Katharina Johanson - Grete Minde in Tangermünde

Здесь есть возможность читать онлайн «Katharina Johanson - Grete Minde in Tangermünde» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Grete Minde in Tangermünde: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Grete Minde in Tangermünde»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Tangermünde im Jahre 1609. Albrecht von Minden, Sohn einer der reichsten Familien, wird des Mordes verdächtigt und flieht bei Nacht und Nebel aus der Stadt. Der junge, unbedarfte Flüchtling findet bei Gauklern Aufnahme und Auskommen. Sie ziehen im Land umher und erleben alle möglichen Höhen und Tiefen. Eines Tages stirbt Albrecht. Er hinterlässt eine mittellose Witwe und ein Kind. Diese Witwe, Margarete von Minden, erheischt im Jahre 1614 Beistand von den Schwägern in Tangermünde. Allein, die haben kein Interesse an der Frau des Mörders und werden keinen Zipfel ihres Vermögens mit Margarete teilen. Der Erbschaftsstreit weitet sich zum Skandal aus, lässt soziale Verwerfungen übersehen und bringt ganz Tangermünde an den Rand des Abgrundes.
Der vorliegende Text bedient nicht die übliche Schablone von mystischem Mittelalter und grausamen Hexenprozessen, sondern er lotet die frühe Neuzeit tiefgründig aus. Trotz aller Tragik der Ereignisse wird die Geschichte mit einem Augenzwinkern erzählt, nimmt die Akteure beim Wort und garantiert auf diese Weise ein hohes Lesevergnügen.

Grete Minde in Tangermünde — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Grete Minde in Tangermünde», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Nachdem der alte Conrad die Geschäfte in die Hände seines Sohnes Baltasar gelegt hatte, wurde der Großvater in ein Stübchen unterm Dach verwiesen. Zunächst war der Alte empört, wollte sich wehren, dem egoistischen Sohn einen Denkzettel verpassen. Allerdings fehlte ihm die Kraft dazu und mit der Zeit erschien ihm das einsame Domizil sogar recht angenehm: Von hier oben kann man die Dinge mit Abstand betrachten und sie gelassen annehmen. Was kümmern mich die Geschäfte meiner Kinder, wenn ich satt zu essen bekomme und ein Dach überm Kopf habe? Conrad war niemandem verpflichtet, zumal er schon seit vielen Jahren Witwer war. Er richtete sich unterm Dach gemütlich ein.

Seinen Altersruhesitz lobte sich der Mann umso mehr, als vor etwa zwanzig Jahren sein zweitgeborener Enkelsohn Albrecht in die Kammer nebenan einzog. Das Kind war damals gerade mal neun Jahre alt gewesen. Die Räume in der Wohnetage gaben angeblich nicht genügend Platz her. Kurz und gut: Albrecht und der Großvater bewohnten einträchtig die schrägwandigen Kammern und näherten sich allmählich einander an. Sie verbrachten viele Stunden miteinander, tauschten ihre Erfahrungen und Träume aus, fanden aneinander Halt. Conrad merkte mit der Zeit immer mehr, dass Albrecht das empfindsame Wesen seiner Mutter Ursula geerbt hat und eigentlich so gar kein echter von Minden ist. Das konnte den alten Mann allerdings nicht davon abbringen, seinen Enkelsohn abgöttisch zu lieben.

Als dann die Sache von dem Mord an dem Wirt von Bölsdorf ruchbar wurde, glaubte Conrad am wenigstens an des Jungen Schuld: Zugegeben, Albrecht ist ein Spieler, und das ist eigentlich ein Makel. Spieler sind aber auch Glücksritter. Sie vertrauen auf das schnelle Geld. Aber warum ist das so? Es ist so, weil Spieler keine Kämpfer sind, hartes Arbeiten scheuen, sich nicht durchringen wollen, sondern das Geld möge ihnen auf einen Schlag in den Schoß fallen. Spieler sind feige, introvertiert, sensibel. Wenn der Albrecht die Mordwaffe in der Hand hatte, muss ihm jemand die Hand geführt haben. Albrecht ist kein Mörder. Nun war der Albrecht seit langem fort und der alte Mann vereinsamte zusehends.

