Finn war kein bisschen bei der Sache. Sein Blick schielte an mir vorbei, zu den Verfolgern. Wusste er überhaupt, was er da tat? Oder ging es ihm nur darum, sich zu verstecken?
Schließlich ließ er mich los, zögernd und voller Schuldbewusstsein.
Forschend musterte er mich. „Es tut mir leid, Miriam. Ich hätte das nicht tun sollen.“ Seine blauen Augen bohrten sich in meine Brauen. Für einen Herzschlag lang vergaß ich zu atmen. Ich konnte ihm nicht böse sein. Er wirkte aufrichtig zerknirscht. Die Männer mussten ihm wirklich Angst gemacht haben. Beinahe wünschte ich mir sogar, er würde mich noch einmal küssen - so, dass er auch mitbekam, was er da tat.
Ich machte mich von Finn los und hielt nach den mutmaßlichen Verfolgern Ausschau, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Sie waren weg. Gut. Hoffentlich würde das eine Weile so bleiben. Wer wusste schon, auf was für absurde Ideen Finn sonst noch kam.
„Bist du jetzt völlig verrückt geworden?“, fragte ich meine Begleitung aufgebracht. So einfach würde ich ihn nicht davon kommen lassen. Er hatte falsch gehandelt. Daran konnte auch sein gutes Aussehen und sein reumütiger Blick nichts ändern.
„Was hätte ich denn tun sollen?“, rang er um Verständnis. „In der Menge voller knutschender Pärchen war es die perfekte Tarnung. Und hat zudem noch dazu geführt, dass die Männer mein Gesicht nicht sehen konnten.“
„Na ja, so wie du an mir vorbeigeschielt hast, wäre ich mir da nicht so sicher.“
Unerwartet breitete sich ein schelmisches Grinsen auf Finns Miene aus. „Auch so, du bist nur wütend, weil ich dich während des Kusses kaum beachtet habe.“
Ohne etwas dagegen tun zu können, verfärbten sich meine Wangen puterrot. Wie schaffte der Kerl es nur, mich schlecht dastehen zu lassen, obwohl eindeutig er falsch gehandelt hatte?
„So ein Blödsinn! Du hast mich für deine Zwecke missbraucht. Ich finde, das ist sehr wohl ein Grund, wütend zu werden!“
Mit ruhiger Stimme und immer noch lächelnd erwiderte der seltsame fremde Junge: „Ich weiß. Aber ich habe mich bereits entschuldigt. Und ich verspreche dir, beim nächsten Mal gebe ich mir mehr Mühe.“
Er zwinkerte. Offensichtlich genoss er es, mich aus der Fassung zu bringen.
„Komm, lass uns irgendwo hingehen, wo es im Notfall Türen gibt, hinter denen man sich verstecken kann.“ Ungefragt nahm er meine Hand und zog mich durch das Menschengedränge hindurch.
Ein seltsames Kribbeln breitete sich in meinem Magen aus. Etwas hatte sich während des „Kusses“ verändert. Auf eine merkwürdige Art fühlte ich mich Finn nun näher, verbundener. Ich konnte es weder erklären, noch begreifen. Es waren kleine Dinge, wie die Tatsache, dass ich meine Hand dieses Mal nicht wegziehen wollte. Ich drückte sie sogar ein wenig fester. Nur ganz leicht, doch Finn schien es aufzufallen und schenkte mir ein wissendes Lächeln. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig, als mir klar wurde, dass ich drauf und dran war, mich in ihn zu verlieben.
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