Jürgen Ruszkowski - Hugo Wietholz – ein Diakon des Rauhen Hauses – Autobiographie

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Hugo Wietholz – ein Diakon des Rauhen Hauses – Autobiographie: краткое содержание, описание и аннотация

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Hugo Wietholz, ein Diakon des Rauhen Hauses, beschreibt als Zeitzeuge des Alltags sein interessantes und abwechselungsreiches Leben: Als Hamburger Jung' wächst er zur Kaiserzeit in handwerklich-kleinbürgerlichen Verhältnissen in Kriegs- und Nachkriegsarmut unter Entbehrungen auf und durchläuft eine Klempnerlehre. Er findet im CVJM zum christlichen Glauben, wird Jugendgruppenleiter bei den Christlichen Pfadfindern und später Diakon des Rauhen Hauses in Hamburg. Als Mann der Bekennenden Kirche stellt er sich mutig gegen den nationalsozialistischen Zeitgeist. Detailliert schildert er seine Kindheit und Jugend, die Diakonenausbildung in der NS-Zeit der 1930er Jahre im Rauhen Haus, seine Erlebnisse als Sanitätssoldat und in der Kriegsgefangenschaft sowie seine Pionierarbeit in der Nachkriegssituation der Großstadt-Kirchengemeinde Hamburg-Horn. Jahrzehnte arbeitete er, unterstützt von seiner Frau Lisa, noch über den Ruhestand hinaus als engagierter Diakon mit Schwerpunkt Jugend- und Seniorenarbeit. Für seine Pfadfinder aus Horn ist dieses Buch ein Tor zu ihren Erinnerungen. –
Als Zeuge des Alltags seiner Zeit gestattet er uns einen guten Einblick in die christlich-bündische Jugendarbeit der 1920er und 30er Jahre, in die Geschichte des Rauhen Hauses während der NS-Zeit, in der er unbeirrt und mutig entgegen dem Zeitgeist den Weg der Bekennenden Kirche ging, in die Militärseelsorge während des 2. Weltkrieges, in die Lagerseelsorge unter Krieggefangenen, in die Gemeindediakonie der Evangelischen Kirche der Nachkriegszeit, auch ganz allgemein in das Alltagsleben seiner Generation während zweier Weltkriege und schwerer Nachkriegsjahre, besonders in die evangelische Jugendbewegung (Pfadfinder) zwischen den Kriegen und in den Aufbaujahren nach dem 2. Weltkrieg.
Seine ins Detail gehenden Schilderungen des Alltags eines Gemeindediakons verdeutlichen die Vielseitigkeit einer solchen Tätigkeit in einer Großstadtgemeinde.

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Immer, wenn an der Front ein Sieg errungen war, gab es frei, und wir freuten uns. Im Westen tobte die Somme-Schlacht und forderte große Verluste. In Verdun ging es um die Festungswerke. Deutschland machte ein Friedensangebot, das wurde aber abgelehnt. Der Hass zwischen den Völkern war groß, Deutschland sollte nicht als gleichberechtigtes Mitglied der Völkergemeinschaft aufgenommen werden. Daraufhin wurde der U-Bootkrieg verschärft. Dann fand die berüchtigte Skagerrak-Schlacht statt, wo es weder Sieger noch Verlierer gab. Im November starb der österreichische Kaiser Franz Josef I. Durch unseren Beistandspakt mit Österreich, waren wir in den Krieg hineingezogen worden, ohne zu bedenken, dass eine Welt nur darauf wartete, Deutschland eins auf den Hut zu geben. Bismarck hatte damals vor einem Zweifrontenkrieg gewarnt, aber auf den alten Mann im Sachsenwald hatte ja niemand gehört.

Das Jahr 1917 sollte ein entscheidendes Jahr für uns Deutsche werden. Amerika trat in den Krieg ein. Noch etwas geschah in dieser Zeit, mit furchtbaren Folgen: Man brachte Lenin und sein Gefolge in einem bewachten Zug nach St. Petersburg, weil man hoffte, damit, den Krieg gegen Russland beenden zu können. Lenins Parole hieß: Alle Macht den Sowjets, den Räten, alles Land den Bauern. In Russland brach die Revolution aus. Der Zar musste abdanken und wurde ermordet. Der Adelsstand sollte vernichtet werden, ebenso alle oppositionellen Kräfte. Ein ungeheures Blutvergießen begann. An der Westfront tobte der Kampf mit unverminderter Härte weiter.

