Peter Gnas - Schlussstein

Здесь есть возможность читать онлайн «Peter Gnas - Schlussstein» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Schlussstein: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Schlussstein»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Rotberg sah auf in den blauen Himmel, an dem kaum eine Wolke zu sehen war. Die Sonne schien auf die verletzte Stadt herab. Dann glitt sein Blick nachdenklich über die Fassade des altehrwürdigen Rathauses.
"Sieh dir mal die Bögen der Arkaden an. Sie sind gemauert. Es gibt antike Rundbögen, die tragen sich vollkommen ohne Mörtel. Die Last des eigenen Gewichts hält sie stabil. Ganz oben in der Mitte sitzt der Schlussstein. Hier hat er die Form eines Kopfes, innen in den Arkaden ist es ein einfacher Ziegelstein."
Sabrina Hamm folgte seinem Blick, sie hatte sich die Details dieses Bauwerks noch nie so genau angesehen.
"Die Baumeister haben das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben und verfeinert. Die Gebäude sind quasi ein Abbild der sich entwickelnden Gesellschaft. Es gab immer wieder Rückschläge durch barbarische Zeiten und Herrscher – im Ganzen betrachtet, hat das Positive sich aber stets weiterentwickelt."
Rotberg dachte einen Moment nach. Sabrina Hamm mochte ihn nicht unterbrechen.
"Dieses schöne Rathaus ist ein Symbol für das, was gewachsen ist. Bremen als freie selbstständige Stadt. Nur in Freiheit kann eine Gesellschaft etwas so Schönes hervorbringen. Jede Begrenzung durch totalitäre Systeme bedeutet nicht nur Stillstand, sondern Rückschritt. Dein schönes Mobiltelefon zum Beispiel – es kann nur in einem Kopf entstehen, der frei ist. In einem Kopf, der sich darauf verlässt, dass die Gesellschaft ihn braucht, ihn trägt und fördert. Das ist wie mit diesem Bogen: Er trägt das, was über ihm ist und hält das zusammen, was unter ihm ist."
In Bremen gab es eine Explosion in einem Kindergarten. Die Stadt ist geschockt über viele verletzte und getötete Kinder. Kriminalhauptkommissar Sebastian Rotberg und sein Team beginnen mit den Ermittlungen zu dem Unglück. Alle Hinweise auf Schuldige laufen jedoch ins Leere bis ein für das Geschehen Verantwortlicher einen Fehler begeht. Spuren führen von Bremen nach Hamburg und ins Ausland.

Schlussstein — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Schlussstein», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Das bedeutet dann doch, dass der Anrufer authentisch ist, oder?“, fragte Rotberg.

„Bei aller Vorsicht, davon müssen wir ausgehen“, antwortete der Senator.

Eine solche klare Aussage aus dem Munde des Innensenators der Freien Hansestadt Bremen wischte die letzten Zweifel aus den Gesichtern der Skeptiker. Die einen schwiegen betreten, andere murmelten etwas zu ihren Sitznachbarn. Niemand wusste im Grunde, wie man beginnen sollte.

Sabrina Hamm räusperte sich und hob die Hand.

„Für alle, die mich nicht kennen, mein Name ist Sabina Hamm, ich arbeite im Team von Polizeihauptkommissar Rotberg. Nachdem wir heute im Erdbeerweg dabei waren, als die ersten Hinweise auf eine Bombe zutage kamen, sind Herr Rotberg und ich zum Klinikum Ost gefahren. Auf der Fahrt dahin haben wir überlegt, wer hinter so einem Anschlag stecken könnte. Im Laufe des Gesprächs fiel irgendwann das Wort Soziopath. Ich sehe, dass Herr Sikorski in der Runde sitzt. Was sagen Sie dazu?“

Der Angesprochene setzte sich sofort aufrecht in den Sessel. Dr. Hans-Werner Sikorski war selbstständiger Psychologe und Therapeut. Er arbeitete regelmäßig für die Ermittlungsbehörde als Berater und Fallanalytiker sowie gelegentlich als Gutachter in Gerichtsverfahren. Ein schlanker, hochgewachsener Mann von Ende fünfzig mit grauem, immer noch vollem Haar und tief eingeschnittenen Lachfalten um die Augen. Er trank einen Schluck Wasser, bevor er antwortete: „Frau Hamm, da haben Sie mich kalt erwischt. Sie wissen ja“, sagte er in die Runde, „Psychologen und Rechtsanwälte legen sich nicht gern fest.“

Einige Anwesende lächelten – andere mochten bei der ernsten Sachlage keinen Humor.

