Erhard Scherner - Konstantin Mugele erzählt

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Fortuna sei langweilig, sagt Mugele manchmal. Da irrt er. Es war doch ein grüner rotschnabliger Papagei, der ihm das Leben gerettet hat. Und dem Sohn. Überhaupt: In diesem geliebten, verruchten Jahrhundert braucht man Glück.
Doch was Mugele sich nicht gewünscht hat, war eingetroffen. Zustände ähnlich der Jugendzeit kehrten zurück. Unbarmherzig. Da war ihm nichts vorzumachen. Von wegen: «Die Welt zu ihrem Glicke, dreht sie sich nicht zerricke» – ein Sprüchlein für Kinder.
Ja erkläre mal einem zugereisten Steuerbeamten aus Köln, was 1947 im Prenzlauer Berg ein «Schulhelfer» war. Der ist ein freundlicher Mann, rheinisch-beschwingt, rettet Mugele mit «Referendar» in die mögliche Spalte. Aber mit Solidarität gegenüber einem «Sozialistischen Bruderland», sei´s als Verlagsredakteur, auch ausgeborgt beim Rundfunk, weiß er nichts anzufangen. «Entwicklungshilfe für China» kommt dem Beamten nicht in den Sinn. «Was soll sich dort entwickelt haben?! Weiß man doch.»
Mugele, nun missioniere nicht. Mag immer googeln, wen Neugier plagt. Wahrheit stehe für sich.

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Olga.

Die Tante, wie sie leibt und lebt. Und der Onkel? Von Otto Dürr erwarteten wir wenig. Eine pommersche Beamtenseele und Zwölfender . Hatte wohl zugestimmt, obwohl er die Sippschaft seiner Frau nicht verknusen konnte – alle schlesisch, alle katholisch. Das wußten wir schon. »Ein Stubben», so Vaters Meinung.

Tantes Angebot war verlockend. Auch Berlin war inzwischen Ziel für Fliegerangriffe geworden. Aber Mutter würde allein bleiben in der Stadt, dienstverpflichtet für die Rüstungsbude Siemens-Plania in Lichtenberg. Mir machte sie Mut zur Reise. Auf Otto junior, Ottchen gerufen, freute ich mich. Nachzügler bei den Dürrs und genauso alt wie ich. Seinen älteren Bruder würde ich wohl nicht treffen. Der war schon Offizier, im Süden irgendwo.

*

Krappitz liegt dort, wo die Hotzenplotz in die Oder mündet. Dort soll ich heimisch werden einen Krieg lang, oder einen halben. Soll zu futtern haben und mein Abenteuer. So war’s ausgemacht im Spätherbst 40.

Mit Abschiedstränen am Schlesischen Bahnhof trat ich meine Reise an. Bis nach Oppeln war zu fahren, dann mit dem Bus. Kam nun ins Haus von Otto Dürr. Ein vierschrötiger Graukopf mit sorgfältig gepflegtem Lippenbärtchen. Den trugen damals viele.

Der Onkel, als er mich begrüßte, spielte den Milden und den Gestrengen: »Sollst es gut bei uns haben, Konstantin, willkommen am Ring 1. Aber Zucht und Ordnung müssen sein, sind wichtiger denn je.« Mit einem Seitenblick zu meinem Cousin gesagt: »Das gilt auch für Ottchen«. Fragte dann: »Jungvolk?«

Ich nickte. Schon will der Onkel etwas von den Luftangriffen auf die Reichshauptstadt wissen.

»Wir sammeln Granatsplitter«, sage ich. »Die tauschen wir gegen Bombensplitter, wenn’s in unserer Gegend gekracht hat. Die sind mehr silbern. Oder verkloppen sie gegen einen kupfernen Führungsring. Den gibt’s selten.«

»Habt ihr nichts Besseres zu tun? Nun gut. Wie geht’s Schwägerin Anna?«

»Geht schon«, sag ich.

»Jeder muss jetzt Pflichten übernehmen«, sagt der Onkel. »Und ihr? Einmal die Woche könntet ihr die Schuhe putzen, sagen wir am Sonnabend, alle Schuhe im Haus, und blitzblank. Wolln es erstmal dabei belassen.«

»Zu Befehl!«, ruft Ottchen, mein lieber guter Vetter, kräftig schon wie ein junger Bär, auch ein ganzes Ende größer als ich. Was jetzt kommen muss, weiß er. Wider Erwarten reicht uns der Onkel erst ein Taschengeld aus, beteuert dann aber: »Als ich Hufschmied lernte, was habe ich mich schinden müssen … «

Ich schiele andächtig zur Wand, wo die Innungsurkunde von Onkels Prüfung hängt, darunter, angeschrägt, eine Art Gesellenstück: Pferdehuf mit Eisen, in Silber gefasst. Der Onkel greift nach einem Priem, den steckt er sich hinter die angeschwärzten Zähne. Ende der Audienz.

*

Tante Olga, rundlich und viel kleiner als der Onkel, ist das ganze Gegenstück. Sie schloss mich in die Arme und sagte: »Jetzt gehen wir erst mal wiegen«.

Bin ich in Hänsel und Gretels Wald? – Wohl doch nicht. Die Tante ist eine Frau, die man vom ersten Augenblick an lieb haben muss. Das merke ich doch.

