit.
Als ich der Wahrheit auf der Spur war, musste ich viele Stürme und Krisen durchstehen. Ich wollte die wirklich wahrste Wahrheit so sehr entdecken, dass ich mir das Leben ohne diese Wahrheit kaum vorstellen konnte. Nach einer Zeit wurde mir aber klar, dass ich lediglich nach Wind haschte, der sich nicht fangen lässt. Ich gebe mein Leben für eine bestimmte Sache hin, aber letztendlich erreiche ich gar nichts, und meine ohnehin schlimme Lage wird noch erbärmlicher. Ich habe mich also dafür entschieden damit aufzuhören, weil ich schon der stetigen Suche überdrüssig wurde. Erstaunlicherweise habe ich jedoch meine Bestrebungen nicht aufgegeben. Es gab nämlich irgendeine Kraft, der ich nicht widerstehen konnte und die mich zur weiteren Suche getrieben hat. Durch diese spirituellen Schwierigkeiten, die ich jahrelang durchgemacht habe, hat mir Gott klar gemacht, dass der einzige Weg zu Ihm durch Jesus Christus führt und alles andere lediglich eine Illusion, eine Betörung ist. Die Esoterik ist ein großes Trugbild, das am Anfang manchmal auch etwas Zufriedenheit und Erfolg spendet, aber letztendlich nur mit einem Debakel enden kann. Wenn wir wollen, dass uns Gott durchs Leben führt, müssen wir zu seinen Kindern werden und Ihn genauso ansprechen, wie sich die Kinder an ihren Vater wenden. Unsere irdischen Weisheiten spielen dabei gar keine Rolle. Gott bringt uns seine eigenen Regeln bei, die wir bloß mit unserem Verstand nicht begreifen können, wenn der wahre Glauben nicht mitmacht.
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