Andrea Pirringer - Handbuch der kath. Mystik
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Andrea Pirringer
Handbuch der kath. Mystik
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Inhaltsverzeichnis
Titel Andrea Pirringer Handbuch der kath. Mystik Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Liebe Leserin, Lieber Leser, seit dem Jahr 1997, andauernd bis heute, habe ich mystische Erlebnisse unterschiedlichster Art. Zunächst habe ich diese nicht bewusst wahr genommen, als „Zufälle“ eingeordnet und wieder „vergessen“. Im Laufe der Zeit haben sich diese Erfahrungen derart verdichtet und sind in einer solchen Fülle aufgetreten, dass ich sie nicht mehr beiseite schieben konnte. - Ich begann, darüber Aufzeichnungen zu führen. So wurden 12 Bände voll. Seit kurzem schreibe ich diese Dinge nicht mehr auf und mache es wie Maria: Ich bewahre alles in meinem Herzen. Nachdem ich so Vieles erleben durfte, entstand in mir das Bedürfnis, mich zu diesem Thema näher zu informieren, suchte nach fundierter und gut verständlicher wissenschaftlicher Fachliteratur – jedoch vergeblich. So entschloss ich mich, selbst ein Buch über die katholische Mystik zu schreiben. Es ist ein Sachbuch, ein Handbuch aus der Praxis. Es richtet sich an alle, die sich für sie interessieren oder die selbst mystische Erfahrungen machen durften. Aus meiner Sicht kann man nur über dieses Thema schreiben oder sprechen, wenn man selbst Mystisches erlebt hat. Natürlich kann man sich auch sachlich nüchtern annähern, es wird einem jedoch das Wesen der Mystik weitgehend verborgen bleiben. Darin sehe ich die große Gefahr, dass die wahre Natur der Mystik verfälscht oder verzerrt dargestellt wird, wenn jemand sich dazu äußert, dem selbst die Erfahrung des mystischen Erlebens völlig fehlt. – So existieren Bücher, die vorgeben, sich mit der Mystik zu befassen, welche aber durch ihre Inhalte mehr schaden als nützen. Die Verfasserin Rosenheim, im Frühjahr 2009
Einführung Einführung Was macht der Mystiker? Die „Tätigkeit“ des Mystikers ist ein passives Hineinschauen-Dürfen in die Unendlichkeit Gottes . Dieses Schauen (in verschiedenen Formen und Ausprägungen) ist nichts anderes als eine große unverdiente Gnade, die wir weder mit dem Herzen noch mit dem Verstand vollends erfassen können. Es ist die Antwort, die Gott uns Menschen gibt – selbst wenn wir keine Frage gestellt haben. Er spricht uns an, teilt sich uns mit und interessiert sich für uns. Dabei tritt er mit uns in einen Dialog, der stets von Ihm ausgeht. Selbst wenn wir meinen, dass wir es durch unsere Anstrengungen erreicht haben, dass der Schöpfer auf uns „aufmerksam“ wurde und sich daher uns zuwendet, wie man sich einem quengeligen Kleinkind zuwendet, lassen wir völlig außer Acht, dass unser Bedürfnis, uns Gott zuzuwenden auch bereits eine von Ihm geschenkte Gnade ist! Mystische Erlebnisse machen uns bewusst, dass wir kein „Zufall“ sind. Jeder einzelne von uns ist von Gott gewollt und geliebt. Manchmal lüftet Er daher den Schleier, der zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt aufgespannt ist. Er berührt uns, wenn wir uns von Ihm berühren lassen. So kann die größtmögliche Nähe, die hier auf Erden zwischen dem Allmächtigen und seinem winzigen Geschöpf, dem Menschen, möglich ist, erfahrbar werden. Es ist, als ob zwei Personen ihre Handflächen aufeinander pressen, wobei sich dazwischen eine Glasplatte befindet. – Das ist das Faszinierende an der katholischen Mystik.
