Stefan G. Rohr - Der Sommer mit dem Krähenmann

Здесь есть возможность читать онлайн «Stefan G. Rohr - Der Sommer mit dem Krähenmann» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Sommer mit dem Krähenmann: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Sommer mit dem Krähenmann»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Geschichte erzählt von Franz, einem Fünfzehnjährigen, der vaterlos, mit einer streng katholischen Mutter und seinem älteren Bruder in ärmsten Verhältnissen lebt. Für einen Moment kann er dem gewalttätigen und psychisch belastenden Elternhaus entfliehen. Er lernt durch Zufall einen alten Schauspieler kennen, und für Franz beginnt vorübergehend ein völlig neues Leben.

Der Sommer mit dem Krähenmann — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Sommer mit dem Krähenmann», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich erinnere mich, wie ich nur da stand und alles in mich aufsog, als wäre ich eine trockene Pflanze, benetzt vom ersten frischen Morgentau. Meine Hände schmerzten, doch ich vernahm diese Pein nicht wirklich. Es war viel zu schön an diesem Ort zu verweilen, und der Fremde, der nur wenig sprach, stand wie ein alter Freund neben mir, stellte keine Fragen, wollte nichts von mir wissen, war zufrieden mit meiner Arbeit und gab mir das Gefühl, dass es gerade einer dieser wenigen Augenblicke war, wo man in zufriedener Eintracht mit sich und seinem Dasein einen Moment der Besinnung erhaschen konnte.

Es war das erste Mal, dass ich merkte, wie sehr ich mich nach Flucht und Ausweg sehnte. Wie unterschiedlich das Leben sein konnte, wie sehr doch das meine nichts von alledem, was ich hier sah und fühlen konnte, selbst für mich vorsah. Und so wollte ich noch lange sitzen, träumen, aufgreifen, was sich mir zeigte. Mir war es egal, wer der Mann mit der Krähe war. Ich machte mir keine Gedanken darüber, ob er vielleicht ein Gauner oder ein Kindermörder sein würde. Ich empfand seine Nähe als Erfüllung einer menschlichen Wärme, die von Güte und Verständnis geprägt war, frei von Eitelkeit oder Vorwürfen, frei von Sorge, Gewalt und Tragödie. Frei von all dem, das meinem Leben zu diesem Zeit schon so lange beiwohnte, bar all dieser peinigenden Geschehnisse, deren Ausmaß mir bis dahin noch gar nicht bewusst waren, denn diese erklärten sich erst viele Jahre nach diesem ersten Tag des Sommers, im Garten des Krähenmannes.

Kapitel 1

Der frühe Abend brach heran und wäre Zeit für mich gewesen, den Weg nach Hause anzutreten. So lehnte ich das Angebot eines zweiten Glases Apfelsaft dankend und höflich ab und fragte, wann am folgenden Tag die beste Zeit sein würde, dass ich meine Arbeit fortsetzte. Der Mann wollte es mir überlassen, denn er sei in jeden Fall den ganzen Tag zu Hause, so konnte ich kommen, wann ich wollte. Er blickte in mein Gesicht, welches ganz sicher von der hinter mich gebrachten Anstrengung Zeichen trug, zumal ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte und sich ein flaues Gefühl in meinem Magen ankündigte. Ich konnte sehen, wie er seine Stirn in Runzeln warf. Mit einem kurzen Satz entschied er, dass ich mit ihm zu Abend essen sollte, denn er würde schnell ein paar belegte Brote zubereiten. Und hiernach würde er mich in seinem Auto nach Hause fahren, damit sich keiner Sorgen um mich machen bräuchte.

Da mein gesamter Bewegungsapparat sich nun bereits anfühlte, als wäre eine Dampfwalze jeweils einmal im Vorwärts-, dann auch gleich noch einmal im Rückwärtsgang über mich gerollt, klang sein Chauffier-Angebot mehr als verlockend und ich zog unmittelbar der gebührenden Höflichkeit die verlockende Bequemlichkeit vor. Vor allem aber war es die Aussicht auf eine Autofahrt, denn ich war bis dahin nur einige wenige Male in den Genuss gekommen, in einem Automobil mitfahren zu können. So nickte ich erleichtert, unterdrückte dabei mein schlechtes Gewissen, dem netten Mann und spendablen Auftraggeber ungebührlich auf den Pelz gerückt zu sein.

„Es ist sicher die Zeit, dass wir uns gegenseitig einmal vorstellen.“ lächelte der große Mann am Abendbrottisch, an den wir uns gesetzt hatten und der inmitten eines großen Esszimmers lag, welches vom Wohnbereich L-förmig abging. „Ich werde mit mir beginnen. Ich heiße Rolfs, Jochen Rolfs. Und ich lebe hier im Haus meiner alten Mutter, die seit langer Zeit schon behindert ist und die oberste Etage nur noch verlassen kann, wenn ich sie herunter trage. Aus diesem Grund müssen wir leider auf ihre Anwesenheit verzichten.“

Er schaute mich erwartungsvoll an, denn jetzt war ich an der Reihe. Doch ich war noch viel zu sehr damit beschäftigt, das eigentümliche Innere des Hauses zu beäugen. Heute weiß ich, dass der Bau in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts erfolgt sein musste. Hölzerne und leicht knarrende Dielenböden verrieten die für diese Zeit typische Handwerksarbeit. Auch die Treppe in die obere Etage, die ich bei Hereinkommen im Vorflur erspäht hatte, war aus Holz und verfügte über einen geschwungenen Handlauf, der von vielen kleinen gedrechselten Rundstäben getragen wurde. Die Decken im Wohn- und Essbereich waren zudem mit dunklem Eichenholz getäfelt, das mit kunstvollen Schnitzarbeiten anstelle von Stuck gesäumt war.

