„Als ich mit Viktor nach Deutschland gekommen bin, war ich so verliebt und dachte ich kann ein schönes Leben beginnen, dass mein Leben jetzt erst richtig anfangen würde. Mir und meiner Familie ging es nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Mit Viktor dachte ich, hatte ich die Möglichkeit das Leben zu leben, das ich mir so sehr wünschte. Das Leben, dass ich aus den Romanen und den Filmen kannte, die ich damals verschlang. Mit der Liebe in meinem Herzen und dem vermeintlichen Mann meiner Träume an der Hand, dachte ich an eine wundervolle, strahlende Zukunft. Nachdem die Polizei Viktor abgeholt hatte und ich wusste, dass er für viele Jahre weggesperrt werden würde, war ich erleichtert. Der Mann meiner Träume hatte sich in einen Dämon verwandelt, von dessen Herz sich mein Herz nicht lösen konnte, obwohl es, durchzogen von Schmerz, Leid und Verzweiflung, so sehr nach Erlösung schrie. Ich war so erleichtert, als ich den Mut aufbrachte, auf mein Herz zu hören und zur Polizei zu gehen. Meine Gefühle für Viktor waren tot.“, sie hielt kurz inne, wandte ihren Blick jedoch nicht von dem Gemälde ab. „Masha, was folgt nach dem großen Kampf um die Freiheit? Wenn der König, der Tyrann, der Dämon tot ist und auch morgen noch tot sein wird. Das Ziel ist erreicht und die Leidenschaft atmet im Angesicht der ausbreitenden Leere erschöpft aus. Das ist nicht das Ende der Geschichte.“, Nastassjas Worte berührten Masha in ihrer Vieldeutigkeit im Angesicht der Bilder, die sie umgaben und sie beendete nach einer kurzen Pause ihren Gedanken, während sie ihre Hand fester drückte: „Nein, das ist erst der Anfang.“
Die beiden Frauen verbrachten den ganzen Tag in der Eremitage und redeten über sich und die Bilder, die sie umgaben, bis eine Lautsprecherdurchsage die Besucher höflichst bat, sich zu den Ausgängen zu begeben. Masha fühlte eine Zuneigung zu dieser Frau, die sich immer weiter ausbreitete, mit jeder Stunde, die sie sich näher kennenlernten.
Abends gingen die beiden Frauen in einem der vielen Clubs Amsterdams feiern. Als sie sich umgeben von Stroboskoplicht, Bassdröhnen und wild tanzenden Menschen küssten, durchströmte sie beide der Geist ihrer eigenen, persönlichen Revolution. Nastassjas Küsse berauschten Masha, wie auch den Tag zuvor. Wie als hätte sie Wein getrunken und Mashas Nähe umschloss Nastassjas misshandeltes, sehnsüchtiges Herz wie eine Heizdecke an einem kalten Winterabend in den Weiten der sibirischen Tundra.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.