Jürgen Ruszkowski - Kirche im Nachkriegs-Mecklenburg um 1950-60

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Kirche im Nachkriegs-Mecklenburg um 1950-60: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach dem verlorenen 2. Weltkrieg und dem Zusammenbruch der verbrecherischen Hitler-Diktatur, nach dem Verlust der Heimat, von Hab und Gut suchten die Menschen in dem schrecklichen Chaos nach Halt und Sinn. Viele sahen in dem gerade Erlebten ein Gottesgericht. Man besann sich auf tiefere Werte, die Kirchen füllten sich. Hier fand man Trost und Hoffnung. Aber das gefiel den neuen Herren von Stalins Gnaden nicht. Laut Karl Marx war ja Religion Opium fürs Volk.
Als Jugendlicher fand auch der Herausgeber dieser Anthologie im Nachkriegs-Mecklenburg seinen Weg zur Kirche und erlebte – wie auch die anderen Autoren – den Kampf der atheistischen Staatspartei unter Ulbricht und der Honnecker-FDJ gegen die junge Gemeinde der Kirche.

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Sie wohnte im Internat der Oberschule, wo natürlich die Indoktrinierung viel einfacher war, weil durch klare Regeln der Einfluß der diensthabenden Pädagogen größer war als bei uns, die wir zu Hause lebten. Unser Deutsch– und Staatsbürgerkundelehrer Herbert L., der unsere angeblich verdorbene Klasse in der Stufe 10 übernommen hatte mit der öffentlich geäußerten Zielsetzung, aus uns eine sozialistische Klasse zu formen, hatte im Internat einen Zirkel für die Anwärter auf Parteimitgliedschaft gebildet und erklärt, er müsse alle zu starker Beobachtung meiner Person aufrufen. Der Grund, den er angab: Ich hätte in einer großen Pause in der Schule (!) von einem Agenten Brückenpläne übergeben bekommen, und solle nun in nächster Zeit diese Brücke sprengen! Das müsse natürlich durch ihre Aufmerksamkeit verhindert werden. Leider war sie bei der Weitergabe dieser Informationen an mich doch von den 2–3 Mitschülerinnen dieses Zirkels beobachtet und daraufhin zur Rede gestellt worden, was letztlich aber dazu führte, dass sie nicht mehr an den Zusammenkünften teilnehmen musste.

Was sich heute wie ein schlechter Witz anhört und auch damals natürlich keinen realen Hintergrund hatte, erschreckte meine Mitschülerin und mich natürlich fürchterlich. Da man den ersten von der Schule verwiesenen Schülern sofort ihren Personalausweis abgenommen hatte, der bei der Fahrt nach Westberlin vorgezeigt werden musste, gab es natürlich nur die Möglichkeit, einem Rausschmiss aus der Schule zuvorzukommen und die „Flucht“ dorthin zu wagen.

Was sich daraufhin dann alles in unserer kleinen Familie abspielte, war schlimm, ich will es auch nur kurz schildern. Meine ältere Schwester war bereits in den Westen gegangen, weil sie nach dem Abitur wegen Nichtzugehörigkeit zur FDJ keinen Studienplatz für ein Russisch–Dolmetscherstudium bekommen hatte; meine Mutter war Witwe und arbeitete in der Poliklinik der Stadt. So besuchte ich meine Patentante, unvergesslich, wie sie wortlos an ihre Schatulle ging, sie aufschloss und mir das gesamte in ihr enthaltene Bargeld mit den Worten übergab: „Damit Du einen Anfang hast, mein Jung“ (der Tauschsatz betrug damals etwa 4 : 1 in Westberlin).

Ich packte also meine Sachen in einen kleinen Koffer und beschloss, am Sonntag den Versuch zu wagen, nach Westberlin zu fliehen. Der in Frage kommende Zug fuhr aus Schwerin kurz vor 12 Uhr, von den sicher schwierigen Gesprächen mit meiner Mutter erinnere ich leider kaum noch Einzelheiten, jedenfalls stand der Entschluss zum Gehen fest.

Aber das weiß ich genau: Wir wollten beide noch in den Gottesdienst gehen, in die Paulskirche, in der ich konfirmiert worden und jahrelang Kindergottesdiensthelfer war.

Ich mit dem Koffer neben mir unter der Bank, aufgeregt, unsicher, meine Mutter sicher noch viel mehr. Und wenn ich auch nicht viel mitgekriegt habe, an einen Satz der Predigt erinnere ich mich deutlich: Wer wegläuft, ist ein Feigling! Das habe ich gehört in einer Predigt sicher über ganz andere Zusammenhänge, und ob das überhaupt so gesagt worden ist oder bei mir nur so angekommen ist, wer will das von hinterher klären. Fakt ist, dass ich im Gottesdienst laut zu meiner Mutter gesagt habe: „Ich bleibe hier“, und dann mit meinem Koffer wieder nach Hause gegangen bin und meine Patentante ihre 400 Mark, für uns damals viel, viel Geld – zurückbekommen hat.

Und ich flog nicht von der Schule, obwohl mich manchmal wunderte, warum dieses Ereignis nicht eintraf. (Siehe dazu die Erklärung unten, weil die Namensliste der zu Relegierenden eben im Alphabet noch nicht so weit abgearbeitet war!)

4. Beispiel

Aufsatz im Fach Deutsch zu Ostrowskis „Wie der Stahl gehärtet wurde“.

