Erhard Schümmelfeder - K E S S

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Wovon handeln die Geschichten dieses bunt schillernden Ebooks? – Ein verliebter Siebzehnjähriger bestiehlt seinen kranken Großvater. Ein junges Paar flieht vor seinen Vermietern. Zwölf übelgelaunte Leute treffen sich in einem kritischen Stuhlkreis. Ein Vater verfolgt den Freund seiner Tochter. Ein ahnungsloses Mädchen verliebt sich in einen zwielichtigen Mann. Ein diebischer Autor gerät während eines Amerikafluges in große Bedrängnis. Ein verzweifelter Schüler enttäuscht seine Lehrerin. Ein alter Mann belauscht durch die Zimmerwand seine neuen Nachbarn. – In 8 Geschichten beschreibt Erhard Schümmelfeder Menschen unserer Zeit in ausweglos erscheinenden Lebenssituationen. Immer müssen die «Helden» versuchen, die Widrigkeiten des irdischen Daseins zu überwinden. In einigen Texten gelingt es den Protagonisten in der Tat, ein schlimmes Ende in ein gutes Ende zu verwandeln. Um welche Erzählungen es sich handelt, soll hier noch nicht verraten werden. Angemerkt sei aber dies: Alle Geschichten dieser Sammlung haben die pralle Wirklichkeit eingefangen und garantieren dem interessierten Leser spannende und zugleich nachdenklich stimmende Einblicke in das menschliche Miteinander auf der wildbewegten Bühne des Lebens. – Wieder einmal heißt es: Vorhang auf! Film ab! Gute Unterhaltung wünscht E.S.

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War sie schön? Ja. - Jungen verstummten plötzlich, wenn sie den Raum betrat. Mädchen blickten ihr auf der Straße nach. - Ich wollte sie nicht verlieren. Immer wieder fotografierte ich sie: Vor einem goldenen Kornfeld, im herbstbunten Wald, am Ufer der Weser, während im Hintergrund Eisschollen auf dem Wasser in die Richtung der Brücke trieben …

In ihrem mit Starpostern tapezierten Zimmern gab es keine Bücher. Aus meinem Lieblingsbuch, Cold River , las ich ihr die ersten Kapitel vor, während sie im Bett neben mir, mit dem Kopf an meiner Schulter, schweigend lauschte. Es war die Geschichte zweier Kinder, die nach dem Tod des Vaters in der amerikanischen Wildnis zu überleben versuchten. Auf Seite 134 legte ich ein Foto von mir als Lesezeichen ein.

„Ich könnte dir stundenlang zuhören.“

Immer öfter forderte meine Mutter mich auf, ihr bei der Betreuung ihres Vaters behilflich zu sein. Mein Großvater wohnte allein in seinem Haus neben dem städtischen Freibad. Er befand sich im Anfangsstadium einer Demenz. Hartnäckig weigerte er sich, zu uns zu ziehen, um seine Unabhängigkeit zu bewahren.

Ein Jahr zuvor, als seine Erkrankung von Ärzten diagnostiziert worden war, hatte er seine Wahrnehmungsstörungen noch spielerisch ins Lächerliche gezogen. Als ich ihm von Daniela, meiner damaligen Freundin, erzählte, wollte er die Farbe ihrer Haare wissen: Schwarz, rot, blond? Wahrheitsgemäß antwortete ich: Blond. Er verstand stattdessen: Blind . Auf seine Frage, ob man mit ihr Pferde stehlen könne, sagte ich, sie sei nett. Er empörte sich theatralisch darüber, weil sie zu fett sei. Aus der spaßhaften Bagatellisierung seiner Demenz wurde bald schon bitterer Ernst: Immer öfter saß er, in konfuse Selbstgespräche vertieft, auf der Holzbank neben den Sonnenblumen im Garten, hörte nicht, wenn man ihn ansprach, nässte sich ein und irrte verstört durch die Kellerräume seines Hauses.

Meine Mutter pflegte Großvater, kochte für ihn, sorgte für Sauberkeit und Ordnung und erledigte alle Schriftsachen. Nur widerwillig half ich ihr bei den anfallenden Arbeiten. Beim Aufräumen des Vorratskellers wurde mir bewusst, wie nachhaltig Großvater durch die Hungerjahre der Kriegszeit geprägt war: Die ewige Angst vor Notlagen war der Grund für die schwer beladenen Regale an den weißgetünchten Wänden. Erbsen Möhren, Bohnen, Kürbisstücke, Stachelbeeren und Kirschen in verstaubten Gläsern, Leberwurst, Blutwurst und Sülze in Dosen, Kartoffeln in einer Kiste, Schinken und Würste an Eisenhaken unter der Decke - alles hortete er im Überfluss. Sein Vorratsdenken war darauf ausgerichtet, vollständige Sicherheit zu erlangen. Die Furcht vor Verarmung hatte ihn bereits in den zurückliegenden Jahren veranlasst, überall im Haus Sparbücher und Bargeld zu deponieren.

Einmal, als ich die frisch gebügelten Hemden in seinem Schlafzimmer in den Eichenschrank packte, entdeckte ich hinter einem Stapel mit Bettwäsche ein Ledermäppchen mit Geldscheinen. Im untersten Fach, zwischen gefalteten Wolldecken, fand ich eine schwarze Metallkassette mit einem silbernen Griffbügel.

Obwohl ich über genügend Taschengeld verfügte, zog ich aus dem Ledermäppchen vier 50-Markscheine heraus und steckte sie, wobei ich verstohlen über die Schulter zur offenen Tür spähte, in die Brusttasche meiner Jacke. Ich rechtfertigte mein Handeln, indem ich mir einredete, Großvater würde den Verlust des Geldes niemals bemerken.

