„Der ist nicht mehr zu retten“, äußerte Filum und meinte es nicht fies, sondern sah es in dieser Situation realistisch.
„Du kannst ja hierblieben“, meckerte Tjalf die Hexe an, „wenn es dir nicht passt.“
„Nein, ich werde dir folgen“, entgegnete sie, „ich glaube nur nicht, dass er diesen Angriff überlebt hat.“
„Und selbst wenn, dann ist dort auch noch Professor Lux“, erinnerte Hanna sich.
Tjalf wurde so wütend. Er schuf einen mächtigen Angriff, der sehr viele Untote aus dem Weg räumte. Damit gelang es den Anderen, weitere Monster zu beseitigen, sodass sich ein Weg vor ihnen freimachte. Tjalf, Hanna, Corax und Filum nutzen diese Gelegenheit, auf die Art zum Matkus vorzudringen.
„Oh nein!“ rief Hanna und konnte wie alle die Leiche des Matkus sehen.
Tjalf hatte so sehr gehofft, den Matkus noch befreien zu können. Er hatte alles versucht, um seine Familie zu retten und sich zum Schluss geopfert. Es machte den Venator so wütend, dass Freunde sterben mussten. In ihm entstand eine große Energie, die er nutzte, um sich herum einen Kahlschlag zu verursachen. Hätten sich seine Verbündeten nicht geduckt, dann hätte es wohl auch einen von ihnen erwischt.
Plötzlich war es ruhig, denn die Zombies und Blutknochen waren in näheren Umkreis allesamt besiegt worden durch Tjalfs Aktion. Er landete auf seinen Knien, da es ihm Kraft gekostet hatte. Tjalf sah immer wieder zu dem Matkus und war entsetzt darüber, erneut einen Freund verloren zu haben.
„Was war da los?“ fragte Filum, die sehr beeindruckt von der Energie des Venator war.
„Er ist wütend und da kommen Schübe seiner Kraft“, erklärte Hanna, da Tjalf nicht antwortete.
„Es verschafft uns Zeit“, sagte Corax.
„Aber es bringt ihn nicht zurück“, unterbrach Tjalf, „er hat sein Versprechen gehalten, so wie er zugesagt hatte und dann musste er sein Leben lassen.“
„Was machen wir mit ihm?“ wollte Hanna wissen, „wir können ihn nicht überall mit hinschleppen, genauso wie Peter. Wie soll das funktionieren?“
Tjalf blickte traurig drein, denn die Seelenfresserin sprach die Wahrheit, auch wenn es ihm eigentlich nicht passte. Aber sie würde keinen Schritt weiterkommen, sondern sogar verhindert sein, wenn sie Peter und Kauko mitnahmen.
„Aber wo sollen sie hin?“ wollte Tjalf wissen.
„Wir könnten sie begraben“, schlug der Professor vor.
„Nein!“ reif Tjalf und begann zu weinen.
„Aber sie sind tot, alle beide“, erklärte Professor Lux.
„Du warst es auch und dich hat man zurückgeholt“, entgegnete der Venator.
„Wir haben aber keinen Nekromanten hier“, wies der Professor den Unterschied auf.
„Es muss eine Möglichkeit geben“, sprach Tjalf laut und deutlich seine Gedanken aus.
„Ich kenne einen Nekromanten“, verriet Filum, „aber hattest du nicht gesagt, wir sollten Larvaster aufhalten? Wie können zunächst diese Mission zu Ende bringen und dann zu dem Totenbeschwörer gehen.“
„Und wo lassen wir sie?“ wollte Tjalf wissen.
„Wir verstecken sie unter der Erde und holen sie danach wieder heraus“, bestätigte die Hexe den Vorschlag des Professors.
„Und wir markieren diese Stelle“, ergänzte Hanna.
In diesem Moment merkte Tjalf, dass er niemanden von ihnen überzeugen könnte, auch nur einen der beiden mitzunehmen. Er sah auch ein, dass er auch sie dadurch unnötig in Gefahr brachte. Sein einziges Problem bestand darin, sie hier auf sich gestellt liegen zu lassen.
„Okay“, sagte Tjalf schließlich, „machen wir es so.“
Sie buddelten zwei Löcher in die Erde. Erstaunlicherweise wurde sie von weiteren Untoten nicht belästigt, sodass sie schnell vorankamen. Die legten sie Peter und Kauko hinein und machten sie wieder zu. Als Erkennungszeichen schoben sie eine große Mülltonne drauf. Sie befand sich in der Nähe und fiel an dieser Stelle nicht weiter auf.
„Bis bald“, sprach Tjalf und war im Begriff, mit seiner Gruppe voranzuschreiten, als er eine Masse an Monster sah, die alle nebeneinanderstanden, um ihnen den Weg zu versperrten.
