(Bianca Ga - Leserin)
»Hier haben wir es Schwarz auf weiß: glitzernde Vampire gibt es nicht! Katja Piel hat es geschafft dem Werwolf eine mehr als gerechte Story zu schreiben. Stetig ansteigende Spannung, pure - knisternde Erotik zusammen mit einer ordentlichen Portion Action, lassen den Leser Kapitel für Kapitel an einer Welt teilhaben, die es bis dato noch nicht gab.«
(Rene Hergel - Leser)
»Einmal gefangen, kein Entkommen mehr. Katja Piel schaffte mit ihrer Trilogie etwas einzigartiges. Ob jung ob alt, ob Frau oder Mann, sie kann die Leser mitreißen. Fantasy, Erotik, Spannung und Action alles in einem , Langeweile kommt nie auf! Ihre Trilogie fesselte und verlangte nach mehr. Und jetzt kommt die Serie. Taucht in ihre Welt ein, und werdet selbst eine Wölfin oder ein Wolf.«
(Sue Dimter - Leserin)
»Ich bin über facebook auf Katja Piel und den Kuss der Wölfin aufmerksam geworden. Die Beschreibung des Buches, die Rezis versprachen nur Gutes und das Cover verführten mich zum Kauf. Ich lese viel Fantasy und war vom Kuss der Wölfin von der ersten Seite gefangen. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, um die Geschichte für den Leser verständlicher zu machen. Spannung, Erotik, unerwartete Wendungen und Humor sind gut dosiert. Noch während des ersten Teils orderte ich den Orden der Finsternis und habe es nicht bereut. Ich kann es kaum erwarten, das neue Werk von Katja Piel zu lesen. Nur einen Nachteil haben die Bücher.....sie sind zu schnell gelesen.«
(Kirsten Höhn - Leserin)
Das Buch
Girls just wanna have fun
Kapitel 1
Die mit Graffiti beschmierten Betonwände in dem Treppenhaus schienen auf sie zuzukommen, als sie Stufe für Stufe ein Stockwerk nach dem anderen hinter sich ließ. Modriger Gestank begleitete sie, flackerndes Licht von defekten Neonröhren zauberte wirre Gebilde in die Ecken. Aus ihrem Kopfhörer knatterte eine Stimme: »Gesichert, Katja.« Die SEK hatte das Gebäude also umstellt, Geiseln und Geiselnehmer waren gesichtet worden. Ihre Einsatzkollegen folgten ihr beinahe lautlos.
Wie immer bei einem solchen Einsatz pochte ihr Herz rasend schnell. Schweiß lief ihr den Nacken hinab, ihr Kopf war vollkommen leer. Hitze staute sich unter dem schwarzen Helm. Sie entsicherte ihre Glock 17 im Halfter und schlich sich an die Wohnungstür. Drei Wohnungen pro Stockwerk. Ihr Ziel war die linke. Die Tür der rechten Wohnung stand offen. Auf dem Boden im Hausflur lag eine ältere Frau, neben ihr auf dem Boden ein Handy, um sie herum hatte sich eine Blutlache gebildet. Sie hatte die Polizei alarmiert und war daraufhin das erste Opfer des Amokläufers geworden.
Katja senkte das Kinn etwas nach unten. »Alles ruhig.«
»Er ist im Wohnzimmer. Zwei kleine Mädchen, drei und etwa sechs Jahre alt. Mutter sitzt auf dem Sofa. Er hat ein Messer, mit dem er den Mädchen gefährlich nahe kommt. Kein freies Schussfeld. Ich wiederhole: Kein freies Schussfeld!« Wieder knackte es in ihrem Kopfhörer.
»Verstanden.« Katja drehte sich zu ihren Kollegen. »Keiner tut etwas ohne meinen Befehl. Ich werde versuchen, ihn von den Kindern wegzulocken.« Ihre Männer nickten, postierten sich neben und hinter ihr. Mit gestrafften Schultern klopfte Katja an die Tür. Kein Laut kam aus der Wohnung.
»Herr Beyer. Mein Name ist Katja Eyrich von der SOKO Wiesbaden. Öffnen Sie die Tür.« Es blieb weiterhin still. Aus dem Knopf im Ohr knackste es. »Er hat die Mädchen auf seinen Schoß gezogen. Vorsicht, Katja. Sie dienen ihm als lebender Schutzschild.« Katja schüttelte es. Wie schlimm musste dieser Schicksalsschlag sein, um jemanden dazu zu bewegen, seine eigenen Kinder vor sich zu halten?
»Herr Beyer. Ich möchte nur mit Ihnen reden. Bitte öffnen Sie die Tür. Es gibt für alles eine Lösung, glauben Sie mir«, sagte sie mit fester, lauter Stimme. Nicht betteln. Man durfte nicht betteln. Das hatte sie gelernt im Umgang mit den Psychopathen.
