Gabriele Beyerlein - In Berlin vielleicht

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"Ich geh weg von hier. Ich geh nach Berlin. Und nie, nie wieder kehr ich zurück!" Aus dem Dorf, in dem sie als uneheliche Tochter einer Magd keine Chance hat, zieht es Lene voller Hoffnung nach Berlin. Doch was sie als Dienstmädchen in der Großstadt erwartet, ahnt sie nicht.
Ein Stück Frauengeschichte und zugleich ein Portrait des Deutschen Kaiserreichs «von unten».
"Lass dir bloß kein Kind anhängen, sonst ist dein ganzes Leben versaut!", wird Lene von ihrer Mutter mit auf den Weg gegeben. Doch es kommt der Tag, an dem diese Mahnung vergessen ist …
Der erstmals 2005 im Hardcover erschienene Roman wurde mit dem Heinrich Wolgast Preis ausgezeichnet und stand auf der Nominierungsliste des Sir Walter Scott Preises und des Buxtehuder Bullen.
"Eine Erzählerin bedeutenden Formats." (Südwest Presse, 5. 10. 2005)
"Ein eindringliches Portrait der hierarchischen Kaiserzeit". (Bücher, 28.11.2005)
"Atmosphärisch dicht". (Stuttgarter Zeitung, 16.11.2005)

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Die Jungen zeigten wenig Neigung, Lene beim Aufräumen zu unterstützen. Auf ihre Frage nach ihren Namen antworteten sie, als sei es eine Auszeichnung, dass sie sich überhaupt mit ihr abgaben: Karl der Älteste, Wilhelm, der ihr die Tür geöffnet hatte, der Mittlere, Frieder, der Jüngste, noch im kurzen Kleid. Unsicher, wohin die Dinge gehörten, schob Lene Spiel- und Malsachen auf einen Stapel und schichtete herumliegende Bausteine in den zugehörigen Kasten. Der kleine Frieder stimmte ein zorniges Gebrüll an, als sie der Burg zu Leibe rückte, die er mitten im Weg errichtet hatte.

„Was machst du mit dem Kind?“, schrie die gnädige Frau aus der Küche.

„Nichts! Ich räum nur die Bauklötze weg!“, erwiderte Lene und holte den Staublappen. Die Frau Lehrer hatte sie nie verdächtigt, den Kindern etwas anzutun, nur wenn einmal eines schrie.

Wie einen dunklen harten Knoten spürte sie eine stumme Wut in sich. Beim Staubwischen tobte sie diese aus. Die Möbel waren lang nicht sauber gemacht worden, die graue Staubschicht war auf dem dunklen, glänzenden Holz deutlich sichtbar. Anscheinend war Lenes Vorgängerin schon länger gekündigt und die gnädige Frau war sich zu schade, selbst sauber zu machen. Wie vollgestellt alles war und wie viel Zeit das kostete! Kristallvasen und -schalen, Kerzenhalter und kleine Bronzefiguren, Aschenbecher und Porzellandosen, Uhren und Schreibutensilien, es nahm kein Ende. Und dann die vielen Verzierungen an den Möbeln, die gedrechselten Säulen und aufwändigen Schnitzereien, die kleinen Geländer und zahllosen Vorsprünge! Wie viel schneller war es gegangen, die glatten, einfachen Möbel der Frau Lehrer vom Staub zu befreien ...

Lene holte die Tischdecke aus der Kommode und stand ratlos vor dem Geschirrschrank. Einfacher blauer Rand, Suppenteller, kleine Teller. Wo mochte das Besteck sein? Endlich fand sie, was sie suchte, deckte sechs Gedecke und warf noch einmal einen prüfenden Blick auf alles. Was für ein Glück, dass die Frau Lehrer ihr beigebracht hatte, wie man einen Tisch deckte, rechts die Messer, links die Gabeln, oben die Löffel!

Die gnädige Frau kam herein, den Brotkorb in der Hand. „Warum hast du für sechs Personen gedeckt, kannst du nicht bis fünf zählen?“

„Was, wieso, der gnädige Herr, die gnädige Frau, Karl, Wilhelm, Frieder und ich, das sind doch sechs?“

Die gnädige Frau stieß ein kurzes Lachen aus. „Und du! Mein Gott, was bist du doch für eine Landpomeranze! Es mag ja sein, dass bei euch im Dorf das Gesinde mit der Herrschaft am Tisch sitzt, aber bei uns nicht! Dein Platz ist in der Küche! Du bedienst uns bei Tisch und kannst selber essen, wenn unsere Mahlzeit beendet ist, merk dir das! Und jetzt räum das sechste Gedeck wieder ab!“

Lene lag zusammengekauert auf ihrer Matratze, das Kopfkissen wie eine Puppe im Arm. Ganz nass geweint war es schon. Bei Tag zu weinen hatte sie sich bereits als kleines Mädchen soweit als möglich abgewöhnt. Es hätte damals alles nur schlimmer gemacht, den Siewer-Bauern aufgebracht und die Mutter unwirsch gemacht. Die Zeit der Tränen war nachts.