Doch nun wieder zu meiner Familie. Mein Vater war auf Urlaub da und beaufsichtigte meine Schulaufgaben. Er schimpfte über mein Stottern beim Lesen, und ich bekam eine Kopfnuss. „Was hab ich doch für einen Dummbüdel von Jungen“, sagte er. Na, eine Leuchte war ich in der Schule nicht, obwohl mein Lehrer, Herr Drehsten, sich große Mühe mit mir gab. Er war ein guter Lehrer, der es verstand, uns Pflanzen und Blumen nahe zu bringen, wenn wir mit ihm unterwegs waren. Im Sommer liefen wir meist barfuß, auch zur Schule. Man musste ja sparsam mit dem Schuhzeug sein. Dadurch gab es öfter Verletzungen der Füße.

Aus welchen Gründen mein Großvater dann zu uns zog, weiß ich nicht mehr. Vielleicht, weil er in der Nähe seinen Berufskeller hatte, wo er sich immer umzog. Wir haben ihn dort oft besucht, Marie in der Karre und ich nebenher. Wahrscheinlich war das Verhältnis zu der Tochter besser geworden. Jedenfalls lernte ich meinen Großvater als einen lustigen Menschen kennen. Wenn wir mal mit ihm unterwegs in einem Lokal einkehrten und dort stand ein Klavier, dann setzte er sich an das Instrument und spielte viele Lieder, alles ohne Noten. Wenn wir ihn in seiner Klause oben auf dem Dachboden besuchten, spielte er auf dem Schifferklavier viele Kinderlieder. Er hatte ja inzwischen dies Dachzimmer über unserer Wohnung bezogen. Er besaß auch eine Zither, auf der versuchte meine Schwester zu spielen. Oft sang er lustige Reime. So zu Beispiel: „Als alte Jungfer sterben, das muss gar schrecklich sein, das kommt von all den Körben, wohl in der Jugendzeit.“ Oder: „Die Zähne, die hat sie vom Zahnarzt...“ Wenn er bei uns in der Küche war, hüpfte er herum und sang: „Wenn ich einmal sterb, sterb, dann sollen mich zehn Jungfern tragen und die Zither schlagen.“ Wir hatten das Empfinden, wenn Vater nicht da war, fühlte er sich unten bei uns wohl. Wenn Vater auf Urlaub war, blieb er meistens in seinem Stübchen oder kam selten zu uns runter.

Das Verhältnis zu der Großmutter war kühlerer Natur. Meinen Großvater Karl mit dem Barte, den mochte ich gern. Oft hat er mir einen kleinen Wunsch erfüllt.

Dies Kriegsjahr war schlimm, die Blockade wurde schärfer, ebenso der U-Bootkrieg. An der Front im Westen wurde Giftgas eingesetzt. Die Feinde rollten mit den ersten Panzern über die Schützengräben. In der Heimat wurden Anleihen aufgelegt. Ein Spruch ging um: „Gold gab ich für Eisen.“ Es wurde Gold gesammelt und dafür gab es Eisenplaketten. Die Frauen waren längst in die Wirtschaft eingespannt. Mutter hatte eine Stelle zum Austragen von Zeitungen angenommen. Ich marschierte mit ihr zur Gegend um die Rothenbaumchaussee und half beim Austragen. Es war oft ein mühseliges Geschäft, nachmittags unterwegs zu sein und das bei jedem Wetter. Oft musste ich den weiten Weg nach Hause allein traben. Mutter war schon mit der Straßenbahn gefahren. Es regnete und ich dachte mir, was Mutter kann, kann ich auch. Also auf, in die nächste überfüllte Bahn, und das ohne Geld. Wer aber entdeckte mich da? Mutter! Sie flüsterte mir zu: „Du bist wohl nicht zu retten, du Lausebengel.“

An der Ostfront wurde es bald ruhig, denn mit Russland begannen Verhandlungen wegen eines Waffenstillstands. Lenin erlangte die absolute Diktatur über Russland. Am 8.06.1918 verkündete Amerikas Präsident, Wilson, ein 14-Punkteprogramm. Für Deutschland zeichnete sich am Horizont langsam eine Niederlage ab. Österreich brach aus der Waffenbrüderschaft aus und nahm die Waffenstillstandsbedingungen der Alliierten an.

