Helmut Lauschke - Die Baródins

Здесь есть возможность читать онлайн «Helmut Lauschke - Die Baródins» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Baródins: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Baródins»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Name Baródin kommt von Katharina Zwetlana Baródin, der Mutter von Ilja Igorowitsch Tscherebilski, dem Generalmajor der Roten Armee und ersten Stadtkommandanten von Bautzen nach dem zweiten Weltkrieg. Boris Baródin ging aus der ungewöhnlichen Liebesbeziehung zwischen Ilja Igorowitsch und Anna Friederike, der Tochter des einstigen Breslauer Superintendenten Eckhard Hieronymus Dorfbrunner, hervor. Früh erlernte Boris das Klavierspielen vom Vater, der als Kenner von fünf Sprachen und deren Literatur auch ein außergewöhnlicher Pianist mit einem phänomenalen Gedächtnis war. Boris wurde schon mit jungen Jahren ein gefragter Pianist auf den Konzertbühnen der Welt. Er schrieb >Die russische Sonate<, die er seinem in Moskau verstorbenen Vater und ersten Klavierlehrer widmete. Die Sonate blieb unvollendet, da Boris mit 26 Jahren an einem Blutsturz aus dem Magen verstarb. Vera, seine junge Frau, war eine geborene Walesa. Sie war eine natürliche Schönheit mit slawischem Charme. Vera hatte als musikalisches Naturwunder den letzten Satz der Sonate mit der mehrstimmigen Fuge vollendet.
Björn Baródin ist der Sohn, der 3 Monate nach dem Tode des Vaters Boris das Licht der Welt erblickte. Er schlug die ärztliche Laufbahn ein, obwohl auch er ein begabter Pianist war. Björn wurde Neurologe und Psychiater. Es war ein Beruf im Spannungsfeld zwischen Psyche und Wirklichkeit. Auf die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Gesellschaft mit dem breiten Spektrum seelisch-geistiger Störungen wird eingegangen. Als junger Ordinarius führt Björn die Kunsttherapie mit dem Mal- und dem Musikzimmer an der von ihm geführten Klinik ein. Er hatte erkannt, dass der künstlerischen Tätigkeit eine zentrale Funktion im 'Aufschließen' der Seele zukommt. Das gilt für die seelisch und geistig kranken Kinder in besonderer Weise. Das Kunstwerk hilft der Psychiatrie in der 'Entschlüsselung' des Menschen in den Tiefen seiner seelischen und geistigen Verfassung.

