Was ist Haut und wie ist sie aufgebaut, wie funktioniert sie? Was sollten wir wissen über unsere Haut?
Die meisten Schönheits- und Hautbehandlungen werden in Zeitschriften, im Internet, Büchern und Illustrierten für die junge Frau geschrieben. Aber auch Frauen und Männer im reiferen Alter haben ein Interesse daran, ihre Haut zu schützen, zu pflegen und jung zu erhalten.
Natürlich ist die jüngere Haut im Wesentlichen eher fettiger und neigt daher zu Unreinheiten, was zwangsläufig mehr Pflege erfordert, insofern kann man da schon sagen, dass reifere Haut auch anders zu behandeln ist.
Bei vielen starken Rauchern und Alkoholikern kann man das Laster deutlich an der Haut erkennen. Die Haut lässt vieles erkennen. Sie gibt Aufschluss darüber wie sich jemand ernährt oder welches Wohlbefinden er hat. Die Haut ist ein Spiegel unserer Seele. Menschen die sich falsch ernähren, können leichter Pickel und Mitesser bekommen als Menschen, die mehr Salate, Obst und Gemüse essen. Ebenso drückt unsere Haut Gefühle und Stimmungen aus. Denken Sie an das Erröten, wenn man sich schämt oder einem etwas peinlich ist.
Außerdem reagiert sie auf Jahreszeiten, Kälte und Wärme. Bei Kälte neigt sie eher zum austrocknen als bei feuchtwarmem Wetter. Daran sehen Sie, dass es keine Patentrezepte geben kann, die bei jeder Situation einfach so eingebaut werden können. Erkennen Sie für sich bewusst, was für Sie wichtig und gut ist. Welche Faktoren auf Sie zutreffen und Ihre Haut beeinflussen. Danach suchen Sie für sich die richtigen und passenden Rezepte als Maßnahme aus.
Um unsere Haut exakt zu begreifen, wollen wir erst einmal etwas Grundsätzliches über sie erfahren. Kaum jemand weiß, dass die Haut mit so gut wie zwei Quadratmetern der größte und zudem nervenreichste Körperteil unseres menschlichen Organismus ist. Die gesamte Haut wiegt etwa, je nach Körpergröße 2 bis 3,5 Kilo. Ihr Aufbau sowie ihre Dicke können hierbei äußerst unterschiedlich sein - je nachdem, an welcher Stelle des Körpers sie sich befindet. Haut unterteilt sich grob in drei Schichten. Die Oberhaut (Epidermis), Die Lederhaut (Dermis) und die Unterhaut (Subcutis), die sich meist mit dem darunter liegenden Fettgewebe (Subkutangewebe) verbindet. Jede der drei Schichten setzt sich wiederum abermals aus unterschiedlichen Lagen beziehungsweise Zelltypen zusammen.
Die Oberhaut wird ca. alle vier Wochen erneuert, wobei neue Zellen von innen wachsen. Dabei ist die Oberhaut gerade einmal ca. 0,1 Millimeter dick. In der Lederhaut befinden sich die Haarwurzeln sowie die Duft- und Talgdrüsen, die uns Schwitzen oder die Haut fettig wirken lassen. Dies sind die Hautanhangsgebilde. Ihr Netz aus Collagenfasern macht die Haut stabil und dehnbar und speichert Wasser. Dieses Gerüst aus Faserproteinen durchlaufen feine Blutgefäße und versorgen die Oberhaut und Lederhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen. In dem tiefer liegenden Unterhautfettgewebe wird ebenfalls Wasser gespeichert.
Wie wichtig die Haut ist kann man daran erkennen, dass wenn ein Drittel unserer Haut zerstört würde, z.B. bei Verbrennungen, würde der Mensch sterben. So ist unser ganzer Organismus darauf angewiesen, dass die Haut richtig funktioniert und gesund bleibt. Sie erfüllt äußerst wichtige Aufgaben und man kann sie als Grenzlinie zur Umwelt betrachten. Demzufolge reagiert die Haut auch deutlich auf Umwelteinflüsse wie Sonnenstrahlen, Ozonloch, Chemikalien oder auch Stoffe wie Pollen und Tierhaare. Alle Menschen sind unterschiedlich veranlagt und demzufolge auch jede Haut anders belastbar.
Insofern kann eine Beeinträchtigung der Haut auch deutlich unser Wohlbefinden beeinflussen. Unsere Haut empfindet Hitze, Kälte, Druck, Schmerz und Berührung. Sie ist demnach ein sehr empfindliches Organ. Wenn wir die Haut nicht pflegen, werden wir dies durch Akne, frühe Alterung und Falten zu sehen bekommen.