Auf dem Ring und in den Seitenstraßen – immer wieder wird Tante Olga gegrüßt oder zu einem kleinen Schwatz aufgehalten. Sie genießt das. Manchen stellt sie mich vor: »Das ist der Große von Schwester Anna, Konstantin, eine schlesische Lerge aus Berlin.« Sie steuert auf den Gemüseladen zu. Kolonialwaren steht über der Tür, aber drinnen gibt es nur Kartoffeln, Mohrrüben, Sauerkraut. »Was mag’s denn wiegen, das Bürschlein?« fragt die Tante, »Schwester Anna will’s bestimmt wissen …«

Ich muss auf die Kartoffelwaage steigen und kriege einen Apfel geschenkt. Tante Olga schreibt sich alles auf. Nun jeden Monat die Prozedur. Das weiß ich noch nicht. Im Fleischerladen wird Tante mit »Guten Tag, Frau Postmeister» begrüßt. Sie variiert ihren Spruch: »Ein bisschen mager das Berliner Bürschlein.« Reicht die Fleischmarken über den Ladentisch und fragt, für Bohnen und Stampfkartoffeln bestimmt, nach einem Pfund Kassler. Die Meisterin schneidet einen Zippel Brühpolnische ab und drückt ihn mir in die Hand. Ich beginne zu ahnen, was für ein mächtiger Patriarch ein Postinspektor ist, dort, wo sich die Hotzenplotz in die Oder wirft.

*

Rasch habe ich mir abgewöhnt, Krappitz ein rückständiges Nest zu nennen. Freilich, Onkel und Tante wohnen im schönsten Haus am Ring. Es hat ein hohes spitzes Türmchen. Ich, der Hauptstädter, bewundere beim Onkel den ersten elektrischen Kühlschrank, den ich zu sehen kriege. Der weiß von alleine, wenn er zu kalt wird! So bleibt die Butter frisch, die Tante Olga vorrätig hat.

Wie viele Einwohner Krappitz haben mag? 15 000? 18 000? Seit 700 Jahren schmiegt sich der Ort an die Oder, bangt, wenn sie über die Ufer tritt. Das alte Rathaus, ein hölzernes, soll vor mehr als 90 Jahren niedergebrannt sein. Auf dem Dach des neuen Rathauses steht eine mächtige Sirene. Die schweigt tags, schweigt nachts. Schweigt und wartet. Es ist eine schläfrige Stadt. Morgens kommt ein bisschen Tempo in die Leute. Sie gehen, Geld zu verdienen, ins Zementwerk, oder produzieren Papier, auch Pappe. Sie radeln über die Oderbrücke nach Ottmuth zur BATA-Schuhfabrik.

Ich gehe zur Schule, genauer in die „Städtische Mittelschule mit Zubringeeinrichtung, OS.“ In Klasse II b bin ich der Neue. Niemand hänselt mich. Eifersüchtig beschützt Ottchen seinen Cousin. Mit ihm legt sich niemand an. Fast alles, was kommt, ereilt uns gemeinsam. Wenn von der Schulleitung alle Schüler einen Schrieb für Zuhause in die Hand gedrückt bekommen, kriegen wir beide je einen. Zum Beispiel:

An die Eltern. Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Kind auch daheim nur Deutsch spricht. Vergessen Sie nie: Deutsche sprechen deutsch! Polen sprechen polackisch!

Ob das gutes Deutsch ist, bin ich mir nicht sicher, aber Onkel und Tante kriegen ihren Zettel, einen von Ottchen, einen von mir. Und sind es zufrieden.

Dabei ist es eine respektable Schule, beinahe ehrwürdig. Sie hat sogar einen Karzer, mit Gitter und Schiebefenster. Auch in Krappitz quäle ich mich mit Rechnen herum, es bleibt bei schriftlich 5, mündlich 4 – mein Schicksal.

Mir gefällt die Deutschstunde. Wir lernen Gedichte, Balladen, auch ganz lange. Mit Schillers „Glocke“ fange ich mir eine Eins. Ich kriege das Amt des Vorbeters. Das hatten wir in Berlin, in der Blücherschule, nicht. Mit kräftiger Stimme bete ich am Morgen vor, es sind nur vier Zeilen, das ist keine Kunst:

Schütze, Gott, mit starker Hand,

unser Volk und Vaterland.

Wende unsres Volkes Not.

Arbeit gib und jedem Brot.

Die Klasse sagt: »Amen!« Der Lehrer sagt: »Setzen!«

*

Je öfter ich das Gebet spreche, umso mehr Fragen tauchen in mir auf. Warum soll ER, Herr der Heerscharen, grad uns Deutsche schützen? Die Engländer beten auch! – Den Polen, und die sind fromm, hat er nicht geholfen. Polen, die schon immer hier leben, kehren in Krappitz den Rinnstein. Sie tragen ein viereckiges Karo auf der Jacke mit einem dicken Pdrauf. Schütze, Gott, mit starker Hand – jeden Morgen.

*

Onkels Tagesablauf ist Gesetz, seine Prinzipien schlagen durch bis in die Backröhre. Mittags klappt das auch. Pünktlich ein Uhr tritt Onkel Otto aus der stattlichen Post. Ein Uhr zehn ist er bei uns am Ring, stellt den Stock an die Wand, auf den er sich beim Gehen stützt. Die Tante tischt auf. Egal wie, das Essen muss herzhaft sein. Ein Schlag aus der Gulaschkanone wäre ihm am liebsten. Aber wie im zweiten Kriegsjahr ein anspruchsvolles Mahl auf den Tisch gelangt, interessiert ihn nicht. Auch nicht, woher die Butter stammt, die bei Dürrs nicht alle wird. Tante Olgas Geschäfte mit den tuschelnden Landfrauen in der Küche ignoriert er. Im Speiseplan taucht schon mal ein Täubchen auf. Tante Olga rupft es. Kaninchen oder Hase gibt es bei Dürrs nie. »Eine Ratte kommt mir nicht in die Pfanne« hat der Onkel verordnet. Tante gehorcht.

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