Alexa Kim
Faun (Life Tree - Master Trooper) Band 3.1
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Inhaltsverzeichnis
Titel Alexa Kim Faun (Life Tree - Master Trooper) Band 3.1 Dieses ebook wurde erstellt bei
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9.
Epilog
Die Master Trooper Reihe
Bisher erschienen von Alexa Kim
Impressum neobooks
Cat
Ich habe das Gefühl, vor Angst nicht atmen zu können, während ich mir die Hand vor den Mund presse, um nicht loszuschreien. Die Geräusche von Militärboots auf dem Flur und das Schlagen einer Tür dröhnen mir in den Ohren – sie stürmen in das Zimmer von Malory; ich erinnere mich daran, dass sie nicht allein ist. Ein Trooper ist bei ihr – Stone!
Ich kann Malory schreien hören, ihre Stimme ist ein Ausdruck puren Entsetzens! Was ist passiert? Starr vor Angst drücke mich tiefer ins Badewasser, als könnte mich das vor dem Grauen schützen, dass da draußen vor sich geht. Tatsächlich ist es nur eine sehr dünne Tür, die zwischen mir und der Gefahr steht, und ich habe das Gefühl, sie müssten meinen Atem durch die Tür hören … Mein Gott! Was wenn ich nicht beschlossen hätte, noch ein Bad zu nehmen, bevor ich mich für den Abend zurechtmache?
Denk nach Cat … Ich darf nicht in Panik verfallen. Was ist da draußen los?
Die Türen zu den Zimmern der Frauen werden nacheinander aufgestoßen … eine nach der anderen. Die Mädchen schreien, als sie aus den Räumen getrieben werden; und schon wieder das Stampfen der Militärboots auf dem Flur. Es sind Trooper, daran besteht kein Zweifel! Ich zittere, was nicht allein an dem mittlerweile kalten Badewasser liegt. Ich habe Angst – Todesangst! Was haben sie mit den Frauen vor? Wollen sie uns alle umbringen? Und warum? Hat Life Tree das angeordnet? Ist es ein Befehl von Trent? Das alles ergibt keinen Sinn!
Instinktiv tauche ich so tief im Wasser unter, wie es geht – bis nur noch Mund und Nase frei sind, damit ich flach atmen kann. Vielleicht … wenn sie mich nicht riechen … wächst ein winziger Hoffnungsschimmer in mir. Regungslos liege ich im Wasser und bin fast froh darüber, dass die Geräusche so nur noch gedämpft an meine Ohren dringen. Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich den anderen Mädchen nicht helfe? Aber was könnte ich schon tun? Ich bin auf Terra Alpha genauso gefangen wie sie. Krampfhaft dränge ich meine Tränen zurück. Auch Tränen könnten sie riechen. Der Geruchssinn der Trooper ist außergewöhnlich … wie alles an ihnen. Sie haben mir Angst gemacht, seit man mich vor gut zwei Jahren nach Terra Alpha gebracht hat … vor allem Beast! Nur einer von ihnen macht mir keine Angst … Faun! Aber Faun sieht mich gar nicht. Faun sieht keine von uns.
Die Stimmen und Schritte werden leiser, entfernen sich, aber ich wage noch immer nicht, mich zu bewegen. Ich habe das Gefühl zu erfrieren, aber meine Angst lähmt mich. Noch immer traue ich mich nicht, aus der Wanne zu steigen, selbst, als es längst still im Haus ist. Haben sie mich vergessen? Haben sie mich tatsächlich übersehen? Ich kann es kaum glauben; sollte ich denn ein einziges Mal Glück in meinem Leben haben?
Seit ich nach Terra Alpha gebracht wurde, habe ich das Wort Glück aus meinen Gedanken verbannt. Auf diesem Planeten gibt es kein Glück – nicht in Sektion B!
Ich wurde hierher gebracht, weil ich Lebensmittel gestohlen habe. Wenn ich es recht bedenke, hatte ich schon vor Terra Alpha wenig Glück im Leben. Vor allem hatte ich immer Hunger! Seit mein Vater meine Mutter und mich verlassen hat, nagt dieser schreckliche Hunger an mir. Das hat auch auf Terra Alpha nicht aufgehört, und die anderen Frauen nehmen das nicht selten als Grund, sich über mich lustig zu machen.
Endlich schaffe ich es, mich zu bewegen - ich starre auf meine vom Wasser schrumpeligen Hände … der nächste kritische Blick geht auf meinen zu weichen Bauch und die großen Brüste. Wie gerne wäre ich wie Jadelin … mutig, schlank und tough. Aber ich bin das genaue Gegenteil von ihr. Kein Wunder, dass Faun mich nicht ansieht.
