„Mich schützen? Wovor denn? Hat er etwas mit mir vor? Will er mir etwas Böses antun?“
„Ach, das nicht. Er ist ein lieber Kerl, aber wie fast alle Afrikaner ist er ein Frauenheld, ein Don Juan, ein Schürzenjäger, ein Scharfschütze – er schießt auf alles, was sich bewegt. So sind Kameruner. Haben sie dann die Frau, verwöhnen sie sie, bis sie Hals über Kopf verliebt ist, dann sind sie schon bei der nächsten. Sie können nie treu sein. Sie können niemals nur mit einer Frau schlafen. Wir wissen nicht, warum ihre Stange immer steht. Ein Afrikaner schläft mit dir und ist auch sichtlich davon erschöpft. Und du denkst, ach, er muss Kraft tanken, er kann nicht mehr. Falsch gelegen. Er geht nur das Brot um die Ecke holen, sieht eine andere Frau, und schon hat er wieder Lust mit ihr zu schlafen. Verstehst du, so sind diese Männer, und mein Bruder ist keine Ausnahme. Er ist vielleicht noch schlimmer. Gerade er. Ich weiß nicht, was er mit Frauen im Bett macht. Eine seiner Freundinnen sagte mir, dass es mit ihm im Bett sei, wie Schokolade auf der Zunge. Er wäre ein super Liebhaber. So hat er Frauen immer den Kopf verdreht. Ich möchte nicht, dass er das mit dir macht. Du bist meine liebe Chefin. Ich will nicht, dass er sich schlecht verhält und du dann auch ein schlechtes Bild von mir bekommst“, erklärte Ayossi und tat dabei so, als ob sie sehr naiv wäre und es wirklich ernst meinen würde.
Sie wusste genau, wenn man einer Frau einen Mann schmackhafter machen will, damit sie noch neugieriger wird, dann musste man den Mann als Frauenheld in Verruf bringen. Man sollte seine männlichen Qualitäten erwähnen, diese aber als schmutzig darstellen. Viele Frauen mochten leider sogenannte „Arschlöcher“. Die machten sie an, weckten ihre Fantasien und erregten sie sehr. Frauen liebten gern in Fantasien, in Vorstellungen, in Träumen. Ayossi wusste es genau und war sich der Wirkung ihrer Aussage sicher. Sie kannte mittlerweile auch die Europäerinnen, die gern zeigen wollten, dass sie keine Angst hatten, dass sie selbstbewusst waren, alles unter Kontrolle hatten und gerne Herausforderungen annahmen, um ihre Stärke zu demonstrieren. Mireille antwortete genauso, wie Ayossi es erwartet hatte. Eine weitere Manipulation, die ihr Ziel erreicht hatte.
„Das ist sehr nett von dir, Ayossi. Ich bin dir sehr dankbar, dass du dich um mich kümmern und mich schützen willst. Alles ist gutgemeint, aber ich kann mich selbst schützen. Ich glaube, ich bin erwachsen genug selbst zu entscheiden, ob ich einen Mann sehen will oder nicht. Ich gehe jetzt zu ihm“, entgegnete Mireille selbstbestimmt.
„Es tut mir leid, Mireille. So hatte ich es nicht gemeint. Aber ich habe verstanden“, gab Ayossi schuldbewusst zurück, drehte sich um und fing mit einem Lächeln auf den Lippen an, das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. Als sie spürte, dass Mireille weg war, drehte sie sich wieder zum Fenster und sah wie sie zu Johnny lief. Das Lachen auf Mireilles Gesicht verriet, dass sie sich wirklich freute, Johnny zu sehen. Wie eine Tennisspielerin, die gerade einen Rückschlag gewonnen hatte, streckte Ayossi ihre geballten Fäuste nach oben und sagte leise: „Yes!“
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