Lady X nickte grimmig und fauchte: „Wir sollten ihn 00-Blöd nennen!“
Weil sie sich nicht weiter blamieren wollten, sagte 001: „Wir haben schon sehr viele Hinweise, die wir noch überprüfen müssen! Bene, du gehst jetzt nach Hause und wartest auf unseren Anruf!”
„Und Molli?”, fragte er mit weinerlicher Stimme.
001 kräuselte die Stirn.
„Eine Frage: Hast du das Mädchen schon einmal gesehen?“
Benedikt nagte zögernd an seiner Unterlippe und murmelte: „Gesehen hab‘ ich sie schon mal, aber ich weiß nicht wo.“
„Versuch dich zu erinnern“, schärfte ihm Lady X ein.
„Und noch was, Bene, sage niemandem, dass wir deinen Fall übernommen haben, okay?”
Benedikt hob feierlich die Hand und schwor mit piepsender Stimme: „Okay, ich sag' nix!”
001 und Lady X gingen zum Tatort zurück. Beinahe hätten sie vergessen, den Schuhabdruck zu fotografieren.
Zuhause druckten sie das Beweisstück am Computer aus und machten sich schnurstracks auf den Weg zum Kaufhaus.
Das Agentenduo ging in die Schuhabteilung des Kaufhauses. Anhand des Fotos vom Schuhabdruck suchten sie nach den passenden Turnschuhen.
Eine Verkäuferin beäugte sie misstrauisch und eilte rasch ans Telefon.
Kurz darauf erschien Herr Maus. Er war der Chef der Schuhabteilung. Schnurstracks ging er auf das Agentenduo zu.
„Darf ich mal fragen, was ihr hier macht?”, fragte er und musterte sie argwöhnisch.
Betreten blickten Lady X und 001 zu ihm hoch.
„Wir ermitteln in einer Entführung!”, erwiderte 001, der sich sofort wieder gefasst hatte.
”Entführung?”, staunte Herr Maus. ”Wer ist denn entführt worden?”
„Der Hund eines kleinen Jungen!", erklärte Lady X.
001 hielt Herrn Maus das Bild unter die Nase.
„Wir müssen herausfinden, welche Marke das ist!”
Herr Maus putzte seine Brille und betrachtete interessiert das Foto.
„Das ist eindeutig das Sohlenmuster der Marke STEPP“, versicherte er ihnen. „Aber es ist schon ein älterer Schuh. Seht ihr? Vorne ist das Sohlenmuster abgetreten. Hier ist ein Riss und da am Absatz ein kleiner Kreis. Vermutlich ist der Täter oder die Täterin in eine Reißzwecke getreten!“
Eifrig notierte Lady X diese Informationen in ihr Geheimagenten-Notizbuch.
Selbstvergessen kratzte sich 001 am Kinn.
„Tja, dann müssen wir alle Schuster...“
„Das bringt nichts!“, fiel ihm Herr Maus ins Wort. „Dieser Schuh war noch nie bei einem Schuster!“
„Woher wissen Sie das?“
Herr Maus lächelte wissend.
„Erstens sehe ich das als Fachmann und zweitens würde sich das Besohlen eines so preiswerten Turnschuhs nicht lohnen.“
Ratlos schaute sich das Agentenduo an.
„Darf ich mal fragen, wer ihr seid?”, erkundigte sich Herr Maus.
„Ich bin 001, das ist Lady X. Der Hund heißt Rolli! Wenn er mit der Ausbildung fertig ist, bekommt er den Decknamen 002!”
„Interessant!”, schmunzelte Herr Maus. „Wenn ihr den Täter gefasst habt, sagt ihr mir dann Bescheid?”
„Klar, machen wir!”, versprach Lady X.
„Hoffentlich kann sich Bene daran erinnern, wo er das Mädchen gesehen hat!“, sagte Hendrik.
„Und wenn nicht, dann müssen wir uns etwas einfallen lassen!” erwiderte Franzi.
„Was wir bis jetzt ermitteln konnten, ist nicht gerade berauschend!“
Franzi nickte.
„Na, ihr kommt aber spät!“, empfing ihre Mutter sie vorwurfsvoll. „Wascht eure Hände! In zehn Minuten gibt es Abendbrot.“
Das Arbeitszimmer ihres Vaters befand sich unterm Dach. Auf dem Bildschirmschoner flimmerte ein Totenkopf.
Ein Zeichen, dass für das Agentenduo eine Email eingegangen ist.Hendrik klickte mit der Maus den Briefkasten an:
Franzi wählte die angegebene Nummer. Gleich nach dem ersten Freizeichen wurde der Hörer abgenommen.
„Ist dort das Agentenduo?”
”Könnt' schon sein! Bist du Andy?“
„Ja!“
„Um was geht's?”, erkundigte sich Franzi und drückte auf den Knopf, so dass Hendrik mithören konnte.
„Mein Fahrrad ist verschwunden!”, kam Andy gleich zur Sache. „Ich krieg‘ total viel Ärger, weil ich es
erst vor drei Tagen zum Geburtstag bekommen habe!”
„Verstehe! Wir sollten uns gleich treffen!”
„Ich darf nicht mehr raus! Ich hab‘ vergessen, den Rasen zu mähen!“
„Verstehe!”
Franzi gab Hendrik ein Zeichen. Er wusste Bescheid. Diesmal war er mit der Protokollführung dran.
„Wann hast du bemerkt, dass dein Fahrrad nicht mehr da ist?“
„Heute Morgen bin ich damit zur Schule gefahren. Mittags war es weg! Meine Eltern haben noch nichts gemerkt, versteht ihr?”
„In welche Schule gehst du?“
„In die Ludwig-Uhland!“
”Sag mir die Marke und die Farbe?”
„Es ist ein BMX, dunkelblau mit Silberstreifen. Unter dem vorderen Radblech steht meine Adresse. Im hinteren Blech ist die Nummer 002345 eingestanzt für die Versicherung! O Mann, meine Eltern glauben mir ganz bestimmt nicht, dass ich das BMX wirklich abgeschlossen habe!”
„Gut”, erwiderte Franzi. „Wir nehmen den Auftrag an! Wir bleiben in Kontakt!”
Kaum hatte Franzi aufgelegt, rief ihre Mutter: „Kinder! Essen!“
„Wir...“, wollte schon Franzi sagen.Hendrik hielt den Zeigefinger vor seine Lippen.
„Wir essen was und räumen den Tisch ab!“
„Hä?“, entfuhr es Franzi, und sie zeigte ihrem Bruder einen Vogel.
„Verstehst du denn nicht?“ Genervt verdrehte Hendrik seine Augen. „Wenn wir nix essen, dann kriegen wir bloß wieder einen megalangen Vortrag über gesunde Ernährung zu hören!“
Franzi und Hendrik saßen im Kreise ihrer Familie am Esstisch.
Aus den Augenwinkeln heraus beobachteten sie ihre Eltern und Großeltern, die sich angeregt unterhielten. Sobald sie sich unbeobachtet fühlten, steckten sie Rolli rasch ein paar Bissen zu, der sie gierig verschlang.
„Wann wollt ihr denn los?“, erkundigte sich Oma.
Franzi und Hendrik sahen sich an. Dass die Eltern heute Abend ausgehen wollten, war ihnen neu. Verschwörerisch blinzelten sie sich zu.Das passte ja hervorragend! Die Großeltern gingen meist früh schlafen. Wenn ihre Eltern nicht da waren, konnten sie ungestört im Internet surfen.
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