Wie wird man Mystiker? Wie wird man Mystiker? Der Mystiker lebt in der Gewissheit der Auserwählung und der Gnade der Berufung. Grundsätzlich kann jeder (auch Nichtchristen) mystische Erlebnisse haben. Es liegt ganz in der Hand Gottes, wem Er Seine Gaben zuteilt. Voraussetzung für eine Begegnung mit dem Göttlichen ist jedoch die innere Bereitschaft, das geöffnete Herz sowie ein echtes Interesse an Gott. Er hat den Menschen als ein „Du“ erschaffen, weil Er uns liebt. Daher sucht Er auch den Kontakt zu uns und verschließt sich demjenigen nicht, der sich aufrichtig nach Seiner liebevollen Zuwendung sehnt. Ein wesentlicher Schritt hin zur Mystik ist das Gespräch mit dem Ewigen; wir nennen es „Beten“. Wie soll man beten? Maria sagt, unser Gebet ist Gott dann wohlgefällig, wenn wir erstens in rechter Weise und zweitens in der richtigen Gesinnung beten. Das bedeutet also: Die innere Haltung, wie wir vor Gott hintreten und das ehrliche Bemühen sind die Schlüssel, mit denen man ein „Fenster zum Himmel“ aufschließen kann. Wichtig ist, dass wir Ihn tatsächlich als „Vater“ sehen. Demütig und mit großem Vertrauen dürfen wir als Seine Kinder zu Ihm sprechen. Betrachtung: Lk 11,9-13 ( Luther 1984) Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? Oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben gönnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!
Das Gebet Das Gebet Das Gebet als Weg zur Mystik Das Gebet erschließt uns das Göttliche. Als Pilger sind wir hier auf Erden unterwegs. Als Pilger wandern und beten wir Tag für Tag und kommen so Schritt für Schritt und Wort für Wort unserem ewigen Ziel näher. Wie bereits erwähnt, ist die richtige innere Haltung wichtig für ein gelungenes Gebet. Schließlich wollen wir damit Gott erfreuen. Ebenso bedeutsam ist aber auch die Treue und Beharrlichkeit, mit der wir beten. Täglich regelmäßiges Beten ist eine täglich neue Entscheidung für Ihn; ein immer wieder neues Ausrichten auf Ihn hin – wie ein Kompass. Beten in jeder Lebenslage: in Freud und in Leid. Nicht nur das Bittgebet pflegen, sondern auch das Danken nicht vergessen! Die wertvollste und umfassendste Gebetsform, die wir Katholiken kennen, ist der Rosenkranz. In ihm ist alles Wesentliche unseres Glaubens zusammengefasst. Wer sich ernsthaft mit der Gebetsschnur in der Hand auf den Weg macht, der wird bald merken, dass er immer höher schreitet. Unterwegs zum Göttlichen werden dem eifrigen Rosenkranz-Beter zahlreiche Ereignisse widerfahren. Er wird verschiedenen Personen begegnen; alles wird ihm zum Zeichen werden. Und plötzlich wird er erkennen, dass da jemand auf ihn zu kommt: Es ist Gott, der Vater! Betrachtung: Lk 15, 20-24 (Übersetzung: Hoffnung für alle) Er stand auf und ging zurück zu seinem Vater. Der erkannte ihn schon von weitem. Voller Mitleid lief er ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Doch der Sohn bekannte: "Vater, ich bin schuldig geworden an Gott und an dir. Sieh mich nicht länger als deinen Sohn an, ich bin es nicht mehr wert." Sein Vater aber befahl den Knechten: "Beeilt euch! Holt den schönsten Anzug, den wir im Hause haben, und gebt ihn meinem Sohn. Bringt auch einen kostbaren Ring und Schuhe für ihn! Schlachtet das Kalb, das wir gemästet haben! Wir wollen feiern! Mein Sohn war tot, jetzt lebt er wieder. Er war verloren, jetzt hat er zurückgefunden." Und sie begannen ein fröhliches Fest.
Die drei Stufen des Gebetes Andrea Pirringer Handbuch der kath. Mystik Dieses ebook wurde erstellt bei
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