Josef Mugler - Von Weiten und Zeiten

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"Von Weiten und Zeiten" ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, Essays, Märchen, kleinen Theaterstücken und Gedichten mit Bezug zu räumlich und zeitlich fernen Geschehnissen und Erlebnissen.
Zwei Kurzgeschichten behandeln Episoden aus der Gegenwart, die das Leben der Hauptpersonen verändern: Für den Jungen Romo und für die pensionierte Schauspielerin Cynthia reißen Weiten und Zeiten Wunden auf und heilen sie.
Zwei Essays führen in die verlorene Welt einer legendären Wiener Straßenbahnlinie und in die nach dem Ende des Eisernen Vorhangs neu entstehende Welt entlang der Bahnlinie von Wien nach Prag.
Zwei Märchen erzählen, was sich vor langer Zeit an geheimnisvollen Orten im Wienerwald oberhalb von Perchtoldsdorf zugetragen haben könnte.
Zwei kleine Theaterstücke (Dramolette) laden zur Inszenierung ein, nicht nur Regie-Profis, sondern jede Leserin und jeden Leser: Das Stück «Quisi» gehört in die Kategorie «Einpersonenstücke», aber vielleicht nicht ganz – und in die Kategorie «Fantasy» – aber vielleicht auch nicht ganz. Das zweite Stück ist eine Hommage an den Perchtoldsdorfer Komponisten, Regenschori und Lehrer Ambros Rieder (1771-1855).
Zwischen diesen Prosastücken und Dramoletten sind Gedichte eingestreut, die auf ihre Art und Weise von Weiten und Zeiten erzählen.

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Ein Lastwagen wirbelt eine lange Staubfahne auf und zieht sie hinter sich her, wie wenn die staubige Land­straße hier zum Selbstverständnis gehöre. Für die Bahn gibt es neue Gleise und eine neue Oberleitung. Baustellen verlangsamen die Fahrt, die aber bald auf europäisches Eilzugstempo beschleunigt sein wird. Bagger haben schon tiefe Wunden in den Boden gegraben. Eine neue Kulturlandschaft entsteht: Dämme wie mit dem Lineal ge­zogen, Betonpfeiler, die niemand mehr von der Stelle rücken wird, Eisenträger, die silbern vom Zink glänzen, anstatt mit dem rostbraunen Herbstlaub verstecken zu spielen. Schotterhaufen warten darauf, abgetragen und gleichmäßig verteilt zu werden, und in Gräben liegen bunte Rohre und Kabel, deren Farben wohl ihren Inhalt angeben und den Baggern der fernen Zukunft sagen sollen: Hier liege ich, zerstör mich nicht!

Die Baustellen bringen die Fahrpläne durcheinander. Sie werden von den Fahrplangestaltern und Auskunftgebern ignoriert wie die höhere Gewalt einer Überschwemmung oder eines Erdbebens. Verspätungen sind ein Charakter­zug des Verkehrs, die Bahnhöfe haben auf ihren Ankün­digungstafeln eigene Rubriken dafür vorgesehen. Schließ­lich ist der Reisende froh, gut angekommen zu sein. Was macht da eine kleine Verspätung, meist nicht mehr als ein paar lumpige Prozent der ganzen Fahrzeit?

Brünn taucht auf, zunächst wie auf einer Bühne an einer Hügelkette sanft angelehnt, auf welche die tief liegende Herbstsonne wie ein Scheinwerfer strahlt. Hohe Masten wölben sich schützend über ein Betriebsgelände und wie­der sperrt ein riesiger Bahnhof sein Maul auf, mit Unkraut und Sträuchern, aus welchen rostende Waggons ragen und sich gegen das Überwachsenwerden gerade noch wehren können. Brünn hat auch breite Straßen und viel unverbautes Gelände an der Peripherie. Die Bahn kommt dicht an das Zentrum heran. Der Dom steht am höchsten Platz und strahlt Standfestigkeit aus gegenüber den stän­dig herein und hinaus polternden Zügen.

Hier steigen auch Fahrgäste zu. Es gibt noch nicht so viele Autos. Die Bahn hat noch ihren festen Platz im Leben der Men­schen, nicht nur im Nahverkehr. Unheimlich gedul­dige, ja teilnahmslose Gesichter bevölkern die Bahn­steige, abwe­sende Gedanken sind zu lesen, schon am Reiseziel ange­kommen, oder vielleicht noch an dem hängend, was sie gerade verlassen haben. Dazu gesellen sich viele verfal­lende Betriebsgebäude, Zeugen aus einer anderen Zeit, als eine Fabrik noch etwas galt und nicht nur der Markt, dieses unsichtbare und doch allgegenwär­tige Gespenst, das so schnell wieder verschwindet, wenn man es gefasst zu haben glaubt.

Nirgends präsentieren sich die Hüllen von Lokomotiven so rostig wie auf den Abstellgleisen hier. Sie scheinen nicht begreifen zu wollen, dass das Zeitalter der Furcht einflößenden Kolosse dem Zeitalter der Verkleinerung durch Elektrik und Elektronik gewichen ist. Dann plötzlich ein Durchblick auf einen Platz in der Vorstadt mit einem Exemplar der schönsten, saubersten, flottesten Straßen­bahn! So prallen alte und neue Zeiten aufeinander. Neues nistet sich ein in das rostende Chaos, unaufhaltsam, lang­sam, aber beschleunigend.

