Alexander Kränzle - Implizite und explizite Normen für ein gesellschaftliches Ideal des Höflings im Cortegiano - Aspekte des Renaissancedialoges

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Implizite und explizite Normen für ein gesellschaftliches Ideal des Höflings im Cortegiano - Aspekte des Renaissancedialoges: краткое содержание, описание и аннотация

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Baldassare Castiglione ist der Autor des 1528 in Venedig erstmals publizierten Buches «Il Libro del Cortegiano», welches auch heute noch als eines der wichtigsten Zeugnisse des Lebens bei Hofe zur Zeit der italienischen Renaissance angesehen wird. In seinem Werk reflektiert der Autor die unabdingbaren Eigenschaften des «uomo di corte» und der «donna di palazzo».
Der Autor stellt sich im Rahmen einer vorwiegend werkimmanenten literaturwissenschaftlichen Analyse folgende Fragen:
Wo wird der männliche Höfling durch die Entwicklung der «donna di palazzo» implizit positioniert? Entstehen dadurch Widersprüche zu dem im gesamten Werk explizit entwickelten männlichen Idealbild? Was lässt sich aus den gewonnenen Erkenntnissen über das Miteinander der Geschlechter für Castigliones Wahl der Dialogform als literarische Gattung und Methode schließen?

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Die Erfahrung zeigt, dass große, tugendhafte Taten fast immer von Männern adeliger Herkunft verrichtet werden. Diese Behauptung legitimiert Da Canossa in der Folge mit der der Natur eigenen Vererbungslehre: „[…] come non solamente vedemo nelle razze de’cavalli e d’altri animali, ma ancor negli alberi, i rampolli dei quali quasi sempre s’assimigliano al tronco; […].“ [6]Er differenziert jedoch innerhalb der adelig Geborenen durchaus zwischen Männern, die von Geburt an den größten Teil aller positiven, tugendhaften Eigenschaften bereits mit sich bringen und jenen, denen die Natur ein weniger perfektes Wesen verliehen hat. Letztere können die Defizite allerdings durch stetes Bemühen ausgleichen. Das Ideal für Da Canossa ist jedoch allemal der wie von einem Gott eigenhändig erschaffene, von Geburt an Tugendhafte. [7]

Gaspar Pallavicino ist der erste, der ihm widerspricht, da für ihn der adeligen Herkunft des idealen Höflings eine zumindest weniger entscheidende Bedeutung zufällt. Er weist darauf hin, dass alle an diesem Abend versammelten Personen in ihren Eigenschaften und Wesen völlig unterschiedlich seien, obwohl alle adligen Ursprungs sind. Ferner kenne jeder der Anwesenden Beispiele für lasterhafte Persönlichkeiten, die dem höchsten Adel entstammten und umgekehrt viele tugendhafte Personen von niederer Herkunft, die durch ihre Taten ihren Nachkommen zu Ehre verholfen hätten. [8]

Da Canossa räumt ein, dass es natürlich auch vorbildliche Höflinge von niederer Herkunft gibt, diese aber im Vergleich zu den adelig Geborenen stets das Nachsehen hätten, wenn es zum Moment des ersten Eindrucks kommt. Auch lasterhafte Adelige haben an den Höfen, zumindest bis Gegenteiliges bekannt wird, einen guten Ruf, da der gute Name der Familie zunächst zwangsläufig zu einer positiven Grundannahme führt: „[…] perché ragionevole cosa è che de’ boni nascano i boni, […].“ [9]

2.2) Waffen- und Kampfkunst

Für Da Canossa ist der Umgang mit Waffen das erste und wichtigste Betätigungsfeld für den Höfling. Die Beherrschung der Waffenkunst muss unfehlbar sein und ist zu jeder Zeit und an jedem Ort unter Beweis zu stellen. In diesem Punkt darf der Höfling sich keinerlei Schwäche erlauben, denn ein möglicher Vorwurf von Feigheit ist ein nicht wieder auszugleichender Makel [10]. Gleichzeitig soll er jedoch bescheiden bleiben und nicht mit seinen Kampfkünsten prahlen. Für seinen tadellosen Ruf soll der Höfling also seinen Feinden, wo immer diese auch auftauchen sollten, mit Stolz und stets in der ersten Reihe kämpfend entgegentreten, an jedem anderen Ort im Bezug auf sein Beherrschen der Waffen aber bescheiden und zurückhaltend bleiben. Diesbezüglich wirft Pallavicino ein, dass im Falle von zu großer Bescheidenheit und Zurückhaltung die Gefahr bestünde, keine Anerkennung für seine Taten zu erhalten. Dies erkennt Da Canossa an, differenziert jedoch die Art und Weise, in welcher man von seinen Heldentaten zu berichten habe. Man darf durchaus von seinen Verdiensten im Kampfe berichten, aber auf bescheidene Weise.

Um durch den Kampf zu Ruhm und Ehre zu gelangen, ist es für den Höfling unabdingbar, den ritterlichen Ehrenkodex zu kennen, der jegliche Form des Duells sowie den Konfliktfall regelt. [11]Mit dem sich Duellieren geht die Forderung Da Canossas einher, dass der ideale Höfling ein Meister der Reitkunst zu sein habe. [12]Die Meisterschaft im Umgang mit Pferden gehört zu den für den Höfling wünschenswerten körperlichen Betätigungen.