Einen Tag später kaufte ich Sylvia eine platinfarbene Armbanduhr und ein teures Parfum in einer opalroten Kugelflasche, die beim Öffnen des goldenen Deckels einen dezenten blumigen Duft verströmte.

„Du bist so lieb zu mir.“

Als Großvater nach einem Sturz im Treppenhaus ins Krankenhaus eingeliefert wurde, gehörte es zu meinen täglichen Aufgaben, im Haus nach dem Rechten zu sehen, den Kanarienvogel in der Küche zu füttern und alle Zimmer zu lüften. Innerhalb weniger Tage schrumpfte das Geldbündel im Kleiderschrank auf die Hälfte. Als das Ledermäppchen vollständig geleert war, warf ich es in den Müll.

Ich hortete die Scheine in einem Karton, den ich in meinem Zimmer unter dem Bett versteckte. Die tieferen Beweggründe meiner Diebstähle waren mir nur undeutlich bewusst. Ich wollte das Geld besitzen , um – wann immer es mir beliebte – darüber zu verfügen. Ich dachte auch an Sylvia, die nicht ahnte, aus welcher Quelle die Geschenke für sie bezahlt wurden.

Einige Male fuhren wir - anfangs mit dem Bus, dann mit dem Taxi - in die Kreisstadt, um uns bis zum Abend im Kino, im Eiscafé und in den Geschäften zu vergnügen. Sylvias arglose Frage, woher das Geld stamme, beantwortete ich mit einer schlüssigen Erklärung: Es sei mein gespartes Kommunionsgeld. Über die Höhe der Summe ließ ich sie Vermutungen anstellen, ohne das Geheimnis jemals preiszugeben.

„Du bist mir einer!.“

Nach der Schule hatte ich oft drei Stunden Zeit, bis ich Sylvia von ihrer Arbeitsstelle abholte. Ohne sie begann ich mich zu langweilen. Manchmal, wenn gigantische Wolkengebirge am Himmel entstanden, fuhr ich mit meinem Rad durch die Stadt ins Grüne, um meine Fotosammlung mit Landschaften unserer Umgebung zu vervollständigen. Auf einem Schrottplatz sah ich Frantek, den Kopfabbeißer, in seinem blauen Monteursanzug, wie er die Räder eines zerbeulten Unfallwagens mit einem Kreuzschlüssel abschraubte.

Am Springbach gelang es mir, mit dem Teleobjektiv meiner Kamera eine Wasseramsel auf einem Haselnusszweig zu fotografieren.

Zwei Tage später, als ich Sylvia nach Feierabend vor dem Salon erwartete, zeigte ich ihr die Farbbilder, die ich zuvor aus dem Fotoladen abgeholt hatte. Ich berührte den Stapel mit Hochglanzbildern nur am Rand, um keine Fingerabdrücke auf den Oberflächen zu hinterlassen. Sie aber durchblätterte die Fotos ohne Interesse wie ein Kartenspiel. Etwas schien sie zu bedrücken. Sie hatte geweint, denn die Schminke unter ihren Augen war ein wenig verwischt.

Tags darauf wiederholte sich die Szene in ähnlicher Weise. Abends betrat ich den Laden, um Sylvia abzuholen. Hinter dem schaukelnden blauen Vorhang neben der Verkaufstheke wurde heftig miteinander gestritten.

„Ich bin aber im Recht“, hörte ich Sylvia sagen.

„Darauf kann ich keine Rücksicht nehmen“, sagte Frau Peters. „Der Kunde ist bei uns König. Vergiss das nicht. Du wirst jetzt zu der Dame gehen und dich in aller Form bei ihr entschuldigen!“

„Am besten noch mit einem Kniefall, wie? - Nee, das kann ich nicht einsehen.“

»Ich fürchte, mein liebes Kind, dann werden wir uns wohl trennen müssen«, vernahm ich wieder die Stimme von Frau Peters, die nach einem Mo­ment der Stille mit versteinertem Gesicht den Vorhang beiseite schob, zur Laden­theke schritt und mich anfreundlichte. „Guten Tag. Womit kann ich dienen?“

Vor ihren Eltern versuchte Sylvia, den Verlust der Lehrstelle zu verheimlichen. Ich gab ihr vierhundert Mark aus meinem Karton, denn ich wollte sie bei ihrem Vorhaben unterstützen. In Gedanken rechnete ich mit naivem Eifer bereits aus, wie lange mein Geldvorrat reichen würde, um ihr Geheimnis zu bewahren.

Im Krankenhaus wurde meinem Großvater eine künstliche Hüfte einzementiert. Zweimal in der Woche besuchte ich ihn. Meistens schlief er, wenn ich auf leisen Sohlen an sein Bett trat. Immer war er allein im Zimmer. Wenn er erwachte, versuchte ich, ein Gespräch mit ihm zu führen. Er hatte gleichgültige Tränensackaugen und schlaff hängende Wangen.

„Oppa, erkennst du mich? Ich bins, Till.“

Er blickte durch das Fenster in den sonnigen Park und schien über meine Worte nachzusinnen.

„Zu Hause ist alles in Ordnung. Ich habe heute deine Blumen gegossen.“

Langsam wandte er seinen Kopf zur Seite. Ich sah, wie sich seine trockenen Lippen öffneten.

„Du?“, hauchte er im Tonfall äußerster Verwunderung.

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