Agatha Cross - Und tot bist Du!

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Im friedlichen kleinen Dorf Owl Market, werden eine Frau und ihr Hund vermisst. Lange ist unklar, ob es sich um ein Gewaltverbrechen handelt. DCI Barns, strafversetzt aus London nach Devonhall, und sein Kollege, DI Peter Ashton ermitteln in Uptown Shire. Die Spurenlage ist verwirrend. Schließlich deutet doch alles auf ein Tötungsdelikt hin. Schritt für Schritt müssen sich Barns und Ashton an den Täter herantasten. Ein klares Motiv ist nicht zu erkennen. Außerdem fehlt die Leiche und ohne Leiche kein Mord. DCI Barns, auch die «Bulldogge» genannt, folgt hartnäckig seinem Spürsinn und findet den Täter. Aber es kommt anders als er denkt. Es soll hier nicht nur der Tathergang und die Aufklärung erzählt werden. Um zu zeigen, dass jeder Mensch ein Täter sein kann, wird sehr auf die Psychologie des Mörders eingegangen und macht deutlich, wie nah der Schritt in den Abgrund sein kann.

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Agatha Cross

Und tot bist Du!

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Inhaltsverzeichnis Titel Agatha Cross Und tot bist Du Dieses ebook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Agatha Cross Und tot bist Du! Dieses ebook wurde erstellt bei

1. Kapitel „Wie alles begann“

2.Kapitel „Der Jäger“

3. Kapitel „Oh wie schaurig ist es übers Moor zu gehen“

4. Kapitel „Die Jagd beginnt“

5. Kapitel „Dunkle Schatten der Angst“

6. Kapitel „tua culpa“ (Deine Schuld)

7. Kapitel „Angst essen Seele auf“

8. Kapitel „Der Jäger nimmt die Fährte auf“

9. Kapitel „Asche zu Asche, Staub zu Staub“

10. Kapitel „Eine Spur verdichtet sich“

11. Kapitel „Lieb Moor magst ruhig sein“

12. Kapitel „Schlussakkord“

Impressum neobooks

1. Kapitel „Wie alles begann“

Es war September. Die Sonne hatte ihre Kraft noch nicht verloren. Die Menschen in dem kleinen Dorf Owl Mallow waren mit ihrer Gartenarbeit beschäftigt oder nutzten die noch verbleibenden schönen Sonnenstunden des Samstag Nachmittags und saßen auf Ihren Terrassen. Sogar Hummeln waren noch unterwegs. Die Vögel zwitscherten, von irgendwoher hörte man Kühe auf der Weide und vom Spielplatz an der Schule einige Kinder lärmen. Alles wirkte so friedlich, wie man sich eine Idylle auf dem Land vorstellt. Bis……….

Der alte Mann stützte seinen Kopf in beide Hände und wiegte ihn hin und her. Lautes Hundegebell bohrte sich wie ein Dolch in seine Gedanken. Er hasste diesen Hund. Laut klaffend rannte der kleine braunweiße Corgi seiner Nachbarin, Mrs. Lynch, den Gartenzaun entlang.

Er ballte die Hände zu Fäusten. Sein Gesicht hatte mittlerweile eine gefährlich dunkelrote Färbung angenommen. Je länger das laute Gebell anhielt, desto mehr schäumte er vor Wut.

„Dieser Köter muss weg! Ich werde noch wahnsinnig!“ Er bekam vor Aufregung kaum noch Luft. Keuchend rannte er zur Küchentür, die zum Garten führte.

„Halt endlich Dein Maul, Du Mistvieh!“ brüllte er, seine Stimme überschlug sich fast vor Wut. Davon völlig unbeeindruckt lief der Hund weiter am Zaun entlang. Sein Gebell hatte jetzt eine quälend hohe Tonlage erreicht.

Der Mann nahm den erstbesten Gegenstand, den er finden konnte – einen Holzscheit, der vor dem alten Küchenofen lag - und warf ihn mit aller Kraft. Ein lautes Aufjaulen verschaffte ihm eine tiefe Befriedigung. Das Bellen verstummte schlagartig. Er atmete auf – endlich Stille.

Er ging in die Küche zurück, holte eine Flasche Whiskey aus dem Küchenschrank und trank in hastigen Zügen. Jeden Tag dasselbe. Immer wieder nervte ihn dieser Hund bis zur Weißglut. Wie oft hatte er der Lynch schon gesagt, sie solle dafür sorgen, dass der Köter diese ewige Bellerei lassen solle. Da läutete die Türklingel.

„Was ist denn nun schon wieder. Hat man denn hier nie seine Ruhe!“ Er öffnete. Wie eine Furie schoss Mrs. Lynch auf ihn zu.

„Sind Sie verrückt geworden?? Wie können Sie es wagen, meinen Bonny so zu verletzen!“

Die Haare wirr im Gesicht, Tränen liefen ihr in Strömen die Wangen herunter und das Makeup war verwischt, was ihr einen merkwürdigen Ausdruck verlieh. Vorwurfsvoll hielt sie ihm den aus einer klaffenden Wunde an der Seite blutenden Hund hin.