2.3) Äußerliche Schönheit, Anmut und Kleidung

Da Canossa wünscht sich für seinen idealen Höfling gehobener Herkunft ein gewinnendes äußeres Erscheinungsbild sowie Anmut. Eigenschaften, die für einen guten ersten Eindruck hilfreich sind und ihn vom ersten Augenblick an liebenswürdig machen. [13]

Bernado di Bibiena wünscht sich diesbezüglich nähere Ausführungen, da er selbst großen Erfolg bei Hofdamen verzeichnet, obwohl er äußerlich durchaus Makel vorzuweisen hat. [14]Für Da Canossa ist jedoch dessen Gesicht gerade das perfekte Beispiel für seinen Höfling, da dessen Gesichtszüge nicht zart, dafür aber männlich und dennoch anmutig sind. Das negative Gegenbeispiel hierzu sind für Da Canossa vielmehr die überpflegten, in ihrem Verhalten verweiblichten Höflinge, die man nicht nur von den Höfen, sondern sogar aus dem Kreise der Edelmänner ausschließen sollte. [15]

Der Höfling soll ferner weder extrem groß noch sehr klein sein, innerhalb dieser beiden extreme aber lieber etwas kleiner. Nicht allzu große Männer sind wendiger und gelenkiger, sowohl bei sportlicher Betätigung als auch im Kriegseinsatz. [16]

Wem es an natürlicher Anmut fehlt, der soll einen Meister bzw. ein Vorbild haben, dessen Verhalten er mit aller Sorgfalt und bis zur Perfektion studieren soll. [17]

Sowohl für die graziösen wie auch die von der Natur benachteiligten Höflinge gilt Da Canossas universelle Regel: Man solle sich zu jeder Zeit vor der Affektiertheit hüten und stattdessen mit einer gewissen sprezzatura , mit einer bescheidenen Leichtigkeit seine Künste verbergen: „[…] che nasconda l’arte e dimostri ciò che si fa e dice senza fatica e quasi senza pensarvi.“ [18]Diese Art der Untertreibung ist für Da Canossa das effizienteste Mittel um beim Hofstaat für größte Bewunderung zu sorgen.

Die Alltagskleidung des Höflings soll eher schlicht gehalten sein, farblich sollen schwarz oder zumindest dunkle Töne dominieren. Was die Weite der Kleidung angeht, so soll das italienische Mittelmaß eingehalten werden, das die weiten Kleider Frankreichs und die zu engen der Deutschen mäßigend vereint. Die alltägliche Kleidung soll Ernst und Würde zum Ausdruck bringen, jedoch im Sinne der sprezzatura zu keinem Zeitpunkt den Anschein von Eitelkeit erwecken. [19]

Bunte und lebendige Farben sind dem Umgang mit Waffen sowie festlichen Anlässen und Spielen vorbehalten, da sie heiter und fröhlich stimmen. [20]Ein absolutes Tabu stellt verweiblichte und übertrieben eitle Kleidung dar. Der ideale Hofmann soll in allen Einzelbereichen des sich Ankleidens Geschmack beweisen und auf eine gewisse Gleichmäßigkeit Wert legen, das gesamte Erscheinungsbild soll in sich schlüssig sein. Die Überbetonung eines Einzelbereiches lässt auf eine Vernachlässigung anderer Kleidungsdetails oder Äußerlichkeiten schließen. [21]

Seine einzelnen Forderungen zusammenfassend wünscht sich Federico für seinen Höfling, dass er sich Gedanken über seine Kleidung macht und sie ganz bewusst danach auswählt, welche Wirkung er auf Menschen haben will, die seine inneren Werte oder seinen Ruf noch nicht kennen.

2.4) Esercizi del corpo

Körperliche Betätigung [22]ist für den idealen Höfling unabdingbar, da man sich in ihr immer wieder selbst behaupten kann und sie als Training für den Kriegsfall nützlich ist. Abseits der Übungen im Umgang mit Waffen erachtet Da Canossa die Jagd als die mit Abstand wichtigste Tätigkeit, da sie dem Krieg sehr ähnlich ist. Weitere dem Höfling angemessene Betätigungen sind Schwimmen, Springen, Laufen, das Werfen von Steinen sowie das Ballspiel, bei dem der gute Körperbau des Höflings besonders gut sichtbar wird. [23]

2.5) Geist und Bildungsideal

Neben den vielen Anforderungen an Körper und Fertigkeiten fasst sich Da Canossa im Bezug auf den Geist [24]des Höflings eher kurz. Die grundlegende Voraussetzung für einen moralisch integeren Hofmann ist vor allem anderen der Wille, gut sein zu wollen. Ferner wünscht der Graf Umsicht, Stärke, Mäßigung des Geistes und viele weitere Eigenschaften, die er für einen Edelmann als allgemein anerkannt voraussetzt und somit nicht genauer benennt. [25]

Die höchste Zierde für jedweden Geist sind, über die aufgezählten Werte hinaus, die Wissenschaften. Diese sind dem Leben und der Würde nützlich, da Gott sie den Menschen als höchstes Geschenk gegeben hat. [26]Konkret bedeutet dies für den Hofmann, dass er in den humanistischen Wissenschaften zumindest überdurchschnittlich gebildet sein soll: Er hat sowohl Latein als auch Griechisch zu beherrschen sowie über weitreichende Kenntnisse von Texten der Lyrik, Rhetorik und Geschichtsschreibung zu verfügen. Darüber hinaus soll er Lyrik und Prosa in der Volkssprache selbst verfassen können. Dies hat den praktischen Nutzen, die Damen bei Hofe unterhalten zu können. [27]

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