Schwere Möbel, ein Vertiko, ein ausladendes Bücherregal, ein mit Intarsien belegter Couchtisch sowie der große, runde Esstisch, um den acht dunkelgrün gepolsterte Stühle standen, gaben dem Bereich eine eher düstere Atmosphäre, die an die vorletzte Jahrhundertwende erinnern ließ. Auf einem kleinen Beistelltisch stand das Telefon, welches mit einem brokatbesetzten Stoffbezug verziert war. Doch das für mich Erstaunlichste waren die vielen Ölbilder, die sich überall an den Wänden verteilten. In unterschiedlichsten Formaten, von klein bis groß, von quadratisch bis länglich, waren Portraits neben Landschaften gehängt, bunte Stillleben platziert, Kornblumen, Rosensträucher und Obstschalen abgebildet und über dem schwarzen Klavier, auf dem sorgsam eine Samtdecke den Tastaturdeckel schützte, hing ein Gemälde, welches für mich eine hohe Anziehungskraft darbot.

Auffallend waren auf diesem die geometrischen Figuren und Linien, die das farbenfrohe Bild ausmachten, fast so, als hätte der Künstler mit Lineal und Geometriedreieck die Leinwand vor dem Farbauftrag in viele Teilstücke geordnet. Was aber auf den ersten Blick wie ein technisches Muster daherkam, erwies sich bei näherem Hinsehen als eine Ansammlung von wilden Pferden, die sich in einer Herde befanden. Sie waren allerdings eher eckig, statt mit natürlichen Rundungen dargestellt. Fast erschien es mir, als wäre das Bild als Vorlage für ein modernes Kirchenfenster oder Glasmosaik gedacht. Es faszinierte mich aber die eigene Art der Darstellung, die technische Charakteristik, die der Maler in ein letztlich äußerst harmonisches Werk verwandelt hatte.

Ich werde wohl mit großen Augen und vielleicht auch mit leicht geöffnetem Mund dagesessen und gestaunt haben. In jedem Fall aber hatte ich vergessen, dass ich meinem Gastgeber noch eine Antwort schuldig war. Dieser hatte meine Faszination natürlich bemerkt, und diese schien ihm zu gefallen.

„Gefallen Dir die Bilder?“ fragte er mit einem hörbar neugierigen Unterton. Und als ich still nickte, fuhr er fort: „Wenn wir uns vorgestellt haben, und es Dich wirklich interessiert, dann kann ich Dir gerne mehr zu den Gemälden erzählen.“ Er schaute mich lächelnd an.

Ich besann mich nun wieder auf die Höflichkeit: „Ich heiße Franz.“ Es war mir wie immer etwas peinlich, meinen Vornamen zu nennen, denn ich empfand diesen ebenso attraktiv, wie ein Glas Lebertran.

Jochen Rolfs lächelte sehr milde. „Schön, Franz! Das war ein Anfang. Aber sicher haben Deine Eltern Dir auch einen Nachnamen verliehen …“

Ich werde in diesem Augenblick rot angelaufen sein und ich ärgerte mich sofort, es unbeabsichtigt allein bei meinem blöden Vornamen belassen zu haben. „Urban.“ gab ich bekannt. „Ich heiße Franz Urban.“

„Soooo!“ dröhnte es aus dem großen Mann hervor. „Franz Urban! Was für ein wunderbarer Name, mein Junge. Da kannst Du aber mächtig stolz sein. Denn Könige hießen Franz. Und Urban war immerhin noch der Name eines Papstes. Kennst Du denn die Bedeutung Deines Nachnamens?“

Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet. Und so schüttelte ich noch einmal beschämter den Kopf.

„Nun, lieber Franz,“ holte Jochen Rolfs aus, „Urban leitet sich aus dem Lateinischen ab. Urbanus von urbs. Und das bedeutet `Städter´, also der, der in der Stadt wohnt. Damals war natürlich Rom als Stadt gemeint. Allerdings gibt es auch noch eine zweite Bedeutung. Urbs steht sodann auch für den Höflichen, den Gebildeten. Du siehst, Dein Name bietet bei Weitem mehr, als nur einen schnöden Anhang abzugeben. Er sollte Dich zudem prägen und Dir sagen, was das Leben von Dir erwartet.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Sommer mit dem Krähenmann»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Sommer mit dem Krähenmann» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Sommer mit dem Krähenmann»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Sommer mit dem Krähenmann» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x