David Pawn - Eine irische Ballade

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Die Banshee Síochána verdient sich ihren Lebensunterhalt als Pokerspielerin, während sie die Todesfälle der Familie Carr betrauert. Als der Letzte der Carrs stirbt, muss Síochána sich ein neues Ziel für ihre Trauerarbeit suchen. Ihre Wahl fällt auf Daniel, einen jungen Koch aus Freudenstadt, doch damit beginnen die Komplikationen im Leben der jung-alten Frau erst, denn plötzlich kann sich die Banshee nicht mehr damit zufrieden geben, wenn sie dem Tod heulend zur Seite stehen soll. Immer wieder bemüht sie sich, Todeskandidaten vor ihrem Schicksal zu bewahren und legt sich dabei sogar mit dem Schnitter persönlich an.
2. und verbesserte Auflage

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Ich hielt mich ziemlich bedeckt, was meine Person betraf, denn ich war mir nicht sicher, wie er es aufnehmen würde, wenn ich ihm von meinem Leben als Banshee berichtete. Daher war ich zumeist diejenige, die die Fragen stellte. Wenn Daniel andererseits etwas über meine Vergangenheit wissen wollte, so lenkte ich ab und fühlte mich schlecht dabei. Mir war klar, dass es so nicht ewig würde weitergehen können, aber ich redete mir ein, dass die Wahrheit mit jedem Tag, den wir gemeinsam verbrachten, leichter auszusprechen sein würde. Er würde mich kennen und lieben gelernt haben, und so nehmen, wie ich war.

Ich erfuhr von Daniel, dass er fast ein Jahr mit einem Mädchen zusammen gewesen war, das in Karlsruhe Musikjournalismus studiert hatte. Wie das bei Beziehungen so passiert, die im Wesentlichen am Wochenende und per Handy stattfinden, hatte sie einen anderen gefunden, der mehr zur Verfügung stand. Daniel war sehr enttäuscht gewesen. Sein Interesse am weiblichen Geschlecht war nahezu ein halbes Jahr lang erloschen. Er war ein Ganz-oder-gar-nicht-Typ. Umso verwunderlicher war es, dass er sich auf meine Einladung ins Hotel an jenem ersten Abend eingelassen hatte. Ich kam immer mehr zu der Überzeugung, hier müsse Magie im Spiel gewesen sein.

Er und seine Verflossene hatten sich durch sein Hobby kennengelernt. Daniel schrieb in seiner Freizeit Lieder und träumte von einer Band. Er war ein Fan von sogenannter Mittelaltermusik, also nicht etwa Musik aus dem Mittelalter, sondern moderner Musik, die in dem Stil jener Zeit gehalten war. Da gab es Bands mit Namen wie „Schandmaul“, „Die Wilden Weyber“ und „Wolfenmond“. Ich wusste nicht recht, was ich von diesen Leuten halten sollte. Ich hatte diese Zeit mitgemacht und fand, sie glorifizierten sie einfach zu sehr. Mag sein, wer den Dreck, das Elend, den Gestank und den Tod nicht miterlebt hatte, fand Gefallen an der Vorstellung von Freiheit, Wildheit und Naturverbundenheit. Aber Leibeigenschaft war das glatte Gegenteil von Freiheit, und wenn Wildheit bedeutet, dass dir irgendein Junker grundlos den Schädel spalten kann, weil es ihn gerade überkommt, und Naturverbundenheit bedeutet, dass der Kot in Bächen durch die Straßen läuft, kann ich gut auf das Mittelalter verzichten.

Aber die Menschen trauern gern vergangenen Zeiten nach und glauben, damals wäre alles besser gewesen.

Im Internet hatte er die angehende Musikjournalistin über ein Forum kennengelernt. Man tauschte die E-Mail-Adressen aus, schrieb sich erst hin und wieder, dann immer öfter und traf sich schließlich in Karlsruhe. Zu meinem Glück hatte es nicht gehalten, sonst wären Daniel und ich uns wahrscheinlich nie begegnet.

Daniel erzählte mir auch von einem Erlebnis aus seiner Kindheit, das ihn damals sehr mitgenommen hatte. Als er zehn gewesen war, wurde einer seiner besten Freunde von einem Autofahrer angefahren und starb. Der Freund war mit seinem Fahrrad unterwegs zu ihm gewesen, und er hatte sich lange Zeit Vorwürfe gemacht.

„Verstehst du, was ich meine?“, hatte er mich gefragt. „Dieser Typ im Auto war betrunken gewesen, als der Unfall passierte, aber dennoch habe ich mich schuldig gefühlt, weil Ben zu mir kommen wollte, als es passiert ist. Ich hätte viel dafür gegeben, wenn ich es hätte ungeschehen machen können.“

Als Daniel das sagte, wurde mir schwer ums Herz. Was würde er nach so einem Erlebnis von einer Banshee halten?

