Mit viel Geschick glitt er den Türgriff entlang und schaffte es gleich beim ersten Versuch, die Schlinge um ihn herum zu legen.
Mit einem Ruck spannte er den Draht und die große Schlinge wurde immer kleiner, bis sie schließlich fest an dem Griff lag.
Er hatte es geschafft sie mittig anzubringen, was ihm später das Öffnen wesentlich erleichtern würde.
Nun holte er den Saugknopf aus der Jackentasche. Schnell befeuchtete er ihn mit der Zunge und klebte ihn dann auf Griffhöhe an die Türe.
Ganz behutsam zog er sie in seine Richtung. Kurz bevor sie ganz verschlossen war, stoppte er und zog den Griff mit Hilfe der Drahtschlinge nach unten.
Gespannt drückte er gegen den Türrahmen und sie öffnete sich.
Hastig löste er den Draht vom Türgriff und entfernte den Saugknopf.
Nachdem er alles verstaut hatte, trat er ein.
Die Vorhänge im Innenraum waren zu gezogen und so schlüpfte er durch den kleinen Türspalt hindurch und verriegelte die Türe hinter sich.
Erwartungsvoll stand er nun hinter den purpurnen Vorhängen die bis hinunter zum Boden reichten und lauschte.
Doch noch immer war alles still. Scheinbar hatte das leise Knacken Emily nicht aus dem Schlaf gerissen.
Dan hatte die Wohnung schon oft von außen observiert, jedoch war er nun zum ersten Mal in ihr.
In der Luft lag der süßliche Duft ihres Parfums und ein leises Ticken, welches scheinbar von einer Wanduhr kam.
Neugierig trat er zwischen den Gardinen hindurch.
Das Wohnzimmer war nicht sehr groß, es umfasste vielleicht 12 qm, aber es vermittelte einen sehr gemütlichen Eindruck.
Die Wände waren weiß gestrichen, das Sofa in demselben Ton wie die Gardinen und der Fernseher sowie ein kleiner Sofatisch rundeten das Bild ab. An den Wänden hingen nur wenige Bilder, die scheinbar alle von ihr stammten.
Außerdem gab es hier jede Menge Pflanzen.
Während er den Raum durchquerte, bemerkte er dass man seine schweren Schritte auf dem Holzboden sehr laut hörte.
Abrupt blieb er stehen. Ohne zu zögern zog er seine Schuhe aus, stellte sie neben die Türe und schlich in Socken weiter.
Im fensterlosen Flur war es am dunkelsten. Dan hatte Mühe sich nicht zu stoßen oder etwas umzuwerfen.
Er hatte schließlich keine Ahnung, was sich hier alles befand und so tastete er sich mittig Schritt für Schritt voran.
Die Tür zum Badezimmer war verschlossen und auch die Küchentüre, welche sich beide auf der linken Seite befanden.
Doch das interessierte ihn nicht. Sein Ziel, das Schlafzimmer, lag nur noch wenige Schritte von ihm entfernt.
Langsam zog er seinen Rucksack herunter und stellte ihn auf den Boden.
Ohne viel zu sehen, öffnete er fast lautlos den Reißverschluss und suchte mit seiner Hand im inneren.
Schon nach kürzester Zeit zog er zwei kleine Seile, sowie einen Knebel heraus.
Mit seinem Fesselwerkzeug in der einen und dem Rucksack in der anderen Hand ging er weiter.
Er stoppte erst im Türrahmen und blickte neugierig hinein.
Emilys Doppelbett stand gleich links neben der Tür an der Wand. Ein großer breiter Schrank befand sich rechts neben ihm und geradeaus war das Fenster, durch dass er vorhin in den Raum geblickt hatte.
Es war ganz ruhig. Lediglich die leisen Atemgeräusche füllten den Raum mit Leben.
Das Licht hielt sich auch hier in Grenzen. Dan hatte hierfür eine Kerze mitgebracht.
Er musste ja nur sie sehen, das würde ausreichen.
Doch erst einmal musste er sicher stellen, dass ihm sein Opfer keine Probleme machen würde.
Er stellte seinen Rucksack neben das Bett und packte die Seile links neben Emily auf die flauschig weiche Zudecke.
Ohne Vorwarnung sprang Dan auf Emily und setzte sich auf ihre Brust.
Seine Beine drückten ihre Arme nach unten und seine Hände drückten ihr die Kugel die vorne am Knebel befestigt war in den Mund.
Energisch riss er ihren Kopf nach oben und zog die Lederriemen hinter ihrem Kopf stramm.