Einen Höhepunkt der Angriffe gegen die Junge Gemeinde erlebten wir im Fach Deutsch. Herr Herbert L., unser Klassenlehrer, hatte uns schon einige Tage auf einen Aufsatz vorbereitet, der über alle sechs Schulstunden eines Tages geschrieben werden würde. Als wir in die Klasse kamen, saß dort Herr Rudolf Gahlbeck, unser Kunsterziehungslehrer. Er war einer der interessantesten Lehrer für mich. Wenn er einen ansah, konnte man an nichts anderes mehr denken, so fesselnd war seine Sprache und Ausstrahlung, jedenfalls ging es mir so, und ich konnte keine Vorbereitungen für andere Fächer nebenbei machen, wie sonst. Wir wussten, dass er nicht nur ein sehr humanistisch gebildeter Künstlertyp romantischer Art war (in fast allen Genres hatte er sich versucht, Filmdrehbücher genauso geschrieben wie eine Oper, malte und schnitt meisterhaft, konnte Kunstschriften mit uns üben, hatte Ernst Barlach selber noch gekannt und ihn uns fesselnd als Person nahegebracht, auch den österreichischen Staatspreis für seine Barlachsonette erhalten und das Altarbild im Gemeindehaus der Paulsgemeinde geschaffen, das ich dort immer sah, wenn ich zur Christenlehre oder zum Gottesdienst ging), sondern eben auch praktizierender Christ und im Kirchgemeinderat der Schelf–Gemeinde.

Ich erinnere mich noch ganz genau, wie er einen Umschlag mit dem Aufsatzthema von Herrn L. öffnete, den Zettel las, laut stöhnte und uns dann das Aufsatzthema bekanntgab. Es lautete: „Welche Lehren ziehen Sie aus Ostrowskis ’Wie der Stahl gehärtet wurde` zum Kampf gegen die USA-hörige Junge Gemeinde?“ Herr Gahlbeck stützte danach seinen Kopf in die Hände und machte durch Haltung und Mimik deutlich, dass er weder mit dem Thema einverstanden noch gewillt war, es durchzusetzen bzw unsere Reaktionen zu unterbinden.

Und so haben wir drei Jungens, die wir aus der Klasse in die Junge Gemeinde gingen, uns unverhohlen abstimmen, unterhalten und über unser Verhalten austauschen können. (Durch die strikte Trennung von Jungen und Mädchen in der kirchlichen Jugendarbeit haben wir damals leider kaum intensiven Kontakt zu den Mitschülerinnen unserer Klasse gehabt und nicht gewusst, wer von ihnen ebenso dachte wie wir und zur Jungen Gemeinde gehörte; sie standen aber eben nicht so im Blickpunkt wie wir !)

Wir haben, wenn ich es recht erinnere, ganz unterschiedliche Wege gewählt. Einer sagte: Ich schreibe dazu nichts, gab sofort sein leeres Heft ab und verließ die Klasse; ein anderer protestierte gegen die Unterstellung des Themas; ich versuchte eine inhaltliche Auseinandersetzung in dem Sinne, dass das Thema Aberglauben in dem Buch und Junge Gemeinde fälschlicherweise verglichen seien und habe dann die Passagen des Buches über den Aberglauben geschildert und besprochen. Aber auch das half nichts, mein „Aufsatz“ wurde mit einer 5 benotet.

Uns ist durch dieses Vorkommnis klargeworden, wie stark die Schule in die Auseinandersetzung mit der Jungen Gemeinde einbezogen war, was unsere Angst natürlich verstärkte, andrerseits aber auch einen gewissen Bekennermut provozierte. Dass unser Klassenlehrer kniff und uns nicht selber das Thema zu dem Aufsatz gegeben hat, ließ seine Autorität und sein Ansehen, wenn das noch möglich war, weiter sinken. Das hat am Ende der 10. Klasse, als er uns entnervt abgegeben hat, nicht ohne vorher dafür gesorgt zu haben, dass mehrere Schüler aus der Schule geflogen waren, zum offenen Konflikt mit ihm auf der Klassenfahrt geführt, bei der wir (jedenfalls viele) den sog. „passiven Wanderstil“ einführten. Der sah so aus, dass eine Gruppe konstant 30 Meter vor ihm und die andere 30 Meter hinter ihm ging und konsequent darauf achtete, dass diese Abstände nicht verringert wurden, sodass ihm ein Gespräch mit uns unmöglich gemacht wurde und er spüren musste, wie unbeliebt er bei uns war

5. Beispiel

Schulvollversammlung am 1. April 1953 mit Relegierung von 4 Schülern aus der Jungen Gemeinde (K. Fischer, A. v. Maltzahn, P. Morre`, ....)

Diesen Tag werde ich wohl nie vergessen.

In unserer Schule gab es wöchentlich wechselnden Schichtunterricht, wir waren vormittags „dran“. Ich war in der 10. Klasse und 15 Jahre alt. Als ich die Treppen zu unserem Klassenzimmer hoch ging, sagte mir ein Schüler, der von einer ähnlichen Versammlung in der Schule II am Vortag nachmittags erfahren hatte, auf mein Bekenntniszeichen (Kreuz auf der Weltkugel) weisend: „Heute geht`s Euch an den Kragen !“ Ich nahm das zunächst nicht weiter ernst, habe mich aber hinterher immer an diesen Satz erinnert. Denn tatsächlich kam gleich zu Unterrichtsbeginn ein Schüler durch alle Klassen, der alle Schüler zu einer Vollversammlung in die Aula im 1. Stock „einlud“.

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