TIPP: Risiko-Lebensversicherung bei Schulden
Bei größeren Schulden, wie Belastungen durch Scheidungen, sollte der neue Partner durch eine Risiko-Lebensversicherung vom Schuldenballast befreit werden. Empfehlenswert: eine Risiko-Lebensversicherung mit sinkender Todesfallsumme parallel zu den geringer werdenden Schulden. Tipp Ende
Bei vermieteten Immobilien stimmt der Tipp, dass angehende Ruheständler schuldenfrei sein sollten, nicht unbedingt. Es ist allerdings dabei zu bedenken, dass steuerlich abzugsfähige Schuldzinsen aufgrund des tieferen Steuersatzes im Ruhestand teurer werden. Richtig ist aber auch, dass laufende Tilgungsleistungen und Zinszahlungen das Liquiditätsbudget belasten. Wenn das Vermögen zur ausreichend bemessenen Grundversorgung ausreicht, sollte man sich weiterhin verschiedene Anlagen und die damit verbundenen Chancen gönnen.
Immobilie genießen
Mit 55 ist der Traum von einer eigenen Wohnimmobilie noch nicht gelaufen. Wenn ein größerer Geldbetrag als Eigenmittel schon vorhanden ist und das Hypothekendarlehen zehn Jahre läuft, dann ist ein Heim für die nächsten Jahre noch zu finanzieren. Allerdings sollte es möglich sein, Haus oder Wohnung bis zum Zeitpunkt des Renteneintritts abzuzahlen. Hier hilft das aktuell niedrig Zinsniveau und eine hohe Tilgung. Ein kleinerer Obolus kann dann am Ende der Zinsfrist geleistet werden, beispielsweise aus Angespartem oder Wertpapierverkäufen. Oder Sie vereinbaren zusätzliche Sondertilgungen.
Die Investition in Immobilien muss aber nicht zwangsläufig in selbst genutztes Eigentum fließen. Sie können ein Mietobjekt erwerben, statt Geld ansonsten parken zu müssen. Wenn die Kredite für den Immobilienerwerb bis zum Rentenbeginn getilgt sind, kommen dann dem Haushaltsbudget die vollen Mieteinnahmen zugute. Eventuell bietet sich als Lösung aber auch ein - im Idealfall gewinnträchtiger - Verkauf des Objekts an, um dann daraus schöpfen zu können.
Beim Verkauf einer Immobilie muss man seit 1999 umdenken. Damals wurde die so genannte Spekulationsfrist von zwei auf zehn Jahre verfünffacht. Veräußerungen unterliegen seitdem der Einkommenssteuer, wenn der Zeitraum zwischen Anschaffung und Veräußerung nicht mehr als zehn Jahre beträgt. Positiver Nebeneffekt, wenn man nach der Spekulationsfrist veräußert: Man kann sicher sein, dass das Finanzamt das Objekt bei der Prüfung für die Voraussetzungen für einen gewerblichen Grundstückshandel – Stichwort Drei-Objekt-Grenze – außen vor lässt. Nach der Rechtsprechung der Finanzgerichte ist bei einer Veräußerung nach zehn Jahren davon auszugehen, dass die Absicht im Vordergrund steht, Einkünfte zu erzielen.
Das kann sinnvoll sein, bei unrentablen vermieteten Immobilien mit Renditen von zwei bis drei Prozent oder noch weniger. Beim Kauf von vorhandenen Immobilien stand häufig die Steuerersparnis im Vordergrund. Wohlhabende Deutsche stecken einen Großteil ihres Kapitals in Mietshäuser oder Eigentumswohnungen. Dadurch werden ihre Vermögen häufig illiquide und renditeschwach.
Dann besser zumindestens teilweise abstoßen. Der Verkauf hat einen doppelten Effekt. Er reduziert die Ausgaben und schafft zusätzliches Renditepotenzial. Hier bieten sich sichere Staats- und Firmenanleihen an. Oder man glättet Schulden.
Kapitel 2: Vermögensmanagement ab 60
Vermögensmanagement ab 60: Vorbereitung auf den Tag X
Sicherheit geht vor. Attraktive Geldanlagen mit „Superrenditen" sind uninteressant. Ab 60 sucht man gewöhnlich keine verlockenden Investments mehr, sondern hat den Wunsch, für ein schönes, freies und selbstbestimmtes Leben zu sorgen. Denn der Lebensstandard wird meistens aus der Vermögenssubstanz finanziert. Nur diejenigen, die ihre Grundversorgung, mit allem wirklich zum ausreichenden und angenehmen Leben, schon erarbeitet haben, können sich ein Extra beim Risiko gönnen. Alle anderen sind jetzt in der Umschichtungsphase: risikoreiche Engagements in risikoarme Anlagen umschichten. Alles, was Sie jetzt brauchen, lässt sich reduzieren auf: sicher, verfügbar und möglichst gut verzinst. angenehme Zukunft.
