Jede Gemeinschaft von Menschen hatte andere Ideen. Aber eines war sicher. ETWAS gab es, und sie nannten es Gott. Einen Gott. Oder mehrere Götter. Niemand kannte sie, niemand konnte das beweisen, aber es half, die Welt zu verstehen. Dieses unsichtbare Wesen beantwortete alle Fragen.“
„ Oh “, stöhnte Pia, „ dann haben alle Völker verschiedene Götter ?“
„ Ja, so ist es, Pia. Diese Mythen sind wichtig für jedes Volk, für ihre Kultur.“
Piet nahm einen großen Schluck Kakao und nickte. „ Wir nennen unseren Gott einfach nur Gott. Und seinen Sohn Jesus, stimmt’s?“
Piet zeigte mit dem Finger auf den Baum. „ Ist das Jesus sein Weihnachtsgeschenk von uns?“
Vater Daniel lachte und sagte: „ Der Christbaum-Brauch ist erst etwas mehr als 500 Jahre alt. Die Menschen schmückten in der düsteren Winterzeit einen grünen Baum mit Kerzen. Es sollte ein Symbol für neues Leben sein.
Dieser Brauch wurde dann übernommen und man feierte Weihnachten unter einer geschmückten Tanne. Damals war der Schmuck noch anders als heute. Man nahm Äpfel, Nüsse und kleine Lebkuchen, die an den Baum gehängt wurden. Ja, ein Geschenk für Jesus, das passt schon irgendwie, Piet.“
Pia hatte schon eine Weile ihre langen Locken um den Finger gedreht und grübelte. „ Mama, Emma ist gar nicht bei Reli. Glaubt sie nicht an Gott?“
„ Jedes Volk hat seine Kultur. Das sind Dinge, die wir Menschen uns vorstellen, dass sie so sind. Gemeinsame Sprachen, Bräuche, Sitten, Essens-Gewohnheiten. Alles ist verschieden. In kalten Gegenden lebt es sich anders als in der Wüste. Oder am Wasser anders als im Eis.
Bei den Tieren ist das anders. Piets Hamster Candy macht sich keine Gedanken, warum er lebt oder was Weihnachten ist. Er frisst und lebt auch bei uns genau so wie er in Österreich leben würde. Oder in Spanien. Wo es wärmer ist, da hätte er sicher ein etwas luftigeres Fell. Aber sonst lebt er einfach so dahin.
Wir Menschen wollen aber alles wissen. Und manche Menschen, die keinen Beweis für Gott finden, die glauben auch nicht daran. Sie zweifeln, fragen, grübeln.
Aber die Gedanken sind frei. Jeder Mensch darf selbst entscheiden, ob er glaubt oder nicht. Wenn man Menschen zu Dingen zwingt, bekommen sie oft Angst oder werden störrisch, und das hilft niemandem.
Religion wächst in unseren Herzen. Wer glaubt, weiß dann, dass Gott ihn beschützt, ihm zur Seite steht. Ihm immer hilft. Das ist ein schönes Gefühl . Es schenkt Sicherheit.“
„ Aber Ali glaubt nicht an Gott und feiert auch nicht Weihnachten “, redete Pia weiter.
Jetzt kam Pauls Auftritt. DA wusste er Bescheid. Seine neuen Freunde Sedat und Amir in der 7L waren Zwillinge und glaubten an einen anderen Gott. Und sie feierten auch andere Feste. Das war sehr spannend.
„ Es gibt Kulturen mit vielen Göttern und andere wie wir mit einem Gott. Früher machten die Menschen den Göttern Geschenke, um sie zu bitten, ihnen Gutes zu tun. Gute Ernte, keine Stürme, immer was zu essen. Aber ein Gott verlangt gar keine Geschenke. Er möchte nur, dass wir an ihn glauben und ihm vertrauen.“
Mutter Fenna nickte. „Die verschiedenen Völker sprechen verschiedene Sprachen. Sie haben deshalb auch verschiedene Namen für ihren Gott. Wichtig ist nur, dass wir uns aufgehoben und geliebt fühlen.“
„ Wo sind unsere Geschenke ?“ Es war Piet, der nun endlich sehen wollte, was da unter dem Baum noch hingelegt werden sollte.
Daniel Luundt lachte und streichelte seinem kleinen Sohn über den Kopf. „ Mit fünf sind die Geschenke das Wichtigste. Oder, Piet?“
„ Kriegt Candy auch Geschenke?“, fragte er weiter.
„ Ja, Piet. Candy kriegt eine leckere Hamster-Mahlzeit.“
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