Margarithe W. Mann - Stalking

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Über zwanzig Jahre wohnte Marlene Maywald mit ihren beiden jüngsten Kindern als alleinerziehende Mutter in einem kleinen Dorf in Schleswig Holstein, nachdem sie nach der Wende ihre kleine Heimatstadt in Sachsen verlassen hatte und arbeitete in einer eigenen kleinen Praxis für Med. Fußpflege und Kosmetik. Eines Tages muss sie die angemieteten Räume verlassen, der Vermieter hat auf Eigenbedarf geklagt und Marlene von heute auf morgen vor die Tür gesetzt. Da entscheidet sich Marlene in ihre alte Heimatstadt Bergau in Sachsen zurück zu gehen. Noch während ihrer Umzugspläne mietet sie einen kleinen Garten am See. Dort lernt sie Jacob Karsten als netten Gartennachbarn kennen. Jacob hilft Marlene in ihrem Garten und hat bald ein Auge auf sie geworfen. Es gelingt ihm, dass Vertrauen Marlenes zu gewinnen und sie lässt sich darauf ein. Er schafft es, Marlene zu beeinflussen und zu überreden, bis sie ihm zubilligt vorübergehend bei ihr zu wohnen. Zu spät merkt sie, dass Jacob nicht ehrlich ist. Aus dem netten Gartennachbarn entwickelt sich auf einmal ein Monster. Er misshandelt und stalkt Marlene, … ein Wettlauf gegen die Angst und eine wenig arrangierte Justiz beginnt.

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Den Rest des Jahres denke ich kaum einmal an die neuen Gartennachbarn in der Heimat und stelle auch keine Überlegungen an, in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Erst zum Jahreswechsel bekomme ich von Jacob eine SMS mit guten Wünschen für das neue Jahr. Ich erwidere die Nachricht und höre dann nichts mehr von den neuen Nachbarn. Zu Anfang April 2012 rufe ich die Nummer an, die mir Jacob gegeben hat, ich möchte wie vereinbart meine Ankunft melden, damit rechtzeitig der Strom in meiner Hütte eingeschaltet werden kann. „Ach du bist es Marli, schön, dass du bald wieder kommst, die Rosi hat auch schon nach Dir gefragt, ... wann genau kommst du?“, möchte Jacob wissen. „Ich starte in drei Tagen. Mein Sohn fährt mit einem kleinen Transporter meine Pflanzen in den neuen Garten, die ich hier im Schleswig Holsteiner Garten ausgegraben habe. Es ist möglich, dass er noch vor mir ankommt, weil er eher losfährt. Er hat meinen zweiten Gartenschlüssel, also wundere Dich nicht, wenn jemand bei mir im Garten ist“. „Gut, dann weiß ich Bescheid, ich bin da, ich stelle den Strom wieder an, … du kannst ja auch noch eine SMS schicken bevor du losfährst!“. „Das kann ich gerne machen, also dann tschüss, man sieht sich, … bis später!“. Es freut mich, dass alles so klappt, wie es im Herbst zwischen Jacob und mir vereinbart wurde und wenn jemand verlässlich ist, so wie es aussieht. Am Tag meiner Abreise schicke ich wie versprochen eine SMS, steige ins Auto und fahre los. Als ich eine Weile unterwegs bin klingelt meine Handy. Ich fahre rechts an den Straßenrand heran und halte an. Es ist Jacob „Na, bist du schon losgefahren?, wir warten auf dich, die Rosi ist auch da“. Ich bin etwas irritiert über den Anruf, eigentlich weiß man doch, dass man von Schleswig Holstein bis nach Sachsen nicht nur eine Stunde unterwegs ist. Ich antworte aber scherzend: „Ja, sicher bin ich losgefahren, aber ein wenig Flugzeit brauche ich schon noch!“. „Na, dann guten Flug!