Eine andere Geschichte ist, als Paul mit Vati wieder zum Sprachlehrer Termin hat. Da fahren sie mit dem Bus, weil sie da noch kein Auto haben. Und bevor der Bus kommt, sagt Paul zu Vati. Wenn wir jetzt nicht zum Sprachlehrer müssten, wäre ich mit der Klasse zur Histothek gegangen..“ Plötzlich schaut Vati Paul ganz böse an ,Paul denkt sich ,was habe ICH jetzt falsches gesagt ?? Da sagt Vati ,,Blöder Hund ,wieso Diskothek ? Was soll das ? Gents noch ? Wieso geht ihr zur Diskothek ?“ Paul ist erschrocken ,dass Vati IHN so anschnauzt. Sie sitzen schließlich nicht allein im Bus. Aber sowas ist Vati immer egal. Rumpöbeln ,auch wenn Leute in der Nähe sind .Vati hat IHN falsch verstanden, hat wohl wieder mal nicht richtig hingehört. ER erklärt Vati ,was Histothek bedeutet. Das ist eine historische Ausstellung ,wo auch Musik läuft. Jetzt versteht Vati, aber entschuldigen ,das macht er auch nicht. Er kann doch mal Größe zeigen und sagen ,, Entschuldigung, habe ich falsch hingehört.“ Aber das ist von Vati echt zu viel verlangt. Der , und sich bei Paul entschuldigen .Eher steigt der Teufel aus der Hölle hoch und verneigt sich vor GOTT. Für was entschuldigen? Vati würde seine Prinzipien doch nicht bei seinem Sohn ändern. Das ist zu viel verlangt. Das einzige Prinzip, das dieser Mensch hat ,ist Paul zu ignorieren. sich einen Dreck für IHN zu interessieren. Und auf IHN einzuhacken.
Dass er mit seiner ganzen Sauferei seinem Sohn viele schmerzvolle Erinnerungen bereitet hat, wird Vati so ziemlich egal gewesen sein. Männer , die ständig Alkohol brauchen ,denen ist eh durch normales Zureden nicht davon abzubringen .Mutti hat es sehr oft gesagt ,dass er aufhören soll so viel zu trinken.
Paul erinnert sich auch an einen Besuch bei einem Kirchenfreund. Ein wirklich netter, sehr freundlicher Mann. Paul mochte den sehr. Obwohl der auch oft besoffen war. Dieser Freund bot Vati einen Schnaps an. Und wen wundert’s, Vati trank auch einen Schnaps. Und noch einen, und noch einen und da waren es einige geworden. Dieser Freund hieß Heinz. Und wenn der besoffen war, wurde der lustig. Er hatte eben einen guten Charakter .War ein hilfsbereiter Mensch .Leider hat Paul Jahre später von seinem Tod erfahren. Die Leber und der Alkohol. Passt nicht zusammen. Und trotzdem sagt sich Paul , dieser Heinz war ein Guter Mensch, weil der immer nett und freundlich zu Paul war. Im Gegensatz zu Pauls Vater. Wie schon erwähnt, wenn der besoffen war, wurde der beleidigend und richtig laut. So war auch sein Charakter. Kein liebevoller Mensch. Genau wie sein Vater. Ein Grummelsack sonders-
gleichen. Du musst Dich an dieser Stelle mal fragen, wieso es Mutti mit so einem Saufsack überhaupt ausgehalten hat ? Sie hatte ihm auch irgendwann ein Ultimatum gestellt. Aber nicht wegen dem Alkohol, sondern wegen der Kolpingfamilie. Da war er als Senior viel weg Jede zweite Woche zu eine Kolpings Veranstaltung. Und hat fast nie Geld erstattet bekommen von der Kirche. Da sagte Mutti ihm, als die nächste Senior-Wahl anstand, wenn er jetzt sich wiederwählen lässt ,dann lässt Mutti sich scheiden. Diese Drohung wirkte ,denn Vati sagte bei der nächsten Kolpings Versammlung, dass er nicht wieder antrete zur nächsten Wahl, jetzt solle nach 10 Jahren ein neuer Mann das Amt übernehmen. Da waren viele geschockt, jetzt mussten die sich einen anderen Dummen suchen .Wieso einen anderen Dummen ? Weil der Kolpings Senior viel unterwegs und wenig zu Hause war, jedes zweite Wochenende eine Tagung und keine Kostenerstattung. Das wollte keiner sonst machen und so fand sich auch nur ein neuer Kandidat .Paul dachte sich ,als er hörte ,wer das jetzt macht, dass dessen Frau gar nicht ahnt ,was da auf sie zukommt. Er wird an den Wochenenden viel weg sein. Und sie viel alleine .Und seine drei Kinder auch viel ohne Papa.
