Von 1996 bis 1999 lief bei dem deutschen Privatsender Sat.1 die Spielshow „Hast Du Worte“ nach dem gleichen Spielprinzip. Die Sendung wurde anfangs von Jörg Pilawa und später von Thomas Koschwitz moderiert.
Aufzeichnung und Ausstrahlung
Jede Staffel wurde meist einige Monate vor der Ausstrahlung im Fernsehstudio München (FSM) in Unterföhring aufgezeichnet. So wurde z. B. mit den prominenten Kandidaten Heidi Brühl und Reinhard Mey (auch Musikauftritt) eine 45-minütige Pilotfolge produziert, die aber nie ausgestrahlt wurde. Die Sendung wurde in unregelmäßigen Abständen, manchmal aber auch im wöchentlichen Rhythmus, an verschiedenen Wochentagen ausgestrahlt.
Ziels des Spiels, das über mehrere Runden geht, ist, dass sich zwei Kandidaten in dreißig Sekunden sechs Begriffe auf verschiedene Art und Weise (Pantomime, Begriffsumschreibungen) erklären müssen, ohne Teile des Begriffs selbst zu verwenden.
In der ZDF-Ausgabe wurden zwei Teams aus jeweils einem Prominenten und einem Zuschauerkandidaten gebildet. Gespielt wurden pro Sendung insgesamt drei Pyramiden-Runden. Es wurden zunächst zwischen beiden Kandidatenpaaren jeweils drei Vorrunden abwechselnd gespielt, bei denen die Hände für Gestiken benutzt werden durften. Es standen allerdings auch nur 30 Sekunden Zeit zur Verfügung, um sechs Begriffe zu erraten. Wurde bei einem der Begriffe gegen die Vorschrift, keine Bestandteile des Lösungswortes zu verraten, verstoßen, schied der Begriff aus; die Runde lief jedoch weiter bis zum zeitlichen Ende, wenn noch zu ratende Begriffe vorhanden waren. Schaffte es das Kandidatenpaar, alle sechs Begriffe einer Vorrunde korrekt zu erraten, gab es 200 DM extra.
Das Kandidatenpaar, welches die meisten Begriffe in den drei Vorrunden erriet, konnte schließlich um die entsprechende Pyramide spielen. Bei Gleichstand wurde eine Stichfrage gestellt. Schließlich wurde die Spielhälfte der siegreichen Kandidaten der Vorrunde in die Mitte des Feldes geschoben, eine Pyramidenanimation erschien und innerhalb 60 Sekunden mussten Oberbegriffe erraten werden.
Die Pyramiden, um die gespielt wurde, waren dabei unterschiedlich dotiert: die erste Pyramide mit 500 DM, die zweite mit 1000 DM und die dritte mit 1500 DM. Die zu erratenden Begriffe waren dabei auch nicht mit stets gleichen sondern mit steigenden DM-Beträgen gewertet: 50 DM für die ersten drei, 100 DM für die nächsten zwei, 150 DM für den letzten Begriff (insgesamt 500 DM) in der ersten Pyramide; analog dreimal 100 DM, zweimal 200 DM, einmal 300 DM (insgesamt 1000 DM) in der zweiten Pyramide; und dito dreimal 150 DM, zweimal 300 DM, einmal 450 DM (insgesamt 1500 DM) in der dritten Pyramide.
In der Pyramidenrunde waren Gestiken jedoch fast gar nicht möglich, da der Hinweisgeber seine Hände in zwei Schlaufen stecken musste. Fatal bei dieser Runde: wenn gegen die bereits erwähnte Regel bei Umschreibungen verstoßen wurde, war die Runde sofort zu Ende und nicht erst nach 60 Sekunden.
In strittigen Situationen (meist einmal pro Sendung) schaltete sich der Oberschiedsrichter und Münchner Rechtsanwalt Josef Heindl über Telefon ein. In der „Halbzeit“ kam ein Musiktitel, welcher hauptsächlich grob in die Kategorie Schlager einzuordnen war und zumeist auf Deutsch gesungen wurde.
Die Gewinne der Prominenten wurden drei Sendungen lang gesammelt und dann für einen guten Zweck gespendet (der jeweilige Fall wurde von Heck kurz geschildert, jedoch die betroffene Person namentlich nicht erwähnt). Die Zuschauerkandidaten durften ihr Geld behalten.
