Charlie Meyer - Mörderische Schifffahrt
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An diesem Morgen schloss Melanie von Rhoden die Tür zu Freds Gründerzeitvilla auf und nahm jene heilige Handlung in Angriff, die in jedem Büro zu Beginn der Arbeitszeit in Angriff genommen wird: Wasser in die Maschine füllen, den alten Filter in den Abfall werfen, den neuen einlegen. Mit anderen Worten: Kaffee kochen. Und das, obgleich sie selbst nur Kräutertee trank.
Melanie von Rhoden war ein zierliches Persönchen mit dicken braunen Haaren, die ihr in einem Zopf den Rücken hinunter bis zur Taille hingen. Aus dem herzförmigen Gesicht blickten große, grüne Augen ein wenig erstaunt in die Welt, und auch ihre bevorzugte Kleidung, karierte Faltenröcke zu flauschigen Rollkragenpullovern und Birkenstocksandalen, ließ gern und schnell den Verdacht des weltfremden Träumerchens aufkommen.
Doch was sich hinter ihrer glatten Stirn an Zahnrädern drehte, war weder altmodisch noch blockiert, sondern fraglos auf dem neusten Stand der Technik. In den vier Wochen, die sie für Roderich nun arbeitete, hatte sie der Detektei eine Internetpräsenz verschafft und den Quellcode jeder einzelnen Seite der gesamten Website eigenhändig und mit überaus flinken Fingern in HTML und Cascading Style Sheets geschrieben. Nur zwei Wochen später entdeckte Google die Website, und wer heute die Begriffe Hameln und Privatdetektiv googelte fand die Detektei an erster Stelle.
Allerdings hatte sich an der diesjährigen Frühjahrsauftragsflaute noch nicht viel geändert, aber der erhoffte Ansturm konnte schließlich jeden Tag einsetzen. Durchaus auch morgen oder übermorgen. Oder erst in drei Tagen. Aber er würde kommen, da waren sich alle einig.
Als die Kaffeemaschine die letzten Wassertropfen durchgurgelte, und eine verführerische Duftwolke durch die Villa zog, tauchte Fred Roderich aus dem Privattrakt des Erdgeschosses auf, den er zusammen mit seinem Freund Axel bewohnte. Wie immer frisch gestylt und in geschmackvollem Arbeitslook knitterfrei gekleidet. Helle Leinenhose, weißes Hemd und zur Auflockerung eine Weste, die an leuchtender Farbigkeit ihresgleichen wohl kein zweites Mal fand, zumindest nicht in Hameln. Seine blonden Haare mit den ausgeprägten Geheimratsecken, beides ein Erbteil seines Vaters, standen scheinbar ungebändigt, in Wirklichkeit aber sorgsam gegelt, in alle Richtungen ab. Seine Mutter hatte ihm dunkle Augen unter dunklen Brauen hinterlassen. Seine Brille mit den eckigen, schwarz gefassten Gläsern stammte mit Sicherheit aus keinem Kaufhaus und beherrschte das schmale Gesicht mit den markanten Zügen. Lange über seine Jugend hinaus musste er wie ein liebenswerter Lausbub ausgesehen haben, jetzt wirkte er wie der Vater des Lausbubs, der in die Jahre kommt. Der schmale Silberreif in seinem linken Ohrläppchen war mit dezenten Brillantsplittern gespickt.
Dafür, dass sich Fred Roderich beinahe zwanzig Jahre lang von seinen Eltern und Großeltern hatte aushalten lassen, während er Tag und Nacht vor dem Funkgerät hockte und mit Funkamateuren aus aller Welt QSL-Karten austauschte, war sein sozialer Aufstieg spektakulär zu nennen. Die Zeiten der QSL-Karten und der grünen Ente waren vorbei, er fuhr mittlerweile einen sportlichen Zweisitzer, einen nachtblauen Triumph Spitfire, Baujahr 1965, mit aufklappbarem Verdeck natürlich und sein ganzer Stolz. Für Observierungen und den täglichen Krimskrams standen der Detektei ein schwarzer Saab und zwei Fahrräder zur Verfügung.
Hameln hatte sechzigtausend Einwohner, die beidseits der Weser lebten und arbeiteten. Die Stadt war das kulturelle Zentrum des Landkreises Hameln-Pyrmont, Mittelpunkt des Zuckerrübenanbaus und stolzer Besitzer eines eigenen Krematoriums. Von Jahr zu Jahr lebte Hameln ein wenig mehr von den Tagestouristen, die in großen Gruppen durch die Gassen der Innenstadt zogen und unter Ohs und Ahs die alten Fachwerkhäuser und das Hochzeitshaus im Stil der Weserrenaissance bewunderten. Darüber hinaus lag die Stadt am Weser-Radweg, der von Hannoversch Münden bis an die Nordsee führte, und schleuste in der Saison täglich Hunderte von Radfahrern durch seine Straßen. An manchen Tagen schob sich eine zähflüssige Menschenmasse durch die Fußgängerzone und die Gassen der Altstadt, aber abends, egal zu welcher Jahreszeit, rollten die Einwohner mit Einbruch der Dunkelheit die Bürgersteige auf und verschanzten sich in ihren Wohnungen.
