Sofort war Rayan wie elektrisiert, doch gab er sich Mühe, seiner Stimme nichts anmerken zu lassen. Cool und ein wenig provozierend sagt er: „Jason. Wie schön meinen englischen Freund einmal wieder zu hören.“
Dann wurde sein Tonfall schneidend: „Dein Anruf kann nur eines bedeuten - unser gemeinsamer ‚Freund‘ ist irgendwo, wo ich ihn kriegen kann.“
Hörbar beleidigt entgegnete sein Gesprächspartner daraufhin: „Du weißt, dass ich es hasse, wenn du mich bei meinem richtigen Namen nennst.“ Er machte eine kurze Pause und wartete - vergeblich - auf eine Antwort.
„Naja, egal jetzt. Wie immer hältst du dich nicht mit Höflichkeitsfloskeln auf, was?“, kommentierte er weiter.
Dann wurde er ernst. „Ja, du hast richtig geraten. Endlich hat Smith sich einmal wieder persönlich auf Reisen begeben, statt irgendwelche Lakaien loszuschicken. Interessanterweise meidet er alles, was mit Amerika zu tun hat, wie der Teufel das Weihwasser. Ich glaube, du hast ihm mächtig Angst eingejagt und er nimmt deine Drohung ernst.“ Jetzt lachte er wieder sein spezielles Lachen.
„Zu Recht!“, knurrte Rayan. Er würde dem Engländer niemals verzeihen, dass dieser versucht hatte, ihn zu töten. Seine Schläger waren damals mit Eisenstangen auf den Scheich losgegangen und hatten ihn schwer verwundet. Dass er überlebt hatte, war nur Hanif zu verdanken, der im letzten Moment dazugekommen war und die Täter erledigt hatte. Später hatte Smith behauptet, er habe ihm lediglich „eine Lektion erteilen“, nicht aber ihn töten wollen. Doch das machte für Rayan keinen Unterschied. Wer seine Gorillas mit derart derben Waffen ausstattete, nahm Totschlag wohlwollend in Kauf.
19. Januar 2016 - Zarifa: Krankenhaus - Wettstreit der Geister
Carina betrat gut gelaunt das Krankenzimmer. Als sie die gerunzelten Brauen ihres Ehemanns sah, begann sie breit zu grinsen. Offenbar hatte er versucht, ein Buch zu lesen, um sich abzulenken. Mit mäßigem Erfolg, wie sein frustrierter Gesichtsausdruck verriet.
Ja, Doktor Scott hatte absolut recht: Der Scheich brauchte definitiv eine Motivation. Anfangs war Rayan noch schwach gewesen. Immer wieder war er phasenweise verwirrt und glaubte in der Wüste zu sein. Und selbst wenn er geistig klar war, machte ihm sein Kreislauf zu schaffen. Die Scheicha war zu Tode erschrocken gewesen, als sie zum ersten Mal einen seiner „Aussetzer“ live miterlebt hatte. Doch der Arzt hatte sie beruhigt - diese Nachwirkungen des Komas waren völlig normal. Man verabreichte dem Anführer der Tarmanen ein starkes Kreislaufmittel, das diesen bald stärken sollte. Und tatsächlich wurde sein Zustand schnell besser. Nach einigen Tagen konnte Rayan bereits aufrecht im Bett sitzen. Tägliche Übungen sollten helfen, die wochenlang ungebrauchten Muskeln wieder ans Arbeiten zu gewöhnen.
Dass er nun also seit Kurzem in den Rollstuhl wechseln durfte, war ein weiterer großer Schritt in Richtung Genesung. Doch eine Nebenwirkung hatte die stabilere Verfassung: dass Rayan ungeduldig wurde. Er war es nicht gewohnt, eingeschränkt zu sein und reagierte gereizt. Und das wurde schlimmer, je besser es seinem Kreislauf ging. Die Fäden der Operation waren schon lange gezogen und die Schusswunde selbst war so gut wie ausgeheilt. Was jedoch zu erwarten gewesen war, dass der durch das Projektil so gewaltsam geschädigte Nerv zu einem Problem wurde. Im Moment konnte der Scheich das Bein noch nicht einmal belasten. Stück für Stück würden sich die Nervenstränge regenerieren, doch niemand vermochte zu sagen, wie viel und vor allem wie schnell. „Man muss Geduld haben“, mahnte der Arzt immer wieder, doch genau das war das Problem: Dieser besondere Patient war nicht für seine Geduld bekannt. Schon mit anderen Personen musste er viel Energie aufbringen, um sich zu beherrschen - noch erheblich geringer aber war seine Geduld mit sich selbst und seinem Körper.
