„Wirklich? Das ist nicht zu glauben...“
„Sind Sie jetzt enttäuscht? Ich kann nichts dafür, dass es dort so zugeht.“
Er wechselte lieber das Thema. „Antje Kruiningen, nicht wahr?“, fragte er. „Emma sagte mir, dass Sie entlassen wurde, weil Sie die Altersgrenze erreicht haben und nicht länger in der Jugendanstalt festgehalten werden dürfen.“
„Ja und nein. Ich bin vor allem wegen guter Führung entlassen worden.“
Er grinste. „ Sie haben sich also braver als die anderen gezeigt und nicht ständig gevögelt…“
„Ich hatte eine Freundin", sagte sie nur. „Sie kommt morgen aus. Sie wird mich besuchen. Das ist Ihnen doch Recht, ja? Noelle hat mich gebeten, also sie möchte die ersten Nächte mit mir in Ihrer Wohnung verbringen! Sie hat keine Bleibe, wissen Sie, sie muss sich erst etwas suchen...“
Ein erneuter Ampelstopp gab ihm Gelegenheit, Antje aufmerksam von der Seite zu betrachten. Er musste einräumen, dass ihr Profil sich sehen lassen konnte. Die Nase war klein, edel, geradezu klassisch. Noch besser gefiel ihm die Linie des Nackens. Doch, Antje hatte das gewisse Etwas! Auch wenn sie ein vorbestraftes Mädchen aus dem Fürsorgeheim war.
„Seid ihr lesbisch?“, fragte er. Es erschien ihm plötzlich töricht, Antje noch länger zu siezen.
„Ja. Was dagegen?"
Sie blickte ihm beinahe herausfordernd in die Augen. Er lachte leise.
,,Nein", sagte er, „aber ich wüsste gern, ob du diesen Trend beizubehalten wünschst. Nicht, dass es mich wirklich interessiert, aber du wirst verstehen, dass ich aus meiner Wohnung kein Liebesnest für zwei gerade aus der Anstalt entlassene Lesbierinnen machen möchte. Emma sprach von dir. Von zwei Mädchen ist niemals die Rede gewesen. Das kommt auch nicht in Frage. Schlag dir das aus dem Kopf."
„Es ist doch nur für einige Nächte!"
„Das kenn ich. Nach einer Woche heißt es dann noch ein paar Tage, und noch ein paar Tage. Nicht mit mir! Für so was bin ich nicht zu haben.
„Eifersüchtig?"
Er lachte kurz. „Ich habe Emma. Von den anderen ganz zu schweigen."
Er grinste zufrieden in sich hinein. Oh ja, Emma hatte schon Recht. Er war toll. Nicht nur im Bett, auch im Aufreißen immer neuer Talente. Das mochte an seinem Beruf liegen und den Möglichkeiten, die sich ihm boten.
Er verkaufte viel an Frauen. Wenn es sich um Zweitwagen handelte, lernte er die Männer oft gar nicht kennen, aber auch wenn eine Familienkutsche gekauft wurde, hatten die Frauen oft das letzte Wort - und wenn es auch nur um die Wahl der Wagenfarbe ging.
Manche bestellten ihn unter einem Vorwand zu sich. Es hatte Wochen und Monate gegeben, wo er seine Abschlüsse buchstäblich im Bett durchgesetzt hatte. Es machte ihm immer noch Spaß, auf diese Weise die Palette seiner Erfahrungen bunter zu gestalten, andererseits kam es in letzter Zeit immer häufiger vor, dass er sich damit den Appetit verdarb. Heute war es ähnlich, nur weil Emma ihn so hart rangenommen hatte, war er durchaus nicht scharf darauf, die attraktive Antje zu bumsen. Dass sie vorgab, lesbisch zu sein, störte ihn nicht. Die meisten Mädchen und Frauen hatten etwas von dieser Eigenschaft, aber sie wussten auch die Vorteile eines steifen, pochenden Männergliedes zu schätzen.
„Dir wird Noelle gefallen", sagte Antje.
„Schon möglich. Mir gefallen viele Mädchen. Trotzdem würde ich keine davon bei mir wohnen lassen. Dich nehme ich nur auf, weil Emma mich bekniet hat. Verdammt nochmal, hast du denn keine Antenne für das, was geht und was nicht geht? Zu Hause will man allein sein. Besonders ich. Ich kann nicht immerzu jemand um mich haben, das macht mich nervös. Diese Art von Zusammenleben ist nur dann möglich, wenn die Frequenz hundertprozentig stimmt. Mit Emma zum Beispiel wäre das auch nicht drin."
„Habt ihr euch verkracht?"
„Nein, aber sie geht mir manchmal auf die Nerven. Sie redet zu viel Unsinn."
,,Würdest du ihr das auch ins Gesicht sagen?"
„Das habe ich schon oft genug getan, aber sie lacht nur darüber. Sie weiß, dass sie eine Plaudertasche ist und keinen Tiefgang hat. Sie weiß auch, dass sie mich jederzeit mit ihrer geilen Möse von gelegentlich aufkommenden Trennungsabsichten abbringen kann."
Danach sprachen sie nur noch wenig. Unterwegs machte Hendrik halt. Er lud das Mädchen zum Essen ein. Sie verzehrte ein Salat mit gegrillter Hühnerbrust, genau wie er. Nachdem sie noch eine Tasse Espresso getrunken hatten, fuhren sie weiter.
Er wohnte im Westen der Amsterdamer Innenstadt in der Eastonstraat, direkt gegenüber dem Sloterpark. Er hatte in einem Altbau den gesamten Speicher erworben und zu einen schicken Dachgeschosswohnung ausgebaut.
Als Antje sich darin umschaute, war sie begeistert.
„Umwerfend!“, lobte sie. „Du hast Geschmack. Und offenbar auch das notwendige Kleingeld, um diesen Geschmack in Szene setzen zu können. Diese Wohnlage ist ziemlich teuer. Stammen die Bilder von dir?"
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe keine künstlerische Ader. Meine Fantasie kann sich nur im Bett entwickeln. Und beim Autoverkauf. Sonst ist nicht viel drin."
„Im Bett?“, wiederholte sie lächelnd und wandte sich ihm mit strahlenden Augen zu.
Sie hatte die Hände in die Taschen der weiten, offenstehenden Jacke geschoben und holte tief Luft. Hendrik sah, wie ihre Brüste sich scheinbar dehnten und streckten, jedenfalls erschienen sie ihm plötzlich sehr viel üppiger und größer als vorher.
„Das möchte ich doch einmal ausprobieren", fuhr sie fort und befeuchtete sich die weichen, einladend geöffneten Lippen mit der beweglichen Zungenspitze. „Möchtest du mich ficken. Hendrik?"
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