Alexanders Hand wandert ein Stück tiefer in den Rückenausschnitt meines Kleides. Ich trage noch immer dieses langweilige Ding, für das Tara mich aufgezogen hat. Alexander scheint es allerdings nicht weiter zu stören. Meine Haut prickelt, wo Alexanders Hand sie berührt. Es ist ein komisches Gefühl – irgendwo zwischen Panik und Sehnsucht. Die Tatsache, dass Alexander nach dem Duschen nur Boxer Briefs angezogen hat und faktisch nackt neben mir auf dem Sofa sitzt, macht die Situation nicht besser.
„Ich wusste gar nicht, dass du auf Tattoos stehst ...“, versuche ich, ein Gespräch zu beginnen, aber er raunt nur „Ich auch nicht ...“, und lässt seine Hand noch tiefer wandern, bis sie den Verschluss meines BHs erreicht.
Mit einer geübten Bewegung öffnet er ihn, und ich halte die Luft an. Ich will Alexander bitten, aufzuhören, aber welchen Grund hätte ich dafür? Mir fällt keiner ein und doch fühle ich mich, als wäre dies unser erstes Mal.
Plötzlich liegt Alexanders Hand wieder in meinem Nacken, und sein anderer Arm legt sich um meine Taille. Ich kann gar nicht so schnell reagieren, wie er mich an sich zieht und seine Lippen auf meine presst. Seine Zunge drängt fordernd zwischen meine Lippen und noch einen Augenblick später liege ich halb unter ihm auf dem Sofa. Ich bin wie erstarrt, während Alexander sich hart gegen meinen Bauch presst.
„Ich will dich jetzt …“, keucht er, während seine Hand zwischen meine Schenkel rutscht und an meinem Slip zieht.
Noch immer liege ich da und kann mich nicht rühren. So habe ich Alexander nie erlebt … diese fordernden Küsse und die Art, wie er mich gepackt hat, fühlen sich an wie ein Übergriff.
„Ich erkenne dich nicht wieder!“, schaffe ich es endlich zu sagen und drücke meine Hände gegen Alexanders Brust, um ihn auf Abstand zu halten.
Sein Atem geht schnell, ich kann den Schlag seines Herzens spüren. Es rast, als stünde Alexander kurz vor einem Herzinfarkt.
„Was soll das, Su? Was hat sich verändert?“
„Du!“, rufe ich aufgebracht, und schiebe ihn von mir. „Du hast dich verändert, Alexander!“
Er sieht mich an, wie ein Tier im Käfig, und das macht mir Angst. So beherrscht wie möglich stehe ich vom Sofa auf. Ich weiß, Alexander könnte mich einfach packen, auf dieses Sofa werfen und vergewaltigen. Und ich habe das Gefühl, das ihm genau dieser Gedanke gerade durch den Kopf geht. Schließlich atmet er durch und beruhigt sich. „Ich erinnere mich an alles, was zwischen uns war. Den Tag, als ich dir den Ring an den Finger gesteckt habe. Tara hat das Foto von uns beiden gemacht und dabei ausgesehen, als wäre ihr ein Stein auf den Fuß gefallen. Ich weiß noch, als wir uns das erste Mal getroffen haben … dein Vater hat uns einander auf einer dieser langweiligen Militärpartys vorgestellt.“
Er verschränkt die Arme vor der Brust und steht ebenfalls auf … das Tattoo auf seiner Schulter bewegt sich mit den Oberarmmuskeln. Ich muss es einfach anstarren, weil es ihm wirklich gut steht. Und all das hier könnte erotisch sein, wenn die ganze Situation auf mich nicht so bedrohlich wirken würde. Es fällt mir schwer, die ausgeprägte Beule in Alexanders Boxer Briefs zu ignorieren, und den muskulösen Brustkorb. Ein Teil von mir will Alexander … seinen Geruch, seine Haut, seine Stimme. Aber da ist etwas an ihm, das ich nicht wiedererkenne. Etwas an ihm stimmt nicht … etwas ist aus dem Gleichgewicht geraten.
„Wir sind verlobt, Su. Du gehörst mir!“
„Genau das ist es ...“, sage ich und schlinge nun selbst die Arme um meinen Oberkörper, wie um mich zu schützen. „Die Art, wie du redest und wie du dich verhältst … sie ist anders als früher.“
„Die Welt um uns hat sich nun einmal verändert, Surana. Und ich bin deine einzige Rettung.“
„Ich kenne dich einfach nicht mehr ...“, sage ich resigniert, obwohl ich ahne, wie absurd das klingt.
Eines zumindest hat Alexander nicht verloren - sein Gespür, meine Gefühle zu erahnen. Es scheint mir im Gegensatz zu allem anderen sogar stärker ausgeprägt zu sein als früher, denn er spürt sehr deutlich meine Abwehrhaltung. „Ich werde dir etwas Zeit geben, Su.“
Mit diesen Worten dreht er sich um und geht Richtung Bad. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was er dort tut, kann es mir aber denken, gemessen an der Größe seiner Erektion.
Als er die Badezimmertür hinter sich zuknallt, zucke ich zusammen. Alexander war nie leicht reizbar, und wir haben so gut wie nie gestritten. Es gab einfach keinen Grund dafür, weil wir beide gemäßigte und kontrollierte Charaktere sind.
Wie zum Teufel soll ich mir weiter einreden, dass er sich nicht verändert hat?! Das erste Mal beginne ich mich sogar zu fragen, ob ich mein Leben mit Alexander in einer Blase verbracht und nicht richtig hingesehen habe. Hatte Tara recht damit, dass er nicht gut für mich sei? Das Problem ist, dass ich das früher hätte selbst entscheiden können – jetzt scheinbar nicht mehr. Alexander ist zurück in meinem Leben, und die Kräfteverhältnisse zwischen uns haben sich verändert. Er arbeitet für die Invasoren. Es bleibt mir also nur übrig, zu versuchen, mich mit dem Mann zu arrangieren, der aus ihm geworden ist.
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