Ganz anders stellte sich der Mordfall dem Hausherrn Baltasar und seinem Sohn Caspar dar: Zunächst waren sie froh, den nutzlosen Kerl aus dem Hause zu haben. Eine ausgesprochen glückliche Fügung hatte ihn weggeschafft. Für den Eintritt in das kurfürstliche Heer hätte der Junge einer beträchtlichen Mitgift bedurft: Kleidung, Rüstung, Reittier, Waffen und Verpflegungsgeld. Dafür war eine Riesensumme zu veranschlagen, die sie nun sparten und sie lehnten sich zufrieden zurück. Aber dann kam es doch ganz anders: Die von Minden wurden von Geschäftsfreunden erst argwöhnisch beäugt, dann gemieden und schließlich angefeindet. Mit der Familie eines Mörders wollte niemand zu tun haben. Würde Albrecht gefasst, stünden sie mit ihm am Pranger.

Baltasar und Caspar rafften alles zusammen, was sie aufbringen konnten, und schmierten die Ermittlungsbehörde. Albrecht entkam. Die Geschäftsfreunde und die braven Bürger der Stadt beruhigten sich wieder. Die Leute machten mit den von Minden ihren Frieden. Baltasar und Caspar besorgten künftig ihre Geschäfte mit besonderer Sorgfalt und hüteten einen nie erlöschenden Groll gegen das schwarze Schaf der Familie.

Albrechts Mutter, die Ursula, verzweifelte an der Trennung von ihrem Kind. Sie starb kurz nachdem er fort war und seitdem ging ihre Seele im Haus um. An mondhellen oder in stürmischen Nächten erschien sie den Ihren im langen weißen Gewand. Caspar und Baltasar gaben nichts auf derartige Gespinste und wischten alle Gedanken über Ursula weg. Allein der Großvater oben im Dachkämmerchen spürte ganz genau die teure Tote durch die Räume ziehen, jammern, klagen. Manchmal erschien sie dem Alten leibhaftig, setzte sich zu ihm ans Bett, und sie verplauderten die halbe Nacht, redeten von Gott und der Welt. Das war soweit in Ordnung, denn alte Menschen brauchen nicht mehr so viel Schlaf, und sie hatten einander viel zu erzählen.

Es war ein sehr schöner Tag Anfang Oktober als Margarete mit dem Söhnchen auf dem Arm und einem Bündel aus ihren persönlichen Sachen, Wäsche und Nahrung auf dem Rücken die Landstraße Richtung Tangermünde unter die Füße nahm. Die Sonne strahlte übermütig, ohne wirklich zu wärmen, die Gegend leuchtete bunt in den Farben des Herbstes, ein leichter Wind ging und ließ abfallende Blätter lange schweben. Es war eine Lust zu reisen. Die Straße war wenig belebt, denn um diese Zeit waren die Speicher in den Städten längst gefüllt, die Wintervorräte eingebracht und der Verkehr flaute naturgemäß ab.

Die Haffners hätten ihre Ziehtochter gern dabehalten, sie mussten jedoch einsehen, dass Margarete eine selbstständige und selbstbewusste Frau ist. Mehr noch: Weil Sebastians Vater, der Spross einer reichen Familie war, wäre es verantwortungslos und unsinnig gewesen, das Kind drohender Armut auszusetzen. Die jungen Menschen sollten leben und sie sollten gut leben. Die Haffners steuerten Margarete mit Wegzehrung und Wäsche aus, wünschten ihr alles Glück der Welt und verabredeten, sich nicht aus den Augen zu verlieren. Tangermünde ist nicht weit, man wird sich alle Male an Feiertagen gegenseitig besuchen, auch Botschaften hin und her schicken können.

Gegen Mittag kam Margarete vor dem nördlichen Tor zu Tangermünde an. Sie hielt eine kurze Rast und versorgte das Kind. Dann schulterte sie ihr Gepäck, nahm ihr Kind auf und schritt auf das Stadttor zu. Der Name von Minden ließ die Wache devot zurückweichen.