„Als ich dem Telefongespräch zugehört hatte, gingen mir parallel die Bilder von heute durch den Kopf. Die kühle Rationalität in der Stimme und die grauenvolle Tat – ich denke ganz ähnlich wie Sie.“ Dabei sah er Sabrina Hamm direkt an.

Rotberg bemerkte diesen Blick. Sikorski war trotz seines Alters ein ausgesprochener Frauentyp – attraktiv, intelligent und charmant. Und er kannte seine Wirkung auf Frauen sehr genau. Rotberg fühlte sich solchen Männern gegenüber stets ein wenig unterlegen. Er zwang sich, gedanklich beim Fall zu bleiben.

„Ich kann kein Gutachten aus der Hüfte schießen“, fuhr Sikorski fort, „ich spüre aber die Gefährlichkeit, die in dieser Stimme liegt.“

„Würden Sie sagen, dass er ein Einzeltäter ist?“, fragte Wesselmann.

Der Psychologe dachte nach. Er ließ sich so viel Zeit, dass die, die gerade etwas auf ihrem Block notierten, aufsahen, um zu sehen, ob Sikorski die Frage gehört hatte. Das hatte er und legte sich offenbar die nächsten Worte zurecht.

„In der ersten Betrachtung weiß ich es nicht – mein Wissensstand ist der gleiche wie der Ihre.“ Er machte erneut eine Pause. „Während die Aufnahme lief, habe ich an der Stelle, als er die Forderung von einhundert Millionen Euro stellte, darüber nachgedacht, wie groß wohl die Menge Geld in Kilogramm und Volumen sein muss. Er wird ja nicht alles in Fünfhundert-Euro-Scheinen nehmen wollen – wenn er überhaupt Bargeld fordert.“

Sikorski sah, dass sich einige Personen Notizen machten. Wahrscheinlich würden Sie das am nächsten Tag recherchieren.

„Gehen wir mal davon aus, dass er keinen Scheck nimmt, sondern Bares will. Das wird vermutlich viel Gewicht und Volumen sein. Das Geld lässt sich nicht in einer Tüte in einem Papierkorb deponieren und der Täter kann damit nicht spurlos untertauchen.“

Die Anwesenden dachten darüber nach. Der Senator beugte sich vor, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und lehnte seine gefalteten Hände ans Kinn – er konzentrierte sich auf Sikorski.

„Für diese Menge an Geld braucht er eine gewisse Logistik.“ Der Psychologe sah in die Runde. „Die Wahrscheinlichkeit, dass er bei der Geldübergabe festgenommen wird, ist hoch. Wenn er so klug ist, wie er sich am Telefon angehört hat – das würde übrigens für ein Soziopathen sprechen“, sagte er an Sabrina Hamm gewandt, „dann wird er Vorsorge treffen müssen. Ich habe mich gefragt, was er machen wird. Die einzige Möglichkeit, die ich im Moment sehe: Er agiert nicht allein. Mindestens eine weitere Person ist seine Versicherung.“

Im Raum war es jetzt ruhig. Senator Frank durchbrach das Schweigen: „Wie machen wir weiter“, fragte er in die Runde. „Ich habe Radio Bremen gegenüber nichts von den Spuren einer Bombe bestätigt. Der Sender wird diesen Anruf wahrscheinlich auch ohne unsere Bestätigung veröffentlichen. Wir können uns alle vorstellen, welche Welle dann über uns hereinbricht.“

Rotberg meldete sich zu Wort. „Nur mal hypothetisch – wenn das Fernsehen die Meldung veröffentlicht, könnten wir Stillschweigen darüber bewahren, dass wir etwas gefunden haben. Wir behaupten, dass wir diesen Anruf sehr ernst nehmen, dass wir aber noch mit der Bergung von Personen beschäftigt sind. Wir hätten bisher nicht nach der Ursache der Explosion gesucht.“

„Wird er das glauben? Und was ist, wenn nicht?“, fragte der Polizeipräsident.

