Internationale Lizenzierung und Ausgaben
Die internationale Lizenzierung der Sendung liegt derzeit bei CBS International. Dabei unterliegen die Lizenznehmer engen Restriktionen seitens Kingworld. Selbstverständlich werden aber lokale Eigenheiten berücksichtigt: In der Türkei ist Glücksrad eine mehrstündige Live-Sendung mit einem überaus populären Spaßvogel als Gastgeber, in Litauen ist die Ratewand („puzzle board“) aus Kostengründen aus Karton, auf den Philippinen ist das Rad so angebracht, dass auch verschleierte Frauen es drehen können, ohne gegen die guten Sitten zu verstoßen.
In Brasilien wird es von Silvio Santos moderiert, dem Senderinhaber des Kanals SBT. Das markante Markenzeichen ist ein größeres Mikrofon, welches im Ausschnitt des Kragens sehr auffällig wirkt. Er tauscht gelegentlich auch die Rolle und dreht die erratenen Buchstaben selbst um, während die Glücksfee die Moderation übernimmt.
Peter Bond (1988–1998)
Frederic Meisner (1988–2001, 2004/5)
Thomas Ohrner (2001–2002)
Assistentinnen der Moderatoren [Bearbeiten]
Maren Gilzer (1988–1998)
Sonya Kraus (1998–2002)
Katrin Wrobel (2002)
Ramona Drews (2004/5)
Off-Sprecher [Bearbeiten]
Hans-Eckart Eckhardt
Holger Wolgast
Thomas Koch
Sven Blümel
Stephan Buchheim
In Deutschland ging die Sendung unter dem Titel Glücksrad am 7. November 1988 bei dem Privatsender Sat.1 auf Sendung. Moderiert wurde die Ratesendung damals von Frederic Meisner und dem Schauspieler Peter Bond, die sich wöchentlich abwechselten. „Buchstabenfee“ (die Frau, die die Buchstaben der Ratewand umdreht) war Maren Gilzer. Komponist und Produzent der Glücksrad-Musik war Klaus-Peter Sattler, 1991, im dritten Jahr des Glücksrad sang Joy Fleming das Glücksrad-Lied zur Intromusik.
Produziert wurde Glücksrad durch die VTTV-Fernsehproduktionsgesellschaft in den Havelstudios an der Berliner Havelchaussee. Zunächst wurde im kleineren Studio 2 produziert, später zog das Team ins wesentlich größere Studio 1. Trotzdem blieben die Platzverhältnisse beengt. Bild- und Tonregie waren in einem Ü-Wagen auf dem Hof untergebracht, die Aufzeichnung und Nachbearbeitung fand im Hauptgebäude statt. Die Preise waren in Containern auf dem Gelände verstaut und nach jeder Aufzeichnung gab es eine lange Pause, da die Preise der alten Sendung von der Palette entfernt werden mussten und erst danach die neuen Preise aufgebaut werden konnten.
Dadurch war die Zahl der möglichen Aufzeichnungen pro Tag auf 3 beschränkt. Dies war auch der Hauptgrund, später nach Adlershof umzuziehen, da hier in einer Vorbauhalle die Paletten vorbereitet werden konnten, die dann nur noch gegen die Paletten der vorherigen Sendung ausgetauscht werden mussten. Dadurch erhöhte sich die Zahl der möglichen Aufzeichnungen pro Tag auf 5.
Glücksrad war in Deutschland die zweite sogenannte „Daily Gameshow“ nach der zehn Monate früher gestarteten Sendung Ruck Zuck. Aufgrund eines Beschlusses des Neustadter Verwaltungsgerichts musste die Sendung ab April 1991 als Dauerwerbesendung gekennzeichnet werden. Im Laufe der Zeit machte die Sendung einige Veränderungen durch; viele Spielmodi (z. B. Temporunde, Bonusrunde) wurden eingeführt, verändert oder abgeschafft.
Das Glücksrad wurde zunächst montags bis freitags um 19:30 Uhr gesendet. Aufgrund des großen Erfolgs der Sendung wurde im April 1991 eine samstägliche und im September 1991 eine sonntägliche Ausgabe ins Programm genommen. Damit war das Glücksrad fast sieben Jahre lang täglich zu sehen.
1994 zog die Produktion in ein Studio auf dem ehemaligen Gelände des Deutschen Fernsehfunks, dem vormaligen Fernsehen der DDR, in Berlin-Adlershof um.