Die Baródins — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Baródins», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Vom polnischen Bodenpersonal wurde die Treppe herangefahren, der Steward entriegelte und öffnete die Tür. Beim Aussteigen der Fluggäste, die ihren Flug für Warschau gebucht und geflogen hatten, wurden sie von Steward und einer hübschen, jungen Stewardess mit dem charmanten “Bon soir!” verabschiedet. Boris erwiderte das Lächeln und den Gruß in französisch und stieg aus dem Flugzeug, ging die Treppe herab und bestieg den kleinrädrigen Flughafenbus mit dem niedrigen Boden, der vor der Treppe stand. Der Busfahrer, ein Mann im mittleren Alter, wartete kauend mit zurückgeschobener Fahrermütze, bis sich der Fahrgastraum gefüllt hatte. Auf Knopfdruck schloss die breite Mitteltür, und der Bus setzte sich in Bewegung, fuhr an anderen parkenden Flugzeugen vorbei, von denen neben Maschinen mit polnischer Aufschrift und polnischem Wappen andere das Logo der sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot trugen. Der Bus drehte einige Kurven und fuhr dann gerade auf das große Gebäude zu, in dem sich die Fluggäste bei der Ankunft der Pass- und Zollkontrolle zu unterziehen hatten. Die Passagiere aus der Air France zeigten Reisepass und Visum vor, wo der Beamte den polnischen Stempel eindrückte. Dann gingen sie zum Gepäckraum, um ihre Koffer und anderen Gepäckstücke in Empfang zu nehmen. Das Fließband zur Gepäckbeförderung lief durch eine quadratische Wandöffnung aus dem Nebenraum; breite, herabhängende Gummilaschen verhinderten den Durchblick in diesen Raum. Die Passagiere übten sich in Geduld, was sie auch mussten, denn für gut eine Viertelstunde Wartezeit beförderte das Band außer der stickigen Luft kein Frachtgut. Einige Passagiere schafften es mit der nötigen Geduld nicht ganz. Sie gingen auf und ab, sahen auf das Förderband, das nur die abgestandene Luft beförderte, während andere gereizte Gesichter machten und laut fragten, wo denn das Gepäck geblieben sei, und ob es überhaupt mitgekommen ist. Je länger die Wartezeit wurde, desto länger wurden die Gesichter. Als wollten einige brüllen: Typisch polnische Wirtschaft. Aber keiner sagte etwas, das verbot der Anstand. Auch der Fettleibige vom Sitzplatz Nummer 8 ging auf und ab und machte ein miesgrämiges Gesicht. Er zog zum Zeitvertreib das Notizbuch aus der Brusttasche und blätterte in ihm so geschäftig herum, wie er es auf seinem Sitzplatz in der ‘Business class’ schon getan hatte. Er musste ein vielbeschäftiger Mann mit vollem Terminkalender sein, ein Manager der oberen Etage. Nur passte die Fettleibigkeit weniger zum erfolgreichen Manager, der vital und dynamisch zu sein hatte, dachte Boris, der die wartenden Fluggäste und ihre Gesichter vor dem laufenden Förderband beobachtete und seine Schlüsse aus den Beobachtungen zog.

Dann war es soweit. Es rumpelte und klopfte hinter dem laschenverhängten Durchbruch in der Wand. Da wurde das Frachtgut auf das Förderband geworfen, die Koffer, Taschen und das andere Gepäck, das stehend, liegend und verquert in den Raum, den Gepäckerwartungsraum gebracht wurde. Nun nahmen die Wartenden, die das Förderband säumten, sich ihr Stück oder ihre Stücke vom Band, die einen von der einen Seite, die anderen von der anderen Seite. Es war darauf geachtet, den richtigen Koffer vom Band zu nehmen. Da einige Koffer zum Verwechseln ähnlich waren, musste das Gepäckschild mit dem Namen beachtet werden, das dem Kofferhenkel angehängt war. Boris half einem älteren Ehepaar beim Herunterheben der zwei Koffer, worauf es sich sehr herzlich bedankte. Die alte Dame meinte, dass es früher eine gute Zeit war, als jüngere Menschen den Alten halfen, wenn sie sahen, dass es den Alten an der körperlichen Kraft mangelt. Heute sei diese Art der helfenden Aufmerksamkeit eine Ausnahme geworden. “Wo ist der Mensch nur hingekommen?!”, sagte sie mit bitterem Unterton in gebrochenem Deutsch, weil sie wohl eine Polin war oder nach dem Kriege geworden war.

Boris dachte über den bemerkenswerten Ausspruch nach, dass er seinen Koffer vergaß vom Band zu holen, als er an ihm vorüberging. So rannte er ans Bandende, um ihn noch zu schnappen. Mit dem Koffer in der linken Hand und der Notentasche unterm rechten Arm ging er in Richtung Zollkontrolle. Dort standen bereits Schlangen vor den Zollbeamten. Boris suchte sich die kürzeste Schlange aus, der er sich anschloss. Der Zöllner war ein freundlicher, junger Mann, der bei Boris nicht tat, was er bei den Vorangegangenen getan hatte, nämlich die Koffer und Taschen zu durchsuchen. Er fragte ihn, ob er etwas zu verzollen hätte. Als Boris bei der Wahrheit blieb und ihm sagte, dass er nichts im Koffer oder in der Tasche habe, was zu verzollen sei, glaubte ihm der junge Zöllner aufs Wort und ließ ihn passieren.