“, meint man am anderen Ende der Leitung und ich lege auf. Ich schalte das Telefon aus, es stört mich beim Autofahren und zu Hause melde ich mich, wenn ich angekommen bin. Die Fahrt verläuft gut und ohne Zwischenfälle. Als ich mein Ziel erreiche ist mein Sohn Niklas bereits fertig mit dem Abladen der besagten Pflanzen und meiner Gartensitzgruppe. Auch der Radiator steht schon in meiner Hütte. Ich sehe mich um nach Niklas und höre ihn im Garten nebenan mit Jacob sprechen. Ich befreie Betty aus dem Auto und schließe es ab. Ausräumen kann ich später noch. Ich versorge meinen Hund mit frischem Wasser und gehe ebenfalls hinüber in den Nachbargarten. Niklas und Jacob sitzen vor der Hütte an einem Tisch und lassen sich ein Bier schmecken. „Hallo, Marli, schön, dass du wieder da bist, möchtest du auch ein Bier haben?“, werde ich von Jacob begrüßt, der sogleich aufsteht, ein paar Schritte entgegenkommt und mir die Hand reicht. „Ach, ja warum nicht, die Fahrt war lang“, nehme ich das Angebot an. Jacob geht in die Laube, er kommt mit drei Flaschen zurück und stellt sie auf den Tisch. „Komm` setz` dich, trinken wir ein Schnäpschen zur Begrüßung dazu?“, fragt er und geht ohne eine Antwort abzuwarten in die Hütte zurück, holt eine Flasche Korn und drei Schnapsgläser. „Ja, einen trinke ich mit, aber bringe mir für das Bier ein Glas mit bitte, ich kann schlecht aus der Flasche trinken“. Er bringt mir das gewünschte Bierglas mit und gießt dann einen Schnaps ein. Niklas lehnt ab, er will noch am späten Abend zurück fahren. „Die Rosi ist vorhin gerade wieder los gegangen, kurz bevor Du angekommen bist, die ging mir schon auf den Sack, weil sie dauernd gefragt hat, wann du kommst, dann musste sie aber doch nach Hause, wegen ihrer Katze, aber sie kommt bestimmt morgen wieder“, berichtet Jacob und wischt mit der Hand eine verschüttete kleine Schnapspfütze vom Tisch. Dann fügt er hinzu: „Ich habe ihr nämlich schon gesagt, dass sie wieder mithelfen kann bei dir da drüben, jetzt im Frühjahr gibt es genug Arbeit und allerhand Pflanzen hast du von deinem alten Garten auch mitgebracht die eingesetzt werden müssen, … ich komme natürlich auch, das ist doch klar“. „Ja, das ist ja wirklich schon fast eine halbe Gärtnerei, ich kann mir gar nicht vorstellen, wo du das alles hinpflanzen willst Mutti“, schaltet sich Niklas in das Gespräch ein. „Sicher gibt es viel zu tun, aber ich habe mindestens zwei Wochen eingeplant und mir auch schon Gedanken gemacht, wo ich welche Staude hinpflanzen möchte. Hauptsache das Wetter hält sich einigermaßen, wenn es so schön bleibt, wie es gerade ist, dann gibt es keine Probleme“. „Du willst doch nicht etwa heute noch mit der Arbeit anfangen?“, erkundigt sich mein Sohn weiter. Ich komme nicht gleich zu Wort, weil Jacob meint, für mich antworten zu müssen. „Nein, heute wird nichts mehr gemacht, ich habe doch gesagt, die Rosi kommt morgen auch wieder, die hat sowieso ansonsten bloß Langeweile zu Hause“. Er gießt noch einen Korn nach und dreht sich eine Zigarette. „Ja, siehst`e Mutti, da hast du doch Hilfe, das ist doch schön, wenn du nicht alles alleine zu machen brauchst“, stellt Niklas fest und untermauert damit Jacobs Worte. „Nein, heute räume ich nur noch das Auto aus und wässere die Pflanzen ein, der Tag war lang genug“, antworte ich und lehne einen weiteren Schnaps ab, den Jacob gerade eingießen wollte. Er zögert nicht, sich sein Glas erneut zu füllen und meint zu Niklas, der ein weiteres Bier ablehnt: „Und du willst heute noch wieder abhauen, hast du gesagt?