Margarete fand das Haus in der Schlossfreiheit rasch. Das war unschwer nach Albrechts Erzählungen zu erkennen. Sie betrat die Geschäftsräume, grüßte und bat, zum Hausherrn vorgelassen zu werden. Die Schreiber im Kontor hörten, waren erstaunt und einer richtete einen Finger nach oben: „Die Herren sind zum Mittagstisch und wollen nicht gestört sein.“ Unwillkürlich schaute Margarete zur Decke und setzte einen fragenden Blick auf. Der Mann sagte: „Sie können warten. Die Herren sind im Haus und kommen bald.“ Sie wartete, die Schreiber arbeiteten weiter. Nach langer Zeit kamen Baltasar und Caspar von Minden gut gelaunt und ins Gespräch vertieft herein.

Sie stutzten. Sie lächelten entgegenkommend. Eine schöne Frau. Margarete stellte sich vor: „Margarete von Minden, Angetraute des Albrecht. Und dies hier ist sein Sohn Sebastian.“ Die Herren von Minden stutzten. Naiv gläubig hob sie das Kind hoch und dem Großvater entgegen. Der wich brüsk zurück. Die Schreiber lauschten gierig. Die von-Minden-Männer rangen um Fassung.

Der Juniorchef riss sich zusammen und bat Margarete in ein abgeschiedenes Verhandlungszimmer. Der Alte folgte. Die drei von Minden setzten sich gegenüber. Caspar musste Zeit gewinnen. Er brauchte einen Plan. Was will diese Frau?

Während Caspar und Baltasar nahezu panisch überlegten, was zu tun ist, legten draußen im Kontor die Schreiber ihre Federn beiseite und hechelten gemütlich die Neuigkeit durch: Aha, die Frau von dem Albrecht ist aufgetaucht. Die will sich hier breit machen. Der Sohn des Albrecht ist ein Erbe. Das kann spannend werden. Hat jemand überhaupt Erbansprüche, wenn der Vater ein Mörder ist? Und so weiter.

Caspar forschte Margarete aus: „Wie legitimieren Sie sich. Berichten Sie.“ Baltasar dachte: Der Junge ist gut, erstmal hinhalten. Sie erzählte von sich und von den Jahren mit Albrecht und wie er verstorben war. Freilich schilderte sie das alles nicht zu drastisch. Die von Minden sind feine Leute, die finden das Elend der Armen eher anrüchig, denn bemitleidenswert, kalkulierte Margarete. Und sie hatte recht. Schon hakte Caspar nach: „Was hat Ihnen also der Albrecht konkret geboten? Wie haben sie gelebt?“ Margarete spürte Abwehr. Trotzdem erklärte sie freimütig: „Von Tagelohn und später als Knecht in solider Stellung. Es ging erst leidlich und dann recht gut.“ - „Was erwarten Sie jetzt von uns?“ - Margarete sagte fest: „Als legitimer Spross Ihres Hauses hat mein Sohn Anrecht auf Unterhalt.“ Caspar belferte: „Wie stellen Sie sich das vor?“ Inwendig machte er sich ganz hart: Wir werden uns nicht mit ihr auf eine Stufe stellen. Die Hure des Mörders kriegt keinen Groschen. Margarete spürte seine Bedrängnis auf und lenkte ein: „Ich kann mich selbst versorgen. Es geht um das Kind.“ - „Freilich“, gestand Caspar zu, gewann an Boden, grinste das Kind an und wich aus: „Womit wollen Sie sich durchbringen?“ Sie antwortete: „Ich bin Schauspielerin und kann hier ein Theater aufmachen.“ Um Himmels Willen!, schrillten Caspars Alarmglocken, ist sie des Wahnsinns?! Mit Mördern und Gauklern unter einem Dach. Soweit darf es nicht kommen! Er unterdrückte seine Aufwallung und rechnete nüchtern.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Grete Minde in Tangermünde»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Grete Minde in Tangermünde» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Katharina Johanson - Volker Bruck
Katharina Johanson
Katharina Johanson - Lebenswege
Katharina Johanson
Kathryn Jensen - Mail-Order Cinderella
Kathryn Jensen
Kathryn Jensen - I Married A Prince
Kathryn Jensen
Kathryn Jensen - The Earl Takes A Bride
Kathryn Jensen
Kathryn Jensen - The Secret Prince
Kathryn Jensen
Kathryn Jensen - The American Earl
Kathryn Jensen
Kathryn Jensen - The Earl's Secret
Kathryn Jensen
Отзывы о книге «Grete Minde in Tangermünde»

Обсуждение, отзывы о книге «Grete Minde in Tangermünde» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x