Gesetzliche Rentenversicherung – Bitte lesen Sie den Text zur Nachzahlung aus Vermögensmanagement ab 55.
Riester-Rente - Es wird schwierig. Nur die wenigsten Anbieter dürften Ihnen einen Vertrag anbieten. Außerdem erhält man die staatlichen Zulagen nur noch bis 67 Jahre. Deswegen ist durch die kurze Spardauer keine hohe Zusatzrente zu erwarten. Das lassen kurze Ansparzeit und verkürzte Förderungsdauer nicht zu. Empfehlenswert ist als Riester-Produkt einzig ein Banksparplan: Besser: Private Alternativen wählen.
Anlage-Turbo – aus dem vorherigen Kapitel – machen Sie weiter so oder fangen Sie heute damit an. Für alle, die noch nicht ausreichend Vermögen zur Verfügung haben.
Schulden tilgen – wird immer wichtiger. Eventuell ist nun eine Kapital-Lebensversicherung fällig, kommt eine Abfindung oder eine andere größere Summe ins Haus. Die sollten Sie dann vorrangig zum Tilgen Ihrer Schulden verwenden. Ebenso wie manche Investments. Denn rechnen Sie damit: Wer für angelegtes Kapital beispielsweise drei Prozent bekommt, aber sechs Prozent Zinsen für das Hypothekendarlehen zahlen muss, macht ein schlechtes Geschäft.
Immobilie genießen – Je nach freien Volumina ist der Traum noch längst nicht ausgeträumt. Bitte bedenken Sie aber die relativ kurze Zeitphase für Wohnimmobilien von fünf Jahren. Wer sich einiges leisten kann, muss sich daran allerdings nicht halten. Bei vermieteten Objekten ist die Steuerersparnis in der Rentenphase zwar weniger interessant, aber deswegen kann eine Immobilie trotzdem sinnvoll sein.
Es wird nun Zeit. Um das persönliche Wohlergehen nicht von den Launen der Kapitalmärkte abhängig zu machen, müssen Sie jetzt handeln. Schichten Sie konsequent Aktien, Aktienfonds oder spekulativere Investments in sichere Anlageformen um. Und je näher der Rentenbeginn rückt, desto weniger sollten Sie auf Risiko setzen. Empfehlung: Ab 60 nur noch zehn Prozent des Portfoliovermögens in risikoreicheren Investments, wenn von diesem Kapital sicher viele Jahre angenehm finanziert werden sollen. Wer größere Spielräume hat, der sollte sie dagegen auch nutzen.
Sicherheit bei Geldanlagen ist vor allem in den letzten Jahren der Berufstätigkeit gefragt. Sicherheit bezieht sich dabei auf die Gefahr des Verlustes der eingezahlten Gelder und der zu erzielenden Gewinne. Deswegen ist die richtige Strategie, vor allem das Wertpapier-Portfolio umzubauen: Ausstieg aus Risikoanlagen und Einstieg in geldmarktnahe Titel und Anleihen, wobei auch das Währungsrisiko ausgeschaltet werden sollte.
Als sichere Zielanlage kommen in Frage: Bundespapiere, sichere Unternehmensanleihen und Pfandpapiere - Die Finanzprodukte wurden im Kapitel Vermögensmanagement ab 55 erläutert. Diese zählen zu den Anleihen. Der Überbegriff für alle Wertpapiere, die während ihrer gesamten Laufzeit einen unveränderlichen Zinssatz haben, ist festverzinsliche Wertpapiere. Diese werden aber auch synonym als Schuldverschreibungen, Obligationen, Anleihen oder Renten (wird nur im Plural benutzt) bezeichnet. Der Begriff Renten irritiert oft, dabei ist die Erklärung einfach: Da Festverzinsliche in festen Abständen Zinszahlungen einbringen, vergleichbar mit dem Ruhegeld eines Pensionärs, spricht man dann von Renten. Bei festverzinslichen Wertpapieren steht – wie der Name schon sagt – der Zinssatz von vorneherein fest und gilt für die ganze, ebenso festgelegte Laufzeit. Bei diesen Papieren kennt der Anleger außerdem den Fälligkeitstag, an dem er sein investiertes Kapital zurück erhält.
Tipps zu Unternehmensanleihen
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