“. „Du kannst auch bei mir in der Hütte übernachten, es ist platz genug, eingekauft habe ich auch ausreichend zum Abendessen und zum Frühstück“, biete ich meinem Sohn an. „Nein, nein, Mutti, das ist gut gemeint, aber ich muss zurückfahren. Der Transporter muss morgen Früh abgegeben werden und ich muss dann noch in die Nachtschicht, … das wird zu spät, … na ja und die Anne wartet auch auf mich“, antwortet Niklas und verabschiedet sich mit den Worten: „Ich möchte noch ein paar Freunde besuchen bevor ich nach Hause fahre, … dann mach` s gut Mutti, … und melde dich, wenn du wieder da bist“. Er reicht Jacob die Hand und umarmt mich anschließen flüchtig. „Und du melde dich, wenn du zu Hause angekommen bist und fahre bitte vorsichtig Niklas, … und vielen Dank, dass du mir den ganzen Krempel hier her gefahren hast“. „Ja, ist schon gut Mutti, das ist doch klar, das habe ich doch gern für dich getan“, sagt er und meint noch zu Jacob: „Tschüss dann, man sieht sich“, während er von Betty begleitet zum Gartenausgang geht. Ich stehe auf und folge den Beiden zur Gartenpforte und verabschiede meinen Sohn, der den Transporter ein paar Schritte vor meinem Garten geparkt hatte. Ich gehe in meinen Garten zurück, dessen Eingang nur ein paar Meter von Jacobs Gartentor entfernt ist. „Marli!, kommst du noch einmal zu mir herüber, ich möchte dich noch etwas fragen!?“, ruft Jacob zu mir herüber. „Ja, o.k. ich komme gleich, ich will nur noch meine Pflanzen wässern, sie sind ziemlich trocken geworden!“, rufe ich ihm zu. Gleichzeitig ärgere ich mich wieder über mich selber, wie schon einmal, weil ich mein Handeln vor ihm erklärt habe. Das ist eine ganz dumme Angewohnheit von mir, die ich mir bislang nicht abgewöhnen konnte.Auch wenn ich einem Patienten einen anderen Termin geben oder absagen musste, habe ich es immer begründet warum ich es tue oder tun muss. Es sind doch Fremde gewesen so wie Jacob es auch derzeit war und ich war und bin doch niemanden Rechenschaft schuldig. Vielleicht kommt es auch ein wenig daher, weil meine Mutter immer, egal wie alt ich gewesen bin von mir genau wissen wollte wo ich war, wo ich hingehe, warum ich es tue und wann ich wieder komme. Ich nehme ein paar große Schüsseln und Eimer die ich zur Verfügung habe und stelle meine mitgebrachten Pflanzen ins Wasser. Wir haben Mitte April und es ist für die Jahreszeit außergewöhnlich warm, sodass man am Abend noch eine ganze Weile draußen sitzen kann. Trotzdem habe ich meinen Radiator von zu Hause mitgenommen. Ich komme der Aufforderung nach. Ich gehe noch einmal zu Jacob hinüber und nehme mir eine Flasche Wasser mit. Auf dem Weg dahin überlege ich mir, dass es vorteilhaft wäre, gleich morgen früh zum Baumarkt zu fahren, um eine Biotoilette zu besorgen, damit ich nicht immer die Sträucher aufsuchen muss, denn bei dem schönen Wetter sind garantiert mehr Leute unterwegs als im Herbst, es wäre mir peinlich, wenn … naja. Jacob steht auf, als er mich kommen sieht. Er wischt sich mit einem Taschentuch ein paar Schweißperlen von der Stirn und fragt: „ Hast du inzwischen schon eine Toilette?“. Als ich seine Frage verneine sagt er: „Komm`, ich will dir etwas zeigen“, er nimmt mich an die Hand und deutet auf einen kleinen Anbau an seinem Schuppen. „Weißt du was das ist?“. Ohne eine Antwort von mir abzuwarten spricht er weiter: „Ich habe eine Toilette gebaut, damit du nicht immer in die Büsche gehen musst, auch für uns hier drüben war das eigentlich schon lange fällig. Es ist doch blöd, wenn man gegebenenfalls auch noch mit dem Spaten losziehen muss, … du weißt doch was ich meine, aber nun habe ich einen vernünftigen Donnerbalken gebaut, … hauptsächlich wegen dir!“. Er öffnet stolz die Tür zur neuen Örtlichkeit und präsentiert seine gelungene Arbeit. Ich bin doch recht überrascht und ich finde nicht gleich die richtigen Worte. Er fragt: „Na, wie findest du das?, der Franzl hat sicher gedacht, nun ist er ganz übergeschnappt, baut extra eine Toilette, aber wie gesagt, so eine hübsche Frau und in die Büsche gehen, das geht gar nicht“. „Das ist ja wirklich toll, so wie du das gemacht hast, das muss ich wirklich sagen, ich staune, das ist eine feine Sache, die du dir da hast einfallen lassen“, antworte ich ehrlich und ergänze: „Na, also, eine Toilette hat noch niemand wegen mir gebaut“. „Das ist aber noch nicht alles, fällt dir nichts auf?