Ich muss aufhören zu Schreiben, brauche noch ein Bier.
Klingt das nicht irgendwie niedlich? An diesem Punkt möchte ich eine kleine Warnung aussprechen an dich lieber Leser. Es fällt dir wahrscheinlich schwer nach dem bisher Gehörtem eine klare Meinung über mich zu haben, wie ich heute bin und wie meine Sicht der Dinge im heutigen Zusammenhang zu den Tagebüchern von Terry aus der Vergangenheit stehen. Nun, das ist beabsichtigt. was würde dich noch dazu verleiten weiterzulesen wüsstest du bereits wohin das Ganze führt?
Aber eins nehme ich vorweg. Beginne nicht Terry zu mögen, auch wenn er süße verliebte Dinge schreibt, mit denen es vorerst weitergeht, sein Geisteszustand jener zeit war äußerst bedenklich, um nicht zu sagen, du wirst ... nein, das wiederum ginge dann doch zu sehr ins Detail, mach dir doch lieber selbst ein Bild. Ach, halt, eines noch. Nimm dir einmal Folgendes vor und begreife was gemeint sein könnte: Prognosen sind besonders schwer, wenn sie die Zukunft betreffen. Was aber ist wenn eine Prognose für ein Ereignis erstellt werden soll, dass in der Vergangenheit spielt, also bereits geschehen ist?
Eigentlich müsste ja hierfür keine Prognose mehr von Nöten sein, sagst du. Aber in speziellen Fällen liegt eine weitere Schwierigkeit vor: Das Vergangene ist dir genauso unbekannt wie das Zukünftige, daher ist eine Prognose zumindest theoretisch möglich.
In meiner mir eigenen Arroganz wage ich jetzt einen mutigen Schritt und empfehle dir, nicht ohne eine Lösung dieses Rätsels das Weiterlesen in Angriff zu nehmen, du wirst sonst hoffnungslos überfordert sein. Terry jedenfalls schien damals wie ausgewechselt. Er war weder überfordert mit der Vorstellung ein Mädchen zu erobern, noch hatte er jedweden Zweifel daran, dass es gelingen würde:
Es ist seltsam. Ich bin gleichzeitig gut gelaunt und unglaublich wütend. Aber ich bin nicht auf irgend wen, sondern nur auf mich selber wütend. Das war früher auch immer so, aber jetzt verstehe ich es nicht. Ich bin doch verliebt, wieso geht es mir dann nicht einfach nur gut?
War seit vier Tagen dauernd einkaufen, war gestern dreimal dort, aber Hanna tauchte nicht auf. Vorgestern habe ich eine Stunde vor ihrer Tür gewartet, doch sie kam weder Heim, noch heraus.
Bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich konnte ihre Mutter in der Küche sehen, man ist die fett.
Der Vater fährt nen weißen Volvo. Ob der wohl nett ist? Mein Alter war nie nett, der hat immer bloß bemäkelt, dass ich doch mein Leben... ach egal, er hat ja recht. Aber Hanna findet mich nett, sie hat schließlich gelächelt, hat mich angelächelt.
Ich bin froh, mein Freund, dass ich heutzutage in klaren Bahnen denken kann. Jener zeit passierte allein aufgrund Terrys unangepasster Art der Gesellschaft und seinen Eltern gegenüber kaum etwas Erfreuliches. Doch zumindest eine Sache muss man dem Junior, der übrigens zur Zeit der kommenden genannten Einträge bereits einundzwanzig Jahre alt, monatelang arbeitslos und mittellos war, lassen:
Er, oder wenn du so willst, ich, hatte damals noch kein einziges Wort mit Hanna gewechselt aber trotz dessen eine gewisse Annäherung geschaffen. Das Tagebuch-schreiben hinkte während dieser Spanne ein wenig, so dass sich eine lange undokumentierte Pause ergibt, die ich kurz in Erwähnung bringe, da sich doch mehrere für die folgende Geschichte wichtige Ereignisse nicht einfach unter den Tisch kehren lassen:
So etwa wie der letzte genannte Tagebucheintrag, so verhielt sich Terry permanent. Er beobachtete aus der Distanz seine Hanna. Machte sich sogar einmal daran mit einem Fotoapparat, (den er leider gestohlen hatte) ein Bild von ihr zu machen, aber traute sich nicht nah genug heran. Er verschoss dennoch den kompletten Film, wie ein irrer Reporter hämmerte er den Auslöser herunter. Später ließ er sogar jedes Bild entwickeln, obgleich nicht ein einziges dabei war, auf dem mehr als eine weit entfernte Gestalt, mit dem Rücken zum Betrachter, zu sehen war. Er lernte Hannas Gewohnheiten, und die ihrer Eltern. folgte ihr, dem Vater, der Mutter. Aber nie sprach er sie an, kam nicht einmal in direkten Kontakt, ganz im Widerspruch zu seiner zuvor so zuversichtlichen und mutigen Meinung, Hanna würde ihn sicherlich mögen.
Kennen sie, ähm, kennst du den Begriff Stalker?
Heute weiß ich was ein Stalker ist, anders als damals. Allerdings wage ich die Vermutung, dass Terry seinerzeit durch seine „Liebe“ zu Hanna zum Stalker wurde.
Da ihm dies aber unbewusst anhing und er, also ich, es nie als eine Untat gesehen oder auch nur im entferntesten an meinen durchweg guten Absichten gezweifelt hätte, übe doch bitte Nachsicht mit dem was passiert ist.
Es lag ja so gesehen nicht in meiner Absicht jemandem zu schaden, ich realisierte es nur leider zu spät, dass mein Verhalten, naja, ich will doch nicht zu viel verraten, du wirst noch sehen worauf ich aus bin.
Jedenfalls gab es für Terry annähernd zwei Jahre kaum ein so spannendes Thema, wie Hanna, Hannas Optik, Hannas Gewohnheiten und .. ja Hanna. Irgendwie ist es nicht einfach dir jetzt zu verstehen zu geben, dass er in seiner eigenen Welt sozusagen überzeugt war, bereits ein Teil ihres Lebens zu sein. Dabei hatte sie bisher nichts als ein flüchtiges Lächeln für ihn übrig gehabt und konnte sich wahrscheinlich nicht einmal daran erinnern. Wobei wir wieder bei unserer kleinen Verworrenheit eine gewisse Prognose zu treffen wären: Dass sich eine unausweichliche Katastrophe anbahnen würde, kannst du dir jetzt denken, oder aber, ich überrasche dich mit etwas total unvorhersehbarem. So oder so, du hast bereits bewusst oder unbewusst, ganz egal, deine eigene Prognose erstellt, und das obgleich das was du liest sowohl vergangen ist, als auch für dein Wissen in der Zukunft verborgen liegt. Betitle mich ruhig als Klugscheißer, aber wenn du nicht gerade hinter unser kleines Rätsel gekommen bis, dann... naja, ich möchte schon noch, dass du mein Leser bleibst, also halt ich mich zurück. Heute macht mir das auch keine Mühe, ganz im Gegensatz zu dem Terry, der einst war. Jedenfalls nahm auch die Ära-Hanna ein jähes ende, womit ich hoffentlich in deinem Sinne nicht zu viel verrate.
Dazu schrieb Terry, und dieses Mal erstaunlicher Weise mit exakter Datierung und sogar einem Eintrag über die Uhrzeit:
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