Es gab einen Hausberg, den Klüt, den seit 1845 ein Aussichtsturm überragte, es gab das eine oder andere zweckentfremdete Forsthaus in den Wäldern, in denen die Hamelner an den Wochenenden speisten, um sich der Natur näher zu fühlen. Es gab die Weser mit einer Insel, dem Werder, mitten im Strom, es gab zwei Wehre, von denen sich eins nützlich machte und Strom erzeugte. Es gab die einzige Rundbogenschleuse in ganz Norddeutschland, was man allerdings nur erkannte, wenn man es wusste. Im Sommer tuckerten die Ausflugsdampfer der drei Hamelner Schifffahrtsgesellschaften weserauf- und weserabwärts.
Alles in allem war Hameln ein hübsches Städtchen in der idyllischen Landschaft des Weserberglandes, in dem, wie in anderen Städten ähnlicher Größenordnung, im Untergrund gern an alten Werten festgehalten wurde. Fred Roderich zog es daher vor, in der Öffentlichkeit keine rote Schleife am Revers zu tragen und auch nicht Hand in Hand mit Axel durch die Straßen zu schlendern. Und das, obgleich es vor nicht allzu langer Zeit sogar eine gleichgeschlechtliche Hochzeit im Hamelner Standesamt gegeben hatte.
Alice Hupe, die Dritte im Bunde, fuhr auch im Dienst ihren Privatwagen, einen weißen Fiat Panda, der eben jetzt die Auffahrt zur Villa hoch brauste und unter dem Dach des Carports mit einem unanständigen Rülpser abrupt zum Stehen kam. Nur Zentimeter vor den hinteren Stützbalken.
»Sobald sie den Carport zum Einsturz bringt, feuere ich sie«, sagte Fred hoffnungsvoll. »Zehn mündliche Abmahnungen sollten reichen. Gemeingefährliches Fahren auf einem Firmen- und Privatgrundstück. Gefährdung von Mitarbeitern und Kunden. Gibt es für so was eigentlich keinen Passus im BGB?«
In der Straßenverkehrsordnung, wollte Melanie eigentlich aushelfen, doch dann schluckte sie die Worte hinunter und beobachtete voll Unbehagen das Lächeln, das über Freds Züge glitt. Sie war vor achtundzwanzig Jahren unter dem Sternzeichen des Krebses geboren, ein Menschenkind mit großem Harmoniebedürfnis, und die ewig unter dem Deckel brodelnde Antipathie zwischen ihren Kollegen belastete sie in zunehmendem Maße. Die beiden Zankhähne kamen mit ihrem chronischen Zwist wesentlich besser zurecht als sie. Aber der Job war ohnehin nur eine Übergangslösung für Melanie, genannt Mellie. Es gefiel ihr nicht sonderlich, im Privatleben wildfremder Leute herumzuschnüffeln und Frauen dabei zu fotografieren, wie sie sich in Abwesenheit der Gatten vom Gärtner zwischen die Beine greifen ließen. Oder, schlimmer noch, treu sorgende Familienväter, die sich ihr Quantum Sex im Puff holten, während Frau zu Hause die sechs Kinder großzog. Bisher hatte sie zwar niemanden observieren müssen und nur einmal Fred bei einer nächtlichen Überwachung begleitet, aber allein die Vorstellung, es könnte eines Tages so weit sein, versetzte sie in Angst und Schrecken.
Ihr schwebte eher ein Tätigkeitsbereich im Webdesign vor, und sie sparte von ihrem Lohn, soviel sie konnte, um sich eines Tages auf eigene Beine zu stellen. Detektivspielen war nichts für zartbesaitete Krebse mit moralischen Wertvorstellungen.
Als Alice Hupe zur Tür hereinstürmte, schien mitten im Raum ein Bündel Energie zu explodieren. Sie war groß und schlank, und eine wilde Mähne roter Locken umgab ihr blasses Gesicht wie ein lodernder Feuerkranz. Sie war keineswegs schön mit dem breiten Mund, der Himmelfahrtsnase und den grau verwaschenen Augen, doch sie hatte das gewisse Etwas, und die Männer fielen ihr reihenweise zu Füßen. Alle bis auf ihren Großcousin Fred.
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