“, fragt er. Ich schaue mich um. „Nein, im Moment nicht“. „Na, dann schau mal her, hast du es noch nicht gesehen?, ich habe hier in den Verbindungszaun zwischen unseren beiden Grundstücken ein Türchen eingebaut, damit du im Schlafanzug nicht immer außen um den Garten herum laufen musst, wenn du morgens zur Toilette möchtest. Auch wenn du während des Tages oder am Abend zu mir herüber kommst ist es leichter und angenehmer als immer der Umweg an der Straße entlang“. Ich bin mit diesen Dingen ein wenig überfordert, wenn ich es so bezeichnen kann. Ich habe mit keiner Silbe an so etwas gedacht, geschweige denn erwartet. Ich weiß nicht so recht, was ich eigentlich antworten soll. Das mit der Toilette fand ich ja wirklich als eine gute Idee, für alle Beteiligten, aber einfach ein Türchen einzubauen, damit fühlte ich mich doch ein wenig übergangen, weil man mich darüber nicht um meine Meinung gefragt hatte. So lange kannte ich ja nun den Jacob noch nicht, dass er eigenmächtig darüber entscheidet, denn schließlich kann nicht nur ich jetzt jederzeit zu Jacob hinüber gehen, sondern umgekehrt auch. Eigentlich hätte ich dann doch lieber, wenigstens vorerst, den Umweg an der Straße bis zur Toilette vorgezogen. „Na, da verschlägt es dir die Sprache, was?“, triumphiert Jacob, als er sieht, dass ich ein wenig irritiert über diese Angelegenheit bin. „Ja, doch ein wenig“, gebe ich etwas verlegen zu. Ich bin zu feige, wie es halt meine Art ist, zu sagen, dass man mich hätte auch vorher fragen können und vielleicht auch, weil ich denke, dass diese Veränderungen, die mich erwartet haben, gut gemeint waren von Jacob. Für mich bleibt die Frage offen im Raum stehen: Was eigentlich denkt Jacob?. Warum tut er das?. „Na, das sind ja Überraschungen, ich weiß nicht , was ich sagen soll, Jacob“, äußere ich nach einer längeren Gedankenpause. „Ich habe das gern getan Marli, das ist doch alles viel einfacher, und du gefällst mir eben und ich freue mich, dass du wieder da bist, na komm`, wir trinken noch ein Bierchen zusammen, es ist so schön, wir können noch draußen sitzen. Heute machst du doch sowieso nichts mehr, morgen kommt auch die Rosi, wir helfen dir wieder, dann geht es schneller. Ich werfe den Grill an, dann können wir zum Abendbrot Bratwürste essen, ich habe extra welche besorgt“. „Oh, das ist aber schön, ich muss ehrlich sagen, dass ich Hunger habe“, gestehe ich und füge hinzu: „Warte, ich hole ein paar Teller“. „Die kannst du doch gleich hier bei mir nehmen, wir haben auch Geschirr. Im hinteren Raum steht ein Schrank, da wo der Kühlschrank ist.“ Er, holt Anzünder und Holzkohle und zündet den Grill an. Ich gehe durch den kleinen Raum mit dem Sofa und dem Fernseher. Wie er sagte steht im hinteren Zimmer der Kühlschrank und ein Teil einer alten Wohnwand, sowie auch ein Regal und ein Bett. Hier könnte wirklich einmal Staub gewischt werden, denke ich bei mir und wundere mich nicht nur über die Unordnung die hier herrscht, weil der vordere Raum bis auf ein wenig Staub ganz o. k. war als ich das letzte mal hier gewesen bin und zum Fernsehen eingeladen war. Wenn die Rosi hier fast jeden Tag ein und aus geht, egal was sie nun für eine Rolle spielt, dann könnte sie doch einmal Hand anlegen und ein wenig Ordnung schaffen. Vielleicht fühlt sie sich nicht verantwortlich und denkt sich, dass die Lebensgefährtin von Jacob dafür zuständig wäre, stelle ich Überlegungen darüber an. Ich nehme die Teller aus