Zusammenfassung
Berechnungen
Glossar
Zitate
Literatur
Wie kann man eine Weltuntergangsstimmung verbreiten, wo alles prima läuft und die Quartalszahlen der Bundesregierung regelmäßig einen Überschuss versprechen? Schon die DDR hat nur positive Dinge über ihren Staat verbreitet. Umgekehrt erfuhr man im Westen der Republik hauptsächlich das, was im Osten schieflief. Weswegen soll das heutzutage anders sein? Die meisten Fakten sind frei zugänglich. Allerdings muss man sie interpretieren und in Zusammenhang bringen. Es ist nicht notwendig, viel Neues erzählen. Es war beispielsweise bekannt, dass alleine die Autoindustrie 2019 in Summe mindestens 50.000 Arbeiter in Deutschland entlassen wollte. „Sozialverträglich“ hieß es dann, damit es sich positiv anhört. Aber die Arbeitsplätze sind weg. „Volkswirtschaftserträglich“ ist es nicht. Die Volkswirtschaft muss nämlich das Sozialsystem tragen, das die Arbeitslosen bezahlt. Man muss Informationen kennen, interpretieren, verknüpfen und evtl. vergleichen. Erst dann kann man sie bewerten.
Hellseher bin ich nicht – auch kein Zukunftsforscher. Wenn zwischendurch unter dem Yellowstone-Nationalpark in Kalifornien der Riesenvulkan ausbricht, werden die Vorhersagen, die in diesem Buch gemacht werden, falsch sein. Das ist aber unwahrscheinlich.
Manche Leute meinen zu wissen, wie die Welt in 100 Jahren aussehen wird. Hier schwankt man zwischen Utopie und Dystopie. Zur Zeit, als ich aufwuchs, war eine Utopie das Buch „Die Grundlagen des 21. Jahrhunderts“, der Autor hieß Gustav Schenk. Er extrapolierte die Technik bzw. Physik auf das jetzige Jahrhundert. Der Zugang war ein technisch-physikalischer. Für ihn als Naturwissenschaftler war klar: Die Entwicklung folgt logischen Gesichtspunkten. Was sie damals auch tat.
Vor 40 Jahren gab es noch große Hungersnöte; in den Medien gingen die „Biafra-Kinder“ um die Welt. Das wurde in der Dystopie „Soylent Green“ aufgegriffen, ein Kunstname aus Soja und Linsen – grün eingefärbt. Das war es nicht, sondern Menschenfleisch, wie sich herausstellte. Die Ernährung wird übrigens kein Problem darstellen, da eine kontinuierliche Ertragssteigerung und -sicherung der Nahrungsmittel über die Entwicklung hochspezifischer Hilfsmittel erreicht werden konnte. Das stellt man allerdings in Europa gerade wieder ab.
Der Titel des Buches lautet „Deutschlands freier Fall“. Wenn man vom 30. Stockwerk eines Hochhauses springt, passiert während des Fallens nichts, denn man ist in Schwerelosigkeit. Problematisch wird es beim Aufschlag. Als ich 2013 (2011 war geplant) die Eröffnung des Berliner Flughafens auf 2022/23 voraussagte, erntete ich nur Kopfschütteln. Leider lag ich ziemlich richtig. Wenn 2012 nur 4 % der Mängel abgestellt werden konnten, ist es unrealistisch, die restlichen 96 % 2013 zu schaffen. Mathematik ist reell und hat mit „Pessimismus“ nichts zu tun.
„Die Welt“ titelte Mitte Mai 2019 „Warum die deutschen Untergangspropheten im Unrecht sind“ folgendes „Woher kommt diese Angstlust in Deutschland?“. Der erste Satz des Beitrages ist: „Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie nie...“. Dies ist aber so nicht korrekt: Deutschland hat mehr als die Hälfte der Arbeitslosen in einem Gesetz umbenannt: Alle, die älter als 58 Jahre sind und ein Jahr lang kein Arbeitsangebot mehr bekamen, heißen „Unterbeschäftigte“. Weswegen wurde ein solches Gesetz verabschiedet und weswegen leitet ein Artikel mit einer solchen Information ein? Genau dies zeigt, dass es bergab geht, denn normalerweise sind solche Zahlentricksereien nicht notwendig. In einem gesonderten Kapitel werde ich genau diese Statistik detailliert „aufdröseln“, denn sie zeigt, mit welcher Sorgfalt manipuliert wird. Das scheint Deutschland übrigens am Besten zu beherrschen. Denn auch andere Statistiken zeigen, dass eminent viel Aufwand getrieben wurde, um Zahlen so darzustellen, wie man mit ihnen die optimal-manipulative Wirkung erreicht.
Obige Berichten, die die aktuelle Politik mit „verbogenen Zahlen“ schönreden, wurden kurz vor der Europawahl veröffentlicht. Danach kräht kein Hahn. Im Gegensatz dazu lösen platte Parolen und Pseudobelege in Youtube-Videos („Rezo“) [64] fast eine Regierungskrise aus.