Aber was hat sich danach für Paul geändert ? Überhaupt nichts. In die Kirche ist Vati weiterhin gegangen, auch zu den monatlichen Kolpingversammlungen. Aber nicht mehr diese vielen Reisen. Obwohl Paul die Abwesenheit SEINES Vaters genossen hat. Und Mutti auch. Aber sie hat sich daran gestört ,dass sich andere Männer in der Kirche um nichts gekümmert
hatten und Vati kam denen da gerade recht. IHM machte dieser Senior Spaß ,ohne zu merken, dass die Kirche ihn nur ausgenutzt hat.
DIE KUNSTSTOFFROHRE, DIE KLÄHRGRUBE UND HERR LUDEWIG
Bei der Geschichte schlagen in Paul zwei Herzen und es ist so eine Sache. SEINEM Vati zu helfen ist ja eigentlich selbstverständlich. Hat Paul ja auch gerne gemacht. Berichtigung. Hat ER nicht gerne gemacht. Paul hasst es , mit SEINEM Vater was zu machen, weil NIE ein nettes Wort aus Vatis Mund kommt und da macht das Arbeiten auch keinen Spaß. Und ein bisschen Spaß sollte schon dabei sein. Wenn Du aber permanent angeschnauzt wirst, vergeht Dir die Lust. Warum haben Vati und Paul eigentlich Kunststoffrohre geschweißt ? Besser gesagt Vati schweißt mit einem Plasteschweissgerät und Paul muss die Rohrstücke in der Richtigen Position festhalten. Und das ist sehr anstrengend, weil das über mehrere Stunden ging diese Arbeit. Zurück zu der Frage nach dem Warum ? Die Straße ,wo Paul und SEINE Eltern wohnen, wird an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. Und die Hausbesitzer müssen sich um Ihre Hausinternen Leitungen selbst kümmern. Die Stadt macht an jedem Haus einen Abwasser-Anschluss ,macht diesen Blind und die Leute müssen dann die Hauptleitung ,die aus dem jeweiligen Haus kommt, selbst anschließen. Dazu hat jeder noch ein Anschlussset bekommen. Dazu hat Vati von einem Arbeitskollegen ,die Kunststoffrohre bekommen, wo der die her hat, weiß Paul nicht. Aber es waren drei ganz lange Rohre dabei,100 cm Durchmesser. Da sind Paul und Vati mit den Fahrrädern zu dem Kollegen hingefahren und zurück haben sie dann die Rohre auf die Lenker gelegt . Dreimal das Ganze. Hat sogar Spaß gemacht und war sehr kraftraubend. Aber manchmal , oder eher ganz selten, macht sogar das Arbeiten mit Vati Spaß. Weil es so geil war, mit diesen Langen Rohren durch die Stadt zu laufen. Manche Leute haben komisch geschaut.
Dann kam das Schweißen und da verging Paul so richtig die Lust .Weil Vati nicht aus seiner Haut raus kann und immerzu meckern muss. Kein freundliches Wort aus seinem Mund. Einfach zum Kotzen dieser Mensch. Paul kann diese Arbeit nur schwer ertragen ,wenn du NIE ein Nettes Wort hörst.
Die kleinen Rohre zusammenschweißen ging ja noch. Aber die großen machte sich sehr schwer. Da muss Vati mehrere Schichten drauf schweißen, dass das auch richtig dichthält und vor allem nicht wieder auseinander reißt. Wenn Vati aber etwas Gut kann ( außer gut zu meckern ), dann ist es diese Schweißerei. Uns Paul muss die dicken Rohre die ganze Zeit festhalten ,dass Vati sie in verschiedenen Positionen schweißen kann .Da ist das Schweißen nicht so anstrengend wie das Halten. Und die ganze Zeit brummt dieses Schweißgerät, da bekommst Du nach so vielen Stunden Ohrensausen.
Vati kann auch eines wieder nicht, mal ein nettes Wort des Danke, ,Junge machst Du gut.“ Das kann er nicht. Für Vati ist Paul sowieso NUR eine Handlanger. Den er unbedingt brauch. Allein hätte er das gar nicht machen können. Da hilft einem natürlich der Sohn. Aber du musst deinem Sohn auch mal nette Worte zukommen lassen .Paul ist immer froh, wenn ER die Werkstatt verlassen kann. ER hilft Vati eigentlich nicht gerne, Er muss helfen, aber es kommt kein ,,Danke“ ,nur Gemeckere. Als die Rohrstücke alle fertig sind, fangen sie an, die Teile auf dem Hof zu verlegen und zu vergraben. das Gräben buddeln macht Paul wieder Spaß, wenn das nicht dieser meckernde Kerl wäre.
Nachdem die kleinen Rohre verlegt sind, fangen Vati und Paul an ,die kommende Klährgrube auszugraben. Das ist eine Menge Sand ,die da ausgebuddelt wird. Den ausgebuddelten Sand fährt Vati raus Richtung Feld und füllt damit die Feldwege. Das Ausgraben dauert einige Tage und die Grube wird zwei Meter tief und hat drei Kammern ,die Grube ist vier Meter lang und zwei Meter breit. Als die fertig ausgegraben ist, mauert Vati die Wände .Paul macht den Maurerkalk . Das dauert auch einige Tage. Als die Außenwand der Grube fertig ist,
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