Herzschmerz und seine vielen Gesichter HERZSCHMERZ UND SEINE VIELEN GESICHTER
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Warum Schmerz und Liebezusammengehören WARUM SCHMERZ UND LIEBE ZUSAMMENGEHÖREN Nehmen wir einmal an, du kämst aus einer Beziehung heraus und würdest der Trennung von einem geliebten Menschen mit völliger Gleichgültigkeit begegnen. Im Umkehrschluss würde dies doch bedeuten, dass du all den schönen und intensiven Momenten mit deinem früheren Partner mit aufrichtigem Desinteresse begegnest. Jene Menschen, die nach einer Trennung keinerlei negative Emotionen verspüren, sind in vielerlei Hinsicht zu bemitleiden. Nach einem Beziehungsaus nicht mit Liebeskummer konfrontiert zu werden ist eher eine Seltenheit. Meist sind die Betroffenen hormonell gehemmt oder autistisch veranlagt. Die Trauer, die wir empfinden, wenn ein geliebter Partner geht, mag schmerzhaft sein, aber sie zeigt, dass wir Freude an Romantik und Zweisamkeit verspüren können. Auch unschöne Emotionen nehmen einen wichtigen Platz in unserem Gefühlsspektrum ein und besonders in der Liebe empfinden wir mit der gesamten Palette. Der Satz: „Ohne Schmerz kann es keine Liebe geben“ wird bei einigen Lesern Ungläubigkeit hervorrufen, manche werden ihm hingegen mit tiefster Zustimmung begegnen oder nachdenklich werden. Wie wäre es aber, wenn wir die Worte ein wenig umstellen? „Schmerz gehört auch zur Liebe dazu“ beschreibt denselben Sachverhalt. Wenn du Schmerz verspüren kannst, ist das ein gutes Zeichen. Es zeigt dir, wie weit dein emotionales Spektrum reichen kann und dient als wichtige Erkenntnis, dass du in deinem Empfinden nicht abgestumpft bist. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, im Kopf zu behalten, dass jener Schmerz in den allermeisten Fällen nur von temporärer Natur ist. Darauf möchte ich auf den nächsten Seiten näher eingehen.
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Appendix
Referenzen
HERZSCHMERZ UND SEINE VIELEN GESICHTER
Liebeskummer ist nach einer intensiven Trennung leider unvermeidlich. Er gehört zum Liebesspiel ebenso dazu wie die Schmetterlinge, die zu Beginn einer Romanze in deinem Bauch flattern.
Besonders schmerzhaft ist die enttäuschende Liebe. Wenn ein Streit oder ein einfaches Missverständnis das mühsam aufgebaute Gerüst der Beziehung jäh einstürzen lässt, der Kontakt sich plötzlich als ungewohnt schwierig erweist oder gar völlig abreißt. Du traust dich nicht einmal mehr, kurz anzurufen oder eine SMS zu schicken aus Angst, keine Antwort zu erhalten und noch weiter verletzt zu werden.
Liebeskummer spielt meist auch dann eine große Rolle, wenn du die Trennung in die Wege geleitet hast. Wie sehr dir dein Partner auch weh getan hat – du hast mit ihr oder ihm lange Zeit deine tiefsten Gedanken und Gefühle geteilt. Das kannst du nicht so einfach verarbeiten und vergessen. Schließlich gab es mal eine Zeit, als dir dieser Mensch etwas gegeben hat, was dir kein anderer geben konnte.
Es mag der Gedanke daran sein, wie eine gemeinsame Zukunft mit diesem Menschen ausgesehen hätte oder die Enttäuschung darüber, etwas gesehen zu haben, das so womöglich nie existiert hat. Du warst dir sicher, einen ganz besonderen Seelenverwandten gefunden zu haben: Jemand, den du nun für immer verloren hast. Vielleicht wirst du glauben, ohne diesen Menschen zwar atmen, lachen und funktionieren, aber niemals wieder gänzlich glücklich sein zu können.
Liebeskummer kann viele, verschiedene Gesichter haben. Da gibt es die Liebe, die nicht erwidert wird. Du entwickelst starke Gefühle für jemanden, aber obwohl du immer wieder die Nähe suchst, bleibt deine Zuneigung unerwidert. Deine Hoffnung wird immer kleiner und die Angst vor Zurückweisung immer größer. Es gehört zu den unschönsten Arten von Liebeskummer, wenn jener begehrte Mensch dir zwar physisch nahe ist, aber du Mal für Mal daran erinnert wirst, dass er sich emotional nie so zu dir hingezogen fühlen wird, wie du zu ihm.
Wenn ich mit meiner Beschreibung einen wunden Punkt treffe, den du lieber ganz tief in dir vergraben würdest, mag es womöglich nicht einfach sein, diese Worte zu lesen. Während du dieses Buch in den Händen hältst, wird der Trennungsschmerz womöglich noch tief in dir drinstecken. Solltest du dich dafür entscheiden, weiterzulesen, halte ich es für sehr wichtig, gleich am Anfang eine Sache vorwegzunehmen:
„Es wird besser werden.“
Diese wenigen Worte solltest du nicht als vages Versprechen, sondern als ernstzunehmende Tatsache annehmen. Du kannst es schaffen, die negativen Gefühle, die du jetzt spüren magst, zu überwinden. Ich möchte dir in diesem Buch dabei helfen, deiner Trauer auf eine gesunde und positive Art zu begegnen. Die nötige Motivation hast du bereits bewiesen, indem du dich für dieses Buch entschieden hast. Ich möchte dir auf den nächsten Seiten eine Hand reichen um schnell wieder auf die Beine zu kommen und stärker aufzustehen, als du es in diesem Moment vielleicht für möglich halten kannst.
Deine Juliana Minden
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WARUM SCHMERZ UND LIEBE ZUSAMMENGEHÖREN
Nehmen wir einmal an, du kämst aus einer Beziehung heraus und würdest der Trennung von einem geliebten Menschen mit völliger Gleichgültigkeit begegnen. Im Umkehrschluss würde dies doch bedeuten, dass du all den schönen und intensiven Momenten mit deinem früheren Partner mit aufrichtigem Desinteresse begegnest. Jene Menschen, die nach einer Trennung keinerlei negative Emotionen verspüren, sind in vielerlei Hinsicht zu bemitleiden. Nach einem Beziehungsaus nicht mit Liebeskummer konfrontiert zu werden ist eher eine Seltenheit. Meist sind die Betroffenen hormonell gehemmt oder autistisch veranlagt.
Die Trauer, die wir empfinden, wenn ein geliebter Partner geht, mag schmerzhaft sein, aber sie zeigt, dass wir Freude an Romantik und Zweisamkeit verspüren können. Auch unschöne Emotionen nehmen einen wichtigen Platz in unserem Gefühlsspektrum ein und besonders in der Liebe empfinden wir mit der gesamten Palette. Der Satz: „Ohne Schmerz kann es keine Liebe geben“ wird bei einigen Lesern Ungläubigkeit hervorrufen, manche werden ihm hingegen mit tiefster Zustimmung begegnen oder nachdenklich werden. Wie wäre es aber, wenn wir die Worte ein wenig umstellen? „Schmerz gehört auch zur Liebe dazu“ beschreibt denselben Sachverhalt. Wenn du Schmerz verspüren kannst, ist das ein gutes Zeichen. Es zeigt dir, wie weit dein emotionales Spektrum reichen kann und dient als wichtige Erkenntnis, dass du in deinem Empfinden nicht abgestumpft bist.
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