Ute Baran - Steter Wind

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In einem kleinen Dorf auf dem platten Land in Niedersachsen erkrankt ein junges Mädchen, Kind einer armen Häuslerfamilie, 1912 an Polio. Immer wieder muss Emma für Monate ins Krankenhaus. Trotz ihrer Krankheit, die nun immer in ihr ist und sie immer wieder einschränkt, träumt sie von einem «normalen» Leben, mit einer eigenen Familie und all dem, was ein erfülltes Leben ausmachen könnte.
Doch die Verhältnisse im Dorf stehen dagegen. Und dann beginnt der Erste Weltkrieg mit der Generalmobilmachung und alle wehrfähigen Männer müssen an die Front. Die Frauen sind auf sich gestellt, kämpfen gegen Wetterunbilden und Hochwasser um ihre überlebenswichtigen Ernten.
Träume von einem eigenen Leben? Ohne Schulabschluss keine Ausbildung!
Ein ganz eigener Weg muss her. Ein stetiges Suchen und Wachsen unter widrigen Bedingungen bestimmt Emmas Leben bis zuletzt.
Alte und neue Geschichte haben die Menschen dieser Region geprägt. Wallenstein, Tilly, die Pappenheimer, Gustav Adolf von Schweden und später Richelieu und Napoleon sind hier durchgezogen und haben ihre Spuren hinterlassen. Doch dieser Ort, über Jahrhunderte Zankapfel der Herrschenden, findet sich heute am Rande des Geschehens, weitab von einem eigenen Weg.
Die Geschichte der Protagonistin verbindet sich mit der des Ortes Wer spiegelt hier wen?

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"Emma, wo bist du?"

Ihre Mutter streckte den Kopf zur Tür herein.

"Du musst zum Arzt. Mach dich fertig. In einer Viertelstunde gehen wir los."

Der Weg dorthin wurde Emma lang, zweimal musste sie stehenbleiben, um sich auszuruhen. Sie war froh, als sie sich im Wartezimmer endlich setzen konnte.

Der Arzt untersuchte Emma gründlich und gab ihr und ihrer Mutter noch einige Hinweise. Nach seiner Einschätzung würde Emma in rund zwei Wochen soweit sein, dass sie wieder zur Schule gehen konnte. Er selbst wollte sie weiterhin wöchentlich in der Praxis sehen.

Emma hatte gehofft, dass sie früher wieder zum Unterricht gehen könnte, sie musste sich jedoch selbst eingestehen, dass die langen Wege ihr noch schwer fielen und dass sie weiterhin fleißiges Training brauchte.

Sie unterstützte ihre Mutter im Haushalt, so gut sie konnte, unterhielt ihre Geschwister mit der Handpuppe und las ihnen aus dem Märchenbuch vor. Die Kleinen verfolgten die kurzen Vorstellungen mit leuchtenden Augen und sie und ihr Vater freuten sich über die neuen Geschichten.

Wenn ihre Mutter tagsüber zu Wöchnerinnen gerufen wurde, nutzte Emma die seltene Gelegenheit, in den Garten zu gehen, um einige Beete mit Pflanzen, die ihr besonders am Herzen lagen, von Unkraut zu befreien und den Boden zu lockern. Anschließend schrubbte sie sich ihre Hände mit extra viel Seife und einer großen Wurzelbürste, um alle Spuren dieser Tätigkeit sorgfältig zu beseitigen. Ihre Mutter bemerkte das wohl und schaute sie fragend an. Doch Emma wich aus. Sie gedachte, dies als ihr kleines Geheimnis zu hüten.

