Sie zeichnet sich klinisch durch einen dauerhaft bestehenden/ bestehenbleibenden Defekt des Trommelfells aus.
Sie ensteht in den meisten Fällen durch das Zusammenwirken wiederholter Infektionen und anhaltender Belüftungsstörungen der Tuba auditiva/Eustach’schen Röhre (Ohrtrompete – d.i. die Verbindung vom Mittelohr zum Nasen-Rachen-Raum. Über diese Verbindung findet der Druckausgleich zwischen der Paukenhöhle und der Außenluft statt). Bei anhaltenden Belüftungsstörungen der Tuba auditiva ohne Infektion entsteht meistens ein ‚Tuben-Mittelohr-Katarrh‘. Eine zusätzliche Infektion führt dann zur chronischen Mittelohr-Entzündung.
Eine weitere Ursache für die Otitis media chronica können traumatisch bzw. entzündlich bedingte (z.B. Erkrankung an Scharlach), bleibende Defekte im Trommelfell nach einer akuten Mittelohr-Entzündung sein.
Im Regelfall, d.h. bei ausreichender Belüftung der Ohrtrompete führt eine akute Otitis media jedoch selten zur chronischen Mittelohr-Entzündung. Eher kommt es bei einem belüftungsbedingt gut ausgebildeten Warzen-Fortsatz zur Mastoiditis (akute Entzündung des Warzenfortsatzes des Schläfenbeins, welches hinter dem Ohr liegt).
Die häufigste Komplikation einer Otitis media chronica ist das Cholesteatom (Perlgeschwulst, Zwiebelgeschwulst – d.i. eine Einwucherung von mehrschichtig verhornendem Plattenepithel in das Mittelohr mit nachfolgender chronisch-eitriger Entzündung des Mittelohrs).
Symptome:
1. ‚Ohrenlaufen‘ (Otorrhoe)
2. Schallleitungs-Schwerhörigkeit (s.später)
Formen:
Nach der Ausdehnung der Entzündung im Mittelohr bzw. der Lokalisation des Trommelfell-Defekts werden 2 Formen unterschieden:
1. Otitis media chronica mesotympanalis (CMOM)
Zentraler Trommelfell-Defekt ohne entzündliche Beteiligung des Knochens
2. Otitis media chronica epitympanalis (CMOE)
Randständiger Trommelfell-Defekt unter Einbeziehung des Knochens in den Entzündungsprozess.
Komplikationen:
1. Ohrpolypen
2. Chelesteatom
3. Super-Infektionen
Diagnostik:
1. HNO-ärztliche Untersuchung
2. Ohrspiegelung
3. Hörprüfung
(Stimmgabel, Ton-Audiometrie, Sprach-Audiometrie, Tympanometrie)
4. Messung der oto-akustischen Emmissionen
5. Hirnstamm-Audiometrie (BERA)
6. Prüfung der vestibulo-spinalen Reflexe
7. Neurologisches Screening
(Romberg-Versuch, Finger-Nase-Versuch/FNV, Finger-Finger-Versuch/FFV, Unterberger Tretversuch, Lage- und Lagerungs-Prüfung, Spontan-Nystagmus)
8. Thermische Überprüfung der Funktion der peripheren Gleichgewichts-Organe
(Frenzel-Brille)
Außerdem:
9. Video-Nystagmographie (Elektro-Nystagmographie)
10. Labor-Diagnostik
[Großes Differenzialblutbild, Chrom Reaktives Protein/CRP, Blutsenkungs-Geschwindigkeit/BKS-BSG; Abstrich aus dem betroffenen Ohr und Untersuchung auf pathogene Keime mit Antibiogramm]
11. Computer-Tomogramm Innenohr
Therapie:
[ich schreibe hier Optionen aus der sogen. Schulmedizin wie der seriösen biologischen Medizin nieder]
I. Schulmedizinische Optionen
Antibiotika nach Antibiogramm
[lokal/extern wie auch intern als Kombi-Therapie]
Corticosteroide
[lokal/extern wie auch intern als Kombi-Therapie]
Unerläßlich:
Gehörgang mehrmals tgl. vorsichtig säubern
und vorsichtige Entfernung von Granulationsgewebe
HNO-chirurgischer Eingriff
[Verschluss des Trommelfell-Defekts, Wiederherstellung der Schallübertragung, Sanierung des Cholesteatoms, Korrektur von Verknöcherungen, chronischen Knocheneiterungen und/oder Fehlbildungen]
Mein Rat:
Rechtzeitige mikroskopische Operation ist sehr anzuraten!