„Ich bin davon überzeugt, dass er bei der Kaltschnäuzigkeit einen weiteren Anschlag geplant hat“, antwortete Rotberg, „vielleicht gewinnen wir dadurch Zeit.“

„Zeit, wofür?“, wollte von Berghausen wissen.

„Um alle Kindergärten zu schließen und zu durchsuchen.“

„Geht das?“, fragte der Senator den Polizeipräsidenten.

Der überlegte. „Wenn wir sofort damit beginnen“, meinte er unsicher.

Wesselmann war skeptisch: „Ich bin mir nur nicht sicher, ob er uns zum einen glaubt, dass wir noch nichts entdeckt haben und zum anderen, ob er sich bei einem neuen Anschlag auf Bremen oder auf Kindergärten beschränkt.“ Er machte eine Pause: „Wir gehen ein hohes Risiko ein. Dass der Täter zu allem entschlossen ist, hat er längst bewiesen.“

Mit dieser Bemerkung hatte Wesselmann das kleine Flämmchen Hoffnung in manchen Köpfen ausgetreten.

Polizisten sind skeptische Menschen, dachte der Psychologe. Ihm war es bewusst geworden, als er einmal in eine Gruppe von Polizeibeamten trat, die ihn nicht kannten. Er wollte bloß nach einem Zimmer fragen. Was ihm entgegenwehte, war tiefes Misstrauen, was er, Sikorski, für ein Typ sein könnte. Gut oder böse. Der Beruf zerstört die Chance, jemals wieder vorurteilsfrei auf einen fremden Menschen zuzugehen. Ein Polizist hat stets seine Verteidigung im Hinterkopf. Auch er hatte durch die ständige Nähe zu brutalen Verbrechen irgendwann bemerkt, dass er begann, einzelne seiner Patienten als mögliche Gefahr für andere zu betrachten. Wesselmann hatte aber absolut recht.

„Was Sie sagen, Herr Wesselmann, ist vollkommen richtig. Wir wissen nicht, was er vorhat. Einen Bluff wird er sich nicht bieten lassen. Ob wir ihm einen Tag Zeit abringen können, ist auch unklar. Wenn wir morgen früh allerdings alle Kindertagesstätten sperren, kann dort wenigstens niemandem etwas passieren.“

„Ich möchte mich, wenn Sie gestatten, gern in die Diskussion einklinken“, Jan Hofeld vom BKA schaute zuerst den Psychologen und dann Senator Franke an. „Ich würde gern eine Bewertung dessen vornehmen, womit wir es zu tun haben. In meinen Augen ist dies kein gewöhnliches Verbrechen. Es ist ein Gewaltakt, der sich gegen die gesamte Gemeinschaft richtet. Der oder die Täter haben zwar keine politischen Forderungen gestellt, trotzdem ist es ein terroristischer Anschlag gegen die Bundesrepublik Deutschland. Geben wir nicht nach, kann es morgen jeden Einzelnen von uns treffen.“

In diesem Moment betrat Bürgermeister Cleve den Raum. Er gab ein Zeichen, dass er nicht unterbrechen wolle und ging direkt zu dem freien Stuhl neben Senator Franke.

„Im Augenblick können wir nur bis zu den Tagesthemen planen. Entweder wir verhängen eine strikte Nachrichtensperre oder wir bestätigen die Meldung. Wenn wir bestätigen, werden wir morgen früh eine andere Gesellschaft vorfinden. Eltern werden ihre Kinder nicht mehr zum Kindergarten oder in die Schule schicken. Viele Bürger fahren nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln – jeder denkt an die Anschläge von Madrid und London. Es wird Tausende geben, die zu Hause bleiben. Verhängen wir eine Nachrichtensperre, wissen wir nicht, was geschehen wird“, endete Hofeld.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Schlussstein»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Schlussstein» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Schlussstein»

Обсуждение, отзывы о книге «Schlussstein» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x