Vor dem Flughafengebäude standen die Taxis in langer Reihe, die sich aus VW’s, Fiats und Renaults zusammensetzten. Die Taxis rückten nach, wenn das erste Taxi vom Gebäudeeingang abfuhr. Boris nahm das nächste nachrückende Taxi. Der Fahrer verstaute den Koffer im Gepäckraum des Fiats, der seine besten Jahre längst abgefahren hatte. “Wohin?”, fragte er, weil er Boris das Deutsche angesehen hatte. “Hotel Polnischer Hof”, sagte Boris, und der Fahrer startete den Motor. Da der Flughafen außerhalb der Stadt gelegen war, ging es zunächst über eine unbeleuchtete Straße. Je näher es an die Stadt heranging, desto besser wurde die Straßenbeleuchtung. Der Taxifahrer war ein stiller Mann, der offenbar das Reden im Sinne einer Unterhaltung während des Fahrens nicht mochte. So wurde bis zum genannten Hotel kein Wort gesprochen, geschweige denn gewechselt. Er hielt vor dem breiten, hell erleuchteten Portal des Hotels, stieg aus, gab dem Portier ein Hand- und Pfeifzeichen, der darauf zum Auto kam und den Koffer in die Hand nahm, den der Fahrer aus dem Gepäckraum holte und ihm übergab. Boris fragte, was er zu zahlen habe. Darauf sagte der Fahrer: “hundert Zloty”. Sein Gesicht klarte auf, als er im Deutsch der “drei Worte” sagte: “drei DM gut; drei DM sehr gut.” Darauf gab ihm Boris zehn [DM], was für den Taxifahrer unglaublich war. Er zog die Fahrermütze vom Kopf, dankte in polnisch, gab dem Portier, der den Koffer in der Hand hielt, die nötige Anweisung, dass dieser zu Lächeln begann, als das Taxi abfuhr und Boris dem Portier folgte.

Die junge, attraktive Polin an der Rezeption sprach ein tadelloses Deutsch: “Guten Abend, Herr Baródin. Wir freuen uns, Sie bei uns begrüßen zu dürfen. Wir stehen ihnen zu jeder Zeit gerne zu Diensten. Ihr Zimmer hat die Nummer 7 und ist im ersten Stock. Unser Speisesaal ist bis 22 Uhr geöffnet. Ich kann ihnen die Spezialität des Tages sehr empfehlen. Benötigen Sie einen Telefonanschluss?” Boris: “Ja, ein Telefon brauche ich schon.” Die junge Polin an der Rezeption: “Das ist überhaupt kein Problem. Sie bekommen den Anschluss in den nächsten zehn Minuten. Falls Sie sonst etwas benötigen, ob es Getränke, der Friseur oder das Bügeln der Hemden und Anzüge sind, zögern Sie nicht, mir Bescheid zu sagen. Die Direktion hat Anweisung gegeben, ihnen unseren Vorzugsdienst zukommen zu lassen.” Boris: “Das ist sehr freundlich von ihnen.” Die junge, blonde Polin gab dem Portier den Schlüssel, der Boris zum Aufzug und dann zum Zimmer 7 im ersten Stock führte. Der Portier schaltete das Licht im großen Raum, dem Sitzraum, an, der mit zwei Sesseln, einem Klubtisch und einer Stehlampe ausgestattet war. An den Sitzraum schloss sich das Doppelbettzimmer und das Badezimmer mit Toilette an. Boris gab dem Portier zehn [ DM ] Trink-, beziehungsweise Tragegeld, was für ihn nicht nur ein Zeichen der Aufmerksamkeit vonseiten des Gastes, sondern ein königliches Trinkgeld war, für das sich der junge Portier mit einer Verbeugung bedankte. Boris sah die Rührung in den Augen, die zu glänzen begannen, als er die bundesdeutsche Banknote in der Hand hielt, sie zusammenfaltete und in seine Brusttasche steckte.

