Helmut H. Schulz - Der Springer

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Schauplatz dieses literarisch anspruchsvollen Romans von Helmut H. Schulz sind die Bohrstellen der DDR Ende der Sechzigerjahre. Ingenieur Gnievotta, Leiter einer Tiefbohranlage, arbeitet in seinem Kollektiv an einer bedeutenden technischen Verbesserung. Seine Berufung zu verantwortungsvollen Aufgaben isoliert ihn jedoch allmählich von seiner bisher gewohnten Arbeits- und Lebensweise.
Aus kritischer Distanz entwirft der Autor das Bild eines gar nicht so außergewöhnlichen Mannes, spürt er den Beweggründen nach, die diesen plötzlich zu großen Leistungen befähigen, ihn und seine Umwelt aber auch nicht vor tief greifenden Auseinandersetzungen mit fragwürdigen Lebensgewohnheiten in unserer Gesellschaft bewahren.
Leipziger Volkszeitung

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Bei längerer Abwesenheit Gnievottas, was häufig vorkam, schrieb sie ihm lange Briefe, hielt ihm Reden oder teilte ihm Neuigkeiten mit. Antwort bekam und erwartete sie nicht. Ihre Vorstellungskraft, diese Briefe und gelegentliche Telefonanrufe halfen ihr, Trennungszeiten zu überbrücken.

An ihrem Arbeitsplatz, sie arbeitete als technischer Zeichner im Konstruktionsbüro eines Berliner Maschinenbaubetriebes, bot sie den Anblick einer ruhigen und gewissenhaften Frau. Unauffällig bestimmte sie selber das Maß ihrer Anstrengungen. Sigalla, ihr Abteilungsleiter, schätzte sie als ruhenden Pol des Büros.

Jetzt las sie eine Zeichnung, Linien, Kreise, Ellipsen, deren Ganzes ein System von Zahnrädern darstellte, den Entwurf des Getriebes einer Werkzeugmaschine, auf mattglänzendem Transparentpapier, eine Ingenieurarbeit, nicht ihre. Sie stellte sich vor, dass Gnievotta, auf einem staubigen Platz stehend, ihren Brief in der Hand hielt, den Helm ins Genick geschoben. Vielleicht war Koschinski bei ihm oder der kleine Lawretzki. Sie kannte beide aus einer anderen, der Senftenberger Zeit, die viele Jahre zurücklag.

Damals war Katja mal mit Kosch das Revier abgefahren. Im Winter oder gegen Ende des Winters. Gnievotta studierte noch in Freiberg, Lawretzki - oder Laski, wie ihn seine Freunde nannten - war Fördermaschinist und Koschinski Sicherheitssteiger. Kosch steuerte einen Kohlezug durch den abgesoffenen Tagebau; riesige Wasserlachen, unter denen sich Gleisanlagen verbargen, tauender, schwarzgesprenkelter Schnee zwischen den Schienen. Links und rechts erhob sich die nackte Haldenlandschaft, öde, vegetationslos, gezackt, grauschwarz, mit Masten und Leitungen bestückt. Zwischen Koschs grauen Lippen brannte ein Zigarillo. Kosch, während er den Triebwagen vorsichtig in die Schmelzwasserlachen hineinlenkte, zeigte ihr die Stelle, wo neulich ein Zug abgestürzt war. Sie legte beide Hände um irgendeinen Griff, lehnte ihren Rücken an Koschs Schulter, eine junge Frau damals noch und geängstigt während der Fahrt durch die Krater der Grube. Solange Kosch rauchte, war überhaupt keine Gefahr. Kosch hielt dauernd das Mundstück des Zigarillos zwischen den tabakschwarzen Zähnen, und Gnievotta paffte endlos Zigaretten. Laskis Pfeife qualmte von Schichtbeginn bis Schichtende. Einen Mann konnte man am ehesten nach der Art beurteilen, wie er seinen Tabak anzündete oder ein Buch aufschlug, vorausgesetzt er rauchte und schlug ein Buch auf.

Katja las viel, wenn sie auch selten Bücher kaufte. Romane lieh sie aus der Gewerkschaftsbibliothek. Mit der Bibliothekarin verband sie so etwas wie Freundschaft. Beide Frauen nötigten einander Urteile über Bücher ab. Die Bibliothekarin war überzeugt, dass Frauen von der Art Katjas ihre besten Kundinnen seien. Mit Vorliebe erledigte Katja ihre Anrufe in der Bibliothek, wo sie, ihrer Freundschaft mit der Bibliothekarin gewiss, ungestört Dauergespräche führen durfte, wenn Gnievotta auf dem Bohrfeld festgehalten wurde.

Katja meldete sich für eine Stunde bei Sigalla ab, ging hinunter zu der winterfesten Bibliotheksbaracke, ließ sich auf einen Stuhl nieder und musterte die Buchrücken in den Regalen. Die Bibliothekarin empfahl ihr einen dünnen Erzählungsband, neu hereingekommen. Katja liebte jedoch die dickleibigen Wälzer, die breit ausgemalten Situationen.

«Schön», sagte sie zustimmend, «nehm ich mit. Lass mich mal telefonieren.»

Sie klingelte Kosch aus dem Vormittagsschlaf, Kosch hatte Telefonwache im Geschäftswagen und schlief ein bisschen zwischen den Gesprächen, die er für Gnievotta entgegennahm, wenn der unterwegs war.