Carina lehnte sich also mit beiden Händen auf die Armlehnen des Rollstuhls und gab ihrem Ehemann einen dicken Kuss auf den Mund. „Na wie geht es meinem grantigen Nörgler heute?“, fragte sie schelmisch und Rayan musste lachen. „Ach komm, so schlimm bin ich doch gar nicht, oder?“
„Oh doch!“, lachte die Deutsche nun. In den folgenden Minuten scherzten sie miteinander, dann berichtete Carina, was es aus ihrer Sicht Neues gab. Was nicht viel war, denn schließlich war sie erst am Vortag bis spät am Abend hier gewesen. Rayan bestand auch darauf, ihren Bauch eingehend zu untersuchen, obwohl sie ihm lächelnd versicherte, dass sich in den wenigen Stunden ihrer Abwesenheit wohl kaum eine Veränderung des Fötus merkbar wäre.
Dann wurde sie mit einem Funkeln in den Augen ernst. „Weißt du …“, begann sie in einem Tonfall, der Rayan sofort hellhörig machte. „Doktor Scott hat mich gefragt, ob mir nicht etwas einfällt, womit ich dich ablenken kann. Du seist ‚zu verspannt‘, meint er …“, sie trat nun wieder vor den Rollstuhl hin, lehnte ihre Arme auf die Lehnen und sah Rayan tief in die Augen. „Tja glücklicherweise ist mir da tatsächlich etwas eingefallen …“
Sie gab Rayan einen langen Kuss, der schnell dazu führte, dass sich sein Pulsschlag beschleunigte. Nur zu gerne hieß der Scheich Carinas Zunge in seinem Mund willkommen und einige Minuten lang widmeten sie sich einem heißen Spiel.
„Wow, das nenne ich tatsächlich Ablenkung“, murmelte Rayan mit rauer Stimme.
„Das ist doch noch längst nicht alles …“, flüsterte Carina aufreizend. Sie öffnete ihren Umhang und verblüfft stellte der Scheich fest, dass sie keinen BH anhatte. Neckend beugte sie sich über ihn, sodass er ihre nackten Brüste genau vor dem Gesicht hatte. Diese Einladung musste nicht in Worte gefasst werden. Keuchend knetete Rayan ihren Busen und ließ sich ihre Nippel schmecken. Als sie sich ihm eine Weile später entzog, wollte er protestieren, doch in diesem Moment hatte Carina ihre Hand schon an seinem Penis und begann ihn zu massieren. Bei dieser aufregenden Vorarbeit war Rayans Schaft schon zu einer beachtlichen Größe angeschwollen.
Als sie sich dann vor ihn hinkniete, wurde ihm ihre Absicht schnell klar. Doch zunächst mussten sie unerotisch herumzerren, bis sie in der sitzenden Position endlich Rayans Männlichkeit von der Stoffhülle seiner Hose befreit hatten, dann stand der inzwischen erwartungsvoll erigierte Penis in seiner ganzen Pracht zur Verfügung.
Rayan schickte einen nervösen Blick zur Tür, doch Carina lachte leise. Es war ein sinnliches Geräusch, viel tiefer als normal. „Keine Sorge. Jassim steht da draußen. Ich habe ausdrücklich betont, dass wir auf gar keinen Fall gestört werden wollen. Und ich denke, ihm ist anhand meines Grinsens ziemlich genau klar geworden, was wir hier drinnen machen. Er hat mir versprochen, jeden zu erschießen, der sich auch nur ansatzweise der Tür nähern will.“
Der Scheich lachte angesichts dieser dramatischen Umschreibung leise, „so, so du durchtriebenes Luder kommst also halb nackt hierher, um mich zu verführen? Hat das der Arzt eigentlich genehmigt?“
„Er sagte, ich solle mir etwas einfallen lassen, was dich entspannt …“, mit diesen Worten schloss sie ihre rechte Hand fest um den Ansatz seines Penis. Der kräftige Druck bewirkte, dass das Blut nur noch intensiver nach vorne gedrückt wurde. Ein lautes Stöhnen entrang sie Rayans Kehle. Dann erst stülpte sie ihren Mund über seinen nun noch sensibleren Schaft und begann langsam, ihn immer tiefer in ihren Hals zu schieben. Erst als sie spürte, dass sie ihn nicht mehr weiter aufnehmen konnte, zog sie ihn genauso langsam wieder heraus. Als Nächstes zeigte sie, wie flexibel einsatzbar ihre Zunge war. Rayans Augen waren geschlossen, seine Finger in die Lehnen des Stuhls hineingekrampft. Daher sah er nicht, wie Carina einige Gurte hervorzog. Und ehe der Scheich es sich versah, hatte sie zunächst seine Arme fest an den Stuhl gebunden. Er öffnete mit einem Ruck die Augen und beobachtete, wie sehr Carina das Spiel genoss. Er ließ sie gewähren, als noch eine Fesselung seines gesunden Beines folgte, sowie ein Gurt um seinen Bauch.
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