Das Spiel wurde 1987 auch einmal innerhalb der ebenfalls von Dieter Thomas Heck moderierten Ausgabe der „Super-Hitparade“ zum Jubiläum „10 Jahre‚ Ein Herz für Kinder“ von Kindern gespielt und bei der einmaligen Ausgabe von „Guten Abend, Deutschland“, einer Gemeinschaftsproduktion von ZDF und DFF am 6. Mai 1990 aus dem Friedrichstadtpalast in Berlin, lief das Quiz sogar live. Es nahmen jedoch nur Prominente teil; ein Team bestand aus zwei Vertretern vom DFF und das andere entsprechend vom ZDF. Da für einen guten Zweck gespielt wurde und man eine möglichst hohe Summe erreichen wollte, schienen die Kandidaten bereits die Antworten zu kennen:
Umschreibung der ZDF-Prominenten: „Das gab´s bei uns nicht, aber das gab´s in der DDR und gibt´s jetzt auch nicht mehr …“ - (richtige) Antwort: „Staatssicherheit“
Hier wurde dann auch wieder Herr Heindl ins Spiel gebracht, der aber sicher nicht am anderen Ende der Leitung des klingelnden Telefons saß; denn im Gegensatz zu sonstigen Ausgaben der „Pyramide“ war seine Stimme nicht zu vernehmen. Dieter Thomas Heck begrüßte ihn diesmal mit den Worten „Herr Heindl, wie haben Sie es denn geschafft, hier durchzukommen?“ - als Anspielung auf das seinerzeit marode Telefonnetz der DDR.
Das ständige Wortduell der beiden vermeintlichen Streithähne wurde zum festen Bestandteil der Show. Da jedoch niemand Herrn Heindl sehen konnte, da dieser ja in einem Büro im Studio saß und immer nur über das rote Telefon zu sehen war, wurde ein Preisausschreiben zu wohltätigen Zwecken veranstaltet, bei dem Kinder versuchen sollten, Herrn Heindl so zu malen, wie sie ihn sich vorstellen. Hierbei kam es zu tausenden von Einsendungen.
In der folgenden Show kam dann Herr Heindl auf die Bühne und verkündete selbst den Gewinner.
Glücksrad (engl. Wheel of Fortune) ist eine Spielshow, die ursprünglich aus den Vereinigten Staaten stammt und in vielen Ländern der Erde ausgestrahlt wird oder wurde. In Deutschland lief die Sendung etwa 15 Jahre lang auf verschiedenen Sendern und ist mit über 4.000 produzierten Folgen die am häufigsten gesendete Spielshow Deutschlands.
Prinzip der Sendung ist es, ähnlich einem Kreuzworträtsel Wörter in einem Gitter zu erraten. Um das Rätseln zu erleichtern, wird vorher eine Kategorie genannt. Die drei Kandidaten haben das Ziel, möglichst hohe Geldbeträge zu erspielen. Dazu drehen sie am Glücksrad, das zufällig unterschiedliche Beträge anzeigt. Für jeden richtig erratenen Buchstaben wird der Betrag addiert und dem Kandidaten gutgeschrieben. Von dem erspielten Guthaben dürfen Vokale gekauft werden. Rät man falsch, oder zeigt das Glücksrad „aussetzen“, „weiter“ oder ähnliches an, kommt der nächste Kandidat an die Reihe. Gewinner ist derjenige, der das Rätsel auflöst – was die Spieler natürlich möglichst weit hinauszögern wollen, um möglichst hohe Beträge erspielen zu können. Von dem erspielten Betrag kann der Kandidat aus einer Palette von Sachpreisen auswählen bzw. „kaufen“. Da der Vorstellung dieser Preise viel Sendezeit eingeräumt wurde, unterlag Glücksrad der Richtlinie für Dauerwerbesendungen.
US-amerikanisches Original „Wheel of Fortune“
Wheel of Fortune ist eine der ältesten Gameshows der USA. Sie wurde 1971 von Merv Griffin erfunden. Die Legende behauptet, dass dies während einer sehr langen Autofahrt mit seinen Kindern geschah, die Hangman spielten.
Am 6. Januar 1975 hatte die Sendung beim NBC Premiere in den USA.[1] Sie wurde zunächst von Chuck Woolery moderiert, seine Assistentin war Vanna White. 1981 löste Pat Sajak Chuck Woolery als Moderator ab und führt seitdem zusammen mit Vanna White durch die Sendung. Die Sendung wird zentral von King World Productions produziert und dann an die zahlreichen amerikanischen TV-Stationen lizenziert. Kingworld produziert auch mehrfach im Jahr lokal, zum Beispiel auf Hawaii, in Florida oder Las Vegas. Aufgrund seiner ungeheuren Popularität und der Lizenzeinnahmen sind die Gewinnsummen sehr hoch und die Sachpreise attraktiv. Dadurch hat diese Sendung nach wie vor einen enormen Zulauf.
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