„Larvaster!“ rief Hanna.
„Falsch“, machte Luzifer sofort klar, „mein Antlitz gleicht ihm, aber der Rest von ihm ist Unterweltkönig, durch und durch.“
„Ach du meine Güte“, zeigte sich Filum überrascht, „dann haben wir keine Chance.“
„Sei doch nicht so pessimistisch“, widersprach Hanna, „wir werden ihm das Handwerk legen.“
„Das glaube ich kaum“, machte Luzifer klar, „denn immerhin seid ihr nur ein paar und wir ganz viele. Wie wollt ihr da etwas gegen uns ausrichten?“
„Das verraten wir doch jetzt nicht“, antwortete der Professor.
„Weil ihr nichts habt, sonst hättet ihr mich schon längst platt gemacht“, entgegnete der Unterweltherrscher.
„Auch wenn du den Seelenfresser besiegt hast, mit uns wirst du nicht so leicht fertig“, machte Hanna deutlich.
„Da ich auf das Gedächtnis von Larvaster zugreifen kann, ist mir auch klar, dass ihr nicht so mächtig seid wie ihr vorgebt“, entgegnete der Unterweltherrscher, „zumal ihr nicht mal mehr im Besitz der Artefakte seid, denn die vereine ich.“
In diesem Moment kam ein Elektroschlag, der Luzifer am Gesicht streifte. Er raste an dem Unterweltkönig vorbei und schlug inmitten der Monster ein, sodass einige von ihnen den Tod fanden. Luzifer drehte sich, wie auch Tjalf und die anderen, in die Richtung aus der der Schuss stammte und erblickte Bartholomäus.
„Endlich“, freute sich Tjalf und ein Lächeln zauberte sich auf sein Gesicht.
Es verschwand wieder als der Unterweltherrscher sich konzentrierte und ebenfalls mit einem Elektrostoß reagierte. Bartholomäus sprang rechtzeitig zur Seite, sodass er nicht getroffen werden konnte.
„Mir reichen diese Spiele, macht sie fertig“, befahl er.
Von einem auf den anderen Moment stürmten unzählige Untote und Monster auf die Bande und auf Bartholomäus zu. Sie wehrten sich mit magischen Angriffe. Anders als bei den Blutknochen und Zombies erwiderten die Monster ebenfalls mit magischen Attacken. Der Professor trat als einziger den Rückzug an und musste erkennen, dass sogar hinter ihm Angreifer waren.
Er schnappte sich ein Holzbrett vom Boden und holte aus, schlug zu und traf den ankommenden Zombie mitten ins Gesicht. Dieser wankte und fiel um, aber war noch nicht erledigt. Daher musste Professor Lux nachsetzen, allerdings war seine Hemmschwelle weitaus größer als bei den anderen.
Er holte aus und stoppte mitten in seiner Aktion, als der Zombie sich aufrichtete. Der Professor bekam Panik und schlug derartig fest zu, sodass sich der Kopf vom Rest des Körpers trennte. An seinem Brett klebte eine Mischung aus Blut und Schleim.
Kaum konnte er seinen Erfolg realisieren, attackierte ihn ein weiterer von hinten und biss ihm in den Oberarm, was sehr schmerzte. Reflexartig drehte er sich und schlug diesen Zombie ebenso ins Gesicht. Er verlor das Gleichgewicht und landete auf der Erde. Professor Lux rammte ihm danach das Holzbrett in den Schädel.
Danach folgten weitere Zombies und auch Blutknochen, denen er nach seiner Einschätzung nicht entkommen konnte, ganz gleich, was er tat. Des Weiteren waren die anderen aus der Bande zu weit weg und zu beschäftigt, als dass sie ihm zur Rettung kommen konnten.
„Das wird wohl mein Ende sein“, sprach er mit sich selbst.
Er griff nach dem Holzbrett, zog es aus dem Kopf des Zombies heraus und machte sich bereit, einen Kampf auf Leben und Tod zu bestreiten. Aber es kam nicht dazu, denn sie blieben plötzlich stehen. Professor Lux verstand nicht, weshalb und war verunsichert.
Im darauffolgenden Augenblick machten sie kehrt und bewegten sich in Richtung der anderen. Der Professor wurde in Ruhe gelassen und ignoriert. Sie schlurften an ihm vorbei als wäre er Luft. Obwohl er es nicht verstand, aber Angst bekam, verhielt er sich ruhig. Er zitterte am ganzen Körper. Mit dem Holzbrett stehend, zogen alle an ihm vorbei und nach kurzer Zeit war es nahezu frei um ihn herum. Professor Lux versorgte seine Wunde notdürftig und versteckte sich, bevor es sich die Wesen anders überlegen sollten.
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