Hör schon auf … die anderen haben vollkommen recht, wenn sie sich über dich lustig machen. Ich bin nichts, als Fleisch für ihn … Fleisch, das ihn nicht reizt. Allerdings hat Faun auch Jadelin kaum eines Blickes gewürdigt … Wann wirst du endlich aufhören, dir für alles eine Entschuldigung zurechtzulegen?
Meine Muskeln sind steif, als ich aus der Wanne steige … darauf bedacht, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Wer weiß, ob die Trooper nicht noch in der Nähe sind? Ihr Gehör ist genauso außergewöhnlich, wie ihr Geruchssinn … und ich meine, vorhin Beasts Stimme gehört zu haben.
Sofort läuft mir ein Schauder über den Rücken. Beast! Keinen von ihnen fürchte ich mehr als ihn! Als eine der wenigen hatte ich das Glück, von Beast nicht angerührt worden zu sein. Ich habe ihm nicht gefallen … das war der einzige Tag in meinem Leben, in dem ich dankbar über meine zu kurvige Figur war.
Mit noch immer zitternden Fingern greife ich nach dem großen Trockentuch und wickele es mir um den Körper. Einen Moment stehe ich einfach vor der Badezimmertür, dann wage ich es, sie zu öffnen. Ich halte die Luft an, doch nichts rührt sich. Das Haus ist verlassen. Sie haben mich tatsächlich vergessen!
„Was jetzt? Denk nach, Cat ...“, sage ich leise zu mir selbst und schleiche auf Zehenspitzen über den Flur zurück in mein Zimmer. Die Tür ist geschlossen, scheinbar wurde ich wirklich übersehen … wie so oft in den wichtigsten Momenten meines Lebens. Hätten Sie mich doch übersehen, als ich damals die Lebensmittel gestohlen habe … oder als sie mich für Sektion B ausgesucht haben! Dass ich hier gelandet bin, habe ich Trent zu verdanken … für das INBREED-Programm war ich ihm nicht makellos genug … um den sexuellen „Speiseplan“ der Trooper zu bereichern, fand er mich jedoch ausreichend. Ich kann mich bis heute an seine Worte erinnern: „Ein hübsches Gesicht, wenn auch zu gut im Futter für meinen Geschmack. Aber Geschmäcker sind unterschiedlich, und sie wird in Sektion B ihre Fans haben. Einige der Jungs haben gerne etwas mehr in den Händen.“ Mit diesen Worten besiegelte Trent mein Schicksal. Wie sehr ich diesen Arsch hasse! Wie oft ich mir vorgestellt habe, ihn zu fesseln und ihm all das anzutun, was wir ertragen müssen …
Ich atme einmal tief durch … jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, solche Gedanken zu haben. Vielleicht fällt ihnen bald auf, dass ich fehle … oder eine der Frauen verrät mich.
Ich muss mich verstecken … erst dann kann ich darüber nachdenken, was ich jetzt tun soll.
In meinem Zimmer greife ich mir die erstbesten Sachen … einen Rock und ein Top … und schlüpfe hinein. Dann laufe ich in die Küche des Hauses und schnappe mir aus der Kühleinheit, was ich tragen kann. Es ist besser, wenn ich so selten wie möglich im Haus herumlaufe.
Unentschlossen überlege ich, wo ich mich am besten verstecken könnte. Mein Zimmer scheint mir kein gutes Versteck zu sein – sicherlich suchen sie mich dort als Erstes.
Überhaupt bietet das Haus nicht viele Möglichkeiten … nicht bei dem ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn der Trooper. Mein Nacken beginnt zu kribbeln, als ich mein Zimmer verlasse und Malorys offene Zimmertür mir ins Auge fällt. Die Blutspur, die aus dem Zimmer hinausführt, lässt mich würgen. Als hätten sie jemanden über den Boden geschleift … jemanden, der stark geblutet hat! Obwohl ich es nicht will, muss ich nachsehen. Malorys Schrei … oh, Gott, ihr Schrei! Was, wenn sie ihr etwas angetan haben, wenn sie dort liegt … Meine Füße setzen sich von selbst in Bewegung, und ich halte die Luft an, als ich einen Blick in das Zimmer werfe. Es ist leer! Ich lasse die Luft aus meinen Lungen entweichen, aber die Erleichterung hält nur kurz an. Das Bett ist voller Blut … von Malorys … oder dem von Stone? Und die Menge lässt keinen Zweifel daran, dass da mehr passiert ist, als ein Schnitt in den Finger … viel mehr! Aber das macht keinen Sinn. Warum sollten die Trooper Malory umbringen … oder Stone … einen von ihnen, vor allem einen ihrer Leader?
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