Erhard Schümmelfeder - K E S S

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Wovon handeln die Geschichten dieses bunt schillernden Ebooks? – Ein verliebter Siebzehnjähriger bestiehlt seinen kranken Großvater. Ein junges Paar flieht vor seinen Vermietern. Zwölf übelgelaunte Leute treffen sich in einem kritischen Stuhlkreis. Ein Vater verfolgt den Freund seiner Tochter. Ein ahnungsloses Mädchen verliebt sich in einen zwielichtigen Mann. Ein diebischer Autor gerät während eines Amerikafluges in große Bedrängnis. Ein verzweifelter Schüler enttäuscht seine Lehrerin. Ein alter Mann belauscht durch die Zimmerwand seine neuen Nachbarn. – In 8 Geschichten beschreibt Erhard Schümmelfeder Menschen unserer Zeit in ausweglos erscheinenden Lebenssituationen. Immer müssen die «Helden» versuchen, die Widrigkeiten des irdischen Daseins zu überwinden. In einigen Texten gelingt es den Protagonisten in der Tat, ein schlimmes Ende in ein gutes Ende zu verwandeln. Um welche Erzählungen es sich handelt, soll hier noch nicht verraten werden. Angemerkt sei aber dies: Alle Geschichten dieser Sammlung haben die pralle Wirklichkeit eingefangen und garantieren dem interessierten Leser spannende und zugleich nachdenklich stimmende Einblicke in das menschliche Miteinander auf der wildbewegten Bühne des Lebens. – Wieder einmal heißt es: Vorhang auf! Film ab! Gute Unterhaltung wünscht E.S.

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„Ja. Ich habe alle Zimmer gelüftet und deinen Vogel gefüttert.“

Er riss seine Augen weit auf. Mit ungläubigem Blick rief er:

„Du?“

„Deine Tageszeitung habe ich dir auch mitgebracht.“

„Du?“

Ein Gespräch, wie ich es mir gewünscht hätte, war nicht möglich. Meine Mutter hatte mir aufgetragen, ihm ein Glas Wasser zu reichen, „damit er nicht austrocknet“. Auf dem Nachtschrank neben dem Bett sah ich eine weiße Tablettenschachtel mit vier Fächern unter einer durchsichtigen Plastikabdeckung: morgens - mittags - abends - nachts . Ein Glas, mit Mineralwasser gefüllt, beschwerte ein weißes Blatt, auf dem die Trinkmenge für Großvater notiert wurde. Ich nahm das Glas, hielt es an seine Lippen, aber er trank nicht.

Vor dem Unterricht fuhr ich am nächsten Morgen wieder zu seinem Haus. Ich sah nach dem Rechten, fütterte den Vogel und lüftete die Zimmer. Die schwarze Geldkassette aus seinem Kleiderschrank steckte ich in meinen Leinenbeutel mit den Turnschuhen. Es war eine spontane Entscheidung. Dann radelte ich im Nebel zur Schule.

Ein Zipfel des Beutels, den ich vorn an die Lenkstange gehängt hatte, geriet ständig zwischen die Speichen des Vorderrades und gab ein flatterndes, schnurrendes Geräusch von sich.

Ich erinnere mich sehr deutlich: Ich war der Letzte, der an diesem Morgen in den Kursraum eilte. Heftig atmend sank ich in der hintersten Bankreihe auf meinen Stuhl und hängte den beigefarbenen Beutel an den seitlichen Tischhaken.

Herr Reichelt, unser Deutschlehrer, stellte seinen schwarzledernen Aktenkoffer auf das Pult, öffnete den Verschluss und zog mit einem Griff den Stapel kor­rigierter Aufsätze hervor.

„Guten Morgen, Herr­schaften“, sagte er gutgelaunt, bevor ihm ein müdes Echo den Gruß erwiderte. Er reichte Veroni­ca die Hefte zum Verteilen. Dann sagte er:

„Tja, im We­sentlichen bin ich mit allen Arbeiten recht zufrieden. Die Aufga­ben­stel­lung war lösbar: Beschreibe ei­ne Konfliktsituation zwischen Menschen unterschiedlicher sozialer Prägung. Zeige Lösungsmöglichckeiten auf. - In nahezu allen Aufsätzen lautet die Grundbotschaft: Die Liebe zwischen Mann und Frau muss alle Gegensätze überbrücken. Das hat mir außerordentlich gut gefallen. Es sind einige sehr originelle Beiträge dabei, die wir uns gleich noch anhören werden. - Übrigens, Danny, zur Information: Sechs , die Zahl, schreibt man mit ch , nicht aber mit x . Das solltest du dir hinter die Ohren schreiben, sonst könnte es später im Leben zu peinlich-kuriosen Missverständnissen kommen.“

„Klar, Chef!“

Ich fand nur wenige Korrekturen in meinem dreiseitigen Text, in welchem ich ein Gespräch zwischen einem weißen Mädchen und einem Farbigen aus Sicht des Mannes geschildert hatte. In dem Satz Sie kam auf mich zu und strahlte , hatte Herr Reichelt das Wort strahlte mit einer roten Wellenlinie unterstrichen. Am Rand der Seite fand ich seine augenzwinkernde Bemerkung: War sie radioaktiv?

Deutsch, Deutsch, Chemie, Geographie, Sport, Sport sah unser Stundenplan an diesem Morgen vor. Nur langsam verging die Zeit. Ich dachte immerzu an das Geld. Ich dachte an Sylvia. Ich dachte an meine Mutter und fragte mich, ob sie von der Existenz der Kassette wusste.