Im Oktober eröffnete mir Daniel, dass er eine Anstellung in Baden-Baden gefunden hatte, im Hotel „Zum Hirsch“. Es ist ein altes Bürgerhaus, Jugendstil außen und in den Zimmern, mit schmiedeeisernen Balkonen und einem Hirschmosaik direkt vor der Eingangstür im Straßenpflaster. Und als besonderes i-Tüpfelchen gibt es Thermalwasser in den Zimmern. Daniel war stolz wie ein Spanier. Besser konnte es im ‚Brenners‘ auch nicht sein, nur teurer.

Daniel und ich begannen, ein gemeinsames Leben in einer Wohnung zu zweit zu planen.

Wie gesagt, hatte ich bis zu dieser Zeit wenig über meine Vergangenheit gesprochen. Daniel musste annehmen, ich wäre eine normale, junge Frau von 23 Jahren, die sich einfach in ihn verliebt hatte. Letzteres, also das einfach verliebt haben, stimmte natürlich, bloß das Alter stimmte nicht. Aber wenn wir eine gemeinsame Zukunft beginnen wollten, musste er alles wissen. Also erzählte ich es ihm eines Abends bei Kerzenschein in einem spanischen Kellerrestaurant. Ich hatte einen öffentlichen Ort für die Offenbarung gewählt, weil ich mir dachte, dort könne er nicht einfach laut schreiend davon laufen.

Ich begann, nachdem wir unser Dessert verputzt und einmal mehr mit Rotwein angestoßen hatten, mit der ältesten Einleitung der Welt: „Ich muss dir was beichten.“

Daniel sagte nichts, sondern guckte mich nur neugierig über den Rand des Glases hinweg an.

„Ich bin nicht die Frau, für die du mich hältst, und ich möchte, dass es keine Geheimnisse mehr zwischen uns gibt, wenn wir wirklich zusammenbleiben wollen.“ Daniels Augen wurden mit jedem Wort größer. Er wusste, dass es keine Eröffnung über eine sexuell ausschweifende Vergangenheit sein konnte, keine Beichte der Art: „Ich war eine Pornodarstellerin.“ Er musste sich also fragen, was ich ansonsten auf dem Kerbholz haben könnte.

„Ich habe dir erzählt, ich sei dreiundzwanzig, aber das ist nur mein biologisches Alter. Ich wurde in Wirklichkeit am 20. Mai 1394 in Irland geboren und im Alter von siebzehn verflucht. Seitdem alterte ich pro hundert Jahre etwa ein Jahr. Ich war eine Banshee und habe die Todesfälle einer irischen Familie beklagt. Ich glaube, der Fluch ist gebrochen worden, als ich mit dir geschlafen habe.“

Ich erzählte noch ein bisschen mehr über mein früheres Leben. Einiges davon wissen Sie schon.

Als ich fertig war mit meiner Beichte, sah ich Daniel direkt in die Augen, konnte aber nicht ergründen, was er gerade dachte. Seine Miene hätte perfekt an einen Pokertisch gepasst. Schließlich schüttelte er den Kopf und fragte: „Das ist ein Witz, oder?“

„Nein, das ist mein bisheriges Leben gewesen.“

Einige Augenblicke sah Daniel weiterhin konsterniert drein, dann hellte sich seine Miene auf. „Du meinst, du machst Rollenspiele? Aber das ist doch keine große Sache. Ich habe mich bloß noch nie so intensiv mit diesen Spielen befasst.“

„Nein, nein, du verstehst nicht. Ich war tatsächlich eine Todesfee, vielleicht bin ich es auch heute noch. Ich habe oft tage- und nächtelang geweint und geheult.“

„Das ist verrückt. Das glaub‘ ich einfach nicht.“ Daniel griff nach dem Rotwein vor seiner Nase und leerte das Glas in einem Zug. Dann blitzte Verstehen in seinen Zügen auf, doch statt mich freundlich anzublicken, verfinsterte sich sein Ausdruck.

„Warum tust du das?“, fragte er ziemlich unvermittelt.

„Was?“

„Mir so einen Unsinn auftischen? Willst du dich nur über mich lustig machen, weil ich davon träume mit einer Band Mittelaltermusik zu machen? Oder ist das eine neue Art, Schluss zu machen?“

„Schluss zu machen?“, echote ich. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. „Nein, ich wollte dir die Wahrheit über mich erzählen, weil wir doch zusammen eine Wohnung suchen wollen. Da wollte ich dir sagen, worauf du dich mit mir einlässt.“

„Ja, das wüsste ich tatsächlich gern.“ Daniel klang erbost. „Eine Todesfee! Einen größeren Unfug habe ich mein Lebtag noch nicht gehört. Als du gesagt hast, dass du mir etwas beichten müsstest, habe ich bei mir gedacht, dass ich dir alles vergeben kann. Ich habe gedacht, ich liebe dich so sehr, dass es nichts geben könne, was uns trennen würde, aber jetzt …“ Daniel stockte.

„Ich liebe dich doch auch“, sagte ich leise. Ich hatte Angst.

„Warum erzählst du mir dann diesen Quatsch. Ich bin ja nur ein dummer Koch – da kannst du mit deinen Pokerfreunden über den leichtgläubigen Idioten lachen. Als Nächstes schickst du mich zum Bahnhof Baden-Oos, Gleis 9 ¾ suchen.“

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