„Er hat Vanessas Köter gefunden“, stellte Henri zufrieden fest. „Ich wette, jetzt umarmen sich die beiden gerade.“
„Rocky und dieser komische Luna? Das muss ich sehen.“ Niklas lachte schallend. „Los, komm! Wir müssen nur Rockys Gejaule nachgehen.“
So war es auch. Als sie um die Ecke bogen, sahen sie die beiden Hunde, die einander wie die Verrückten umkreisten. Luna sprang immer wieder an dem großen schwarzen Hund hoch, und Rocky schien vor Freude außer sich zu sein. Er warf sich auf den Rücken und ruderte mit allen Vieren in der Luft. Luna warf sich auf ihn und versuchte, ihn in die Ohren zu beißen.
Sarah und Vanessa standen auf dem Weg und hielten sich die Seiten vor Lachen.
„Na siehst du“, sagte Henri zufrieden zu Niklas. „Es hat geklappt. Alles andere hängt jetzt von uns ab.“
„Das merk dir mal“, meinte Niklas bedächtig. „Ich glaube nicht, dass Vanessa und Sarah Wert auf deine flotten Sprüche legen. Also mach halblang, Kumpel.“
„Schluss mit dem Gerede. Jetzt sind Taten gefragt“, grinste Henri.
Er rempelte Niklas freundschaftlich an und nahm dann Kurs auf Sarah und Vanessa, die immer noch lachend auf dem Weg standen und ihnen entgegensahen.
„So sieht man sich wieder“, sagte Henri zu Sarah. Seine dunklen Augen signalisierten Bewunderung.
Sarah merkte es sofort. Sie erwiderte Henris bewundernden Blick, so gut sie konnte.
„Ja, komischer Zufall“, meinte sie noch zögernd.
„Rocky wollte unbedingt in den Park. Ich glaube, er hat sich gestern mit Luna verabredet“, schob Henri alles auf seinen Hund.
„Ja, sieht so aus“, stimmte Sarah ihm zu. „Luna wollte nämlich auch in den Park, und weil ich gerade bei Vanessa war, bin ich mitgegangen.“
„Du bist wohl oft bei deiner Freundin?“, erkundigte sich Henri. Dabei linste er zu Vanessa hinüber, deren lange blonde Haare in der Sonne einen silbrigen Schimmer hatten und wie bei einem Engel glänzten.
„Ja, meistens“, antwortete Sarah. „Bei mir zu Hause ist immer die Hölle los. Vanessa ist tagsüber meistens allein, da ihre Eltern berufstätig sind.“
„Verstehe.“ Henri setzte sich in Bewegung, um auch Vanessa zu begrüßen.
Irgendwie fand er sie in diesem Moment ganz toll. Es passte ihm nicht, dass sie so nahe bei Niklas stand und ihn so verführerisch anlächelte.
„Hallo, Vanessa“, begrüßte er sie lässig.
„Hi, Henri“, antwortete sie lächelnd. „Dein Hund ist heute genauso verrückt wie gestern.“
„Deiner auch. Deshalb verstehen sich die beiden so gut.“
Henri ignorierte Niklas warnenden Blick hartnäckig. Er sah sich die blonde Vanessa genauer an.
Sarah trat neben Niklas. „Hallo.“
„Servus, Sarah.“ Niklas wandte sich ihr zu. „Hunde können echt irre sein, findest du nicht auch? Wäre mir zu anstrengend.“
„Mir auch. Mir reichen meine beiden kleinen Geschwister.“ Sarah lächelte Niklas unsicher an. Er gefiel ihr jetzt eindeutig besser als Henri. Niklas hatte schöne blaue Augen und ein schmales, gutgeschnittenes Gesicht. Wenn er lächelte, sah es richtig lieb aus.
Aber dann sprach Henri sie wieder an. „Du, Sarah, wenn wir uns jetzt schon zufällig getroffen haben - Niklas und ich möchten euch gern zu einem Eis einladen. Hast du Lust?“
Sarah zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht ... hm, wenn Vanessa auch will ...“
Henri lächelte Vanessa zu. „Willst du auch, Vanessa?“
„Warum nicht?“, fragte Vanessa betont cool. „So, wie es aussieht, läuft man sich ja jetzt öfter über den Weg.“
„Genau“, stimmte Henri ihr zu. „Wir können genauso gut zusammen mit unseren Hunden spazieren gehen Die verstehen sich prächtig, wie man deutlich sieht.“
„Ja, das ist wahr.“
Vanessa nickte. Sie sah prüfend von Henri zu Niklas und dann zu Sarah. Als sie mit ihrer Prüfung fertig war, wusste sie gar nichts mehr.
Beide Jungs sahen spitze aus, obwohl sie ganz verschieden waren. Henri wirkte witzig mit seinen dunkel blitzenden Augen und den langen, wirren brauen Haaren, die ihm ständig ins Gesicht fielen. Er lachte andauernd. Niklas dagegen hatte so etwas Ruhiges, Nettes an sich, und seine blauen Augen konnten so verträumt schauen ...
Wir haben ausgemacht; dass ich Henri bekomme! dachte Vanessa. Also wandte sie sich strahlend an Henri.
„Du magst Hunde auch gern, nicht wahr?“, fragte sie ihn, um erst einmal ein Thema zu haben.
„Aber sicher“, sagte er sofort. „Deshalb hab' ich ja Rocky. Oder, besser gesagt, deshalb hat Rocky mich.“
Das fand Vanessa gut. Sie nickte lachend. „Ich weiß genau, was du meinst. Luna ist zwar nur ein Winzling gegen deinen Rocky, aber bei uns ist es genauso. Seit der Hund im Haus ist, muss ich tun, was sie will.“
„Du musst streng mit ihr sein“, riet Henri ihr augenzwinkernd. „Ich hab‘ dir schon mal angeboten, dir dabei zu helfen, Luna zu erziehen.“
Vanessa lachte übermütig. „Ich glaube, dazu ist es schon zu spät. Hauptsache, ich kriege Luna so weit, dass sie nicht mehr ins Haus pinkelt und keine Teppiche mehr anknabbert.“
Sie ging neben Henri hinter Sarah und Niklas her und stellte fest, dass ihr Niklas auch gefallen könnte.
Aber Sarah wirkte, als habe sie etwas dagegen. Sie schien bereits sehr vertraut mit Niklas zu plaudern, und alle paar Minuten lachte sie ihn an.
Mir soll's recht sein, dachte Vanessa. Henri ist ja auch okay. Und er sieht auch prima aus.
Sie gingen zur Eisdiele in der Nähe des Starnberger Sees, wo noch immer Tische draußen standen.
„Wir laden euch natürlich ein“, erklärte Henri.
„Wenn ihr unbedingt wollt!“
Vanessa nickte ihm lächelnd zu.
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