Da das Altern in den Genen liegt können wir auch nicht verhindern, dass unsere Haut älter wird, auch wenn wir es gerne hätten. Eigentlich beginnen wir schon nach der Geburt wieder zu altern. Laut Wissenschaft dauert die Zellteilung bis ca. zum 30. Lebensjahr. Anschließend geht diese wieder rückwärts. Und ab 60 kann man die Spuren in der Haut sehen.
Dies bedeutet, dass schon in der Blütezeit des Lebens unser Körper wieder abbaut. Die Zellteilung beginnt sich zu verlangsamen und der Biorhythmus verändert sich und wir werden sogar etwas kleiner.
Im Teenyalter müssen die meisten Menschen beginnen sich etwas intensiver damit beschäftigen welche Veränderungen unsere Haut durchlebt. Sie ist dann noch elastisch, stabil, dick und erscheint vital und frisch, weil sie noch viel Wasser speichern kann. Vor allem ist sie dann noch ohne Falten, auch an den beweglichen Stellen. Auch wenn man den Alterungsprozess noch nicht stoppen kann, verlangsamen lässt er sich schon. Wenn Sie frühzeitig damit beginnen Maßnahmen zu ergreifen Ihre Haut zu straffen, können Sie hier schon eine Menge tun.
Unsere Haut altert darum, weil sich die drei Hautschichten im Laufe der Zeit verändern. In dem Alterungsprozess nehmen Schritt für Schritt die Collagen-Fasern und die elastischen Fasern der Haut ab. Die Haut kann dann nicht mehr genug Feuchtigkeit speichern und schrumpft. Dadurch, dass ältere Haut auch Blutgefäße verliert, wird sie natürlich schlechter versorgt. Die Haut verliert mit wachsendem Alter an Vitalität. Je älter Sie werden, desto trockener wird Ihre Haut und umso mehr sollten Sie dafür tun. Ganz besonders um Mund und Augen bilden sich Falten. Nach den ersten vier Jahrzehnten kann man schon meistens die Falten entdecken, die durch die normale alltägliche Mimik entstehen. Nach weiteren zwanzig Jahren hat die Zeit ihre deutlichen Spuren in der Haut hinterlassen. Mit zunehmendem Alter verliert auch die Fettschicht der Haut an Substanz und wird dünner. Von nun an dauert die Regenerierung der Epidermis statt rund 4 Wochen, immerhin 2 bis 3 Mal so lange. Die Haut verhornt äußerlich und sieht nun aus wie Pergamentpapier. Nicht zuletzt dadurch, dass sie dünner und durchsichtiger wird. Man kann dann teilweise deutlich die dünnen Äderchen sehen, die vorher als junger Mensch nicht sichtbar waren. Dadurch, dass sich zu allem Übel auch noch die oberen Hautschichten vom Fettgewebe der Unterhaut lösen, erschlafft die Haut noch weiter. Das nächste Übel sind die so genannten Altersflecken, die durch eine Fehlfunktion der Pigmentierung entstehen.
Es gibt unterschiedliche Hauttypen und um seine eigene Haut richtig zu pflegen, ist es erst einmal wichtig zu wissen welchen Hauttyp man hat. Damit man ihn richtig einordnen kann, muss man wissen, welche Hauttypen es gibt und wie sie eingeteilt werden.
Es gibt zwei gängige Systeme nach denen die Haut eingeteilt wird. Eine Typisierung wird von der Kosmetik vorgenommen und eine, nach der Sonnenempfindlichkeit. Doch man kann durchaus beide Einteilungen parallel für sich nutzen.
Auch ist es wichtig zu wissen, dass unsere Haut Schwankungen durchlebt, die durch Umwelt, Klimaeinflüsse und Emotionen entstehen und dass unsere Haut an unterschiedlichen Stellen des Körpers verschieden ist.
Hauteinteilung nach Sonnenempfindlichkeit:
Die bekannteste und anerkannte Klassifizierung der Sonnenempfindlichkeit wurde 1975 von dem amerikanischen Hautarzt Thomas Fitzpatrick entwickelt, um weißhäutige Menschen besser auf Hautkrankheiten behandeln zu können. Die anfängliche Klassifikation umfasste die Typen 1 bis 4 und wurde später mit den Typen 5 für braune Haut und 6 für schwarze Haut erweitert.
Bei der Anwendung dieser Einteilung ist zu beachten, dass z. B. Augen- und Haarfarbe nur Indizien sind und letztendlich nur der anteilige Gehalt von Eumelanin der Haut für die Hauttypenfrage von Bedeutung ist. Der wichtigste Faktor für die Bestimmung des Hauttyps ist die Farbe der Haut bei Tageslicht wenn sie nicht bestrahlt wurde. Eine sichere Bestimmung des Hauttyps kann daher durch die Messung des Eumelanin-Anteils in der Haut bei einem Hautarzt ermöglicht werden.
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