II. Biologische Optionen
[individuell, befund-gerecht, selektiv, variabel]
1. Arzneiliche Therapie
Weihrauch 450 mg(ZeinPharma / u.a. Internet)
vegane Kps
[Weihrauchharz-Extrakt vom Indischen Weihrauch]
Wirkung: abschwellend, entzündungs-hemmend, anti-bakteriell
Ds: je nach Befunden; 1.-3-5 Tag 3xtgl 2 Kps (= 2.700 mg/tgl); Einnahme unmittelbar vor den Mahlzeiten mit 1 Glas Wasser – Weiterbehandlung je nach vorliegender Klinik mit 3xtgl 1 Kps, nachgehend langesames Ausschleichen über ca. 14 Tage
Hinweis:
Einnahme empfehlenswert prä- und post-operativ!
Cortisonum(DHU)
Glob D6und D12
Ds: Erst- und Akut-Phase-Therapie mit je Beschwerdebild 3xtgl 5-7-10 Glob D6(unter der Zunge zergehen lassen) über die Dauer von 2-3 Wochen, ggfls. auch darüber hinaus – nachgehend dann für mindestens 2-3 Monate 2xtgl 5-7 Glob D12.
Traumeel® S(HEEL)
Tr, Tbl
= homöopathisches Komplexmittel
[u.a. Arnika, Ringelblume, Virhinischer Zauberstrauch, Eisenhut, Kamille, Schmalblättrige Kegelblume …]
Ds: in der Akut-Phase 3xtgl 30 Tr – Weiterbehandlung mit 3xtgl 10 Tr, dann langsam ausschleichen
LABO’LIFE-2L EID-N(Labo‘Life, Brüssel / Internet)
Kps mit darin enthaltenen Glob
= Arzneimittel der Mikro-Immun-Therapie/MIT ()
mit humanen, chemisch-definierten und biologischen Wirkstoffen
[Interleukin/IL-1,2,3,4,6,10,12; Interferon/IFN gamma; Transfromierender Wachstumsfaktor/TGF beta, Tumornekreosefaktor/TNF alpha, Molgramostim (Granulozyten-Kolonie-Stimulierender Faktor/GCSF), Desoxyribonukleinsäure/ DNA, Ribonukleinsäure/RNA, Spezifische Nukleinsäuren/SNA®]
Ds: individuell; i.d.R. über 3-6 Monate 1xtgl 1 Kps
Chronische Otitis Nosode() (Barlach-Apotheke, Bad Boll / Internet)
Glob C12
[zur Nosoder aufbereitetes homöopathisiertes humanes Mittelohr-Gewebe]
Ds: über 1x1 OP (10g) 3xtgl 5-7 Glob
2. Nicht-Arzneiliche Therapie
Verfahren der Bioresonanz()
[u.a. Oberon®-NLS-Therapie, BICOM® u.a.]
Otosan Ohrenkerze(Functional Cosmetics Campany / u.a. Internet)
Ohrkerze
Ds: in der Akut-Phase 1xtgl optimal am frühen Abend – bei Kindern <8 Jahren nur ½ Kerze.
Hinweise:
Keine Watte in den Gehörgang!
Keine Ohrreinigung mit einem z.B. Wattestäbchen!
Fragen Sie den behandelnden HNO-Arzt, ob es hilfreich ist (bes. Kinder), wenn ein „Einweg-Gehörschutz“ über die Ohrmuschel der kranken Ohrseite gezogen wird.
Die Otoskleroseist eine mit überschießender Knochenbildung einhergehende Erkrankung des knöchernen (Innenohr-)Labyriths () mit Auswirkungen auf Mittelohr und/oder das Innenohr.
Entstehung der Krankheit und Vorkommen
Die Ätiologie der Krankheit ist bis heute (Frühjahr 2021) noch nicht restlos geklärt.
Das ‚knöcherne Labyrinth‘ wird, in der Regel beiderseits, herdförmig aufgelöst und neu gebildet. Dabei kommt es zu einer stets zunehmenden Fixierung der Fußplatte des Steigbügels (stapes – einer der drei Gehör-Knöchelchen) am Ovalen Fenster (fenestra ovalis vestibuli – d.i. die ovale Öffnung in der dem Labyrinth zugewandten Wand der Paukenhöhle) und dadurch zu einer fortschreitenden „Schallleitungs-Schwerhörigkeit“ (s. später).
Das neugebildete Knochengewebe ist funktionell minderwertig und obliegt mit steigendem Alter der Patienten einer verstärkten Kalzifikation (Verkalkung).
Es handelt sich dabei um einen mehrphasigen, unbehandelt fortschreitenden Knochen-Umbauprozess mit Sklerosierung (Verhärtung z.B. von Geweben) des enchondralen Knochens der Labyrinth-Kapsel.
Heute wird davon ausgegangen, dass bei ca. 25% der Kranken ein ‚hereditärer, autosomal-dominanter Erbgang‘ vorliegt.
Frauen sind doppelt so häufig betroffen, ein Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone wird zurzeit diskutiert.
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