dem Schrank und frage mich nicht zum ersten Male, warum die Katrin so wenig Interesse für den Garten zeigt und kaum einmal hier ist. Der Jacob sprach vorhin wieder nur von der Rosi, dass sie morgen kommen würde, aber von der Katrin war erneut keine Rede. Ich nehme die Teller, hole Besteck und bringe es nach Draußen.Während wir warten bis es soweit ist, um die Bratwürste auf den Rost zu legen, sitzen wir vor seiner Hütte an einem runden Gartentisch. Von hier aus kann man bis zur Bootsanlegestelle am See schauen. „Hier ist im Sommer jetzt immer allerhand los seit der Bootsanleger unmittelbar hier vorne ist. Zu DDR – Zeiten war es ein ganzes Stück bis man zur Anlegestelle kam. Um den See herum musste man laufen, fast bis auf die andere Seite, aber das weißt du ja sicher noch, wenn du früher hier gewohnt hast“, erinnert sich Jacob. „ Ja, das weiß ich noch, das alte Bootshaus da hinten ist ja noch am alten Fleck, eigentlich könnte man es nun auch abreißen, es ist halb zerfallen und erfüllt so seinen Sinn nicht mehr, es ist eher ein Schandfleck geworden im Laufe der Zeit. Das hier vorne ist ganz neu mit der großen Ausleihstation auch zum Tretboot fahren wie ich sehe. Ein neuer Kiosk gehört jetzt auch dazu“. „Ja, da hast du recht, entweder abreißen, oder man hätte es neu aufbauen und modernisieren können, dann hätten wir den ganzen Betrieb jetzt nicht vor der Nase. Gut ist es, dass es nicht mehr so weit ist bis zum Imbiss,der gehört einem Italiener, wenn die Rosi morgen kommt, dann kann sie für uns alle dort Pizza holen, die schmeckt am besten hier. Weit und breit gibt es keine bessere zu kaufen, man kann sich aussuchen, was man als Belag haben möchte. Jede wird ganz frisch und so belegt, wie es jeder haben möchte“. Er steht auf und legt die Bratwürste auf den Grill. „Es ist schön, dass außer meinen Kumpels und der Rosi jetzt noch jemand da ist, ... und dazu auch noch jemand, der so nett ist wie du“, raunt er schmeichelhaft. Ich sage nichts und lächele nur zu ihm hinüber. Während er sich mit den Bratwürsten beschäftigt habe ich einen Augenblick Gelegenheit, ihn etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Ich muss gestehen, dass er für sein Alter noch recht passabel aussieht, auch wenn er ein wenig untersetzt ist und ein stattliches Bäuchlein aufweist. Seine markanten Gesichtszüge und ein jugendlicher Haarschnitt lassen ihn zumindest interessant wirken. Dennoch habe ich ehrlich gesagt keine Ambitionen mich auf eine nähere Beziehung einzulassen, auf die der Jacob offensichtlich hinsteuert. Natürlich liegt es mir daran, eine nette und hilfsbereite Nachbarschaft mit gelegentlicher Hilfe, die auf Gegenseitigkeit beruht zu unterhalten. Ich freue mich, dass ich dieses Seegrundstück bekommen hatte und meinen Garten, sowie die kleine Behausung auf Vordermann bringen konnte. Ich weiche seiner schmeichelhaften Feststellung bewusst aus, indem ich mich nach Katrin erkundige. „Die Rosi ist morgen wieder da sagtest du vorhin, kommt die Katrin auch ?“. „Nee, die Katrin hat wie ich schon sagte keinerlei Interesse für den Garten, die hockt lieber zu Hause, ich verstehe es auch nicht, aber das ist schon die ganzen Jahre so. Ich habe dir doch schon gesagt,dass ich fast immer alleine im Garten bin und nur zum Rasieren und Duschen mit dem Moped nach Hause fahre. Da bringe ich mir auch immer einen Kanister Wasser mit, wenn ich mal einen Kaffee machen will. Bei der Gelegenheit schaue ich dann immer, ob alles klar ist, ich habe dir doch erzählt, dass man die Katrin nicht völlig ohne Aufsicht lassen kann und dass ich ihr ständig sagen muss, was sie zu machen hat. Ja, ein Zusammenleben ist es nicht, aber ich fühle mich verantwortlich für sie, schon wegen meiner Tochter Lara“, antwortet er. Die Bratwürste sind indessen fertig. Jacob nimmt sie vom Rost und legt sie auf einen großen Teller. Dann geht er in die Laube, bringt Senf und stellt fragend fest: „Zum Essen trinkst du doch sicher noch ein Bier mit, da schmeckt kein Wasser, ich stelle Dein Wasser solange in den Kühlschrank, es ist schon ganz warm geworden?!