Für uns Kinder wirkte sich die Hungerblockade böse aus. Wir waren alle ziemlich unterernährt. Bei meiner Schwester wirkte sich die Rachitis so aus, dass sie erst sehr spät laufen lernte. Wer war der Leidtragende? Der Bruder musste sie in der Karre spazieren fahren. Manchmal wurde mir das zu dumm. Ich kippte die Karre um, Mariechen lag mit großem Geschrei auf dem Erdboden. Mutter kam in Windeseile angerannt und schimpfte: „Der Bengel ist zu nichts zu gebrauchen.“ Ich aber war frei vom Ausfahren und konnte mit meinen Freunden spielen. Wir hatten etliche Spiele, je nach Jahreszeit. Oft wurde Kriegen gespielt rund um den Häuserblock Knauerstraße – Schrammsweg – Kellinghusenstraße - Goernestraße und zum Anschlagmal wieder zur Knauerstraße. Dann gab es Kreiselspiel und Messersteck. Langeweile kannten wir nicht.

Am 9. November 1918war Kriegsschluss. Bei uns in der Goernestraße liefen Matrosen herum und schossen. Wir haben uns versteckt, bis der Aufstand vorbei war. Der deutsche Kaiser musste abdanken und ging mit großem Gepäck nach Holland. Wir Kinder sangen damals oft: „O, Tannenbaum, der Kaiser hat in`n Sack gehau’n.“

In Versailles wurden Friedensbedingungen ausgehandelt. Die Franzosen kannten kein Pardon gegen Deutschland, der Hass war groß. In den damaligen Bedingungen (8% von Deutschland wurde abgetrennt, Reparationen in unglaublicher Höhe, Danzig als Freistaat mit einem Korridor durch Polen) lag schon der Keim eines neuen Krieges. Was politisch so um uns herum vorging, war uns schnuppe. Wir hatten unsere Kinderwelt. Wir ärgerten die Uddels (Polizisten) beim Ausmachen der Laternen und waren im Herbst oft an der Planke des Bürgermeisterparks und klauten die Birnen vom Spalier.

In der Schule fiel der Unterricht oft wegen Kohlenmangel aus. Unser Hunger war meist nicht zu stillen. Mutter gab uns dann eine Scheibe Steckrüben, damit unser Betteln aufhörte. Zu der Zeit kümmerte sich ein Judenkomitee um Bedürftige. Eine Dame kam öfter zu uns und brachte Kleidung. Wir bekamen jeden Tag Lebertran.

1919gab es eine Schulspeisung, die von den Quäkern, einer religiösen Gruppe aus Amerika, durchgeführt wurde. Sie war nur für ganz besonders bedürftige Kinder gedacht. Weil wir angeblich nicht dazu gehörten, standen wir oft an der Tür, wo das Essen ausgegeben wurde, in der Hoffnung auch etwas zu bekommen. Einmal in der Woche gab es Schokoladensuppe und Weißbrot. Wenn wir Glück hatten, durften wir die Milchkannen auskratzen, da war immer noch allerlei drin.

Die Geldentwertungnahm immer mehr zu, es war alles sehr teuer geworden. Vater, der wieder bei seiner Firma angefangen hatte zu arbeiten, musste sich beeilen, wenn er sein Geld bekam, damit sofort etwas dafür gekauft wurde, sonst war es schon wieder wertlos. Ab und zu gab es im Angebot auch Pferdefleisch. Um etwas davon zu ergattern, wurde ich schon morgens um 5 Uhr in Marsch gesetzt. Ich musste mich dann in die Schlange der Wartenden einreihen, hatte Glück, bekam ein Stück Beinfleisch, und wir alle freuten uns. Mutter konnte nun endlich eine Suppe kochen, wo mehr (Fett-) Augen heraus als hinein schauten.

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