Kein Laut kam aus der Wohnung.
»Herr Beyer. Ich werde nun die Tür öffnen lassen. Bleiben Sie bitte ganz ruhig. Ich bin nicht bewaffnet. Ich möchte nur mit Ihnen reden.« Ihr Nicken galt ihren Männern, den Blick hielt sie weiterhin unverwandt auf die Tür. Von innen hörte sie nun eine Stimme und Schritte. »Oh Gott! Um Himmels willen. Sei doch vernünftig. Ich bitte dich«, jammerte eine Frauenstimme. Dann öffnete jemand die Tür. Eine völlig verängstigte und verheulte junge Frau erschien. Sie war dürr, blass und hatte das typische Aussehen einer Alkoholikerin. Sofort rannte sie wieder zurück zum Sofa, knabberte an ihren Fingernägeln, wagte es nicht, die Polizisten anzusehen. Katja erfasste mit einem Blick das Zimmer. Auf dem Fußboden saß der Vater, seine Töchter klammerten sich ängstlich an ihn, es bestand keine Chance, ihn zu töten, ohne die Kinder zu verletzen. Er hatte einen Arm um den Hals des jüngsten Mädchens gelegt, in seiner Hand ein Dolch, dessen Klinge die dünne Haut berührte. Durch das Fenster konnte sie ihre Kollegen auf dem Dach des Gebäudes gegenüber erkennen.
»Sagten, Sie wären unbewaffnet«, nuschelte der Kerl und deute mit einer Kopfbewegung auf ihre Waffe, die im Holster hing.
»Keine Sorge. Die ist nicht geladen. Ich kann sie auch gerne auf den Flur werfen.« Sie machte keine Bewegung, wartete seine Antwort ab. Mit starrem Blick sah er sie an, stechend, als wäre sowieso alles zu spät. Doch Katja hielt seinem Blick stand.
In der nächsten Sekunde geriet die Situation außer Kontrolle, Blut spritzte, eine Frau schrie, vielleicht war sie es selbst. Schüsse fielen.
Kapitel 2
Verloren stand Tessa in dem Club. Die Wirkung der Pille hatte schon lange nachgelassen. Wenn sie richtig darüber nachdachte, eigentlich schon, als Mandy mit diesem Edward-Typen abgehauen war. Seit sie sich kannten, hatte ihre Freundin das noch nie gemacht, und sie kannten sich immerhin schon fast zehn Jahre. »Wir sind zusammen gekommen und gehen auch zusammen«, hatte sie immer betont. Da sie beide nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprachen, war das bislang auch nie ein Problem gewesen. Bis heute. Wer hätte auch damit rechnen können, dass dieser unglaublich heiße Typ auf Mandy abfuhr? Tessa schnaubte, stellte das Glas auf einen Stehtisch und fuhr sich nervös durch die kurzen, kastanienbraunen Haare. Hoffentlich hatte niemand bemerkt, wie sie einfach so sitzengelassen worden war. Sie wurde schon oft genug von ihren Bekannten und Kollegen veralbert, sie musste das nicht auch noch von Fremden haben.
Wir sind zusammen gekommen und gehen auch zusammen. Pah. Einen Scheißdreck.
Nach außen hatte sie sich für ihre Freundin gefreut, aber in ihr brodelte es. Bis sie bemerkte, dass sie neidisch war, schwelgte sie in Selbstmitleid. Dazu die nervigen Technobeats, die lachenden Gesichter um sie herum und die sexy Mädels, die über ihren Knochen so leicht bekleidet waren, dass sie auf das bisschen Stoff auch noch hätten verzichten können. Außerdem konnte Tessa auf den wackeligen Bleistiftabsätzen nicht mehr stehen. Ihre Fußsohlen brannten, der Spann schmerzte, und auf Toilette musste sie auch. Tessa hasste öffentliche Toiletten: das Warten auf eine freie Kabine zusammen mit einem Schwung doofer Weiber, dazu ihr eigener Anblick im Spiegel, das Gesicht mit den roten Schwitzflecken, während alle anderen Mädchen perfekt gestylt waren. Vielleicht halte ich es noch bis zu Hause aus, dachte sie und durchquerte den Club zur Garderobe. Auf dem Weg überlegte sie, wie sie heimkommen sollte. Ursprünglich hatte sie sich mit Mandy ein Taxi teilen, dann bei ihr schlafen und morgen früh gemütlich frühstücken wollen. Tolles Wochenende. Jetzt musste sie alleine ein Taxi bestellen und warten, während sie vermutlich wieder angestarrt würde. Tessa hasste es. Aus ihrem kleinen Täschchen kramte sie die Garderobenmarke raus und reichte sie einem der Garderobenmädels. »Könnt ihr mir ein Taxi bestellen?«, fragte sie, als einer der jungen Frauen ihr die Jacke in die Hand drückte. »Klar. Wohin soll’s denn gehen?«
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