“. Ich erkläre mich damit einverstanden und wir essen gemeinsam, nachdem ich von Jacob bedient wurde, indem er mir persönlich den Teller vollpackte und Bier einschenkte. Ich kannte es ja wie erwähnt überhaupt nicht, dass ich von einem Mann bedient wurde und gewohnt war ich es schon gar nicht. Es kam mir so neu und fast unglaubhaft vor, dass mir alles vorgesetzt wurde und ich nur noch zu essen brauchte. Aber ich würde lügen, wenn ich sage, es hat mir nicht gefallen. Nur gab mir das alles Rätsel auf, warum verzichtet die Katrin auf das, was man durchaus schon als Fürsorge bezeichnen kann. Ich fand keine Antwort darauf, jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Als wir gegessen hatten steht er auf und räumt den Tisch ab. „Kann ich Dir nun auch noch einen Schnaps anbieten, zur Verdauung?, die Arbeit ist doch fertig für heute, oder?“, fragt er. Ich sehe keinen Grund es abzulehnen, ich lasse mir ein Gläschen nachkippen und meine dann: „Ich danke dir für die nette Bewirtung Jacob, aber ich bin müde, es war ein langer Tag, nehme es mir nicht übel, aber ich glaube, ich gehe für heute in mein Bett“, bedanke ich mich bei meinem Gastgeber. Mein Hund, der sofort mitbekommt, dass ich mich zum Gehen rüste, steht gleich auf und läuft vorneweg. „Dann geh` nur, aber ich wollte dich noch etwas fragen Marli“. Er begleitet mich zum neuen Türchen. „Ja,und das wäre?“. „Ich habe am Freitag Geburtstag, ich wollte fragen, ob du kommen würdest, ich möchte dich gerne dazu einladen?“. „Ja, warum denn nicht, ich komme gerne“. „Das ist schön, da freue ich mich, wenn du dabei bist“,meint er. „Dann gute Nacht und nochmals vielen Dank für das Abendessen“, verabschiede ich mich. „Gute Nacht, dann bis morgen, schlaf` gut“, ruft er noch, als ich bereits die Tür meiner kleinen Hütte erreicht habe. Ich krabbele unter meine Decke, momentan ist es warm genug und ich brauche den Schlafsack nicht. Auch meine Betty nimmt ihren Platz ein und ich bin so müde, dass ich keine Gelegenheit mehr habe, weder über Jacob noch über Katrin oder die Rosi nachzudenken, weil ich gleich einschlafe. Am nächsten Morgen werden Betty und ich von der Sonne geweckt, das schöne Wetter setzt sich fort. Nebenan ist es noch still, ich ziehe meinen Bademantel über und schlüpfe durch das Verbindungstürchen in Richtung Toilettenhäuschen. Ganz in Ruhe genieße ich nach einer Katzenwäsche einen köstlichen frischen Kaffee und backe mir auf dem Toaster Brötchen auf. Ich kann bereits vor meiner Hütte auf der Bank sitzen und frühstücken. Die Sonne scheint und ich habe freien Blick auf einen Teil des Sees. Den neuen Anleger kann ich von meinem Garten aus nicht sehen, das geht nur von Jacobs Seite aus. Aber ich habe einen schönen Blick auch auf das andere Ufer des Sees mit, an dem sich sicher bald wieder ein paar Angler aus den umliegenden Gärten einfinden werden. Ich sitze da und nehme mir Zeit, ich werde noch eine Weile hier sein. Ich will mich während meines Aufenthaltes in der alten Heimat noch einmal wegen einer Wohnung kundig machen, damit ich anfangen kann, meinen Umzug zu planen. Noch diese Woche werde ich erneut bei der Wohnungsverwaltung vorsprechen und nach meinem Antrag fragen.

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