Wenn man Firmeninsolvenzen vorhersagt („Kassandra-Syndrom“) und dies mit Fakten belegt (Millionenverluste verbunden mit technischer Inkompetenz), wird man nicht erst genommen. Ein Freund prophezeite eine andere Firmeninsolvenz mit dem Satz: „Der jettet nur noch mit dem Flugzeug in der Weltgeschichte herum – das kann nicht mehr lange gut gehen“. Der Firmeninhaber erklärte später, „er hätte den falschen Leuten vertraut“. Das hätte ich ihm vorher sagen können – sie kannte ich zum Teil persönlich: Manager, die hohle Luft bliesen.
Deshalb kann man die Zukunft relativ sicher vorhersehen, wenn man sie neutral, kritisch und vorurteilslos zum gegenwärtigen Zeitpunkt betrachtet. Der Realitätssinn der involvierten Personen ändert sich nicht. Daraus kann man schließen, wie es weitergeht. Jetzt fängt dieser Firmeninhaber übrigens noch einmal an und vertraut blind Chinesen. Menschen ändern sich nicht und man kann ihnen offensichtlich nicht helfen.
Bei der Vorhersage einer Firmeninsolvenz einer anderen Firma lag ich falsch (Sie trat 10 Jahre später ein). Sie hatte Millionenbeträge im dreistellige Bereich „versenkt“. Das rächt sich, wenn die Firma nicht „Volkswagen“ heißt. Eine Insolvenz von VW könnte nämlich das Bundesland Niedersachsen in finanzielle Schwierigkeiten bringen, das Aktienpakete hält. Das ist ein ähnliches Risiko wie bei den Banken: Wenn es dieser Firma einmal richtig schlecht ginge, müssten Steuergelder nachgeschossen werden. Wie groß dieses Risiko ist – müsste man abwägen. Bis Dato geht man davon aus, dass so etwas nicht passiert. Was bei den Banken identisch war.
Das „stupid german money“ macht die internationale Runde. Deutschen kann man jeden Schrott verkaufen. Denn wenn der Sachverstand fehlt, muss man sich auf Andere verlassen. Deshalb wird Deutschland auch immer mehr zum Beraterstaat [33]. Dumm ist an der Situation, dass sich Berater verkaufen müssen und in den meisten Fällen (Beratungs)-Ergebnisse liefern, die ein Auftraggeber genau so hören will.
Der „Fall“ schreitet folgendermaßen voran: Europa und Asien tauschen die Plätze. Die Asiaten werden den Europäern vorschreiben, was zu tun ist. Das tun sie schon heute, was jeder bemerkt, aber noch niemand realisiert hat. Deshalb werden auch die asiatischen und europäischen Systeme analysiert. China wird übrigens das zweite Land sein, bei dem Menschen auf dem Mond stehen. Auf der Mondrückseite sind sie bereits mit Robotern gelandet. Das ist ein Novum, denn zur Datenübertragung benötigt man einen Satelliten, der um den Mond kreist.
Fasst man die Erkenntnisse zusammen, erkennt man, dass das System instabil geworden ist. Die lokalen Systeme sind jedoch stabil, sodass der Tausch zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr aufzuhalten ist.
Bei den Fakten greift die deutsche postfaktische und weltfremde Anschauung und die Politik in Verbindung mit der Industrie zum Zwecke des Machterhaltes Hand in Hand. Die Presse lenkt mit pseudokompetenter Berichterstattung den Fokus auf die falschen Dinge. Dies ist offensichtlich die übliche berufliche Verfahrensweise und ein Ausdruck der „Political Correctness“ bzw. „Moral“.
Die Presse muss sich verkaufen, und Probleme verkaufen sich nicht. Dieses Wort darf man sowieso nicht mehr benutzen; es ist ein „No-Go“. Pressestrategie ist es, eine goldene Zukunft vorherzusagen und gleichzeitig empört über die „Idioten“ zu berichten, die dieser goldenen Zukunft entgegenstehen. Damit können sich die Leser „gebildet“ fühlen.
Es folgt eine kurze Analyse der Bildungssysteme. Denn auf qualifizierter Bildung baut der Wohlstand einer Industriegesellschaft auf. Dies scheint noch niemand richtig verstanden zu haben. Obwohl man insbesondere an China erkennt, dass sich deren Wohlstand und die Versorgung mit Nahrungsmitteln trotz des rasanten Bevölkerungsanstieges deutlich durch Bildung verbessert hat. Parallel dazu die Bezüge zu unserem politischen System, der parlamentarischen Demokratie, einer offenen, neutral informierten Gesellschaft und wie Denker unserer Zeit annehmen, dass dies auf Dauer funktionieren würde.
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