Jeden Tag ging sie einige Runden um die Nachbarhäuser herum und wanderte ein Stück ihren Schleichweg an den Wiesen entlang. Da die Erwachsenen arbeiteten und die größeren Kinder in der Schule waren, begegnete ihr kaum ein Mensch. Da war eine Nachbarin mit einem Kleinkind auf dem Weg zum Bäcker. Ein Leiterwagen voller Roggengarben rumpelte auf dem Kopfsteinpflaster an ihr vorüber. Würde es auf der heimischen Tenne ausgedroschen werden, oder konnte sich der Bauer bereits eine der modernen Maschinen dafür leisten? Konnte er sie irgendwo ausleihen? Der dörfliche Alltag ergriff wieder Besitz von ihr.

Nach Ablauf der zwei Wochen war Emma tatsächlich so weit gekräftigt, dass ihr der Arzt erlaubte, wieder zur Schule zu gehen.

7

Am folgenden Sonntagabend packte Emma ihren Ranzen und legte sich die Kleidung für den nächsten Tag zurecht. Vor Aufregung konnte sie kaum schlafen, war schon viel zu früh wieder auf den Beinen, erledigte die Morgentoilette und ging zum Frühstück in die Küche, wo sich inzwischen auch der Rest der Familie eingefunden hatte.

"Na, mein Mädchen, dann wünsch ich dir viel Glück. Und pass gut auf dich auf."

Ihr Vater brach wie gewohnt mit den Jungs zu den Feldern auf und Emma machte sich etwas früher als sonst auf den Weg, damit sie unterwegs kleine Verschnaufpausen einlegen konnte.

Sie hatte etwa die Hälfte der Strecke geschafft, als Minna Elvers sie einholte.

"Moin, Emma, du warst aber lange weg."

Sie schritt bedächtig einmal um Emma herum, beäugte sie kritisch von allen Seiten und fuhr fort:

"Na ja, du bist ein Stück gewachsen. Du bist ziemlich dünn, vor allem deine Beine. Kein Wunder, dass du Krücken brauchst."

Minna war ziemlich burschikos und geradeheraus. Emma fühlte sich verunsichert und schaute sie fragend an.

"Na, ist ja nicht so schlimm, das wird schon wieder."

Emma wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Minna war hilfsbereit, zuverlässig und in manchen Dingen ziemlich klug. Einfühlung hatte sie nicht für einen Pfifferling! Immerhin hatte Emma auf dem Weg zur Schule nun ein Flaggschiff an ihrer Seite, das größere Unbilden von ihr fernhalten konnte.

Da Emma noch nicht wieder so schnell laufen konnte wie die anderen Kinder, wurden sie dauernd von Jungen und Mädchen mit klappernden Schulranzen überholt. Diese warfen einen überraschten, forschenden oder geringschätzigen Blick auf ihre krückenbewehrte Schulkameradin. Ein paar von ihnen grüßten immerhin freundlich. Sie alle hatten es aber offenbar zu eilig, um sich zu Emma zu gesellen.

Den Hindernislauf um die Misthaufen im alten Dorfkern vollführte Emma aufmerksam und penibel, um nicht in Kuhfladen oder in die frischen, noch dampfenden Haufen von Pferdeäpfeln zu treten. Hier und dort musste sie fast ein Spagat vollführen, um eine Abflussrinne voller Gülle zu übertreten, die andere Kinder trotz ihrer starren Holzpantinen leichtfüßig übersprangen.

Aber dann hatte sie es geschafft. Sie erreichte das Schulhaus, stieg langsam die drei Stufen vor der Eingangstür hinauf und ging in den Klassenraum der Mädchen. Die meisten Plätze waren schon besetzt. Etliche der Schülerinnen hatten die Köpfe zusammengesteckt und schwatzten miteinander. Emma entdeckte, dass ihr alter Platz noch frei war, steuerte darauf zu und lehnte die Krücken an den Rand des Pultes. Als sie den Ranzen absetzen wollte, streifte sie damit nur leicht eine ihrer Gehhilfen, aber das genügte, um beide mit einem lauten Poltern zu Fall zu bringen. Plötzlich herrschte Totenstille in dem großen Klassenraum. Hundert Augenpaare starrten Emma an, gleichgültig, freundlich, spöttisch, herablassend. Bevor allerdings dazu passende Worte aus den zugehörigen Mündern schlüpfen konnten, waren leise Schritte zu hören und die Tür wurde geschlossen.