Später, als es endlich zur Pause klingelte, lief Janosch durch den Mittelgang zu den Schränken an der hinteren Klassenwand. Dabei stieß er gegen die Kassette, die schwerfällig am Haken hin und her pendelte.

„Was hast du denn in deinem Turnbeutel?“, frag­te er mich und rieb dabei sei Knie.

„Ne Tellermine“, sagte ich. „Du könntest jetzt tot sein.“

Nachmittags spannte ich die Geldkassette im Werkzeugkeller meines Vaters in den Schraubstock. Zuerst wollte ich das Schloss mit der Bohrmaschine herausbohren, doch wegen des zu erwartenden Lärms wählte ich die Eisensäge, die neben dem Fenster an der Wand hing. Dicht am Rand der Kassette setzte ich das Sägeblatt an. Ratz, fatz, ratz, machte es. Einige Male rutschte ich von dem glatten Metall ab, doch dann fraßen sich die Zähne des Sägeblatts langsam durch das eiserne Fleisch. Erst jetzt, als ich das Gehäuse dicht vor meinen Augen sah, bemerkte ich, dass ihre Oberfläche nicht schwarz, sondern anthrazitfarben lackiert war - wie die Stahlrohrstühle, auf denen wir in der Schule saßen. Stück für Stück sägte ich eine Scheibe von der rechten Eisenwand ab, wobei feine Eisenkörner auf den sauberen Kellerboden rieselten. - Endlich war es geschafft. Ich zog die graue Plastikschatulle heraus. Ein paar Münzen kullerten über die Werkzeugbank. Im Innern des Gehäuses lagen die aufgeschichteten Geldscheine. Ich löste die Kassette aus dem Schraubstock und schob sie mitsamt Inhalt in eine Papiertasche.

Ich nahm von der Wand Hand­feger und Kehrblech, fegte die Eisensplitter vom Boden und warf sie in die Abfalltonne unter der Werkzeugbank. Über die Kellertreppe lief ich hinauf bis zur obersten Stufe und prüfte mit raschem Blick noch einmal den Raum: Alle Spuren waren beseitigt. Nachdem ich den Ausschalter für das Deckenlicht gedrückt hatte, schlich ich durch den Flur in mein Zimmer, um das Geld zu zählen.

Meine zeitweilige Oberflächlichkeit, oft von Herrn Reichelt in der Schule bemängelt, offenbarte sich mir, als ich das Wörterlexikon auf dem Schreibtisch wieder einmal zur Hand nahm. Die rechte Ecke der Seite mit den Bedeutungserklärungen für das Wort kess war noch umgeknickt. Ich bog sie gerade, ließ meine Augen über die Zeilen wandern und las: hübsch, gescheit, unbekümmert, unverschämt, der aktuellen Mode entsprechend …

Am unteren Rand der Seite fand ich die Passage: … kess : a us dem Rotwelschen übernommen; ursprüngliche Bedeutung: „in Diebessachen erfahren“.

All dies traf nicht auf Sylvia zu. Auch ich war weit davon entfernt, mich im engeren Sinne als kess zu empfinden.

Ich nahm mir vor, mich öfter um Großvater zu kümmern und besuchte ihn fast täglich nach der Schule. Er lag noch immer allein im Krankenzimmer. Mit einem bangen Gefühl näherte ich mich jedesmal seinem Bett.

„Oppa, ich bins, Till.“

Langsam öffnete er seine müden Augen und drehte seinen Kopf auf dem Kissen in meine Richtung..

„Du?“

„Ich soll dich von Mama und Papa grüßen.“

Zwischen seinen buschigen Brauen bildete sich eine Sorgenfalte.

„Du?“

„Ich habe im Haus ein wenig aufgeräumt.“

Ich sah, wie seine Augen sich weiteten. Etwas wie Entsetzen sprach aus ihnen.

„Du?“

Erinnerte er sich dunkel an das versteckte Geld im Kleiderschrank? Er verfiel in Schweigen und blickte wieder aus dem Fenster in den verschneiten Park. Krähen flatterten auf einen Baum mit kahlen Ästen.

Es war nicht möglich, ein Gespräch mit ihm zu führen. Auf einem Stuhl neben dem Bett lagen noch immer die ungelesenen Zeitungen, die ich ihm in den letzten Tagen gebracht hatte. Ein gefülltes Mineralwasserglas beschwerte wieder ein weißes Blatt mit der Aufschrift Trinkliste auf dem Nachtschrank. Jedes Glas, das er getrunken hatte, war, mit der Uhrzeit und einem Namenszeichen versehen, schriftlich festgehalten worden. Nach der Liste hatte er zuletzt um 12 Uhr etwas getrunken. Nun war es 14 Uhr. Aber die Trinkmenge für 16 Uhr hatten die Stationsschwestern bereits eingetragen und abgezeichnet. Hier stimmte etwas nicht.

Ich nahm das Glas und setzte es vorsichtig an seine rissigen Lippen. Eine Weile geschah nichts. Dann begann er in kleinen Schlucken zu trinken.

Einem spontanen Einfall folgend, fuhr ich im Taxi mit Sylvia bald darauf nach Detmold. Drei Wünsche habe sie frei, sagte ich ihr.

„Wie im Märchen? - Du bist vollkommen verrückt.“

In einer Boutique kaufte ich ihr eine schwarze Lederhose, die ihre schlanken Hüften betonte.

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