„Gib dich zufrieden und sei stille in dem Gotte deines Lebens ...“, sang Lene leise vor sich hin. Sie liebte dieses Lied schon seit langem. Im Schulunterricht hatten sie es gelernt, es hatte eine schwierige Melodie. Der Herr Lehrer hatte es auf dem Klavier begleitet und war schier verzweifelt, weil die meisten Kinder immer wieder falsch gesungen hatten. Aber abends, wenn sie es dreistimmig gesungen hatten — nur der Herr Lehrer und die Frau Lehrer und sie, weil die Kleinen es auch noch nicht konnten —, da hatte es wunderschön geklungen.

„Wie dir's und andern oft ergehe, ist ihm wahrlich nicht verborgen; er sieht und kennet aus der Höhe der betrübten Herzen Sorgen“, sang Lene. Das Lied brachte die Schulstube zurück und die Abende am Klavier, wenn Beate sich dicht an sie gekuschelt hatte.

Wie schön wäre es, wenn jetzt wieder Beate zu ihr ins Bett kriechen würde! So allein war sie hier oben auf dem Hängeboden, so ganz allein. Zum ersten Mal in ihrem Leben hörte sie nachts nicht die Atemzüge von anderen, die Atemzüge der Lehrerkinder in den letzten Jahren oder die ihrer Mutter und der Kühe in ihrer Kindheit.

„Er zählt den Lauf der heißen Tränen und fasst zuhauf all unser Sehnen. Gib dich zufrieden!“

Ja, das musste sie wohl: sich zufrieden geben. Sie war jetzt in Berlin, und da hatte sie schließlich hin gewollt, und dass alles ganz anders war, als sie es sich vorgestellt hatte, das war eben so, wie es war. Es hätte ja alles noch viel schlimmer kommen können, wenn sie nur daran dachte, was das vielleicht mit dieser grell geschminkten Dame am Bahnhof zu bedeuten gehabt hatte ... Der Herr Lehrer hatte sie ja gewarnt: So schnell konnte es gehen, dass man in Berlin in der Gosse landete. Jetzt war sie jedenfalls bei anständigen Leuten und der Herr Polizeihauptmann passte auf, dass sie nicht unter die Räder kam. Sollte sie sich da etwa nicht zufrieden geben?

Fünfzehn Mark Lohn, das war doch was, auch wenn sie davon erst mal die Schürzen bezahlen musste, was sie nicht gerecht fand, aber es musste wohl so sein. Die gnädige Frau tat bestimmt nichts gegen das Gesetz. Aber dass sie nicht mit bei Tisch sitzen durfte! Als sei sie aussätzig. Da kam man sich nicht als Mensch vor, sondern wie ein Stück Vieh.

„Er hört die Seufzer deiner Seelen und des Herzens stilles Klagen, und was du keinem darfst erzählen, magst du Gott gar kühnlich sagen ...“ Ja, das wollte sie, Gott wollte sie es sagen, weil es ihr bei der gnädigen Frau die Sprache verschlagen hatte. Kein Wort hatte sie herausgebracht, als die gnädige Frau nach dem Abendessen die Reste von der Tafel — das große Stück Fleischwurst und das Eckchen Käse und das schöne frische Brot und die Äpfel und den Butternapf — in der Speisekammer verschlossen hatte, den Schlüssel eingesteckt und ihr einen Kanten vertrocknetes Brot mit der Bemerkung hingeschoben hatte: Das kannst du in die Kartoffelsuppe brocken, dann wird es weich. Altes Brot ist viel gesünder als frisches und sättigt besser. Und hier, den Milchreis kannst du auch haben!, und dabei mit dem Löffel die Schimmelschicht abgehoben hatte, die auf dem Reis wuchs, als ob Lene es nicht längst gesehen hätte, dass der Brei ganz verdorben war!

Nein, den Milchreis hatte sie nicht gegessen, sie wollte nicht krank werden an ihrem ersten Arbeitstag. Sie hatte sich den Rest Suppe mit Wasser verdünnt und das Brot drin eingeweicht, aber satt war sie nicht geworden von dem alten Brot. Und das war so gemein, so gemein, so gemein, denn sie hatte gut gearbeitet, hatte schnell und gründlich Staub gewischt trotz all dieser blöden Sachen, die auf den Möbeln herumstanden, und hatte beim Abspülen nichts kaputtgemacht und hatte jeden Auftrag ausgeführt und bis nach zehn Uhr noch die vorknöpfbaren Hemdbrüste für den gnädigen Herrn gestärkt und gebügelt, dass sie ganz steif geworden waren und glänzten wie Seide! Und für gute Arbeit gab es gutes Essen, so war es immer gewesen daheim, aber hier war es nicht so, und das tat so weh, dass ihr schon wieder die Tränen kamen.

„Es kann und mag nicht anders werden: alle Menschen müssen leiden; was webt und lebet auf der Erden, kann das Unglück nicht vermeiden ...“, sang Lene schluchzend vor sich hin. Langsam wurde sie ruhig. Und müde, so unendlich müde. Gib dich zufrieden, zufrieden!, raunte es in ihrem Kopf. Sie tastete neben sich auf den Boden, wo sie vor dem Zubettgehen das Gedichtbuch hingelegt hatte. Sie schob es sich unter den Kopf, drehte das Gesicht darauf, berührte es mit den Lippen, sog den Duft ein: Pfeifentabak und Schulstube, der Geruch des Herrn Lehrer.

Daheim ...

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