Mike Scholz - Krüppelmemoiren II

Hoffentlich tun sie es.

*

Nachmittag.

Draußen ist es sonnig. Eine sehr gute Gelegenheit, Pigmente zu haschen und dabei was für die Lauffertigkeiten zu tun.

Ich teile es Pfleger Helmut mit.

»Eine rauchen?«, will er wissen.

»Nee, nee, übn. Daheeme hättichs ouch gemacht, also übertage ichsoff hier!«

»Im Gelände?«, fragt er nun erstaunt.

»Ja wodn sons?«

»Da gehen Sie aber nicht alleine, da nehmen sie jemanden mit!«

»Mußas unedingt sein?«

»Na wenn Ihnen was passiert, wissen wir von nichts. Und hinterher bekommen wir was auf den Deckel, weil es dann heißt, wir hätten nicht auf Sie aufgepasst!«

Ich sehe es zwar ein, bin aber trotzdem verärgert - Tradition? - Doch ändern kann ich es eh nicht! Darum auf zu einer Patientin, die mir immer Äpfel zusteckt. Weil ich glaube, dass sie mir diesen Gefallen bestimmt tut. Was sich dann auch bestätigt. Und so durchmesse ich zum ersten Mal auf eigenen Beinen den Krankenhauskomplex.

Kapitel 9

Am nächsten Nachmittag will ich wieder raus, nur die Patientin kommt diesmal nicht mit. »Ich erwarte Besuch«, sagt sie mir.

Na gut, dann mache ich es eben allein.

Pfleger Helmut, der sieht, dass ich raus will, fragt mich wieder, wo ich hin will.

»Eene rouchn!« Notlüge. Sonst lässt er mich nicht raus. Aber so durchmesse ich zum ersten Mal auf eigenen Beinen allein den Krankenhauskomplex.

Kapitel 10

Mittwoch, 13. Februar.

Keine Antwort von Mascha und Kulle, auch nichts zu sehen von ihnen.

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