Mit einem Ruck standen alle Mädchen auf, grüßten mit einem kräftigen "Guten Morgen, Herr Rothe!" und setzten sich kerzengerade wieder hin, mit Blick nach vorn auf die Tafel und auf ihren Lehrer. Er stand dort, auf seinen Zeigestock gestützt, und blickte aufmerksam in die Runde.

Emma hatte inzwischen die Krücken aufgehoben, Platz genommen und ihren Ranzen ausgepackt.

"Emma", so Herr Rothe betont freundlich, "das ist ja schön, dass du wieder da bist. Wie es aussieht", und dabei kniff er leicht die Augen zusammen, "möchten deine Mitschülerinnen unbedingt wissen, wie es dir in der langen Zeit ergangen ist. Wie lange warst du weg? Gut vier Monate? Und wie mir der Arzt sagte, hast du damit noch Glück gehabt. Also, dann komm doch mal nach vorne und erzähle uns allen, was du in der Zeit so alles erlebt hast."

Emma saß wie gelähmt. Sie hatte gehofft, es würde für sie hier weitergehen wie vor ihrer Krankheit. Sie hatte sich geirrt. Nichts war wie vorher. Sie fühlte sich vorgeführt wie ein Zirkuspferd. Und was sollte das heißen, sie habe noch Glück gehabt? Was wollte er damit sagen? Dass es hätte schlimmer kommen können? Dass sie sich nicht so anstellen sollte? Oder was?

"Emma, alles wartet auf dich!"

Vielleicht wollte der Lehrer aufmunternd klingen, aber Emma hörte da einen Unterton, der ihr nicht gefiel. Obwohl sich ihr die Kehle fast zuschnürte, stand sie ganz langsam auf, nahm sich die Krücken und ging Schritt für Schritt Richtung Tafel. Wer Augen im Kopf hatte, konnte sehen, was für eine Anstrengung das für Emma bedeutete. Selbst Herr Rothe konnte das nicht ignorieren. Er räumte den Platz an seinem Pult und bedeutete Emma, sich dort zu setzen.

Auf den Platz des Lehrers! Das hatte es noch nie gegeben! Niemand unter den Schülerinnen hätte von sich aus gewagt ihn einzunehmen. Wohl wurde damit Schabernack getrieben. Mal klebte der Hosenboden von Herrn Rothe in einem Klecks Leim, ein andermal lag dort ein winziger, knochentrockener Zweig von einer Heckenrose. Es waren nur wenige kleine Dornen daran. Diese aber waren spitz genug, für einen steilen, geradezu blitzartigen Aufstieg des nur mäßig beliebten Lehrers zu sorgen. Fortan warf er einen scharfen Kontrollblick auf die Sitzfläche seines Stuhles, bevor er auch nur Anstalten machte, sich dort niederzulassen.

Emma wusste das natürlich und die Vorstellung von Herrn Rothes leimgetränktem Hosenboden löste sie endgültig aus ihrer Schockstarre. Sie tat die letzten Schritte, und bevor sie Platz nehmen konnte, streckte ihr Lehrer ihr seine Hände entgegen, um ihr die Krücken abzunehmen und beiseite zu stellen. Sie setzte sich und holte tief Luft. Diese Mädchen da vor ihr starrten sie an, einige sogar mit offenem Mund. Emma erinnerte sich an die vielen Fragen ihrer Tante und ihrer Geschwister und sie fing an zu erzählen. Als sie zum Spiel mit den Handpuppen kam, machten sich ihre Hände selbständig, zeichneten Figuren in die Luft und ließen sie miteinander reden, so dass auch ohne Puppen ihre Geschichte so lebendig wurde, dass ihr Publikum wie gebannt lauschte.

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