Hinter Brünn führt die Trasse der Bahn bald in ein Tal, das man altmodisch als lieblich beschreiben könnte. Ein sanf­ter Einschnitt in eine Hügelkette, Häuser, die sich bald zu Dörfern zusammendrängen, sich bald vereinzelt an einen Hang schmiegen, Felder und Wiesen, wo der Talgrund breit genug dafür ist – und immer bunteres, dunkleres Herbstlaub zeugt von rauerem Klima. Fischteiche, Fried­höfe, Gartenhütten, Obstgärten, Hühnerställe und ein­same Fabrikanlagen ergeben eine kuriose Mischung der Spuren menschlichen Treibens. Fernsehantennen, die meisten hoch wie Spinnennetze auf den Dächern, aber auch schon Schüsseln, die in den Weltraum hinaus­schauen können und von dort die irdischen Geschichten im Land verteilen.

Kurim, Tišnov und andere Kleinstädte, auf die der Reisende vom erhöhten Bahndamm hinunterschaut, kommen und gehen. Dazwischen drücken sich viele kleinste Dörfer in Talschneisen zusammen, fast genauso wie im Wie­nerwald. Manchmal erscheint auch ein Bahnhof, der zu keinem Dorf zu gehören scheint, aber die glei­chen verrosteten Waggons am Gebüschrand beherbergt wie sei­ne großen Brüder. Immer öfter verschwindet die Sonne hinter den Hügeln, wie wenn sie mit den Reisen­den spielen wollte, und auf einmal bleibt sie ganz verbor­gen.

Jetzt kommt die Zeit der Lichter, der Laternen, der Auto­scheinwerfer, die ihre Arbeitsschicht antreten. Am Fens­terplatz wird es erst recht verwirrend. Denn Durchblick auf die Landschaft und narrende Spiegelungen im Fenster wechseln einander in kurzen Rhythmen ab. Bald erliegt der Reisende dem tollen Treiben und blendet sich aus, die Augen schließend, sie bei jedem neuen Geräusch wieder aufschlagend, dem Abenteuer wiedergewonnener Aus­sicht nachjagend, wieder zurückfallend in unruhiges Da­hindämmern, bis die Lichter der Großstadt das Ende der Reise ankündigen.

Von den Weiten

Aufbruch

Bin losgerannt,

weil mein Verstand

in Moll und Dur

Neues erfuhr.

Hat über Nacht

Schnee gebracht.

Löschte die Spur

nach letzter Fuhr.

Kam in das Land,

so unbekannt,

hab dich gesucht

und dir geflucht.

Hier ungeahnt,

weisend dich fand.

Zagendem Blut

wuchs neuer Mut.

Aus dunkler Nacht

rief mich mit Macht

dein sanfter Kuss

zum guten Schluss.

Auf Wanderschaft

Der Wald droht immer dunkler

und dornig das Gestrüpp.

Wo führt der Weg, den ich gewählt

mit all der Zuversicht der Jugend?

Ich sehe ihn nur hinter mir.

Geleite mich zurück zur Gabel!

Dort will ich nochmals wähnen,

ob nicht der andere taugte,

wo in der Ferne die Zitronen blühn,

im dunklen Laub die Goldorangen glühn.

Kennst du das wohl?

Hier ist die Krümmung wieder!

Doch wüst und dürr die Fluren,

auch dort und da und überall.

Lass uns ein wenig rasten!

Sturm und Sonne

Kalt gefühlter Sturm,

du treibst die weiße Herde

hierher und wieder fort.

Kindermorgentraum wird wahr

und straft die Alten Lügen,

die dich als Schreckgespenst

erleben in ihrem Abgesang.

Das dumpfe Flehen erstickt

im dichten Flockentreiben.

Die Jungen hören uns nicht.

Warm gefühlte Sonne,

du machst nach außen blind

und zugleich inwärts sehend,

senkst deine Strahlen

direkt ins Herz hinein

und dehnst es aus

und immer praller

über den Horizont

zu neuen Weiten,

Unendlichkeit verheißend.

Vorschlummer

Driftet Schlummer nachtwärts,

fällt plump auf tönerne Masken,

zerreißt in tausend Fratzen

zu durstiger Wipfel Ruh,

zerschellt am Felsen Wahrheit,

hängt sehnend Vorgedachtes

an krumm geschlag’ne Nägel

im Vorraum zur Unendlichkeit.

Faselt von Sein und Werden

auf fein gesiebtem Humus,

kracht schallend auf Asphalt,

pflügt Furchen in die Haut.

Geläut der heiligen Glocken

benebelt im buchtigen Luxus

Fratzen von gaffend Greifenden,

stöhnend in wallender Gier.

So dehnt sich Grelles in Fahles

vergessend die sehrende Sendung.

Vorbei am Pendel der Uruhr

beschleunigt das Wort sein Ziel.

Auf wolkigen Polstern schwebend

zerfließt es in deutende Bilder,

wirft Anker auf brechender Woge

und schwappt über dein Deck.

Rast

Zur Herberge drängte mein Schritt,

als ich über gischtendes Wasser

hinüber wollte auf festes Land.

Dein Garten samt kühlem Gemäuer

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