Erst jetzt wo ihr Kopf wieder zurück auf das Kissen gefallen war, sah er in ihre weit aufgerissenen Augen.
Die Angst und Sorge waren deutlich zu sehen. Aus ihrem Gesicht war das freundliche Lächeln gewichen, welches er schon so oft zuvor gesehen hatte und trotz des Knebels vernahm man ein leises jammern und schluchzen.
Mitleidlos griff er nach einem Seil und zog ihren linken Arm unter seinem Bein hervor. Immer wieder versuchte sie sich aus seinem Griff zu lösen.
Auch ihre Beine zappelten wie wild und es viel Dan immer schwerer das Seil an ihrem Handgelenk zu befestigen.
Als er es erneut versuchte, riss sie sich los und ihre Hand schnellte nach oben in sein Gesicht. Er versuchte noch ihre Finger abzuwehren, doch sie traf ihn mit einem ihrer spitzen Fingernägel mitten ins rechte Auge.
„Ah! Verdammte Scheiße!“, entfuhr es ihm.
Sein rechtes Auge pulsierte.
Er hatte keine Ahnung was sie angerichtet hatte. Scheinbar war noch alles ganz, jedenfalls ran keine Flüssigkeit hinunter, von einigen Tränen mal abgesehen.
Seine Hand hielt er noch immer schützend davor und bekam so viel zu spät mit, dass sie bereits nach ihrer Nachttischlampe gegriffen hatte und ihm so fest sie konnte auf den Kopf schlug.
Der Schlag kam so überraschend und hart, dass er bei Seite kippte und aus dem Bett viel.
Während er noch immer schluchzend auf dem Boden lag, sprang Emily auf und rannte in den Flur.
Dan war klar, dass er nun handeln musste, wenn er nicht gleich in den Knast einrücken wollte.
Noch immer dröhnte sein Kopf und an der Stirn ran in einem kleinen Rinnsal Blut herab.
Auch wenn es ihn drehte und er sich nur schwer auf den Beinen halten konnte, schaffte er es aufzustehen.
Taumelnd ging er hinaus in den Flur, in dem nun Licht brannte.
Emily stand noch immer bei der Wohnungstüre und versuchte sie mit ihren zittrigen Händen zu öffnen.
Plötzlich drehte sie sich um.
Als sie Dan erblickte schnellten ihre Hände an ihren Hinterkopf und öffneten den Knebel.
„Hilfe! Hilfe!“, schrie sie aus Leibeskräften.
Entsetzt von der ungeplanten Wendung, stürzte sich Dan auf sie und presste seine Hand so fest er konnte auf ihren Mund.
Noch immer versuchte sie ihn weg zuschieben, doch diesmal hatte sie keine Chance.
Er war viel größer und breiter als sie und presste seine Hände von hinten auf ihren Mund und ihre Nase.
Schon bald ließen ihre Versuche seine Hände abzustreifen nach und sie atmete immer flacher.
Dan spürte wie sich ihr Brustkorb immer weniger bewegte und sie allmählich nach unten sackte.
Erleichtert ließ er sie los. Er hatte ja nicht vor sie zu ersticken, er wollte sich vorher noch ein wenig an ihr austoben.
Doch Emily viel nicht wie erwartet zu Boden, sondern blieb stehen und drehte sich um.
Erst jetzt sah er, dass sie in der einen Hand noch immer den Schlüssel hielt. Zwischen ihrem Zeige- und Ringfinger blitzte die silberne Spitze hindurch.
Sie schien doch widerspenstiger zu sein als erwartet, doch diesmal würde sie ihn nicht so leicht klein kriegen.
Immer und immer wieder versuchte Emily ihn mit der Schlüsselspitze im Gesicht zu treffen, doch Dan wich immer wieder aus.
„Hilfe! So helft mir doch!“, schrie sie erneut, doch noch immer rührte sich nichts.
Langsam war ihm klar, dass er sich hier nicht mehr ewig aufhalten konnte.
Irgendjemand würde vielleicht die Schreie hören und ihr zu Hilfe kommen.
Er konnte ihr nicht länger nur ausweichen, er musste in die Offensive gehen.
Während er auf sie zu ging, schnappte er einen Schirm von der Garderobe und begann auf sie einzustechen.
Tatsächlich traf er beim dritten Versuch in ihren Bauch.
Stöhnend sackte sie zusammen. Sofort trat er ihr mit seinem Knie so fest er konnte von unten gegen ihren Kopf.
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