«Es tut mir leid, Kosch», sagte sie.

«No, lass gutt sein», sagte Kosch, durchaus nicht ungehalten.

Bereitwillig erzählte er von der Arbeit, und das weckte ihre Aufmerksamkeit. Draußen herrsche eine blödsinnige Hitze. Was noch fehle, sei die Havarie oder sonst ein Unheil. Laski, die alte Unke, habe es schon vorhergesagt. Laski fühle das, es käme demnach todsicher.

«Dann kommt es auch», sagte Katja, Kosch bestätigend, sagte es ohne rechte Überzeugung, denn Laski unkte dauernd. Nur hin und wieder trafen seine Vorhersagen ein. Gerade die blieben natürlich im Gedächtnis.

Gnievotta, falls sie ihn sprechen wolle, sei nicht da. Jedenfalls habe er heute früh gesagt, er werde in die Stadt fahren, um dies und das zu besorgen, Getränke, auch Bier und Schnaps, die Hitze sei unerträglich geworden, der Verbrauch gestiegen. Er, Kosch, wisse nicht, ob Gnievotta schon zurück oder aber noch gar nicht weg sei, aber er würde sich gern mal erkundigen. Es mache ihm absolut nichts aus, zumal er zum Bohrfeld raus müsse. Übrigens habe der Scheich Nowacki früh mit Gnievotta telefoniert.

«Wenn Gnievotta zurück ist», sagte Katja, «soll er sich hier melden.»

Im August ließ das Wetter viel zu wünschen übrig.

Es lässt stets zu wünschen übrig, das Wetter, ewiges Thema unter Freiluftarbeitern. Wenn Gnievotta sagt: Ich fahre in die Stadt, dann denkt er an keine besondere Stadt. Zu viele dieser kleinen Städte kennt er, ihre geraden oder gekrümmten Hauptstraßen mit Geschäften, Postämtern, Märkten; Städte, die nach Ladenschluss wie ausgestorben scheinen, wären nicht die blauen Reflexe der Bildröhren hinter den niedrigen Fenstern zur Straße, die abendliche Flucht in die Illusion.

Nowacki hatte angerufen, der Freund, Schwager und halbe Vorgesetzte, der es fertigbrächte, den Weltuntergang zu versäumen, weil dieser nicht in seinem Terminkalender steht. Gnievotta versuchte sich Nowacki vorzustellen, während er der Stimme des Schwagers lauschte. Sie klang leise, aber deutlich. Nowacki rief von Berlin aus an, von zu Hause, über rund zweihundert Kilometer Luftlinie hinweg bis in die Altmark. Nowacki trug vermutlich einen seiner dunkelgrauen Anzüge, obwohl die Stadt unter heißem Staub zu ersticken drohte. Sein Kinnbart war kurz geschnitten, die Ecken sorgfältig ausrasiert.

Die Gewitterfront bewege sich in ihre Richtung, hatte Nowacki gesagt, sie sei von orkanartigen Stürmen begleitet, ein Wechsel in der Großwetterlage noch nicht abzusehen. Ob ihre Anlagen standhalten würden? Ob Gnievotta eventuell Hilfe brauche? Welche? Wie? Man müsse auf alles vorbereitet sein.

Nowacki zählt zu den Leuten, auf die immer Verlass ist. Laski ist anders und Kosch auch. Sie sind auf ihre Art verlässlich, aber sie sehen wenig im Voraus, von Laskis Ahnungen abgesehen. Kosch sowohl als auch Laski brauchen den Augenblick, der sie zum Handeln veranlasst. Dann tun sie das Notwendige, schnell, energisch, ohne sich zu schonen.

Es mochte gegen neun Uhr gewesen sein, als der Anruf durchkam. Von einer Gewitterfront spürten sie nichts. Ihr Himmel war wie geschmiedetes Kobalt, glutflüssiges Blau überm Turm. Gnievotta fuhr zur Anlage. Laski hatte Schicht. Auch ein paar Freischichten, die eigentlich hier nichts zu suchen hatten, hielten sich am Turm auf. Schweiß ätzte die nackten Rücken der Leute, deren Hände dicke Handschuhe schützten; unter weißen Helmen sah nasses Haar hervor.

Laski kaute auf seiner Pfeife. Er habe keine Zeit für ihn, sagte er zu Gnievotta, das kommende Unheil könne er förmlich riechen. Überhaupt gehe er in die Kohle zurück, wo man nach Schichtschluss was Greifbares abrechnen könne, Kohle nämlich, die gebraucht werde. Noch diese Bohrung hier, dann haue er in den Sack, nach ihm die Sintflut, sie könnten ihm alle.

Gnievotta nickte. Es war Laskis altes Lied. Seit Jahren ging dieser Laski in die Kohle zurück.

Gnievotta musterte den glatten wolkenlosen Himmel. Hinten verlor sich ein Streifen Wald in einem dunstigen Schleier über dem Horizont. Zeichen für ein Unwetter gab es nicht.

«Natürlich, Laski», sagte Gnievotta, «gehst du in die Kohle zurück, bloß noch diese Bohrung und noch ein paar anderer, ich weiß, ist mir klar.»

Ja, bestätigte Laski, und diesmal sei es nicht nur so dahingesagt, wie Gnievotta vielleicht annehme. Auch an seine Frau, an Berta, müsse er mal wieder denken.

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