„Sie verdammter Idiot! Dafür bezahlen Sie! Ich werde Sie anzeigen!“

Er wirkte fast erstaunt. Was führte sich denn die Frau nur so auf? Sicher, der Hund blutete. Aber so schlimm konnte es wohl nicht sein.

„Mein Gott, Sie haben Bonny umgebracht! Er bewegt sich nicht mehr!“ kreischte sie und drückte den leblosen Hund an sich und taumelte auf ihn zu.

Er hastete in die Küche zurück, ohne die verzweifelte Frau weiter zu beachten. Mrs. Lynch stürzte hinter ihm her. Den toten Hund auf dem Arm und wild schluchzend. In diesem Moment stieg eine eiskalte Wut in ihm hoch. Eine riesige Welle unbeschreiblichen Hasses überkam ihn.

Er drehte sich langsam zu ihr um. Sein Gesicht war nur noch eine vor Wut entstellte Fratze. Die Frau wich entsetzt zurück.

„Lassen Sie mich in Ruhe!“ rief sie voller Angst und wich einen weiteren Schritt zurück.

„Was soll das! Warum sehen Sie mich so an! Sie sind doch schuld an allem!“

Irgendetwas in ihrem Innern sagte ihr, dass sie so schnell wie möglich aus dem Haus raus musste. Der Mann war ja nicht klar bei Verstand! Sie versuchte aus dem Raum zu flüchten. Er packte sie am Arm und riss sie zu sich herum. Der tote Hund fiel ihr aus den Armen.

Die aufgestaute Aggression des Mannes entlud sich mit geballter Wucht. Warum er plötzlich das kleine Beil in der Hand hielt, konnte er später nicht mehr sagen. Es war eben da. Mit voller Wucht schlug er unvermittelt zu.

Die Frau sank gurgelnd zu Boden, den Hund unter sich begrabend. Er schlug erneut zu. Immer und immer wieder. Blut spritzte ihm ins Gesicht und auf seine Kleidung. Eine große Lache Blut ergoss sich langsam aber stetig über den schwarz-weiß gefliesten Küchenfußboden.

Einen Moment später lehnte er sich schweratmend gegen die Tür, das Beil entglitt seiner Hand und fiel mit einem unwirklich klingenden metallischen Klirren auf den Boden.

Wie lange er so stand wusste er nicht. Irgendwann kam er wieder zu Sinnen. Plötzlich wurde ihm schwindelig. Langsam rutschte er mit dem Rücken an der Tür hinunter auf den kalten Boden. Schweißperlen glitzerten in seinem Gesicht und es dauerte Ewigkeiten, bis er begriff, was gerade geschehen war. Was sollte er jetzt nur tun?

„Ruhig“, versuchte er sich selbst zu beruhigen. Dann sah er, dass er voller Blut war. Er ging zur Spüle und wusch sich minutenlang die Hände, Arme und das Gesicht. Dann ging er ins Schlafzimmer und wechselte rasch die Kleidung. Er würde die Sachen später im Gartengrill verbrennen.

Hatte die Alte von nebenan etwas gemerkt? Er ging zur Haustür, öffnete sie und sah nach rechts auf das Haus seiner Nachbarin. Ein altes kleines unscheinbares Häuschen ohne jeglichen Charme mit verwildertem Garten. Dort war scheinbar alles ruhig. Die dunklen Holzfensterläden waren geschlossen, um die späte Septembersonne abzuhalten.

Die Alte, so nannte er sie immer für sich, hörte sowieso kaum noch etwas. Sie war wesentlich älter als er, er schätzte sie auf mindestens 85 Jahre. Eine widerliche Person, immer neugierig, und ständig lästerte sie über ihn, vor allem seit seine Linda nicht mehr da war.

Er kehrte in die Küche zurück und trank gierig einen großen Schluck aus der Flasche. Seine zitternden Hände beruhigten sich langsam. Wo sollte er nur mit den toten Körpern hin? Wie sollte das bloß weitergehen?

Erst musste er etwas finden, worin er die Lynch und ihren Hund einwickeln konnte. Aber was dann? Dann fiel ihm der Keller ein. Ja, das würde gehen.

„Das Blut. Oh Gott, soviel Blut! Ich spüle es einfach weg“, dachte er in aufkeimender Panik.

In der Mitte der Küche befand sich ein Bodenabfluss. So hatten sie es früher auch in seiner Schlachterei getan.

Er wankte durch den Flur in Richtung Hintertür zum Garten, um in die Garage zu gelangen. Auf seinem Weg dorthin kam er an Lindas Foto vorbei. Er sah es liebevoll an und streichelte sanft mit seinen riesigen Händen über das Bild seiner geliebten Frau.

Doch plötzlich stieg ungeheurer Zorn in ihm hoch.

„Du bist schuld! Du hast mich hier allein gelassen!“ schrie er und warf das Bild krachend an die Wand.

Im selben Moment bereute er es auch schon. Er nahm das Bild vom Boden auf, das Glas war zersplittert. Er legte es auf die Kommode, Lindas Gesicht nach unten. Er wollte nicht, dass sie sah, was er getan hatte.

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