Auch beim Glücksrad gab es regelmäßig Sendungen mit Prominenten zugunsten eines guten Zwecks; so war 1992 in einer Sendung zum Muttertag die damalige Bundesministerin für Frauen und Jugend und heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel Mitspielerin. In der Sendung vom 26. Dezember 1990 war der damals noch unbekannte Bernd Stelter Kandidat in der Sendung. 2001 war er wieder dabei, diesmal im Rahmen einer Prominenten-Woche.
Obwohl das Glücksrad über lange Zeit zu den erfolgreichsten und zuschauerreichsten Formaten des Senders gehörte und auch gegen Ende immer noch gute Quoten erreichte, wurde es im Mai 1998 eingestellt. Die Zuschauer des Glücksrads waren überwiegend ältere Menschen, die für den Privatsender zur „werbeunrelevanten“ Zielgruppe gehörten.
Der geplanten „Programmverjüngung“ fielen nicht nur die Spielshows Glücksrad und Geh aufs Ganze!, sondern auch Serien wie Der Bergdoktor und Kurklinik Rosenau zum Opfer. Dieter Thomas Heck bezeichnete die Absetzungen von Sendungen für ältere Menschen aufgrund von Werbeinteressen damals als „respektlos“ und als „Verletzung der Menschenwürde“.
Weiterführung bei kabel eins
Nach der Einstellung der Sendung bei Sat.1 wurde das Glücksrad nahtlos auf kabel eins weitergeführt. Im Moderatoren-Team gab es jedoch einige Veränderungen: Peter Bond und Maren Gilzer verließen das Team, Sonya Kraus übernahm den Part der „Buchstabenfee“. Von der ursprünglichen Glücksrad-Besetzung blieb damit lediglich Frederic Meisner übrig.
Ende 2001 hörte auch Frederic Meisner vorerst auf. Um die Show zu modernisieren, verpflichtete Kabel 1 den durch Dingsda und Versteckte Kamera bekannten ZDF-Moderator Thomas Ohrner als Glücksrad-Leiter. Neue Buchstabenfee wurde nach dem Ausscheiden von Sonya Kraus im Jahre 2002 das Fotomodell und damalige Miss Germany Katrin Wrobel.
Die Sendung hatte ihre erfolgreichsten Zeiten jedoch schon hinter sich und wurde Ende 2002 eingestellt, am 31. Oktober 2002 lief die letzte Ausgabe bei Kabel 1.
Im Jahre 2004 gab es bei dem Quizsender 9Live eine Neuauflage des Glücksrads. Von März 2004 bis März 2005 wurde die Sendung zunächst täglich, ab Juli 2004 dreimal wöchentlich ausgestrahlt. Moderator war erneut Frederic Meisner, für das Umdrehen der Buchstaben war nun Ramona Drews, die Frau von Jürgen Drews, zuständig.
Wie von Anfang an geplant, wurde nur eine Staffel mit 100 Sendungen als so genannte „Low-Budget“-Produktion hergestellt. Dies zeigte sich beispielsweise in der ziemlich einfachen Aufmachung des Studios und den Applaus-Einspielern, da aus Kostengründen auf ein echtes Publikum verzichtet wurde. Denn im Gegensatz zu früheren Sendungen sollte die Produktion bei 9Live lediglich dazu dienen, neue Zuschauer für das eigentliche Kerngeschäft des Senders, die Call-In-Sendungen, anzulocken.
Mit der Einstellung der Sendungen im März 2005 verschwand das Glücksrad von den deutschen Bildschirmen. Jedoch gab es 2007 im Gameshow-Marathon auf ProSieben eine Neuauflage des Glücksrads.
Ferner heißt es bei 9Live in diversen Sendungen, in denen der Gewinn mit einem „Glücksrad“ entschieden wird, es handele sich um das „originale Glücksrad“. Dieses wurde allerdings inzwischen für 8000 Euro beim Internet-Auktionshaus ebay versteigert.
Der Preis ist heiß war eine deutsche Gameshow, die von 1989 bis Ende 1992 im RTL-Nachmittagsprogramm werktags um 17.00, danach bis Mitte 1997 um 10.30 bzw. kurz darauf 11 Uhr gezeigt wurde.
Sie war die erste ihrer Art im deutschen Fernsehen. Es handelte sich um eine Adaption des U.S.-amerikanischen Originals The Price is Right, welche dort bereits seit 1956 produziert wurde.
In den acht Jahren Sendezeit der deutschen Fassung wurden insgesamt 1873 Folgen produziert, die RTL montags bis freitags ausstrahlte, stellenweise gab es auch Wochenendausgaben. Moderator war der Niederländer Harry Wijnvoord, „Preis-Ansager“ im Hintergrund (bis auf wenige Ausnahmen zuständig für die Produktbeschreibung) war Walter Freiwald.
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