Der Portier verließ das Zimmer und legte die Tür von außen leise ins Schloss. Boris wusch sich die Hände und das Gesicht im lauwarmen Wasser. Dann stand er für einen Augenblick am Fenster, schaute über den erleuchteten Platz vor dem Hotel und in die vom Platz abgehenden Straßen. Die Stadt war erleuchtet, stand aber nicht in einem Lichtermeer, wie es Berlin zum Strahlen brachte. Boris war in der polnischen Metropole, der Stadt des Warschauer Aufstandes und der vielen anderen Ereignisse von historischer Bedeutung. Er setzte sich in einen der beiden Sessel, zog die Partitur aus der Notentasche und blätterte im Selbstgespräch darin herum: “Großer Brahms, hier sollst du in zwei Tagen zu hören sein. Hoffentlich haben die Polen die offenen Ohren und das offene Gemüt, dich zu verstehen, was du im zweiten Klavier-Konzert ihnen mitzuteilen hast. Musikalisch ist das polnische Volk und auch anspruchsvoll, das einen Frédéric Chopin und viele andere große Musiker hervorgebracht hat. Da muss ich mich anstrengen und gut spielen, um den Zuhörern das zu Gehör zu bringen, was sie von dir hören sollen.” Er legte die Partitur auf den Klubtisch, ließ sie am Anfang des zweiten Satzes, dem >Allegro appassionato<, aufgeschlagen und meldete ein Gespräch nach Hamburg-Blankenese an, um seiner Mutter, Anna Friederike Elbsteiner, geborene Dorfbrunner, mitzuteilen, dass er gut in Warschau angekommen sei. Die Vermittlung nahm einige Minuten in Anspruch. Dann meldete sich Frau Elbsteiner. Boris: “Mutter? Hallo Mutter! Ich bin gut in Warschau angekommen.” Mutter: “Da bin ich beruhigt. Wie fühlst du dich?” Boris: “Wie sich ein Pianist fühlt, der ein schwieriges Konzert zu spielen hat.” Mutter: “Das wirst du schon schaffen, mein Sohn. Was macht dein Husten?” Boris: “Der ist fast weg. Doch werde ich den Hustensaft weiter einnehmen, damit ich beim Spiel nicht dazwischenbelle, was der Vortrag nicht erlaubt.” Mutter: “Das ist keine gute Nachricht. Ich dachte, die Medizin hätte dir geholfen und dich kuriert.” Boris: “Sie hat mir geholfen. Die Tonsillitis ist völlig abgeheilt.” Mutter: “Die Aufführung ist übermorgen.” Boris: “Ja, Mutter. Morgen ist die Probe.” Mutter: “Dann hast du noch etwas Zeit, dich zu erholen. Nimm dir die Zeit, damit du stark genug für das Konzert bist.” Boris: “Ich werde mich bemühen. Doch ein Klavier fehlt mir hier. Wenn ich nicht ständig dran sitze, packt mich die Angst, dass ich aus der Übung komme.” Mutter: “Nun rede dir nicht noch so etwas ein. Du bist ein brillanter Pianist und beherrschst das zweite Brahms-Konzert.” Boris: “Dein Wort in Gottes Ohr, Mutter. Ich muss mich anstrengen, denn die Erwartungen sind hoch. Da darf mir kein Fehler unterlaufen.” Mutter: “Sei zuversichtlich! Die Menschen werden von deinem Spiel begeistert sein, so wie sie es in Antwerpen waren, als du vor einem Jahre dort den Brahms gespielt hast. Was mir einfällt: Frage doch bei der Rezeption nach, ob es im Hotel einen Flügel gibt, den sie dir an den beiden Tagen zur Verfügung stellen können.” Boris: “Ja, das werde ich tun. Das ist ein guter Einfall.” Mutter: “Ich wünsche dir eine gute Nacht und drücke dir die Daumen, wie ich es immer vor deinen Konzerten getan habe.” Boris: “Vielen Dank, Mutter, und auch dir eine gute Nacht.”

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Baródins»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Baródins» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Baródins»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Baródins» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x